Der Herbst ist da. Na dann gibts ja wenigstens keine Schlangen mehr... ;-)


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Oceania » Australia » Victoria » Halls Gap
March 20th 2013
Published: March 20th 2013
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Den gesamten Fahrtag über regnet es Bindfäden, und erst als wir gegen 15 Uhr an den Toren des Grampians Nationalpark ankommen, klart es etwas auf, sodass wir an der Visitor Information zum ersten Mal trockenen Fusses den Camper verlassen können. Okay trocken ist es jetzt.Aber verdammt kalt ist es auch. Wir sind im Hochland angekommen. Die Grampians bilden das westliche Ende der Great Dividing Range und erheben sich ziemlich unvermittelt aus der sonst flachen Ebene Victorias. Es gibt ein paar tolle Wanderwege, die wir gerne machen würden, aber dazu wäre natürlich Sonnenschein ganz nett.Optimistisch wie wir sind, holen wir uns also im Park eine Camping-Permit für 2 Nächte, und suchen uns einen schönen Stellplatz im Süden des Parks. Der Campground ist ziemlich einfach und so wird zum ersten Mal der Campingkocher angeworfen. dabei stellen wir leider auch fest, dass unser Spülbecken leckt und alles was darunter in unserem einzigen Schrankfach ist, klatschnass wird sobald wir die Pumpe bedienen. Ist halt doch ein Budget- Camper... Während Christian die Burger brät kommt zuerst ein kleiner roter Papagei und dann sogar ein neugieriges Känguru vorbei, das sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen lässt - auch nicht, als unsere Campnachbarn noch herüber kommen und wir
alle ziemlich laut plaudern. Wir hatten schon bei unserer Ankunft auf dem Campground ein kleines Känguru mit seiner Mutter gesehen, was ein paar Meter neben unserem Bus vorbeigesprungen kam, aber die beiden waren viel scheuer. Unser neuer Besucher kommt später, als wir im Bett liegen sogar so nah an den Bus, dass er draussen unseren Orangensaftcontainer mit viel Geschepper umwirft.Es wird eine verdammt kalte Nacht und der Schlaf ist wenig erholsam aber am nächsten Morgen ist zumindest der Himmel strahlend blau, auch wenn es immernoch frisch ist. Also brechen wir zu unserer Wanderung durch die "Wonderland Range" zu "The Pinnacle", einem Aussichtspunkt an den steil abfallenden Osthängen der Grampians, auf. Die Strecke ist wirklich wunderschön, und das Wonderland hat seinen Namen verdient. Der dunkle Sandstein hat tiefe Canyons aufgeworfen, durch die man aufsteigen kann. Und wenn man oben angekommen ist, sieht es plötzlich so aus, als hätte ein Riese viele kleine Steinhaufen aufgestapelt. Ganz Oben am Pinnacle angekommen hat man dann einen weiten Blick in die Ebene, auf den kleinen Ort Halls Gap, der mitten im Park liegt und auf einen furchtbar hässlichen Stausee. Die Aussicht kann man allerdings nur kurz genießen, denn hier oben ist es unfassbar kalt und zugig. Aber das Highlight ist hier aus meiner Sicht sowieso der Aufstieg und nicht der Aussichtspunkt an sich. Dann fahren wir weiter durch den Park und machen eine kleine Picknickpause am Reid Lookout, von wo man auch wieder einen kleinen Spaziergang zum Aussichtspunkt "The Balconies" machen kann. Wir stapfen etwas lustlos den Weg entlang als sich plötzlich etwa einen Meter neben dem Weg etwas im Unterholz bewegt. Eine bestimmt etwa 1,20 m lange braune Schlange huscht lautlos neben uns her und wir sind beide ziemlich starr vor Schreck. Ich, weil ich sowieso höllische Panik vor Schlangen habe und Christian weil er zu viel über die giftigsten Schlangen Australiens recherchiert hat. Am meisten hat mich geschockt, dass das Vieh sich geradezu geräuschlos bewegt hat, und ausserdem dachte ich, wäre es hier im Moment viel zu kalt für die Schlangen. Und dann blieb das Biest auch noch liegen, als wir einen Schritt auf sie zugingen und mit den Füßen aufstampften. Schien sich also ziemlich sicher zu sein, dass sie es mit uns aufnehmen kann, diese Schlange. Sie entfernt sich dann aber doch soweit, dass wir (zügig!!) weitergehen können, aber so richtig Lust auf die Balconies haben wir irgendwie nicht mehr. Wir fahren dafür dann danach noch zu den McKenzie Waterfalls, wo man auch wieder ein paar Kilometer wandern kann. Am Parkplatz treffen wir unsere Campnachbarn vom Abend vorher wieder und laufen mit ihnen gemeinsam zu den Wasserfällen. Natürlich erzählen wir von unserem Schlangenerlebnis, und Alex, der sich etwas mit Schlangen auskennt, ist völlig begeistert. Er selbst ist sich ziemlich sicher auf der Wanderung im Wonderland, die sie ein bisschen später als wir gemacht hatten, eine Brownsnake, einer der giftigsten Schlangen der Welt gesehen zu haben. Na gut dass wir die verpasst haben, wobei "unsere Schlange" ja auch braun war...Ich hoffe einfach mal, dass es bei diesem einen Schlangentreffen bleiben wird aber ich glaube statistisch gesehen, ist das bei einem 5wöchigen Aufenthalt in Australien schon eher optimistisch. Die McKenzie Falls sind dafür sehr schön und hier sind heute, an einem Sonntag, so viele Leute, dass ich mir sicher bin, dass sich keine Schlange hertraut und so sind wir beide wieder etwas relaxter. Den Abend verbringen wir dann auf einem anderen Campground. Es ist wieder kalt aber wir sitzen lange am Feuer und die Nacht wird so angenehm, dass wir zum ersten Mal bis 10 Uhr durchschlafen.Ab jetzt fahren wir dem Sommer hinterher, in großen Etappen geht es nordwärts, und außerdem geht es in die Wüste. Hier werden wir sicherlich nicht mehr so frieren...


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Endlich obenEndlich oben
Endlich oben

- Blick in den Grampians NP
McKenzie FallsMcKenzie Falls
McKenzie Falls

Grampians NP
WallabiesWallabies
Wallabies

Mittem auf dem Campingplatz


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