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Published: January 20th 2008
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Heute berichte aus dem trockensten Ort der Welt. Gerade in der Unterkunft angekommen, erreicht uns das Gewitter. Es regnet wie aus Giesskannen, unser Zimmer ist ueberschwemmt, das Wasser laeuft nur so durch die Tuer herein. Die Strassen sind ueberflutet, wer draussen ist, laeuft nicht, er watet durch den Schlamm. Denn das Wasser weicht hier saemtliche Strassen, die aus Lavastein und viel Staub bestehen, auf. Von wegen der trockenste Ort der Welt. Der Donner ueber uns hallt so laut, dass einem die Ohren schmerzen, obwohl ich mich in einem Haus befinde. Und dann faellt der Strom aus...fuer fast einen Tag, weil die Stromkabel in der Erde verlaufen und sehr schnell Wasser an die Kontaktstellen gelangt.
So ein Unwetter soll hier hoechstens alle zehn Jahre mal vorkommen. Also war ich anscheinend am richtigen Tag am richtigen Ort :-D .
Vor dem Unwetter hiess es am Morgen um vier Uhr aufstehen, um die hundert Kilometer zu dem weltweit hoechst gelegenen Geysirfeld noch vor um neun Uhr zu schaffen. Nach neun Uhr sieht man aufgrund der Hitze nichts mehr von dem Wasserdampf.
An sich sind hundert Kilometer nicht viel, aber die Strassen hier haben ihren Namen nicht verdient. Also dann die Stunden ueber Stock
und ueber Stein, Strassen aus Beton und Teer scheinen hier unbekannt zu sein, in die Hoehe von ueber 4000 Metern.
Die Luft wird merklich knapper auf dem Geysirfeld, welches gemaechlich vor sich hinblubbert. Es dampft und zischt aus allen Ecken. Alle paar Minuten brodelt es dann wild und mit einem lauten Zischen sprudelt ein Geysir nicht allzu hoch, vielleicht maximal zwei Meter. Es ist ein Schauspiel, welche Farben die Natur auf die Steine gezaubert hat, hervorgerufen durch die Ablagerung von Salzen und Mineralien.
Das Geysirtal ist umringt von Bergen, welche mit einer Art Graesern bewachsen sind. Jedes Bueschel sieht von Weitem aus wie eine Sonnenblume. Spaeter erfahre ich, dass die Vicunas, eine kleine Lamaart, die Mitte wegfressen und die Pflanze aussen gelb nachwaechst.
Nach einem Fruehstueck, die Wasser und Milch werden im Geysir erwaermt, gehen ein paar Leute erst einmal im 34 Grad warmen Wasser baden. Hoert sich ja gut an, aber draussen sind um die Null Grad und ein flotter Wind, und irgendwie muss man ja vom Wasser zum Handtuch. Nee, nix da.
Nach dem Bad gehts es dann zum Tor der Hoelle. Ein nettes kleines Tal, viele verschiedene Farben zu praechtigen Bildern zusammengefuegt, allein durch die Kraft
der Natur. Verschiedenfarbige Wasserbecken, die allesamt etwas fuer Shrek den Oger waeren.
Bevor es dann nach "Hause" geht, geht es an ein paar Kakteen vorbei. Ist schon ein kleiner Unterschied zu meinen Kakteen daheim auf dem Fensterbrett.
Nachmittags wandere ich noch ein paar Kilometer zu einer alten Inkafestung aus dem 12 Jahrhundert in Quitor, welche um 1540 durch die Spanier blutig erobert worden ist. Oben hat man einen herrlichen Ausblick auf die Wueste mit der Oase San Pedro. Beim Abstieg kann ich schon von Weitem Blitze hinter dem naechsten Gebirgszug sehen. Also schnell nach Hause. Und dann kommt auch schon das oben beschriebene kleine Unwetterchen...
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