Tongariro Nationalpark, Fahrt nach Taupo

---

Mittlerweile hat sich herausgestellt, dass Jürgen ein gutes Näschen für's Wetter hat. Auch heute musste Jürgen nach kurzem Sonnenbad nießen. Dies ist ein eindeutiges Zeichen, für anhaltendes sonniges Wetter. Mit dieser guten Wetterprognose machten wir uns auf den Weg, den Tongariro Alpine Crossing Track zu begehen. Dieser Track ist einer der bekanntesten Track's in Neuseeland und ein unbedingtes must have to do. Insgesamt ist der Weg 19,5 km lang und im Sommer in 7 – 8 Stunden zu bewältigen. Da bekannterweise hier auf der Südhalbkugel gerade Winter ist, konnten wir nicht abschätzen, in wieweit der Track ohne alpine Ausrüstung (Steigeisen / Pickel) machbar ist. Die ersten 4 km führte uns der gut ausgebaute Weg über unzählige erloschene Lavafelder bis zur Schneegrenze. Ab hier war nun erhöhte Vorsicht geboten, da man bei eisigem Untergrund sehr leicht den Halt verlieren konnte. Da unsere High End Wanderschuhe noch einen hervorragenden Grip hatten, überholten wir mehrere Gruppen mit Führer und Steigeisen. Euphorisch bliesen wir zum Angriff auf die nächste Steigeisen-Gruppe, nur wurden wir nun Opfer unsere fehlenden Steigeisen. Unerwartet und plötzlich ging's für Michi auf dem Hosenboden rutschend rund 100 Meter den Hang hinunter. Mit entsetzen blickten die verbliebenen Zwei dem schreienden Buale hinterher. Nachdem er den Daumen hob, ging das Gelächter los. Auch Jürgen und Bernd konnten sich nun dem adrenaligen Ritt nicht entziehen. Schnell wurde uns bewusst, dass wir gerade einen neuen Funsport entdeckt hatten. Unsere wasserdichten Überhosen waren das perfekte Equipment für die rasanten Slides am Fuße des Vulkans Mt. Ngahorue. Zuerst wurden wir noch leicht belächelt (Hi guys, nice slide!), später gab's nur noch neidische Blicke. Bernd's außergewöhnliche Rutschtechnik war äußerst schnell und spektakulär, was an seinem Equipment auch deutliche Spuren hinterließ. Im ging im wahrsten Sinne des Wortes der Arsch auf Grund. Nach nun unzähligen Rutschpartien an unterschiedlichen Spots, machten wir uns wieder auf den Rückweg. Inzwischen hatte die Sonne den Schnee sulzig gemacht, was die Bedingungen beim Abstieg noch erschwerte. Auch wenn wir den Tongariro Alpine Crossing aufgrund der fehlenden Steigeisen nicht komplett begehen konnten, war es dennoch ein spaßiger und schöner Tag in atemberaubender Vulkanlandschaft. Da wir sehr gut in der Zeit waren, entschlossen wir uns noch die 90 km nach Taupo zu fahren.

PS: Die Kiwi Hunter's sind weiterhin unversehrt und vollzählig on Tour
Viele Grüße!

---