4.5. - Stier im Paradies


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Fiji's flag
Oceania » Fiji » Nadi
May 4th 2011
Published: May 5th 2011
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Hätt mir nicht gedacht, dass Übernachten am Flughafen so komfortabel und angenehm sein kann. Ich hab total in Ruhe geschlafen, nur zwei oder drei Mal hat es eine Ansage gegeben, die mich aufgeweckt hat. Hab wieder mal meine Sachen geordnet und bin auf Level 2 gefahren, um meine morgendliche Dusche zu nehmen. Ist gratis hier – sehr angenehm. Dann bin ich zum Check-In gegangen und hatte zwei kleine Probleme. Erstens: für die Einreise in Fiji muss der Pass noch 6 Monate gültig sein. Da meiner ja am 20.5. abläuft, geht sich das nicht ganz aus. Zweitens: zur Einreise in Australien danach muss der Pass noch ein Monat gültig sein. Geht sich auch nicht aus. Nach 15 Minuten am Serviceschalter war aber alles geklärt, sowohl für die Einreise nach Fiji als auch für die Ausreise und Wiedereinreise nach Australien. Ich hab schon vorher gespürt, dass das funktionieren wird, ist aber trotzdem immer wieder eine interessante Situation: Du hast Deinen Flieger, der in zwei Stunden geht und weißt nicht, ob sie Dich reinlassen… Warum ich mich dann nicht vorher darum gekümmert hab? Weil ich gewusst hab, dass es passen wird. Und wenn wirklich nicht? Dann hätt auch das seinen Grund gehabt.
Und das Gleiche mit meinem Geld. Hab derzeit wieder mal keinen Zugang, weil trotz Anruf bei Diners Club meine Karte nicht funktioniert. Und auf meinem Konto ist Ebbe, weil ich meine Abfertigung noch nicht bekommen hab… Aber man bekommt auch mit den letzten 2,55 AUD einen Kaffee, der eigentlich 2,70 Dollar kostet, wenn man darum bittet und nett fragt. Mit exakt 20 neuseeländischen Cent Bargeld hab ich nach wieder mal strengen Ausreisekontrollen das Flugzeug nach Nadi bestiegen.
Erkennbarer Unterschied zwischen Emirates und Pacific Blue: voller Service, alles gratis bei Emirates, nette und freundliche Mannschaft aber für jede Kleinigkeit zu zahlen bei Pacific Blue. Die Zeit ist aber „wie im Flug“ vergangen.
Am Flughafen hat mich einerseits die Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit begrüßt, andererseits eine fijianische Folkloregruppe, quasi das Nockalm Quartett (waren nur vier) von Fiji. Haben schön auf ihren Ukulelen (?) gespielt. Die Einreise hat sehr lange gedauert, weil die Fijianer das sehr genau nehmen. Schon im Flugzeug musste die Crew einen Desinfektioinsspray versprühen, um etwaiges Ungeziefer vor der Einreise abzutöten… Interessant dabei: die sollten die Sprays lieber auf Fiji verwenden. Einer der größten Unterschiede zwischen Australien bzw. vor allem Neuseeland und Fiji ist nämlich, wie hier mit dem Thema Sauberkeit umgegangen wird. Hier wird praktisch alles nach Gebrauch irgendwo hingeschmissen, nur nicht in Mistkübel
Am Flughafen hat mich wieder einmal das leidige Thema Geld ereilt. Wollte Geld abheben, hat aber weder mit meiner Bankomatkarte funktioniert – die Abfertigung ist noch immer nicht auf meinem Konto… - noch mit meiner Kreditkarte, obwohl mir die nette Dame vom Kundenservice noch bei meinem Anruf vom Flughafen in Brisbane erklärt hat, mit meiner Karte ist alles in Ordnung und ich kann problemlos Bargeld beheben.
Gottseidank gibt’s jedoch ein Shuttle vom Flughafen zum Smugglers Cove Beach Resort und Hotel, meiner Bleibe für die nächsten drei Tage. Der Weg zu Fuß wär mit meinem ganzen Gepäck jedenfalls zu lang gewesen. Auffallend auch gleich eine Steigerung der - positiv formuliert – Ruhe, die die Leute hier haben. Der Shuttlefahrer am Flughafen hat gleich mal gemeint, ich soll mich hinsetzen und warten, weil andere Gäste auch noch kommen. Und dann haben mich gleich ein paar Leute angeredet, woher ich denn komm und ich soll doch unbedingt bei ihnen Touren buchen, weil das ja viel günstiger ist als im Hotel usw… Die geben einem auch gleich die Handynummer. Jeder. Wer also Lucy aus Nadi anrufen will, kann mich jederzeit gern um die Nummer fragen;-)
Die Hilfsbereitschaft ist allerdings leider fast nur auf Verkaufen beschränkt. Als ich nämlich im Hotel gebeten hab, mir eine Zugangskarte fürs Internet vorzustrecken, weil ich ja in Österreich anrufen muss, um meine finanziellen Probleme zu regeln hat es nur geheißen: nein. Und mit 20 neuseeländischen Cent und sonst nur guten Absichten in der Tasche kommt man da nicht sehr weit…
Ich bin dann ca. eine Stunde in die Stadt spaziert, weil ich ja kein Geld für den Bus hatte und schon so hungrig und durstig war. Da lernt man auch zu schätzen, Wasser aus dem Wasserhahn trinken zu können, was hier leider nicht geht. Hab mir gedacht, irgendein Restaurant wird schon Diners Club akzeptieren oder ich kann in der Stadt Geld abheben. Das erste Restaurant, ein indisches, hat dann auch gleich gemeint, ja, sie akzeptieren auch Diners. Und da hat der Wolfi schon zweigängig gegessen, sich ein Fiji Premium – ein einheimisches Bier – gegönnt und einen Mangosaft. Sehr gut, scharf und nach dem Essen ists dann losgegangen… weil auf einmal ihre Maschine doch meine Karte nicht akzeptiert hat. Sie haben dann geschlagene zwei Stunden probiert, etwas zu erreichen, den Techniker anzurufen usw. und haben mich dabei die meiste Zeit einfach nicht beachtet. Dann hat mich einer der Angestellten noch zum Bankomaten begleitet, wo das passiert ist, was ich schon vorher gewusst hab: hat die Karte nicht genommen. Wir haben uns dann darauf geeinigt, dass ich Kreditkarte und Führerschein im Lokal lass und morgen mit dem Geld komm…
Bin daraufhin schon sehr müde im Dunkeln Richtung Hotel gegangen. War der einzige Ausländer, der unterwegs war, und manche Einheimische haben mich angschaut als wär ich der Onkel vom Mars
Ca. nach zwei Drittel des Heimwegs hat mich dann ein Auto mitgenommen, Salil – auch hier hab ich jetzt die Telefonnummer – der gemeint hat, dass er an meiner Stelle in der Nacht nicht allein hier gehen würd. Wenn irgendwelche einheimische Jugendliche was getrunken haben, können sie ziemlich ungut werden…
Im Hotel waren sie auch wieder ziemlich ungut zu mir, bis sie mir dann gnadenhalber eine halbe Stunde Internet vorgestreckt haben. Und in der halben Stunde hab ich es geschafft, mir für morgen Geld zu organisieren. Ziemlich müde aber wenigstens nicht mehr hungrig und durstig, bin ich dann nach einer Dusche sehr schnell eingeschlafen.



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