Still Alive - Tag 73 - Klaviersuche in Medellin


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South America » Colombia » Antioquia
November 27th 2019
Published: December 8th 2019
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Die Casa de la Musica
Es gibt viele Wege, eine neue Stadt kennenzulernen. Die meisten fangen damit an, sich im Internet zu informieren, eine Stadtour zu machen oder eine bekannte Person zu finden. Ich entschloss mich in Medellin für einen anderen Weg und suchte als erstes auf google Maps nach Konservatorien, Unis und Musikschulen.

Ich fand ein paar, suchte mir zwei (die Universidad de Antioquia und die Casa de la Musica) aus und machte mich dorthinn auf. Eigentlich würde hier jetzt eine bessere Beschreibung von Medellin hingehören, jedoch wäre diese nur dramaturgisch sinnvoll und nicht chronologisch korrekt, denn Fakt ist, ich hatte keine Ahnung von der Stadt. Ich wusste nur, dass es hier etwas namens "Universidad de Antioquia" und etwas namens "Casa de la musica" gab.

Die Stadt schien insgesamt ein hübsches, irgendwie "logisches" Bild zu geben - in einem von Süden nach Norden verlaufendem Tal gelegen waren die Hochhäuser und anderen hohen Häuser und alles, was historisch wirkte unten im flachen Teil des Tals gelegen. Die Peripherie ging jedoch noch weit die Hänge hinauf, erkennbar war eine Tendenz von und kleineren Häusern auf einem engeren Raum, je weiter man nach oben schaute. In der Mitte des Tales gab es einen Fluss, grob parallel
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Die Karte der Universität, mir wird gerade gezeigt wohin ich muss
zu ihm verlief eine Metrolinie (von der ich später erfuhr, dass es die Einzige Kolumbiens war). Unser Hotel war ca. 3 Blöcke den Hang hinauf gelegen, mit einer Häuserdichte die etwas geringer als die einer typischen Deutschen Altstadt war (also eher gering). Ich lief hinunter und an einer größeren Straße in Richtung Casa de la Musica, nachdem ich zuerst aus Versehen vorbeilief fand ich schließlich ein großes Gebäude, das wie ein modernes Kulturhaus aussah. Im Erdgeschoss gab es ein paar Restaurants und Imbisse, weiter oben sollte es Konzertsäle geben. Ich fand einen Eingang, der Wachmann leitete mich an eine Frau weiter. Diese sagte mir dann jedoch, dass man sich anmelden müsse um die Musikräume verwenden zu dürfen und dass der Prozess in der Regel ca. 10 Tage dauern würde - zu lange für mich. Also begab ich mich auf zum zweiten Ort der nach Klavier aussah, der Universidad de Antioquia.

Am Eingangstor der Universität erklärte ich kurz einer Wachfrau, dass ich ein Klavier zum Üben suche, daraufhin wurde ich auf das Unigelände gelassen. Ich fand eine Informationsstelle, dort wurde mir gesagt dass ich mal in Gebäude 24 nachschauen sollte - die Uni war in viele einzelne Gebäude
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Der winzige Klavierraum
auf einem großen Gelände gegliedert. Ich fand den Block 24, überall hörte man Leute Musik machen oder üben, viele liefen mit Instrumenten rum. Ich ging in den dritten Stock, in dem die KLaviere sein sollten, und suchte einen Raum, der Aussah, als gäbe es in ihm jemanden, der mir weiterhelfen könnte. Ich fand einen Raum, der komplett voll mit verschiedenen Instrumenten (vermutlich zum Vermieten) war, es saßen zwei Leute drin. Ich fragte nach einem Klavier, wurde jedoch abgewiesen - anscheinend gab es in der Uni die Regel, dass die Instrumente nur an Studenten vermietet werden. Ich fragte nochmal in etwas das wie ein Sekretariat aussah im Erdgeschoss, dort wurde mir mit derselben Begründung ebenfalls abgesagt. Ich gab auf und begab mich auf den Heimweg, doch als ich das Gebäude verließ sah ich eine Gruppe von 4 Musikstudenten auf dem Boden sitzen und quatschen. Ich überlegte kurz und fragte Sie dann, ob Sie eine Idee hätten, wo ich in Medellin ein Klavier zum üben finden könne. Wir redeten kurz, sie hatten auch keine andere Idee als Unis durchzuprobieren, doch dann stand eine Studentin auf. Wir gingen in den Stock mit den Klavieren, sie ging in den Raum in dem ich davor gewesen war und buchte den Klavierraum für sich, währenddessen stand ich im Gang sodass ich aus dem Raum nicht zu sehen war. Sie sagte mir Sie würden noch länger unten sitzen, ich solle einfach sagen wenn ich fertig wäre und gehen würde. So kam ich schließlich doch noch zu meinem Klavier.

Und was für ein Klavier! Und das meine ich nicht so positiv wie es klingt! Was auf den ersten Blick wie ein normales Wandklavier aussah entpuppte sich als katastrophales Wandklavier - mindestens 4 Tasten funktionierten überhaupt nicht, wenn man sie drückte klapperten sie nur (eigentlich sollte eine Klaviertaste mehr tun als nur zu klappern). Außerdem war der Raum winzig - er hatte einen grob Quadratischen Grundriss, ich bin mir ziemlich sicher dass die Wandlänge unter 1,70m war und er somit weniger als 3m² hatte. So dröhnte alles, obwohl das Klavier eigentlich relativ leise gewesen wäre.

Es reichte jedoch, um ein bisschen zu klimpern und sich Noten wieder ins Gedächtnis zu rufen, und so übte ich schließlich ca. einundhalb Stunden, bis die Studentin wiederkam und mir sagte, hier würde bald geschlossen. Ich bedankte mich, packte ein und ging zurück zum Hotel, dort verbrachte ich dann den Rest des Tages.

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