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Published: January 13th 2008
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Briefing
Hier werden die Koordinaten von Wendepunkten und Ziel angegeben. Die Piloten programmieren sie gleich in ihr GPS ein. „Aber wann fliegt sie denn nun endlich selbst Drachen?“ fragt Ihr Euch vielleicht. Die Antwort ist enfach - nicht in Forbes. Hier wird nur UL-Schlepp gemacht. In dieser Startart habe ich praktisch noch keine Erfahrung. Außerdem müsste ich mit einem mir nicht vertrauten Gerät fliegen. Dazu kommt noch, dass mein letzter Schlepp ein Crash war. Keine gute Kombination also. Ich werde warten, bis wir nach Mount Beauty fahren, und dort endlich wieder selbst fliegen - ich kann es kaum erwarten.
Aber es ist nicht so, dass ich nicht in die Luft gekommen wäre. Ich durfte nämlich selbst Dragonfly fliegen. Völlig unerwartet eigentlich. Ich stand wohl etwas unentschlossen am Flugplatz herum, da winkte Bobby Bailey mich zu sich, wies mich an, vorne im Dragonfly Platz zu nehmen, und erklärte mir, wie man das Flugzeug steuert. Mit zwei Fußpedalen dreht man es um die Hochachse, um die Längs- und Querachse mit dem Steuerknüppel, den man zwischen den Beinen hat. Auf der linken Seite befinden sich Gas und Bremse. Und schon ging es ab in die Luft. Als wir gut Höhe gemacht hatten, durfte ich steuern. Ungewohnt, aber gar nicht so schwierig! Und es macht einen Riesenspaß!!!
So flogen wir also an
drei aufeinanderfolgenden Tagen zusammen. Am dritten Tag übten wir sogar schon Starten und Landen. Und das Ganze mit dem Meister höchstpersönlich - Bobby ist einfach super. Ein kleines, hageres Männchen, redet nicht viel, lebt von Coca Cola und Zigaretten, aber ist ein super Lehrer. Und er hat einen solchen Spaß daran, Leuten das Fliegen beizubringen! Entsprechend die Schüler (meine Wenigkeit eingeschlossen) auch.
An den Nachmittagen war natürlich Fahren angesagt. Nur an den letzten beiden Tagen schafften es meine Piloten ans Ziel, sonst musste ich sie praktisch immer irgendwo in der Walachei aufsammeln. Das klappte aber gut.
Am vierten Wettbewerbstag war mal wieder ein dog leg angesagt, über Peak Hill im Nordosten von Forbes sollte es nach Trundle gehen, nördlich von Forbes gelegen. Insgesamt 177 Kilometer. Nathan landete in der Nähe von Peak Hill. Und diesmal war es nicht einfach, ihn zu finden. Die Straßenkarte stimmte nämlich nicht mit den tatsächlich existierenden Straßen überein (haben andere auch festgestellt, lag also nicht an meiner Doofheit 😉). Also fuhr ich nur nach GPS. Was es nicht eben einfacher macht. Wenn man nämlich auf dem GPS sieht, dass man irgendwo abbiegen sollte, ist es schwierig zu entscheiden, welche Abzweigung man nun nehmen
Schlepp
Man sieht es nicht so genau, aber der Wind hat ganz ordentlich gekachelt - da muss man den Schleppstart schon drauf haben! sollte - die erste, oder doch erst die nächste. Und man weiß ja auch nicht, wie die Straßen weitergehen. Ich entschied mich einmal falsch, landete bei einer Farm und musste den ganzen Weg zurückfahren. Dann kam ich an eine Straße, an der ein Schild stand, dass sie weiter hinten gesperrt sein würde. Mein GPS zeigte aber genau in die Richtung. Also fuhr ich weiter. Und hatte tatsächlich Glück. Genau hinter dem Abzweig, an dem ich von ihr abfuhr, war sie dann tatsächlich gesperrt. Dann fand ich Nathan aber schnell.
Mit Nathan zusammen fuhr ich weiter. Andrew war von Deb aufgesammelt worden. Wir trafen sie auf der Straße, und Andrew stieg in unser Auto um. Noma war auch irgendwo gelandet. Auf dem Weg zu ihm passierten wir Wasserlöcher und Straßen, die nur aus Schlaglöchern zu bestehen schienen. Zum Glück hatten wir den Jeep, den kann man hier wirklich gebrauchen!!! Wir fanden Noma und machten uns auf gen Forbes - Rob war einmal mehr mit einem anderen Team nach Hause gefahren.
Tag fünf war ein Dreieck, 177 Kilometer über Grenfell und Eugowra (im Süden bzw. Osten von Forbes gelegen) zurück nach Fobes. Keiner meiner Piloten schaffte es. Als erster meldete
Dragonfly bei der Landung
Nach jedem Schlepp sehen die Dragonfly-Piloten zu, dass sie schnell wieder nach unten kommen, um den nächsten Piloten hochzuschleppen. sich Rob. Er war nicht in Sichtweite einer Straße gelandet wie sonst immer, wollte aber eine suchen. ch machte mich auf den Weg, kam auch recht nahe an ihn heran. Dann kam ich an einen ausgetrockneten Fluss, auf dessen anderer Seite Rob sein musste. Ich fuhr an ihm entlang, nach einer Brücke suchend, und entfernte mich dabei wieder von Rob. Als ich keine fand, sprach ich ein Ehepaar in einem Auto an, das ich traf. Sie zeigten mir einen Weg durch den ausgetrockneten Fluss - ohne Jeep wäre auch das nicht zu machen gewesen. Als ich gerade auf der anderen Seite angekommen war, meldete sich Rob mit neuen Koordinaten. Er hatte eine Straße gefunden. Ich musste zurück durch den ausgetrockneten Fluss und fand ihn vor einer Farm. Gemeinsam fuhren wir auf das Farmgelände, um seinen Drachen aufzuladen. Da kam der Farmer stinksauer auf einem Quad mit Hund im Schlepptau angefahren und fragte uns wütend, was wir denn auf seinem Gelände verloren hätten. Als wir erklärten, dass Rob nicht weit entfernt mit dem Drachen gelandet war, hellte sich sein Gesicht sofort auf - wir wurden noch auf ein kühles Bier eingeladen. Dann ging es weiter, Nathan und Andrew aufsammeln, was schnell
Tankstelle im Outback
Zwei Zapfsäulen, sonst niemand um den Weg. Den Besitzer habe ich nach einigem Fragen in einem Pub ausgemacht und bin so noch zu meinem Sprit gekommen - vor 18 Uhr diesmal. ging. Noma allerdings mussten wir lange suchen. Er hatte angegeben, 17 Kilometer nördlich von Forbes am Highway gelandet zu sein. Wir wunderten uns etwas - er war weit ab vom Kurs - fuhren aber dennoch hin. Und fanden ihn natürlich nicht. Daraufhin schickte er seine GPS-Koordinaten. Wir fuhren zurück nach Forbes und dann 17 Kilometer nach Osten, um dort festzustellen, dass wir zwar auf der richtigen Höhe, Noma aber auf der anderen Seite eines Flusses war. Und eine Brücke gab es nur in Forbes. Also ein letztes Mal zurück, und dann fanden wir ihn endlich. In der Dämmerung, halb aufgefressen von Moskitos...
Am vorletzten Tag ging es nach Boorowa, 143 Kilometer entfernt im Südwesten von Forbes gelegen. Und es kamen doch tatsächlich alle meine Piloten im Ziel an. War fast schon langweilig...
Am letzten Tag schließlich landete Nathan nach dem Start nur wenige Kilometer vom Flugplatz entfernt. Ich brachte ihn zurück, er ließ sich nochmals hochschleppen, flog dann aber nur in der Nähe des Flughafens spazieren. Den Task noch in Angriff zu nehmen wäre zu spät gewesen - er ging über 137 Kilometer über Grenfell nach Barmedman, südöstlich von Forbes gelegen. Die anderen drei kamen im Ziel an,
Abbau im Goal
Die Ziele sind eigentlich immer ziemlich unspektakuläre Wiesen, die man nur auf dem GPS und an Windsack und Ziellinie erkennt. und wir waren so früh zurück in Forbes wie an keinem anderen Tag zuvor.
Abends gab es die große Siegerehrung - gewonnen hat Jonny (Australien), gefolgt von Balazs (Ungarn) und Michi (Österreich). Unter den Top Ten sind immerhin drei Deutsche: Lukas, Olli und Roland. Nicht übel!
Übrigens: Ich habe auch einen Beitrag für die
DHV-Homepage geschrieben. Wer mal gucken mag... Da gibt's auch die offiziellen Berichte vom Wettbewerb.
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Dirk
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Ich wär ja doch auch gern da ;-) Kennst Dun den? Ein Känguruh hoppelt durch die Steppe. Da schaut ein kleiner Pinguin aus dem Beutel, wischt sich den Schweiß ab und sagt: Blöder Schüleraustausch!"