My first week in Sydney - Sightseeing and job search


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October 13th 2011
Published: October 13th 2011
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So ihr Lieben, es ist Donnerstagmorgen, 13. Oktober und endlich nehm ich mir die Zeit, euch von meinen ersten Tagen hier in Sydney zu berichten. Es gibt natürlich einiges zu erzählen aber alles der Reihe nach.

Nach dem ganzen Prüfungsstress hatte ich noch genau fünf Tage, um mich auf mein großes Australienabenteuer vorzubereiten. Und natürlich verging die Zeit wie im Flug. Es war also Sonntagnachmittag, der Rucksack war gepackt und ich war mehr oder weniger dazu bereit zu starten. Dominik hat mich mit dem Auto über Schweizer Landstraßen (wir wollten die Vignette sparen) zum Flughafen in Zürich gebracht und nachdem wir uns schweren Herzens verabschiedet hatten, ging es um 22.00 Uhr los. Nach einem wirklich sehr ruhigen 30 Stunden Flug (inklusive umsteigen in Dubai und auftanken in Bangkok), während dem ich eigentlich größtenteils geschlafen habe, bin ich am Dienstagmorgen um 8.00 Uhr in Sydney gelandet. Ich hab mir zwar die Nase am Flugzeugfenster platt gedrückt aber leider hab ich nicht viel von der Stadt gesehen, da ich auf der falschen Seite saß. Als ich dann zum ersten Mal australischen Boden betrat, hab ich erst einmal gefroren. Es war noch ziemlich neblig, feucht und kalt und bis heute ist das Wetter eigentlich so geblieben. Schafft es die Sonne allerdings durch die Wolken, wird es wirklich schnell sehr warm. Im Moment ist also noch die berühmte Zwiebelkleidung angesagt. Nachdem ich im Flughafengebäude angekommen bin, bin ich erstmal auf die Toilette verschwunden, um mich umzuziehen und zu waschen. Danach hieß es dann: Warten. Vor der Passkontrolle war eine riesige Schlange und es dauerte fast eine Stunde bis ich an der Reihe war. Eine mürrische australische Zollbeamtin stellte mir ein paar unverständliche Fragen (ist das wirklich englisch oder vielleicht doch chinesisch???), knallte den Einreisestempel auf meinen Pass und Yippie! ich war tatsächlich offiziell in Australien angekommen. Weil ich so lange warten musste, war mein Rucksack auch schon da, ich wurde noch einmal von einem Spürhund (Drogen, Lebensmittel etc) beschnuppert und dann konnte ich den Sicherheitsbereich verlassen und mich auf den Weg machen. Bin dann relativ planlos den Schildern zu den Bussen gefolgt und wurde schon nach kurzer Zeit von einem Shuttelbusfahrer angesprochen, der mich dann für 15 Dollar direkt vor der Hosteltür abgesetzt hat. Beim Einchecken lernte ich dann Emma, eine Waliserin kennen und wir sind, nach einer kurzen Dusche, mit Sally einer Engländerin was trinken gegangen. Hätte gerne auch noch eine kleine Runde durch die Stadt gedreht aber um vier war ich so müde, dass ich nur noch kurz in den Supermarkt gegangen und danach ins Bett gefallen bin.

Am nächsten Morgen bin ich dann um 6 Uhr hellwach gewesen aber ich bin noch etwas liegen geblieben und habe Musik gehört, um die anderen neun Mädels nicht ganz so früh zu wecken. Ich hab dann ganz gemütlich gefrühstück und geduscht und gegen 10 Uhr bin ich dann aufgebrochen, um Sydney zu erkunden. Mein Hostel, das Blue Paroot, liegt im Viertel Potts Point, im nördlichen Sydney direkt neben Kings Cross. Kings Cross gilt als die Partymeile schlechthin und ist das Backpacker-Zentrum in Sydney. Es gibt hier also jede Menge Hostels, Kneipen, Bars, Restaurants und alles was Reisende sonst so gern haben und brauchen. Allerdings findet man auch Etablissements, die eher dem Rotlichmilieu angehören und leider auch jede Menge Obdachlose. Um in die Innenstadt zu gelangen, gibt es zwei grundsätzliche Möglichkeiten: Entweder man geht durch Kings Cross und dann die Hauptstraße immer geradeaus oder man geht durch Potts Point, das im Westen an den Botanical Garden grenzt. Ich habe mich für Zweiteres entschieden und habe also einen wunderschönen Spaziergang durch den riesigen Park gemacht, indem z.B. Kakadus, Palmengärten und schöne große Bäume zu bewundern sind. Nach ca. 30 Minuten bin ich dann an Sydneys Wahrzeichen, dem Opera House angekommen. Dort hab ich mit ca. 1000 Japanern um die Wette geknipst und dieses riesige Gebäude, das die ganze Welt kennt, bewundert. Anschließend bin ich die Hafenprommenade, die sich an das Opera House anschließt entlanggeschlendert und habe einen Abstecher in The Rocks gemacht, das das älteste Viertel in Sydney ist. Dort reiht sich ein Pup an den anderen und es geht sehr touristisch zu, sodass ich lieber die kleineren teilweise sehr schönen Seitenstraßen erkundet habe. Von The Rocks bin ich dann ins CBD (central business district) gelaufen. Zwischen den vielen Hochhäusern fühlt man sich winzig klein und alle sind sehr busy entweder mit dem Handy am Ohr oder mit der Aktentasche unterm Arm oder beides. Der Hektik kann man aber sehr schnell entfliehen, indem man einen der Parks (Hyde Park oder Botanical Garden) aufsucht und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lässt (wenn sie gerade mal da ist). Außerdem gibt es in CBD nicht nur hypermoderne Gebäude, sondern viele historische, viktorianische Bauwerke, die in krassem Kontrast zu den Hochhäusern stehen. Ich habe ein kleines Mittagsschläfchen im Hyde Park gemacht und hab mich dann über Kings Cross auf den Heimweg gemacht, davor bin ich aber noch einmal im Supermarkt vorbei gegangen. Lebensmittel einkaufen macht hier wirklich keinen Spaß. Ich wurde ja schon vorgewarnt aber es ist wirklich unglaublich wie sch***-teuer die Sachen sind. Teurer als Finnland und am unverständlichsten sind die Preise für Produkte, die eigentlich sogar hier um die Ecke wachsen. Bananen, 13 $ das kg!!! Und das ist nur ein Beispiel. Ich hab also ein paar "günstige" Sachen fürs Abendessen eingekauft, im Hostel gekocht und mich danach zum Ausgehen fertig gemacht. Die Leute vom Hostel gehen eigentlich jeden Abend auf Tour. Meistens kommen so 20 Leute mit. Es sollten auch möglichst 10 Leute sein, da dann der Eintritt in die Clubs und ein Getränk gratis sind. War ein witziger Abend, gute Musik,nette Leute und ein paar Bier und um halb drei ging es dann geschlossen ins Hostel zurück.

Am nächsten Tag bin ich relativ spät aufgestanden. Eigentlich wollte ich schon ein Bankkonto eröffnen, meine Steuernummer beantragen und nach Jobmöglichkeiten suchen, ich hab mich dann aber doch dafür entschieden noch einmal durch die Stadt zu schlendern und zu faulenzen. Dieses Mal war ich in Chinatown, wo es unzählige Imbissbuden und Restaurants gibt. Zwar billig aber sieht meist nicht unbedingt einladend aus... Abends war ich wieder mit Emma, Jenny und einer anderen Britin (hab leider ihren Namen vergessen) was trinken und ich bin dann relativ früh ins Bett.

Freitag war Bürokratietag, was sich aber als ziemlich unkompliziert herausgestellt hab. Habe bei WestPac innerhalb einer halben Stunde ein Bankkonto eröffnet, meine Steuernummer online beantragt und ich war in verschiedenen Kiosks, um mir einen günstigen Handyanbieter auszusuchen, was auch geglückt ist. Dabei hab ich noch einen Imbiss entdeckt, der sagenhaft günstiges Sushi anbietet! Seit ich den entdeckt habe, gibt es das ziemlich oft :-). Macht satt, schmeckt gut und es ist gesund. Eine Rolle, ca, 10 cm lang, kostet 2,50. Das sind ca. 2 Euro. Unglaublich, wenn man das mit deutschen Sushi-Preisen vergleicht. Die Nahrungszufuhr ist also gesichert :-). Nachmittags hab ich mich dann an die Jobsuche gemacht. Erstmal nur übers Internet, um mich zu informieren, wie die Jobsituation derzeit so aussieht. Es gibt eine ziemlich gute Homepage, wo es auch sehr viele Jobangebote gibt. Allerdings greifen auch sehr viele Jobinteressenten darauf zurück. Ich habe mir ein paar interessante Sachen herausgeschrieben und bin danach mit den anderen in einen Pup auf ein paar Gläschen Bier.

Am Samstag hat dann endlich die Sonne gelacht und ich bin, nach einem kurzen Abstecher zu einem schönen Markt mit Kleidung, Kunsthandwerk und Lebensmittel, zum berühmten Bondi Beach gelaufen. Leider hab ich mir keine Gedanken darüber gemacht, wie weit das ist und ich habe erst ca. auf der Hälfte der Strecke meinen Stadtplan gezückt festgestellt, dass Bondi ca. 10 km von meinem Hostel entfernt liegt. Ich bin dann trotzdem den ganzen Weg zu Fuß gelaufen, obwohl er an der Schnellstraße entlang führt und daher nicht gerade schön ist. Als ich dann am Bondi ankam, hat es leider angefangen zu regnen. Und zwar richtig, weshalb ich nur ca. ne halbe Stunde dort war und dann wieder denn Bus zurück in die Innenstadt genommen hab. Der Strand selbst ist wirklich wunderschön. Breiter, feinster Sand und super Wellen, weswegen es auch viele Surfer dort gibt. Die Umgebung wirkt aber ziemlich heruntergekommen und ich kann mir vorstellen, dass der Strand an schönen Tagen hoffnungslos überlaufen ist. Als ich zurück im Hostel war, hat Janine aus Berlin vorgeschlagen ein Steak essen zu gehen. Haben wir auch gemacht und für 10 Dollar kann man nicht meckern. War super lecker und dazu gabs das Viertelfinale der Rugby-WM (England gegen Frankreich). Das Spiel hat uns nicht sonderlich interessiert; es war wesentlich interessanter die Australier zu beobachten. Rugby ist Nationalsport und die sind schon bei diesem Spiel fast ausgerastet :-). War sehr lustig mit zu erleben. Und am nächsten Tag konnte ich dann auch miterleben, wie man hier mitfiebert, wenn die eigene Mannschaft spielt...

Sonntags bin ich nochmal zu Bondi, dieses Mal aber mit dem Bus. Von dort führt ein 8km-langer Küstenweg über verschiedenen kleinere Strände zum Coogee Beach, der zu einem südlichen Vorort von Sydney gehört. Das Wetter war super, ein kleiner Vorgeschmack auf den kommenden Sommer und die "Wanderung" ist wirklich zu empfehlen. Man kann wunderschöne Bilder von den Stränden und den steil abfallenden Klippen machen, das Wasser hat türkisblau geleuchtet und ist kristallklar. Die Strecke ist gepflastert und bei Joggern sehr beliebt. Überhaupt ist Sydney eine absolute Joggingstadt. Überall sind Jogger unterwegs, in einem Tempo von dem ich nur trämen kann ;-). In Cooggee angekommen hab ich mir einen schönen Cappuccino gegönnt und den Strand genossen, den ich viel schöner finde als Bondi. Allerdings gibt es hier keine Wellen. Danach bin ich nochmal in Sachen Jobsuche aktiv geworden. Direkt am Strand gibt es ein größeres Hotel namens Coogee Bay Hotel, mit verschiedenen Bars und einem Restaurant. Von Eli, die dort gearbeitet hat, wusste ich, dass dort immer Leute gebraucht werden und ich bin einfach rein gegangen um zu fragen, ob sie zur Zeit jemanden suchen. Drinnen hat mich wirklich ohrenbetäubender Lärm begrüßt, denn genau zu dieser Zeit spielte die australische Rugby Mannschaft. Daher waren alle ziemlich busy und ich hab mir schon überlegt, ob ich einfach wieder abhaue und an einem anderen Tag wieder komme aber ich wurde schon von einem nette Mitarbeiter angesprochen und gefragt, ob er mir helfen kann. Also hab ich gesagt, dass ich mich gerne bewerben möchte. Er meinte, dass das eigentlich nur an Werktagen möglich sei, hat dann aber trotzdem ein Bewerbungsformular für mich aufgetrieben, das ich ausgefüllt und zusammen mit meinem Lebenslauf (hatte ich mit dabei) abgegeben hab. Hab dann noch den irren Australiern beim Rugbyschauen zugeguckt und bin dann wieder zurück zum Hostel gefahren und habe den Abend ruhig ausklingen lassen.

Den Montag hab ich dazu genutzt meine Wäsche zu waschen und ich habe mehrere Bewerbungen per Email verschickt. Mittags hat dann gleich zweimal mein Handy geklingelt. Das erste Mal hat mich eine nette Dame vom Coogee Bay Hotel für Dienstag zu einem interview eingeladen. Der zweite Anruf kam von Mario, aus einem Restaurant in einem Vorort von Sydney, der mich zu einer Probeschicht "eingeladen" hat. Hab mich sehr gefreut und war ziemlich erstaunt darüber, wie schnell das Ganze ging. Hab mich auf das Gespräch im Coogee vorbereitet, so wie man es auch in Deutschland machen würde und bin abends mit einigen Mädels vom Hostel zur Harbour Bridge gegangen, von wo wir einen super schönen Blick auf das abendlich funkelnde Sydney genießen konnten.

Am nächsten Morgen hab ich länger geschlafen, mich dann für das Vorstellungsgespräch fertig gemacht und den Bus nach Coogee genommen. Das Gespräch mit Adam hat ca. 10 Minuten gedauert und meine Vorbereitung hätte ich mir getrost sparen können. Eigentlich hat nur er geredet, über das Hotel erzählt usw.. Die einzige Frage, die er gestellt hat, war wie lange ich bleiben kann. Hab leider den Fehler gemacht und gesagt, dass ich Anfang Januar reisen möchte. Das Hotel sucht eigentlich nur Leute,die mindestens für ein halbes Jahr arbeiten möchten. Daher denke ich, dass das Ganze nicht in Frage kommen wird. Adam sagte, dass ich zwar die richtigen Voraussetzungen mitbringe aber halt leider nur 3 Monate verfügbar bin. Er möchte das mit seinem Chef besprechen und ruft mich eventuell an. Ich rechne aber nicht damit. Das ist aber nicht so schlimm, denn einige Stunden später hat mich Phil, von LL Wine and Dine, ein Restaurant gleich um die Ecke vom Hostel, angerufen und mich gebeten noch am selben Abend für eine Probeschicht zu kommen. Ich hab zugesagt und war pünktlich um sieben im Restaurant, das gehobene asiatische Küche anbietet. Nach einem kurzen Gespräch, wurde ich ins kalte Wasser geschmissen und habe zwei Stunden Abendservice gemacht. Anfangs war ich ein bisschen unsicher, hab ja jetzt doch schon länger nicht mehr bedient, aber die gute Schule hat sich bezahlt gemacht und es lief dann echt super. Um halb zehn wurde ich nach Hause geschickt, mit dem Versprechen, in den nächsten Tagen einen Anruf zu bekommen.

Gestern war ich im australischen Museum, wo ich viel über die Aborigines und die australische Tierwelt gelernt habe und vor ca. 2 Stunden hat mich Phil aus dem Restaurant Wine and Dine angerufen und mich für Samstag zum Arbeiten bestellt :-). Ich denke ich habe den Job, denn er sagte, dass wir dann die Details besprechen werden. Yipppieeee!!! Die Probeschicht bei Mario hab ich abgesagt, denn das Restaurant ist ziemlich weit außerhalb Sydneys, es gibt dort kein Hostel und die brauchen auch nur jemanden für Freitagabend und Samstag und das ist mir zu wenig.

So jetzt hab ich meine Schreibfaulheit aber überwunden... ist dann doch recht lang geworden. Heute hab ich nichts besonderes mehr vor. Vielleicht geh ich noch einkaufen, ich brauche schwarze Schuhe zum Kellnern. Außerdem will ich die Speisekarte lernen, die ist ziemlich kompliziert :-( und ich wollte mich auch mal nach einem WG-Zimmer umschauen, wobei das wahrscheinlich schwierig wird, weil ich ja nicht so lange in Sydney bleiben werde. Also, ich schicke euch viele Grüße aus dem schönen Sydney (@Caro: Ich kann gar nicht verstehen, dass es dir hier nicht so gefallen hat?) bis bald

Eure Sonja

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