Chicago!


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July 26th 2013
Published: July 26th 2013
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Wieder einmal heißt es: Herzlich Willkommen zu einem neuen Blogeintrag!

Jetzt könnte man natürlich auf die Idee kommen, dass, wenn man nach dem allseits bekannten Sprichwort "Aller guten Dinge sind drei." geht, hier jetzt auch was besonders tolles kommt. Naja, ich hab ja blogmäßig noch eine ganze Menge vor mir, aber surprise surprise genau so ist es: Hier kommt etwas ganz besonderes. Nämlich CHICAGO!

Chicago ist - und ich versuche wirklich, hier nicht allzu sehr abzuheben - eine großartige Stadt! Mit den knapp 5 Millionen, die hier leben1, hat es zwar recht viele Einwohner, aber es ist hier dennoch um Längen (!) weniger gestresst als in New York. Über Los Angeles, die zweitgrößte Stadt der USA, kann ich leider noch nichts sagen. Jetzt kann man mit Recht fragen: Warum ist es dort denn so entspannt. Meine knappe Antwort lautet: keine Ahnung. Die Mischung machts. Sei es die ruhige Atmosphäre im Millenium Park, das Entspannen an einem der Strände am Lake Michigan, das rege Treiben auf der Michigan Avenue oder die gespannt wirkende Stimmung im Loop.

Einer der Höhepunkte hat mich bereits am Samstag Abend erwartet, da mein Host Tyler Karten für ein Fussballspiel (Chicago 4 - 1 Washington D.C.) besorgt hatte. Er sagte zu mir, Fussball zeige mir am besten, was in Chicago kulturell so abgeht. Und er hat Recht, denn 70% der Leute waren Latinos und die haben so hart Party gemacht auf den Rängen - unvorstellbar! Wenn man dann in Deutschland ein Spiel besucht, ist das echt lahm! Fast schon spießig, hier hatten sie eine ganze Band auf den Rängen aufgebaut und sogar Bläser dabei (Fotos A,B und C). Mir wurde gesagt, dass Baseball und Footballspiele auch eher ruhig verlaufen, wobei Baseball noch ruhiger als Football ist. Basketball wohl ähnlich wild wie Fussball. Das gilt aber nur für Amerika, nicht Neuseeland - ich werde sehen. Vielleicht komme ich hier ja auch nochmal auf ein Football- oder Basketballspiel.

Das Herz des Konsum befindet sich am Navy Pier, einem kleinen Unterhaltungsviertel direkt am See (Foto 1). Na klar, soetwas hat auch diese Stadt, aber im Gegensatz zu New York kann man die Shoppingmanie hier gut meiden und das habe ich auch ausgenutzt.
Nun aber erstmal zum Navy Pier. An der zur Stadt gelegenen Seite liegt ein kleines Lokal, welches nicht besonders auffällt, bei genauerem Hinsehen aber doch so manchen etwas sagen wird (Foto 2). Bitte postet eure Vorschläge 😊 Rechterhand kann man am Kai entlanglaufen und sich von verschiedensten Händlern anschreien lassen, man solle sich doch ein Fahrrad mieten, einen sogenannten - und orthografisch wirklich enorm geschickt veränderten - Cheezborger erwerben oder vielleicht einen Fahrt auf dem Riesenrad mitmachen. Ich weiß auch nicht, irgenwie haben es die Amerikaner mit Freizeitparks am Wasser. Linkerhand des besagten Lokals kann man innerhalb des Piers laufen und an unendlich vielen Fressbuden und Souvenirshops vorbei gehen. Ganz interessant ist, dass sich hier im hinteren Teil ein Museum für "Stained Glass" ist. Ich weiß nicht wie ich das gut übersetzen kann, aber es handelt sich um das Glas, was man auch in Kirchen findet, das bunte . Am Kopf des Piers befindet sich dann noch ein Biergarten und ein kleiner Teil mit Tischen und Stühlen, wo ich mich merhmals aufgehalten habe um die Aussicht auf die Skyline zu genießen (Foto 3).

Die Distanzen sind hier leider auch nicht weniger weit als in New York, zum Beispiel muss ich vom Navy Pier circa 40 Minuten zum Bahnhof laufen.
Nahe beim Navy Pier befindet sich allerdings der Ohio Street Beach (Fotos 4 und 5), eine wahre Oase. Es sieht aus wie am Mittelmeer, befindet sich aber in der Stadt und das Wasser schmeckt nicht salzig. Dort kann man echt gut entspannen. Wirklich. Also, ne echt. Den typisch amerikanischen Flair bekommt es für mich durch den Wachturm, den man aus dem Fernsehen kennt und durch die Anwesenheit der Eisverkäufer, die mit ihren Wägen über den Sand trotten. Das Witzige daran ist, dass an den Wägen Glöckchen befestigt sind und das ganze Bild des Eisverkäufers durch die Ähnlichkeit zur Alpenkuh ziemlich weit ins Lächerliche gezogen wird.

Blickt man am Strand liegend um sich, entdeckt man viele Wolkenkratzer, doch einer sticht besonders hervor. Tyler, mein Host hier in Chicago - und falls du das hier liest: Danke! - hat mich mit auf das John Hancock Building genommen. Oben befindet sich ein Lokal und man muss einen Drink ordern (Cola ab 5,50 $) und kann dann die Aussicht genießen.

Weiter gehts auf dem imaginären Stadtrundgang mit Jan. Wieder am Boden angekommen, kann man sich rechts auf die Magnificent Mile stürzen, die in die Michigan Avenue übergeht. Neben den üblichen Geschäften wie Nike, H&M, Forever 21 und Disney finden sich hier aber auch sehr edle Anbieter wie bespielsweise das Nordstrom. Vergleichbar mir Harrods, Galeries Lafayette, KaDeWe, aber auch nur im Status. Die Preise sind eine andere Liga! Das Watertower Place Einkaufszentrum, welches seinen Namen von dem direkt neben ihm stehenden Water Tower hat, ist auch sehr schön, um einzukaufen, zu staunen oder zu probieren. Zum Beispiel im Pepper Palace (Jan, wenn du wirklich mal die schärfsten Sachen der Welt essen willst, dann vielleicht hier. Wenn du was haben willst, sag bescheid: http://www.pepperpalace.com/default.asp). Ich hab mich nicht viel getraut, weil mir die meisten Salsa-Saucen schon zu scharf sind, aber es ist ein echtes Paradies für Freunde des Feuers (Foto 6). Und wo wir gerade schon bei einem meiner Lieblingsthemen - Essen - sind: Wem von euch sagt Stuffed Pizza was? Sonja, dir vielleicht? Chicago Style Pizza kann man mit zwei relativ gut beschreiben, nämlich a) upside down und b) Beleidigung für jeden wahren Italiener. Denn es handelt sich hierbei um Pizza in umgekehrter Wagenreihung, wenn man so will: Teig, Käse (und nicht zu wenig) und dann deine Sachen, getoppt von Tomatensauce. Deshalb auch beleidigend für den Italiener, weil seine flache Meisterspeise von Weltgeltung damit übergangen wird - witzig eigentlich, dass ein Italiener die Stuffed Pizza nach Chicago gebracht hat. Yes, he screwed on his own country's national food!

Der Water Tower selbst (Foto 7) ist ein altes Gebäude, das als eines von zwei Gebäuden das große Chicago Fire von 18672 überstanden hat. Die Leute haben damals berichtet, auch die Wegen haben in Flammen gestanden - bei Holzbohlenwegen kein Wunder.

Die Michigan Avenue ist eben eine ganz gewöhnliche Shoppingmeile, die am WGN Building endet. Diese Gebäude ist sehr interessant, da aus jedem einzelnen Bundesstaat der USA und mehreren Ländern aus Europa, Asien und Südamerika Steine verbaut sind, so zum Beispiel auch aus der Berliner Mauer (Foto 8) und vom Kölner Dom (Foto 9).

Von der Brücke, die über den Chicago River führt, hat man einen beeindruckenden Blick auf den Trump Tower (Foto 10). Bald ist man dann am Millenium Park und damit kommen wir in dieser literarischen Form der Berichterstattung zu meinem Höhepunkt Chicagos! Der Name kommt ganz schlicht daher, dass der Park von 2000 - 2004 gebaut wurde.

Die gesamte Anlage ist unglaublich riesig. Wo soll ich denn anfangen? Was die meisten von euch von Bildern kennen werden, nennt sich The Bean. Anhand der Besucherzahlen lässt sich auch die These meines Host ("People seem to be attracted by big shiny things.") bestätigen, überwiegend Asiaten, aber auch viele Amerikaner und Europäer stehen hier und machen Fotos - von sich, von dem Ding, von anderem und dem Ding, von sich und dem Ding. Hier zeigen sich auch die vielfachen Kombinationsmöglichkeiten von The Bean und einer Kamera (Foto 11). Die noch nciht so erkannte Einsatzmöglichkeit ist die Fotografie von sich selbst in The Bean, denn sie ist - Achtung! - auch noch ein gigantischer Spiegel! Waaahnsinn.

Weiter geht es mit dem Jay Pretker Pavillon3, ein riesiges Konzerthaus - open air. Das sieht sehr abstrakt und schön aus, hat viele nicht unbedint zueinander passende Formen, aber das Gesamtbild ist super (Foto 12)! Es ist natürlich nicht nur für die Augen überwältigend, sondern auch für die Ohren! Habe Open Air noch nie eine so gute Akustik mitbekommen. Direkt dahinter befindet sich der Lurie Garden und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass es sich hierbei um ein wahres Paradies handelt. Ich habe mich dort in Panoramafotografie versucht und dies hier ist das Bild, welches mir am besten gefällt (Foto 13).

Dann ist noch der Buckingham Fountain (Foto 14) zu erwähnen. Er hat auch tatsächlich was mit dem Buckingham Palace zu tun, denn er hat genau dieselbe Form, alles ist gleich, komplet kopiert vom britischen Original, nur eben - wer hätte es gedacht - doppelt so groß. Amerika eben.

Insgesamt gefällt mir Chicago sehr gut. Obwohl in New York auch die vielen schwarzen Frauen in Bahnhofsschaltern, Restaurants oder Informationen nett waren, wenn sie mich mit sweetheart, cutie oder manchmal sogar baby angesprochen haben. Das hat etwas viel Persönlicheres an sich, als dieses ewige Sir, Ma'am oder Mister. 😊

Damit bin ich auch am Ende des dritten Blogs angelangt, morgen werde ich nach Minneapolis fliegen, wo ich von Mike und Emely, Cousin und Cousine, am Flughafen abgeholt werde. Ich kenn die beiden nicht, genau so wenig, wie den Rest meiner amerikanischen Familie. Mann, ich bin schon die ganze Woche sehr aufgeregt deswegen. Nunja, es gibt für einen Blog wohl keinen besseren Schluss als: Ich werde berichten. 😊

Euer Jan



12,7 Mio. in der Stadt, 9,7 Mio. in der Metropolregion - Anmerkung von Wikipedia
21871 - Anmerkung von Wikipedia
3Jay Pritzker Pavillon, ist aber auch ein schwieriges Wort - Anmerkung von Wikipedia


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