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Published: October 17th 2013
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Und schwups, waren die sieben Monate auch fast schon vorbei.
Das Mutterschiff liess sich leider entgegen unseren Erwartungen nicht so gut verkaufen. Obwohl wir Schilder im Auto aufgehaengt, es auf
Mountain Project im Forum und natuerlich auf
Craigslist gepostet haben meldeten sich die ersten wirklich Interessierten (nicht nur Abzocker) erst nach Preisnachlaessen. Letztendlich verkauften wir unseren Ford Windstar nach zwei Wochen Warterei an "Peter", der damit den Winter ueber in Florida verbringen will. Er war sehr nett, die Verkauferei war mit ihm kein Stress und er war mit seinem Kauf sehr zufrieden.
Die zwei Wochen verbrachten wir groesstenteils in Boulder und kletterten im Clear Creek Canyon, eine dreiviertel Stunde Autofahrt weit weg. Hier konnte ich mein Urlaubsziel verwirklichen und mit "Ten Digit Dialing" meine erste 5.12c klettern. Ein Wochenende verbrachten wir im Sportklettergebiet Shelf Road drei Stunden suedlich von Boulder. Hier trafen wir zufaelligerweise den Autor der Kletterfuehrer des Boulder Canyons und von Shelf Road, Bob D'Antonio. Dieser empfahl uns seine Tour "The French are here", die er vor dreissig Jahren kletterte. Im ersten ernsthaften Versuch holte ich mir hier meine zweite 5.12c gleich hinterher ab. Bob war super nett und mit seinen mehr als 50 Jahren noch wahnsinnig fit.
Einige Tage spaeter kletterte ich im Lower Dream Canyon im Boulder Canyon (der nach der Flut frisch wieder geoeffnet war) "
Lucid Dreaming", das Projekt, das ich
vor zwei Jahren begonnen hatte . Vor dem dritten Versuch glaubte ich nicht mehr wirklich an den Durchstieg, war ich doch schon k.o. und es war kalt und windig. Auf einmal hing ich aber an der Schluesselstelle, der Zug mit rechtem Heel-Hook auf den Crimp ging knapp und drei Zuege spaeter war der schwierige Teil vorbei. Knapp, aber das reicht. 5.12d.
Nach diesen Sportklettererfolgen wollte Piet noch sein Projekt vom Juli in Rifle klettern. Also holten wir uns noch fuer eine Woche einen Mietwagen und los ging es zum x-ten Mal ueber die I-70 Richtung Westen. Um es kurz zu machen: Piet schaffte "The Specimen" leider leider nicht. Ich konnte mich nicht mehr zu irgendeiner schweren Tour in Rifle motivieren.
Am letzten Ruhetag des Trips beschenkten wir uns noch und liehen uns "
ATVs " in Moab. Mit unserem Guide Mike waren wir drei Stunden durch die Felsnadeln 10 Meilen vor Moab unterwegs. Davon eine halbe Stunde unfreiwillig, da wir es schafften Mike zu verlieren. Er fand uns eine halbe Stunde spaeter wieder und wir kassierten den Anschiss
unseres Lebens ("Are you fucking kidding me?").
Doch eine Sache stand noch aus: Vor zwei Jahren glueckte uns die Tour auf den
Castleton Tower in Utah nicht. Aber das wollten wir diesmal aendern. Nach vier Stunden "struggling", meterweit ueber nicht sehr solide platzierten
Cams in Kaminen und Rissen steckend erreichten wir die Gipfelplattform und genossen den absolut umwerfenden Ausblick ueber die Wuestenlandschaft.
Nun sind wir wieder in Boulder. Wir geben unser Zelt und unseren Kocher beim
REI zurueck. REI wird von der Dirtbag-Fraktion auch gern Return and Exchange Incorporated genannt, wegen seiner Policy, dass alles Gekaufte jederzeit in jedem Zustand wieder zurueckgegeben werden kann. Die Crashpads muessen Fluggepaeck-tauglich verpackt werden. Wir schmeissen morgen noch eine Abschiedsfeier und verschenken dort unser gesamtes Camping-Gut.
Es geht zu Ende. Noch ein paar Fun-Facts zu unserem Trip:
• Stand heute habe ich 211 Tage im Schlafsack geschlafen.
• Wir haben pro Person ca. 40 selbstgemachte Veggie-Burger und 15 kg Muesli gegessen.
• eine genaue Addition steht noch aus, aber ich habe rund 20.000 Seiten gelesen.
• Unser Mutterschiff brachte uns 20.360 Kilometer weit
• in Kletter-Chalk investiertes Geld: 50 Dollar
Wir haben Schwarzbaeren, eine Klapperschlange, Widder, unmengen Streifenhoernchen, Murmeltiere, Rehe, Hirsche, Büffel und
Luchse gesehen. Unter den menschlichen Kletterberuehmtheiten trafen wir
Paul Robinson ,
Ashima Shiraishi ,
Tommy Caldwell ,
Andy Lewis ,
Dean Potter ,
Chris Sharma und
Jonathan Siegrist .
Schoen wars.
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