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Published: March 22nd 2013
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Die Zeit vergeht wie im Flug, es ist unglaublich. Letzte Woche hat uns Portugal-Paulo nun verlassen. Am Mittwoch war ich mit 3-4 anderen Leuten nochmal bei ihm zu Hause um nen netten Abend unter Freunden zu verbringen. Hauptsächlich gab es Caipi und gebratene Maniokwurzel (hab ich schon mal erwähnt, dass ich das Zeug LIEBE und nicht weiß, wie ich ohne diese Köstlichkeit in Deutschland überleben soll??), es war ein relativ ruhiger aber sehr schöner Abend. Am Donnerstag, seinem letzten Abend in Brasilien, hat er alle vom Studiengang eingeladen, nach der Vorlesung noch mit in eine Bar neben der Uni zu kommen. Da haben wir das letzte Mal gefeiert und auf Paulos Heimreise angestoßen. War ein bisschen wehmütig, aber geweint hat zum Glück niemand! Viel Bier hab ich allerdings nicht getrunken, da ich schon den ganzen Tag Halsschmerzen hatte und das nicht mit eiskalten Getränken verschlimmern wollte.
Am nächsten Morgen fiel es mir so schwer aufzustehen, als hätte ich die ganze Nacht durchgemacht. Viel geschlafen hatte ich wirklich nicht, aber dazu kam auch, dass die Erkältung, die schon seit über einer Woche bei uns im Haus nach und nach alle niederstreckte sich letzten Endes auch mich geschnappt hat 😞 So habe
ich mich auf schwachen Beinen zur letzten Exkursion meines Wasserökosystemkurses geschleppt. Die Fahrt ging dieses mal in den Norden, an die Grenze zum nächsten Bundesstaat Rio Grande do Norte. Dort gab es - mal wieder - große, gut erhaltenene Mangrovenwälder. Haben mit zwei Fischern, die wir am Flussufer angetroffen haben ausgemacht, dass sie uns ein Stück mit ihrem Kahn herumfahren. Kahn ist auch schon ne ganz schöne Übertreibung, wir hatten schon gedacht, wir passen da gar nicht zu sechst drauf. Aber die meinten ganz gelassen, dass da auch locker 12 Leute mitfahren können.... na Hallelujah! Wir sind dann zu einem Indianerdorf zwischen den Mangroven gefahren. Das war das erste Mal, dass ich in einem richtigen Dorf von Ureinwohnern war. Aber so aufregend wie ich es mir vorgestellt hatte, war es gar nicht, da die dort so nahe an der Zivilisation wohnen, dass sie schon lange nicht mehr so richtig "altertümlich" leben. Allerdings leben sie trotzdem noch mehr im Einklang mit der Natur als wir, kennen sich besser aus und haben statt Häuser nur Hütten aus getrockneten Palmen- und Bananenblättern. Eine Frau hat auch selbstgemachten Schmuck und Honig verkauft, da konnte ich natürlich nicht widerstehen und habe mir einen indianischen Federohrring
gekauft 😊 Außerdem durften wir mal ein Stück Honigwabe probieren, das war in dem Moment genau das, was mein Hals gebraucht hat!
Ansonsten war die Exkursion eher unspektakulär, aber trotzdem nett. Nachdem ich mich auch abends noch mit letzten Kräften zur Vorlesung geschleppt hab, habe ich das Wochenende krank im Bett verbracht. Immerhin ging es mir dann am Montag auch schon viel besser, während alle anderen in der Familie mindestens eine Woche gelitten haben. Ich schiebe das jetzt einfach mal darauf, dass ich mich seit der Virus bei Guilherme ausgebrochen ist täglich mit frischem Limetten- und Acerolasaft versorgt habe, also richtigen Vitamin C-Bomben, um mein Immunsystem zu stärken. Sieht aus, als hätte es tatsächlich etwas gebracht.
Diese Woche hatte ich wieder mal einen Berg Hausarbeiten zu schreiben, aber so langsam wird es weniger - es ist ein Ende in Sicht! Heute haben wir die Berichte über unsere letzten beiden Exkursionen vorgestellt und damit habe ich mein erstes Fach abgeschlossen. Bin mal gespannt, wie die Endnote ausfällt. Außerdem sind seit Paulos Abflug zwei meiner Freunde dabei, meine Abschiedsparty zu organisieren. Was für eine Ehre! Ich glaube, es hat noch nie jemand für mich eine größere Party organisiert... Es wird
sicher toll und meine Kommilitonen haben mir auch schon versprochen, dass sie mir einen super Abschied bereiten wollen. Ein bisschen traurig stimmt es mich natürlich trotzdem, jetzt wo ich mich endlich auch in der Uni richtig eingewöhnt und Freunde habe, muss ich weg. An meine Gastfamilie gar nicht zu denken. Oma redet schon von fast nichts anderem mehr, als dass sie unendlich traurig sein wird wenn ich weg bin :'( Ich fürchte, DAS wird alles andere als nur ein kleiner Abschied....
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