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Published: December 23rd 2012
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Und mal wieder haben sich Stereotypen bestätigt und andere wurden widerlegt. Und das auch noch beides an einem Tag. Nachdem am Donnerstag meine Vorlesung ausgefallen ist - schon die zweite in der Woche - hatte ich also gestern meinen letzten Unitag vor den Ferien. Mittags, auf dem Nachhauseweg von einer neuen echt interessanten Vorlesung über Wasserökosysteme blieb mein Bus in einem ziemlich verrückten Stau stecken. Dabei war noch nicht mal Hauptverkehrszeit. Aber sowas brauchen Brasilianer auch nicht um einen Stau zu schaffen. Südamerikanern wird ja im Allgemeinen viel Gelassenheit zugesprochen und das mag in vielen Situationen auch stimmen, aber beim Autofahren kann ich das leider nicht beobachten. Schon allein die Leidenschaft des Brasilianers zu hupen, ist faszinierend. Es wird einfach immer und überall gehupt, egal ob es einen Grund gibt oder nicht. Verrückt diese Brasilianer.
Aber zurück zu meinem Stau. Der wurde nämlich verursacht, weil sich hier prinzipiell keiner an Verkehrsregeln halten mag und jeder der erste sein will, der in einen Kreisverkehr reinfährt und auch wieder rauskommt. So haben wir - also mein Bus inklusive - einen riesigen Kreisverkehr so verknotet, dass sich nichts mehr bewegen konnte und erst die Polizei kommen musste um das zu schlichten. Bis die
da war, hat das wohlbekannte Hupkonzert ungeahnte Ausmaße angenommen. Der Frust ging bei manchen sogar soweit, dass sie sich gegenseitig angebrüllt und schwer beleidigt haben. Manche Leute im Bus wurden schon regelrecht nervös, weil auch unser Busfahrer ordentlich einsteckte und austeilte. Ich saß nur da und hab vor mich hin gelacht. Was soll man sonst auch machen...
Später am Tag hatte ich noch eine Vorlesung, auf die ich allerdings weniger Lust hatte, zumal die Professorin uns erst am Tag vorher nen 22-seitigen Text geschickt hat, den wir in der Vorlesung bearbeiten wollten. In der Uni angekommen fanden wir mehrere Klassen inkl. Profs hilflos vor unserem Lehrgebäude stehend vor, welches völlig im Dunkeln lag und verschlossen war. Wie sich nach ein bisschen Warterei herausgestellt hat, haben die aus der Verwaltung beschlossen die Ferien ein paar Stunden vorzuverlegen. Nur haben sie "vergessen" allen anderen Bescheid zu sagen. So waren zwar Studenten und Profs da, aber da von letzteren auch keiner Lust hatte in anderen Lehrgebäuden nach nem Raum zu suchen, haben sie uns einfach wieder nach Hause geschickt. Das war der Moment, in dem sich gleich wieder ganz schön viele Klischees in meinem Kopf bestätigt haben. Und wieder musste ich lachen. Plötzlich waren die Brasilianer wieder gelassen und damit meine Welt im Lot.
Heute habe ich mit meiner Gastmama und ihrer Schwester die letzten Einkäufe fürs Weihnachtsessen gemacht - es wird u.a. Truthahn geben! Da bin ich ja schon gespannt, auch wenn ich dabei immer an Mr. Bean denken muss... Und mein persönliches Highlight war, dass ich deutsche Lebkuchen gefunden haben, sogar tatsächlich original aus Deutschland importiert. Da musste ich gleich ne Packung kaufen, auch wenn sie das doppelte gekostet haben wie zu Hause - aber um ein bisschen heimische Weihnachtsstimmung zu schaffen war es mir das wert. Den Rest an Heimat bringt dann morgen mein Brüderchen ins Haus. Momentan befindet er sich irgendwo über dem Atlantik und morgen Mittag landet er hier in JP. Oh da freu ich mich ja schon! Und das nicht nur, weil er Milka, Bier und Sauerkraut mitbringt. Ein Räuchermännchen wird auch dabei sein. :D Haha, ne ich freu mich natürlich hauptsächlich, mein Bruderherz endlich mal wiederzusehen, mit ihm Weihnachten zu verbringen und danach noch ein bisschen zusammen zu reisen.
Der nächste Blogeintrag kommt also frühestens kurz vor Silvester. Deshalb wünsche ich euch erstmal allen ein frohes Weihnachtsfest mit den Menschen, die ihr dabei haben wollt und mit gaaaaanz viel leckerem Essen! Und sage Danke an meine treuen Leser, es freut mich zu sehen, dass auch nach fast 5 Monaten so viele regelmäßig vorbeischauen!
Liebste Grüße aus der Sonne, eure Anni 😊
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