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Published: January 7th 2008
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Anflug nachts auf Buenos Aires. Ein schier endloses Lichtermeer von gitternetzartig angelegten Strassen. Im Grossraum Buenos Aires leben über 13 Millionen Menschen. Wir kommen aus der Gepäckausgabe und werden simultan aus 10 verschiedenen Lautsprechern angesprochen ob wir mit einem Taxi in die Stadt fahren wollen. Wir entscheiden uns für den günstigeren Bus und nach etwa 5 Minuten geht es auch schon los in die Innenstadt. Nach einem kurzen Fussmarsch durch die menschenleere Fussgängerzone Calle Florida fallen wir nach über 24 Stunden Anreise endlich in die herrlich bequemen Betten unseres 5 Sterne Hotels (sponsored by Mama und Papa Steinert, DANKE!!! :-)
Wir frühstücken reichhaltig in einem reichhaltig klimatisiertem Frühstückssaal und machen uns in ordentlich geschnüten Schuhen auf in die unbekannte Metropole um die nahegelegenen Sehenswürdigkeiten abzuklappern. Wir schlendern die gesamte Calle Florida entlang, sehen die Casa Rosada, von der schon Evita ihren berühmten Satz dem Volk zurief und entspannen bei einem Café con leche in dem traditionsreichen Café Tortoni. Insgesamt ist die Stadt eine bunte Mischung aus alten und modernen Gebäuden, schicken Reichen und ärmeren Leuten und teuren Geschäften und Strassenmärkten. Überall gibt es Künstler die ihre Werke ausstellen und verkaufen. So zielmlich jeder Argentinier trinkt ständig und überall seinen Mate
(Tee) und hat stets eine Thermoskanne heisses Wasser dabei um sein Trinkgefäss nachzufüllen. Mit einigen Kilometern in den Beinen holen wir uns auf dem Weg ins Bett noch ein Wasser aus einem dieser Läden, die 25 Stunden am Tag geöffnet haben.
Die übertrieben heruntergekühlten Räume und die durch die Häuserblocks pfeiffenden Winde haben in unserer kleinen Reisegruppe das erste weibliche Erkältungsopfer gefordert. Ab jetzt wird im Fleecepulli gefrühstückt obwohl draussen 30 Grad Celsius im Schatten herrschen. Auf gehts nach Recoleta, einem reicheren Stadtteil bekannt durch seinen Friedhof der Reichen und Prominenten, wo auch Evita begraben liegt, und seinen Kunsthandwerksmarkt. Um 5 Uhr treibt uns der Hunger in eine von Mariano empfohlene Parilla (Grillrestaurant) die leider jedoch, wie hier oft üblich, erst um 20 Uhr öffnet. Man diniert von spät abends bis spät in die Nacht, daran müssen wir uns erst noch gewöhnen.
Am nächsten Mittag brechen wir mit der Subte (U-Bahn) auf zum berühmten Antiquitätenmarkt im Stadtteil San Telmo.
Helga: Man könnte hier tagelang in den schönen alten Sachen stöbern. Wir sehen eine Tangoshow in der Mittagshitze. Trotz des fliessenden Schweisses tanzt das Tanzpaar mit grosser Eleganz un Anmut und führt verschiedene Tangostile vor. Ich könnte den ganzen
Tag hier verbringen.
Bernd: Altes Besteck, Telefone, Bücher, Sodaflaschen und sogar ganze Motorräder, eine Kunterbunte Sammlung. Der Krempel hier ist wahrscheinlich deswegen so alt, weil sich seit Dekaden kein Abnehmer dafür gefunden hat. Ganz schön heiss hier. Hab Durst! Jetzt tanzen die auch noch... Ich will in den Schatten und ein leckeres Quilmes trinken.....
Rund um den Markt gibt es schöne alte Hinterhöfe in verfallenen Häusern. Wir laufen weiter nach La Boca, einem Hafen- und Arbeiterviertel, bekannt durch seine bunten Häuser, die mit den Farbresten der Schiffe angemalt wurden und durch einen der besten Fussballklubs der Welt: Boca Juniors. Dieser Klub verdankt seinen Kultstatus zahlreichen von ihm hervorgebrachten Stars, unter anderem Diego "die Hand Gottes" Maradonna. Vor dem Stadion gibt es wie auf dem Hollywood Boulevard einen Walk of Fame mit Sternen mit Hand- oder Fussabdrücken der Spieler. Bei einem Quilmes geniessen wir eine Tangoshow mit Livemusik zwischen gut gelaunten Einheimischen. Auch extraterrestrische humanoide Lebensformen knüpfen in tadellosem Spanisch Handelsabkommen und private Kontakte.
Im Hotelzimmer angekommen erfahren wir aus den Nachrichten, dass auf dem internationalen Flughafen ca. 4000 Fluggäste die Schalter der Fluggesellschaft Aerolineas Argentinas demoliert haben, da sie aufgrund von Streiks weder abfliegen konnten, noch ihr bereits aufgegebenes Gepäck
zurück bekommen haben. Mit gerade dieser Airline geht am nächsten Morgen unser Flug zu unserem nächsten Ziel. Schön!!!
Am nächsten Morgen sind wir um 6:30 Uhr am Flughafen. Die Hälfte der Flüge des Vormittags werden abgesagt. Unserer wird zunächst nur auf unbestimmte Zeit verschoben, niemand kann Auskunft geben. Lauf unterschiedlicher Aussagen streiken entweder die Piloten oder die Gepäcktrager oder die Airline hat nicht genügend Flugzeuge zur Verfügung. Alternativ sind die Spanier an allem Schuld, weil sie AA aufgekauft hatten und successive Personal entlassen hatten das jetzt zur Sicherstelleung eines reibungslosen Betriebsablaufs fehlt. Statt des geplanten Abflugs um 7:10 Uhr sitzen wir nach stundenlanger Ungewissheit um 13:30 Uhr endlich im Flieger. Kurs auf Patagonien. Energie!
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Boris
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So unterschiedlich sind Frauen und Männer
Ich glaube, ich hätte mich eher Bernds Sicht des Flohmarktes angeschlossen:-)