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Published: October 16th 2019
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Heute nahmen wir morgens einen Bus zum Santuario de Fauna y Flora Los Flamencos. Dort nahmen wir ein Mototaxi zu einem kleinen Fischerdorf. Beim Mittagessen erlebten wir einen leichten Kulturschock, als als wir gingen ein paar Kinder die Reste (fast nur Gräten) von meinem Teller nahmen bevor ein Kellner kam. Anschließend fuhren wir mit unserem Mototaxifahrer, der zugleich auch Guide war mit einem kleinen Segelboot/Stocherkahn auf die Lagune hinaus.
Das Santuario ist ca. 7000 Hektar groß und hat zwei große Lagunen, in denen vor allem viele Fische und Vögel leben. In der Trockenzeit trocknet die Lagune jeweils aus, die Meerestiere sterben oder fliehen ins Meer. In der Regenzeit füllt sich die Lagune schließlich wieder, neue Fische kommen vom Meer rein (ich vermute, dass der Meeresspiegel hier ebenfalls mit der Trockenzeit und der Regenzeit sinkt und steigt, anders kann ich mir nicht erklären wie die momentan mit dem Meer verbundene Lagune austrocknen sollte).
Da Sie höchstens einen Meter tief ist, gibt es keine großen Wellen, entsprechend einfach war auch das Boot gebaut - vorne hatte es einen einfachen Mast (einfach ein entasteter halbwegs gerader Baumstamm, den man reinstecken konnte), ein zweiter langer Stock diente als das, was man auf deutsch
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Unser Boot anscheinend passenderweise "Baum" nennt. Um durch seichtes Wasser fahren zu können, (und bei Seitenwind nicht umkippen zu können) hatte das Boot keinen Kiel, kam der Wind aus der anderen Richtung wurde der Mast abgebaut und der zweite lange Stock als Stake verwendet.
Analog zum jährlichen Zyklus des Wassers sind auch die Flamingos nur Zeitweise im Park anzutreffen. Im Herbst kommen sie, um hier ihre Eier zu legen und bleiben ca. bis April. Dann zieht der Großteil weiter nach Norden und Osten, vor allem nach Venezuela oder Guyana. Flamingos werden ca. 25 Jahre alt, haben oft im Leben nur einen Partner und legen nur ein Ei pro Jahr! Man trifft hier im Dezember of um die 2000 Flamingos an, momentan sollten sich hier um die 150 rumtreiben. Leider fanden wir nur einen einzelnen Flamingo, der aufgrund einer Beinverletzung ausgestoßen worden war, die restlichen waren vermutlich in der zweiten Lagune.
Trotzdem lohnte sich der Ausflug auf jeden Fall - abgesehen von der angenehm ruhigen Rundfahrt (keine Motorboote auf der Lagune!) sahen wir ein paar Fischer auf traditionelle Weise fischen sowie viele interessante Vögel, u.a: Den einen Flamingo, einige Ibise (Vögel, die kleiner als Pelikane, aber für europäische Verhältnisse immer noch
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Das Boot mit dem Segel, man bemerke wie ungerade Mast und Baum sind sehr Groß sind, die Männchen sind oft grell dunkelpink gefärbt), Enten und viele, viele Pelikane. Außerdem trafen wir den einen Flamingo insgesamt 4 oder 5 mal an, womit man ihn fast schon als kleinen, zeitversetzten Schwarm zählen lassen kann. Außerdem konnte uns unser Guide, Miguel, ziemlich viel über den Park erzählen (inzwischen reichte unser Spanisch sogar aus, um das meiste davon zu verstehen) und auch etwas über die Wayuu - eine Indigene Bevölkerungsgruppe, die fast die Hälfte der Bevölkerung auf der Guajira-Halbinsel ausmacht - über diese schreibe ich wohl ein anderes mal mehr.
Auf dem Rückweg stocherten wir uns noch an einem sehr langem (ich schätze 1-2km) Fischernetz vorbei, aus dem Miguel einen kleinen Fisch und eine Krabbe, die sich darin verheddert hatte hervorholte. Wir entschieden uns schließlich, im Fischerdorf zu übernachten und erst morgen nach Riohacha weiterzufahren - es war schon Nachmittag, außerdem hatten wir die bisher bei weitem billigste Unterkunft gefunden (10.000 Pesos pro Tag pro Kopf - ca. 3€). Abends sahen wir noch, wie einige im Dorf den Kolumbustag feierten, sie saßen im Kreis, hörten Salsa-Musik, Tanzten und tranken. Um 7 war die Feier bereits vorbei - was jedoch nicht bedeutete, dass nicht manche stark alkoholisiert
am Boden lagen und fast schon heimgetragen werden mussten.
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