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“The clearest way into the universe is through a forest wilderness.” -John Muir
“Der anschaulichste Weg in das Universum führt durch eine Waldwildnis.“ – Zitat von John Muir
Getreu seinem Motto und auf Entdeckungsreise befuhren wir den Blue Ridge Parkway, eine ca. 780 km lange Bergstraße, die in Nord-Süd-Richtung von den Great Smokie Mountains/North Carolina zum Shanandoah Nationalpark/Virginia führt. Der Nationalpark ist der am meisten besuchte Park in den States. Natürlich zieht es Motorbiker in die schön gelegte Aussichtsstraße. Wenn die Campingplätze etwa Mitte Mai öffnen, bietet es sich an, die gesamte Bergstraße mit dem Fahrrad zu erkunden.
Rechts und links des Parkway verlaufen interessant angelegte Wanderwege, die wir dazu nutzten, einige Abschnitte der Bergstraße etwas näher kennen zu lernen. Wir erlebten den Parkway bei Wind und Schneegraupel, aber auch bei frühlingswarmem Sonnenschein. Neben dem 15 km-Hike auf dem Tanawha-Trail (Mile 305) haben wir uns auch beim Rocky Knob (Bei Mile 170) auf 17 Kilometern dampfende Socken geholt. Spannend war das Jogging mit Ausgangspunkt Peak of Otters-Lodge zum Flat Top und zu den Fallingwater-Wasserfällen (bei Mile 85).
„Der Parkway ist ein Gebiet der Erde mit größter ökologischer Vielfalt. Dazu tragen 100 verschiedene
Baumarten, 1.600 Pflanzenarten, 54 Säugetiere
und 159 Vogelarten bei.“
Einen klitzekleinen Teil möchte ich hier vorstellen. Besonders reizvoll war die Frühlingsflora des Parkways. Man wanderte in Rhododendrentunnels, die mit wilden Azaleenbüschen durchsetzt waren, stieg durch grüne Farn- und Laubwälder und freute sich über die Blumenvielfalt an Sonnenhängen:
Die ersten drei Bilder zeigen das Trillium, zu dt. Dreiblatt oder Waldlilie, in drei verschiedenen Farbvarianten
Bilder 4 und 5: Märzveilchen und Zwergiris. Beide Pflanzenarten kommen sehr zahlreich vor.
Bilder 6 und 7: Die wilde Fraser Magnolie. Manchmal sehr unscheinbar. Hat einen zarten Duft.
Bild 8: Der Storchschnabel kommt bei uns sehr häufig vor. Hier eine Blüte nach Frühlingsregen.
Bild 9/10 und 11: Die wilden Azaleen sind besonders im Norden des Parkways häufig anzutreffen. Genauso wie der Rhododendron, der aber erst in tieferen Lagen blühte.
Bild 12: Schwalbenschwanz und auch Distelfalter sah man oft.
Bild 13: Kleine Salamander, oft nur fingergroß, kamen bei nasser Witterung zu Tage.
Das Besucherzentrum nahe Cumberland Knob (Mile 215), das der Musik des Blue Ridge Parkway gewidmet ist, machte Appetit auf weiteren Hörgenuss. Und so fuhren wir am zweiten Maiwochenende, rechtzeitig zum Muttertag, nochmals nach Süden. In Galax fand das Houstonfest statt, das eine Fülle von Bluegrass-Bands auf drei Bühnen präsentierte.
Als Celtic-Music-Fan konnte ich mich gleich mit dem Musikstil anfreunden. Bluegrass kommt aus den Bergen von Kentucky und Tennessee und hatte seinen Ursprung in den 40er Jahren. Der Begriff Bluegrass kommt von einer dort beheimateten typischen Grasart, die blaugrün schimmert. Die Musik aus dem Country-Genre hat Swing und Blues-Elemente. Meist wird abwechselnd der Vers gesungen und das Soloinstrument gespielt. Die typischen Instrumente sind Banjo, Fiddle, Mandoline, Gitarre, Kontrabass. Mandoline und Gitarre spielen den Part des Schlagzeuges und sorgen für die Percussion. Banjo und Fiddle dynamisierten diesen Musikstil sehr und bieten mitreißende Sequenzen.
Mein Favorit war Cherryholmes, die mit ihren ganz unterschiedlichen Darbietungen von superschnellen Bluegrass-Rhythmen bis hin zu langgezogenen Blues-Tönen ein professionelles Repertoire vorstellten. Fünf Solosänger sorgten für viel Abwechslung. Den zweiten Platz vergab ich für Wayne Henderson (Gitarre), der mit seinen Freunden virtuosen Instrumental-Bluegrass spielte. Vielleicht gelingt es mir ja, einige Hörproben bei YouTube einzustellen.
Instrumentenbauer, spontan Musizierende und viele Stände mit Kleinkunst gab es zu sehen. Die Stimmung war anregend – wie schön wäre es gewesen, selber Gitarre oder Banjo spielen zu können. Natürlich gab es für das Abendkonzert auch eine Eröffnungszeremonie mit kleiner Parade. Die Feuersirene heulte. Ein Geistlicher sprach ein Gebet. Ein Musiker trug mit
bewegter Stimme die amerikanische Nationalhymne vor. Die Inszenierung war gekonnt gemacht und sprach Emotionen an – mir lief es dabei heiß und kalt den Rücken hinunter…
Das Festival ist dem 18-Jährigen Banjospieler Houston Caldwell aus Galax gewidmet, der im April 2010 bei einem Motorradunfall auf tragische Weise ums Leben kam. So hatte das Fest seine ganz persönliche Note. Eine kleine Ausstellung erzählte aus dem Leben von Housten Campell, der sich engagiert in das öffentliche Leben der Kleinstadt eingebracht hat. Alle Musiker verzichteten aus diesem Anlass auf ihre Gage und die Eintrittsgelder fließen in einen Fonds. Sehr sentimentale Töne klangen an und natürlich hörte man in Reden dutzendfach „We are living in the United States of America, the best country of he world“ (Wir leben in den Vereinigten Staaten, dem besten Land der Welt). Hey Jungs, es gibt auch noch einen wundervollen Rest der Welt!
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