Advertisement
Published: December 30th 2012
Edit Blog Post
Endlich ist mein Bruderherz da! Am 23. war ich mit meiner kompletten Gastfamilie nochmal auf dem Land – sprich 30 Minuten außerhalb der Stadt, wo man sich aber schon fühlt wie irgendwo im Nirgendwo und die Sonne noch um ein Vielfaches mehr brennt als an der Küste, sodass ich mich sogar im Schatten verbrannt hab…. Einen Platten hatten wir auch kurz vorm Ziel. Zum Glück gehört Reifen wechseln hier in den Aufgabenbereich der Männer, weshalb wir Frauen uns in den Schatten des einzigen Baumes weit und breit zurückziehen und beobachten konnten, wie das andere Geschlecht sich bei gefühlten 60°C in der knallenden Sonne abmühte, das Ersatzrad anzubringen.
Glücklicherweise lag der Flughafen auf dem Nachhauseweg, sodass wir direkt Johannes abholen konnten – nicht ohne typisch brasilianische Verspätung, worauf er zum Glück vorbereitet war und dementsprechend brav im Eingangsbereich des Flughafens gewartet hat. Noch nie hab ich mich so sehr gefreut, meinen Bruder zu sehen! 😊 Zu Hause angekommen sind wir nur ein Stück spazieren gegangen und sonst war meine Gastfamilie damit beschäftigt sich in meinen Bruder zu verlieben.
Da nun alle Weihnachtsgäste komplett waren, konnten wir zu Heiligabend getrost alle zusammen an den Strand fahren. Das hätte ich mir ja
nie träumen lassen – Weihnachten am Strand! Da ist ja ein Kindheitstraum für mich in Erfüllung gegangen. Es war soooo super und soooo unrealistisch! :D Nachmittags sind wir wieder nach Hause gefahren um noch die restlichen Vorbereitungen für das Weihnachtsessen zu treffen. Pünktlich eine Stunde vor Sonnenuntergang fiel der Strom aus und das natürlich auch für 3 Stunden, sodass wir zwei Stunden im Dunkeln standen und bei Kerzenschein gekocht haben. Gottseidank sind hier Gasherde die Regel…
Irgendwann ist der Strom dann doch wiedergekommen, wir haben den Esstisch im Wohnzimmer zum Buffet gemacht, wo es Truthahn gab, frische Früchte, Farofa (geröstetes Maniokmehl mit verschiedenen Beilagen drin), Pancakes mit Hackfleisch und Tomatensoße, verschiedene Salate und und und... Erst gegen Mitternacht durfte dann angefangen werden mit Essen, bis dahin waren aber auch noch einige Gäste da, z.B. Guilhermes Patentante mit ihren zwei Kindern (in meinem Alter) und irgendwelche Freunde. Es lief die ganze Zeit laute Musik, die aus dem Auto meines „Schwagers“ gedudelt kam, natürlich brasilianische Partymusik. Aufgehalten wurde sich auf der Straße vorm Haus oder auf der Veranda, sodass auch ein ständiges Kommen und Gehen von Nachbarn total normal erschien. Wir haben gequatscht, getanzt, getrunken und wie gesagt irgendwann gegessen. Zusätzlich
zum Buffet wurde dann auch noch der Grill angeworfen für Fleischspieße. Es war einfach spitze – eine einzige große Party, die nichts, aber auch gar nichts mit sämtlichen Weihnachtsfesten zu tun hatte, die ich bisher erlebt habe. Das Ganze ging bis ungefähr um 3 oder halb 4 morgens und bis dahin war auch die Musik voll aufgedreht, sodass garantiert die ganze Nachbarschaft etwas davon hatte – also nichts mit „Stille Nacht, heilige Nacht“. Aber wie gesagt, es war total spitze und definitiv das beste Weihnachten seit meiner Kindheit! 😊
Heute haben wir dann erstmal ausgeschlafen, von den Resten des Weihnachtsessens ein ausgiebiges Brunch gemacht und sind gegen Nachmittag in die Stadt gefahren. Eigentlich wollten wir zur Estação Ciência, aber die war zu, also waren wir dann nur am östlichsten Punkt Amerikas und haben uns dort den östlichsten Açaí gegönnt. Morgen fahren wir mit dem Bus nach Recife um von dort aus nach Brasília zu fliegen. Bin schon gespannt, wie das so wird – viel Gutes hab ich ja noch nicht von der Hauptstadt gehört...
Advertisement
Tot: 0.165s; Tpl: 0.012s; cc: 10; qc: 59; dbt: 0.1214s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb