Weihnachten und Silvester in Sydney


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February 2nd 2012
Published: February 3rd 2012
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Christmas Tree am Martins Place
So ihr Lieben... ich lebe auch noch und heute habe ich endlich mal wieder Zeit aus dem wunderbaren Australien zu berichten. Der letzte Eintrag ist ja schon eine halbe Ewigkeit her aber in der Zwischenzeit ist einfach wahsinnig viel passiert und ich war super beschäftigt. Ja, das Reisen ist ja so zeitraubend ;-). Für Alle, die es interessiert, (und für mich selbst) werd ich in diesem Beitrag aus meinen super spannenden letzten Wochen aus Sydney berichten, alle anderen können warten bis ich den Blog von meinem Roadtrip mit Dominik fertig habe... Aber immer der Reihe nach.

Nach meinem letzten Bericht Mitte November ist die Zeit wie im Flug vergangen. Ich habe sehr viel gearbeitet, da ich zusätzliche Schichten von einem Kollegen übernehmen konnte und so kam ich wöchentlich auf ca. 70 Arbeitsstunden. War zwar gegen Ende dann schon etwas anstrengend aber dafür habe ich genügend Geld verdient, um es auf meiner anschließenden Reise richtig krachen zu lassen. Meine Freizeit kam dabei natürlich ein bisschen zu kurz, was aber nicht weiter schlimm war, da ich zu Beginn meiner Reise ja genügend Zeit dazu hatte, Sydney zu erkunden. Da ich pro Woche nur einen Tag frei hatte, hat es sich auch nicht
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Beleuchtete Town Hall in Sydney
gelohnt in die weitere Umgebung von Sydney aufzubrechen, daher hab ich meine freien Tage meist an einem der knapp 200 Strände von Sydney verbracht. Zumindest dann, wenn das Wetter gut war... Entgegen meiner Vorstellung, dass in Australien die Sonne quasi 365 Tage des Jahres scheint, hatten wir vor allem Anfang Ende November und Anfang Dezember unglaublich viel Regen und die Einheimischen haben über den schlechtesten Sommerbeginn seit über 50 Jahren gejammert. Schön, dass man gerade dann in hier ist ;-) So ist also - mit viel Arbeit und jammern über das schlechte Wetter - Weihnachten immer näher gerückt und die Stadt wurde mit jedem Besuch der Innenstadt "weihnachtlicher". Für mich hat es sich überhaupt nicht nach Weihnachten angefühlt... zwar hat es wie bei uns die meiste Zeit geregnet aber bei immerhin 20 Grad wollte die Weihnachtsstimmung wirklich nicht so richtig aufkommen... Ganz Sydney war (sehr kitschig!!!) weihnachtlich dekoriert, aus den Geschäften dudelten Weihnachtssongs und man wurde nur so von weihnachtlichen Werbeangeboten überschüttet. Die Australier selbst behaupteten zwar, dass sie in Weihnachtsstimmung seien, ich selbst habe davon aber nichts bemerkt. Nicht mal an Weihnachten selbst habe ich ein "Merry christmas" gehört, keine Weihnachtslieder im Radio, kein hektisches Geschenkesuchen (was ja nicht
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Weihnachtskuchen
nicht negativ ist ;-)) und keine anderen typisch weihnachtlichen Aktivitäten. Die Vorweihnachtszeit war also nicht annähernd mit der Gewohnten aus Deutschland zu vergleichen. War also sehr interessant und als Fazit kann ich sagen, dass die Vorweihnachtszeit im letzten Jahr für mich ausgefallen ist. Besonders witzig war es mit Zuhause zu telefonieren und immer hektischere Berichte über die Geschenkesuche und Ähnliches zu hören :-).

So ca. zwei Wochen vor Weihnachten ist es dann auch in meiner Arbeitsroutine spannend geworden... Ich musste Max, meinem Chef, nämlich mitteilen, dass ich schon früher als vereinbart aufhören werde zu arbeiten... Ich habe mir im Vorfeld viele Gedanken gemacht, da ich die Bäckerei ja eigentlich nicht so plötzlich hängen lassen wollte aber es ging nicht anders, denn am 8. Januar konnte ich Dominik endlich am Flughafen in Sydney in Empfang nehmen. Meine größte Sorge war die, dass Max mich sozusagen aus Rachemotiven direkt ersetzt. Ich habe ja mitbekommen, wie viele Bewerbungen täglich bei uns eingegangen sind. Ich hab das Gespräch also so lange, wie möglich herausgezögert und so einige Parties (Weihnachtsfeier und Abschiedparties von Kollegen) ohne "böses Blut" gefeiert. Nachdem ich dann mit Max gesprochen habe, ist es zuerst einmal auch genau so gekommen, wie
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Kitschiger Weihnachtsbaum
ich befürchtet hatte: Max hat mir quasi am nächsten Tag mitgeteilt, dass er mich eine Woche später, also direkt nach Weihnachten, ersetzen wird. Gekommen ist es aber dann doch ganz anderes, ich vermute ja, das war nur seine kleine Racheaktion ;-). An meinem vermeintlich letzten Arbeitstag hat er mir dann nämlich mitgeteilt, dass ich doch noch länger, nämlich bis Neujahr voll arbeiten soll. Mir wars nur recht...money, money,money :-).

Bis Weihnachten dann wirklich vor der Tür stand, ist eigentlich nichts Spannendes passiert. Um unsere Weihnachtsstimmung zu forcieren, haben Lena und ich kräftig Weihnachtsplätzchen gebacken, wir hab gewichtelt und Pläne für Weihnachten geschmiede aber am 24. war immer noch nichts mit Weihnachtsstimmung, was vielleicht auch daran lag, dass es ca. 35 Grad und pure Sonne hatte. Endlich!!!Ganz nach australischer Tradition war ich am Heiligenabend bei Marion, die ich noch im Blue Parrot kennen gelernt hatte, zum Weihnachts-Barbecue eingeladen. Marion kommt aus dem Saarland und ist nach einer Woche im Hostel nach Newtown, ein Studentenviertel östlich der Innenstadt, gezogen. Ich habe also am Morgen des 24. Sachen fürs Grillen eingekauft und bin nach einer Stippvisite in der Bäckerei in den Zug nach Newtown gestiegen. In Marions WG war ein riesiges leckeres
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Mit Marion am Bondi Beach
Buffet mit Salaten, Dips und Brot aufgebaut und so gegen 20.00 Uhr war die Bude voll mit Leuten aus den verschiedensten Ländern. Wir saßen zusammengedrängt auf der Terrasse haben gegessen, getrunken und uns unterhalten und den wunderschönen Abend genossen. War sehr schön, hat sich aber nicht nach Weihnachten angefühlt... . Ich bin dann mit der letzten Bahn zurück nach Kings Cross gefahren und bin nach einigen Anrufen zuhause, totmüde, pappsatt und ein bisschen beschwipst ins Bett gefallen. Am 25. - dem eigentlich Weihnachten in Australien - hab ich sehr lange geschlafen. Als ich aufgewacht bin, war das ganze Hostel schon unterwegs zu diversen Weihnachtsparties am Bondi Beach etc. Für die Parties brauchte man eine Karte und ich habe mich schon im Vorfeld dafür entschieden nicht teil zu nehmen, da ich wenig Positives von den Feiern gehört habe... Ich bin stattdessen mit meinen Sachen in den Park gegangen und habe den ganzen Tag gefaulenzt ;-). Am zweiten Weihnachtsfeiertag ist in Australien (und anderen englischsprachigen Ländern) der sogenannte Boxing-Day. Alle Frauen lieben den Boxing Day, denn an diesem Tag sind die Geschäfte geöffnet und es locken überall wirklich nennenswerte Rabattaktionen. Ich musste an diesem Tag arbeiten. Nicht in meiner eigentlichen Filiale in
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Weihnachtsplätzchen backen mit Lena in unserer Uniform
Kings Cross, sondern in der Innenstadt im Queen Victoria Building, einem großen Kaufhaus. Ich wurde schon vorgewarnt, dass der Boxing Day kein spaßiger Tag ist für jene, die zur arbeitenden Bevölkerung gehören aber was ich dann tatsächlich erlebt habe, hätte ich mir niemals vorstellen können. Im Queen Victoria Building ging es zu, wie im beliebtesten Festzelt auf dem Münchner Oktoberfest... Unglaublich. Die Leute waren echt nicht ganz dicht. Von 8 Uhr morgens bis ca. 18.00 Uhr abends konnte man sich nur von den Massen schieben lassen, die Leute haben sich um die Waren geprügelt und vor unserem winzigen Shop standen durchgehend ca. 30 hungrige Leute... . Wer das nicht selbst erlebt hat, kann es sich sicherlich nicht vorstellen aber einen angenehmen Arbeitstag stelle ich mir anders vor ;-). Ich bin mir auch sicher, dass der Boxing Day deshalb Boxing Day heißt, weil sich die Leute um die Waren schlagen ;-)... Ja, das war also mein sehr ungewohntes aber spannendes, schönes und interessantes australisches Weihnachten.

Im Gegensatz zu der sehr anderen Vorweihnachtszeit, war die "Vorsilvesterzeit" genau so wie in Deutschland. Nämlich Chaos :-). Wie jedes Jahr wusste ich bis kurz vor dem Jahreswechsel nicht, was genau ich machen werde. Tausend
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Lena und die Plätzchen
Ideen, tausend unterschiedliche Leute und kein konkreter Plan. Kam mir wirklich sehr vertraut vor ;-). Da Silvester ein Samstag war, hatte ich an diesem Tag frei. Ich bin sehr früh aufgestanden, weil ich mich am Morgen mit Marion treffen wollte. Mit meinen Kollegen von der Bäckerei hatte ich schon einige Tage davor vereinbart, dass wir uns (irgendwo?) das Feuerwerk anschauen werden. Ich bin also morgens um zehn auf zum Botanischen Garten, um mich dort mit Marion und einigen anderen von der Weihnachtsfeier zu treffen. Hier wollten meine Kollegen dann später dazustoßen. Da das Feuerwerk in Sydney zu den berühmtesten der Welt zählt, wussten wir natürlich, dass sehr viel los sein wird und daher waren wir uns nicht sicher, ob unser "Plan" umsetzbar ist. Die Bäckerei war nämlich bis 16.00 Uhr geöffnet und wir gingen davon aus, dass man um diese Zeit nicht mehr auf das Gelände, von welchem aus man das Feuerwerk betrachten kann, kommt. Wir wollten es aber dennoch versuchen. Als ich um ca. 10.30 Uhr am Botanischen Garten angekommen bin, war ich dann doch sehr überrascht: Bereits um diese Uhrzeit war dort eine riesige Schlange... Es hätte mich sicherlich eine Stunde Wartezeit gekostet, um überhaupt auf das Festgelände
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Weihnachtsdeko im The Strand Kaufhaus in Sydney
zu kommen und ganz bestimmt, wären die anderen nicht mehr reingekommen. Weil ich es aber versprochen hatte, dass wir zusammen feiern, bin ich also wieder umgekehrt und erstmal in die Bäckerei gegangen. Natürlich waren wir dann noch "planloser" also wir es sowieso schon waren und so haben wir vereinbart, dass wir uns um 16.00 Uhr wieder treffen und dann entscheiden wohin wir gehen. Ich war ziemlich genervt und hab mich über mein Versprechen geärgert, weil ich mir sicher war, dass wir das Feuerwerk nicht sehen werden. Um 16.00 Uhr war es mir dann egal, ob wir das Feuerwerk nun sehen oder nicht und so fand ich es sehr schön mit den anderen vor der Bäckerei in der Sonne zu sitzen und 3 Flaschen Wein und Sekt zu killen. Ca. 1 1/2 Stunden später hatten wir uns dann auch endlich entschieden, wohin es gehen soll. Die Anderen hatten morgens einen Tipp von einem Stammkunden bekommen. Er hat ihnen einen Ort empfohlen, von wo aus man das Feuerwerk sehen kann und wo man auch noch zu späterer Stunde hingehen kann. Wir sind also schon ziemlich beschwipst in ein Taxi gestiegen und haben uns in einen Park in Darling Point fahren lassen. Dort
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Weihnachtsfeier von Lüneburger German Bakery
angekommen waren wir begeistert. Obwohl es schon 19.00 Uhr war, war quasi nix los und man hatte einen genialen Blick auf die Harbour Bridge, wo das Feuerwerk stattfindet. Die Zeit bis 21.00 Uhr, wo es schon mal ein kleines Feuerwerk gab - das sogenannte Kinderfeuerwerk- verging auch wie im Fluge. Wir haben den Sonnenuntergang genossen, getratscht, Eis und Chips gegessen und gefaulenzt. Die letzten drei Stunden waren dann aber schon anstrengend, da es kalt wurde, unser Essen aufgebraucht war und auch Alkohol konnten wir keinen trinken, weil dieser auf dem Gelände verboten war. Als es dann um 00.00 Uhr endlich soweit war, war die lange Wartezeit aber sofort vergessen. Es war gigantisch. Ein wunderschönes Feuerwerk, von der Brücke, den Booten, die auf dem Meer lagen und von den umliegenden Hochhäusern Ganze 10 Minuten (:-)) ging das Spektakel und es war jede Sekunde der Wartezeit wert! Gäsehautfeeling pur. Danach sind wir alle schwer beeindruckt zurück nach Kings Cross gelaufen, wo wir in einem Club gefeiert haben. Später sind wir noch auf einen Absacker nach Redfern zu Max gegangen, wo es zwar bei einem Absacker blieb aber doch 6.00 Uhr morgens wurde, bis wir uns in die Bahn zurück in die Stadt
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Abschiedsparty von Laura
gesetzt haben. Nach einer kurzen Nacht habe ich mich dann um 13.00 Uhr mit Lena getroffen und wir sind zum Maroubra Beach gefahren, um einen wunderbar sonnigen Neujahrstag zu genießen. Es war einfach perfekt. Die Sonne schien warm vom Himmel, eine leichte Brise wehte und wir haben den Tag mit herrlichem Nixtun genossen. Abends gab es noch eine schöne Pizza in einem Restaurant direkt am Strand und ein leckeres aber teueres Eis am Circular Quay in Sydneys Innenstadt, mit schönen Digeridoo-Klängen und lauen Abendtemperaturen.

Jetzt dauerte es also nur noch eine Woche bis ich Dominik endlich wieder hatte und sie verging wie im Fluge. Mit Lena habe ich eine geführte Tour ins Hunter Valley gemacht, welches ca. 120 km nord-westlich von Sydney liegt. Nach dem Barosa Valley, das glaube ich in Victoria im südlichen Australien liegt, ist das Hunter Valley das zweitbekannteste Weinbaugebiet Australiens. Wir haben also in drei verschiedenen Weingütern, in idyllischer Landschaft einige Gläschen Rot- und Weißwein verkostet. Bei ca. 36 Grad ging es auch lustig zu, wir hatten eine nette Gruppe und einen amüsanten Guide und die Tour war jeden Cent wert ;-). Und ich habe sogar mein erstes typisch australisches Tier in freier Wildbahn gesehen!
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Abschiedsparty von Laura
Eine Herde Känguruhs die direkt vor unserem Bus durch das Tal gehoppelt sind. Sehr aufregend also :-). Außerdem war ich an einem leider regnerischen Tag zusammen mit Marion am Palm Beach, der im nördlichen Sdney liegt. Wir sind ca. zwei Stunden mit dem Bus gefahren und haben die schöne Landschaft am Palm Beach und im direkt dahinter liegenden Ku-ring-gai Nationalpark genossen. Trotz Regen war es wunderschön und ich war wieder einmal schwer beeindruck von der Schönheit der Natur :-). Und dann, nach meiner Abschiedsparty, die ziemlich ausgeartet ist und einem schönen Abend auf dem Sydney Festival, das jedes Jahr stattfindet und viele kostenlose Konzerte bietet, war dann endlich der 8. Januar, der Tag an dem Dominik angekommen ist und von dem ich euch aber erst in meinem nächsten Blog erzähle. Ich werde mich jetzt in meinen Bikini schmeißen und einmal kurz in den Pool springen, bevor ich mich dann dem Ernst des Lebens widme und die Jobsuche in Angriff nehmen aber dazu das nächste Mal mehr... Viele Grüße ins eisige Deutschland

Eure Sonja


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Blick auf die Skyline von Vaucluse
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German Bakery, Kings Cross
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German Bakery, Kings Cross
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Silvester nachmittags vor der Bäckerei
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Unsere Feuerwerk Location
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Kinderfeuerwerk
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Feuerwerk
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Feuerwerk
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Feuerwerk


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