Die Erde bebt auch in Bariloche / La terre tremble aussi à Bariloche

---

Es ist Abend des 26. Februar 2010. Wir geniessen wie so oft hier im Hostel 1004 (die Wohnungsnummer im Hochhaus ist hier namensgebend) den Sonnenuntergang und die Abendstimmung ueber Bariloche sowie dem Lago Nahuel Huapi. Es ist eine Nacht vor Vollmond. Gemuetlich sitzen wir auf dem Balkon des 10. Stockes, schwatzen mit anderen Touristen, trinken Kaffee und warten auf das Highlight des Abends, die geplante Weindegustation um 22 Uhr. Jeder, der daran teilnehmen moechte, soll doch bitte eine Flasche argentinischen Wein und Snacks mitbringen, wurde uns gesagt. Damit nicht jeder einen billigen Fusel mitbringt, gibt’s noch eine untere Preislimite pro Flasche: 15 argentinische Pesos, das sind immerhin 4 Franken… Wie sich spaeter herausstellt, gibt es ab diesem Preis schon wirklich gute Tropfen. Sehr gute Weine kosten auch nicht mehr als 30 - 40 Pesos, also so um die 10 Franken.
Puenktlich um 22.45 Uhr geht’s dann los. Die Korken werden gezogen, es wird degustiert und gefachsimpelt und die mitgebrachten Leckereien der anderen werden probiert. Welch dumme Idee, vorher schon Znacht zu essen. Waehrend sich andere noch durch die Flaschen trinken und der Essensberg noch immer nicht verschwunden ist, gehen wir langsam ins Bett. Mangelns Platz schlafen wir die letzte Nacht im 1004 in einem Mehrbettzimmer. Morgen um neun faehrt der Bus ab dem Terminal von Bariloche, die Rucksaecke sind deshalb schon fast gepackt.

Um 3.45 Uhr werden wir unsanft aus dem Schlaf gerissen. Das Kajuetenbett schuettelt und ruettelt, die Lampe wackelt wie wild. Es dauert eine Weile, bis wir begreifen, was los ist. Eine amerikanische Zimmerkollegin ist schneller und weniger sprachlos als wir: „What the hell is going on? Why ist the room moving?“ Und mit verschlafener, aber nuechterner Stimme antwortet ein anderer: „Hmmm, earthquake?“ Noch immer bebt es, einige Autoalarmanlagen gehen an, sonst ist es draussen gespenstisch still. Nachdem auch wir ganz wach sind, wackelt das Bett noch immer. Unser Gedanke ist nur noch: es soll bitte aufhoeren…! Nach knapp zwei Minuten ist der Spuk vorerst vorbei. Die Amerikanerin ist inzwischen aufgestanden und hat schon mit dem Nachtwaechter des Hostels gesprochen. Der meinte, dies sei hier nicht normal und vielleicht waere es besser raus zu gehen. Wir ziehen uns an und gehen zuegig aus der Wohnung und ins Treppenhaus. 10 Stockwerke sind verdammt viel… Auf der Strasse wimmelt es von Leuten, hauptsaechlich solche aus den oberen Stockwerken aus unserem Haus und betrunkene Partygaenger.

Nach einer Stunde in der Kaelte und dem unkoordinierten Besuch von Polizei und Feuerwehr wird uns gesagt, wir koennten wieder hochgehen, das Haus sei schon noch sicher. Hmm… was wissen die schon, sagen wir uns, das ganze sah alles ziemlich chaotisch und unprofessionell aus. Doch wir haben keine andere Wahl, das Gebaeude wird in einer Stunde, einem Tag oder einer Woche auch nicht sicherer, denken wir. Also gehen wir nochmals hoch und holen schnell unsere Sachen. Andere waren schon vor uns und informierten sich im Internet. Wir wissen nun, dass wir soeben ein Erdbeben mit der Staerke 8.8 in 400km Distanz miterlebt haben und sind besorgt darueber, was wohl beim Epizentrum in Chile passiert ist. Uns ist es nicht mehr wohl da oben und wir sind schon bald wieder draussen. Im Park, in gewisser Entfernung zum Gebaeude, installieren wir uns um 5 Uhr in der Frueh. Andere machen es uns gleich, stellen zum Teil sogar das Zelt auf. Diejenigen, die kurz nach uns kommen, haben oben bereits ein leichtes Nachbeben gespuert. Im Park unten war hingegen nichts zu vernehmen. Wir sind froh darueber und beschliessen definitiv, die verbleibende Zeit bis zur Busabfahrt draussen zu verbringen. Andere bleiben im Hostel oben, einige wenige davon gehen sogar ruhig im Zimmer weiterschlafen. Ein Amerikaner unter uns kann es immer noch nicht fassen, er war wach, bevor es los ging und hat das ganze lange Wackeln mit Licht erlebt. Als er nach dem Erdbeben wieder ins Zimmer ging, versuchte er, das Bett mit eigener Kraft ebenso zum Ruetteln zu bringen, wie zuvor. Er habe es fast nicht geschafft.

Um 7:30 Uhr muessen wir los, wir machen uns auf Richtung Busterminal. Diejenigen, die noch immer mit uns draussen sind, machen sich auf die Suche nach einem neuen Hostel. Wir fruehstuecken in der Cafeteria am Busterminal und sehen am Fernseher die ersten schlimmen Bilder aus Chile. Hier in Bariloche ist trotz allem anscheinend nichts passiert, wir haben es nur so stark gespuert, weil wir so hoch oben waren. Endlich im Bus, machen wir nur noch eines: Schlafen! Wir sind froh, dass unser Ziel, Junin de los Andes, nur kurze 3 Stunden Fahrt entfernt ist. Wir sind so muede, dass wir aber nicht merken, dass wir den Ort verpassen und eine Stunde spaeter in San Martin de los Andes landen. Der freundliche Busfahrer bietet uns an, uns eine Stunde spaeter gratis zurueck nach Junin mitzunehmen. Nach 6 statt 3 Stunden Reise haben wir es dann endlich geschafft und kommen im Hotel in Junin an.

Die naechsten zwei Tage erholen wir uns im Nationalpark Lanin und koennen das Erlebte etwas verarbeiten. Und doch werden wir am Abend des zweiten Tages wieder unsanft daran erinnert: die Erde bebt wieder! Unser Bett im ersten Stock des Hotels wackelt, diesmal zum Glueck aber nur etwa 10 Sekunden. Mittlerweile wissen wir, wo man sich in solchen Faellen informieren kann. Auf einer Website des US-Erdbebendienstes werden naemlich in Echtzeit saemtliche Erdbeben der Erde aufgelistet. Dies mit Hilfe von Sensoren, die ueber den ganzen Globus verteilt sind. Resultat: es war nicht ein Nachbeben in Chile, das wir gespuert haben, sondern es war ein Erdbeben gleich um die Ecke. Das Epizentrum lag im See Hechulafquen im Lanin Nationalpark, 20km vom Hotel entfernt. Staerke 5.3! Aha, so fuehlt sich also ein Erdbeben solcher Staerke an. Bei dieser Staerke gibt es zum Glueck keine Schaeden. Wen es interessiert, soll doch mal hier reinschauen. Ihr werdet erstaunt sein, wie viele kleinere und groessere Erdbeben staendig die Erde zum Wackeln bringen. Noch heute (11.03.2010), zwei Wochen nach dem Hauptbeben, verzeichnet die Region in Chile knapp 20 Nachbeben der Staerke 4 bis 7 pro Tag (Letzte Erdbeben in Suedamerika)!


C’est le soir du 26 février 2010. Comme souvent, nous profitons du coucher du soleil depuis l’hostel 1004 (dont le nom provient du numéro de l’appartement de l’immeuble). Le lac Nahuel Huapi est magnifique, c’est la veille avant la lune pleine. Nous nous sommes installés sur le balcon au 10ème étage, nous bavardons avec les autres, buvons du café et attendons la partie principale de la soirée, la dégustation de vin à 22 heures. On nous a dit que chacun qui veut participer devrait amener une bouteille de vin argentin et des casse-croutes. La bouteille devrait au moins avoir une valeur de 15 Pesos argentins, c’est à peu près 4 francs… Comme on verra plus tard, pour ce prix il y a déjà des bons vins car les bouteilles les plus chères ne valent pas plus que 30 à 40 Pesos non plus (à peu près 10 francs).
Pile à 22.45 heures ça commence. Les bouteilles sont ouvertes, on déguste, on discute et on grignote. C’était une mauvaise idée de diner avant la fête. Pendant que les autres continuent à vider les bouteilles et les derniers plats, nous allons gentiment nous coucher.
A cause du manque de place dans des chambres doubles on dort dans un dortoir cette dernière nuit. Demain, à neuf heures, on a le bus au départ de Bariloche, c’est pour ça que les sacs à dos sont déjà quasi prêts.

A 3.45h on est brusquement réveillé. Le lit à deux étages est scoué, la lampe bouge énormément. Cela prend un moment jusqu’à ce qu’on comprenne ce qui se passe. Une Américaine dans la chambre est plus rapide que nous et hurle : „What the hell is going on? Why ist the room moving?“ Un autre répond encore moitié endormi mais très correctement: „Hmmm, earthquake?“ La terre tremble toujours, on entend les alarmes des voitures dehors, sinon il est silencieux. Après qu’on est bien réveillé nous aussi, cela continue encore à bouger et on espère que cela s’arrête le plus vite possible. Après à peu près deux minutes, ça a enfin arrêté. L’Americaine s’est levée entre temps et a déjà parlé avec le garde de nuit de l’hostel. Il disait que ce n’était pas normal et qu’il vaudrait peut-être mieux descendre. Nous nous habillons et nous quittons rapidement l’appartement pour descendre. 10 étages c’est vachement haut… Sur la route il y a déjà une foule de gens, principalement ceux des étages supérieurs de notre immeuble et des bourrées rentrant de la sortie.

Après une heure dans le froid et la visite non-coordonnée de la police et des pompiers, on nous dit qu’on pouvait retourner, la maison serait sûre. Hmm… comment peuvent-ils savoir, on se dit, tout avait l’air d’être fait d’une manière très chaotique et non-professionnelle. Mais on n’a pas le choix, on se dit que le bâtiment ne sera pas plus sûr après une heure, un jour ou même une semaine. On monte donc encore une fois pour vite chercher nos affaires. D’autres y étaient déjà avant nous et se sont informées par internet. On apprend qu’il s’agissait d’un tremblement de terre avec une force de 8.8 dont le centre si situait à une distance de 400km d’ici et on n’ose pas s’imaginer ce qui s’est passé au Chili. On n’est pas très à l’aise là-haut et nous descendons vite une deuxième fois. Nous nous installons dans le parc à côté à une certaine distance du bâtiment à 5 heures du matin. D’autres nous rejoignent et il y en a qui montent même leurs tentes. Ceux qui sont sortis peu après nous viennent de sentir une réplique, dans le parc par contre, nous n’avons rien senti. On est content et décide de définitivement rester dehors pour attendre le départ du bus. D’autres restent en haut, dans le hostel, certains arrivent même à dormir tranquillement. Un Américain parmi nous est toujours choqué parce qu’il était déjà réveillé avant le début du tremblement de terre et par conséquent, il a vue la chambre et surtouts les lits bouger avec lumière. Quand il est rentré dans la chambre plus tard, il a apparemment essayé de secouer un lit lui-même. Il nous a dit qu’il n’a presque pas réussi à reproduire le même mouvement.

A 7h30 on doit partir en direction du terminal de bus. Ceux qui sont toujours dehors commencent à chercher un nouvel hostel. Nous prenons le petit-déjeuner dans la cafétéria du terminal où nous voyons les premières images choquantes du Chili dans la télé. Ici, à Bariloche, rien de grave ne s’est passé. On l’a juste senti aussi fortement parce qu’on était dans un bâtiment si haut. Dans le bus, on ne fait rien que dormir. On est content qu’on ait que trois heures de route devant nous pour arriver à Junin de los Andes. Mais on est trop fatigué pour réaliser qu’on loupe la ville et on arrive à San Martin de los Andes une heure plus tard. Le chauffeur sympa nous offre de nous ramener gratuitement à Junin dans une heure. Après 6 au lieu de 3 heures de voyage, on est enfin arrivé dans l’hôtel à Junin.

On se repose dans le parc national Lanin les deux prochains jours pour oublier un peu ce qui s’est passé. Mais, le soir du deuxième jour, on y est brusquement rappelé, ça recommence à trembler ! Notre lit au premier étage de l’hôtel bouge, mais heureusement seulement pendant 10 secondes cette fois. Entre-temps, nous savons où nous renseigner. Sur un site des services sismiques des Etats-Unis on peut trouver une liste de tous les tremblements de terre récents. Ceci à l’aide de capteurs qui sont installés dans le monde entier. Résultat : ce n’était pas une réplique au Chili qu’on vient de sentir, mais c’était un petit tremblement de terre avec son épicentre juste à côté. L’épicentre se trouve dans le lac Huechulafquen dans le parc national Lanin, situé à 20km de l’hôtel. Force 5.3 ! Maintenant, on sait alors ce que c’est un tremblement de terre de cette envergure. Heureusement, il n’y a pas de dégâts avec un tremblement aussi faible. Si quelqu’un est intéressé, allez regarder ici. Vous serez impressionné combien de petits et moyens tremblement de terre font bouger la terre chaque jour. Encore aujourd’hui (11.03.2010), deux semaines après le choc principal, il y a une vingtaine de tremblement de terre au Chili avec une force entre 4 et 7 par jour (Derniers tremblements de terre en Amérique du Sud)!

---

Photos

Abendstimmung ueber dem Nahuel Huapi See
Aussicht von der Terrasse des 1004 Hostel

Weindegustation
gute Stimmung bei Essen und Trinken

Ausharren draussen im Park
unsere Zeltunterlage ist einmal mehr nuetzlich!

Camping und Freiluftschlafen im Park
einige sind noch immer angetrunken und haben kaum geschlafen!

Comments

[Steffi]

hey dir zwöi bariloche het mir denn o henne guet gfaue. zum glück isch euch nüt passiert. es isch sicher no es komisches gfüähl its o für ds witer reise. döit dir eui plän ändere oder heit dir nid no planet gha uf chile ds gah? i bi gschockt wie mängs nachbebe das jede tag git. passet uf nech uf! es liebs grüessli us gümlige

[AndreaStefan]

ke routeaenderige
hoi steffi! nei, mir hei ke routeaenderige muesse mache, da mir nume wenig vo chile wei bereise. chile mues aber ou extrem schoen si, vilech goe mer de dert es angers mau haere... ;-) liebi gruessli