Still in Anchorage


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July 25th 2013
Published: July 25th 2013
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23.Di und 24.7.13

Am Dienstag fuhr ich mit Peter und Terry zur suedlich gelegenen Halbinsel, entlang eines Meeresarms, angeblich mit Walen und anderem aufregendem Getier, aber die waren alle gerade beim Einkaufen…

Dann kam ploetzlich und unerwartet ein Tunnel, der sehr motorradunfreundlich war: nur einspurig, mit Schienen<span> mittendrin (weil ihn auch der Zug benuetzt), nass und auch sonst eklig.

Aber ich erwartete, dass mich die andere Seite reichlich belohnt fuer all das Ungemach: Berge bis ans Meer, vielleicht ein paar kalbende Gletscher, glitzernder Sonnenschein auf den Wellen des tuerkisblauen Meeres und all die touristischen Ahnnehmlichkeiten, die man nur erwarten kann, mindestens jedoch Kaffee und Kuchen mit Meerblick.

Die Realitaet war nicht ganz so:

Meer gab’s, Sonne auf Wellen auch, aber ansonsten waren nur noch haufenweise Parkplaetze da, denn wenn man irgendwas von tollem Blick oder kalbenden Gletscher haben wollte, dann musste man mit einem Schiff fuer schlappe 149 $ pro Person hinausfahren. In diesem Ort, Whittier, gab es ansonsten nur noch Container (viele) Rost, Abfaelle, Fischfabrik und geparkte Schiffe. Mit Muehe fanden wir einen Platz, wo’s tatsaechlich Kaffe und Kuchen gab – von aussen her war ich eigentlich ueberzeugt, dass dieses Etablissement schon vor Jahren selbst von den letzten Ratten verlassen worden war.

Der Kaffee war warm und von brauner Farbe, der Kaesekuchen ausgezeichnet.



Interessant ist, dass etwa 80 %!d(MISSING)er Bevoelkerung des Ortes in einem recht hohen Plattenbau wohnt, der halbwegs auf einem Hang liegt – Blick ist sicherlich gut, aber der eigentliche<span> Grund ist, dass diese Lage Tsunami-sicher ist.



Nach dieser aufregenden Fahrt ging’s zurueck nach Anchorage, wo Terry und Peter noch einige wichtige Erledigungen hatte, z.B. das Motorrad waschen, damit der Reifenwechsel in Fairbanks vonstattengehen kann – sie hatten Bedenken, dass sich die Mechaniker sonst weigern koennten, das Motorrad anzulangen….

Abendessen gemeinsam, dann Abschied. Wir treffen uns noch einmal in Dead Horse.



25.7. Mittwoch,

Peter und Terry sind heute nach Fairbanks aufgebrochen, dort Reifenwechsel, dann weiter nach Prudhoe Bay.

Gleich nach dem Fruehstueck konnte ich erstmals mit Wolfgang skypen, aber er war ganz weit weg, hat seit Tagen auf meine Mails nicht geantwortet und auch am Telefon kein liebes Wort. ????

Ich<span> verplemperte den Tag ziemlich mit Erledigungen ( T-Shirt und so) und hatte Gelegenheit, die wahre Schoenheit dieser Innenstadt zu geniessen: Ich verstehe einfach nicht, wie es sein kann, dass nach dem Bau von 3528 Staedten in Amerika keiner mal hingeschaut hat und gesagt hat: “Die sind ja unfassbar greislich, wir muessen was aendern.” Denn Anchorage ist keineswegs besonders schiach, es ist einfach nur ganz normal amerikanisch. Einen besonders historischen Touch erreicht man, indem man auch ganz zentral ploetzlich einstoeckige Gebaeude hinsetzt, die eventuell sogar aus Holzplanken zusammengeklebt wurden, ganz im Stil der Pionierstaedte. In harmonischer<span> unmitttelbarer Nachbarschaft sind moderne Glasbauten, gern auch viele Stockwerke hoch…. (obwohl der Drang zur Hoehe ja eigentlich von den hohen Grundstueckspreisen in Downtown herkommt und in Alaska gibt’s doch ziemlich viel Platz….., also muesste man nicht ganz so hoch hinaus streben).

Praegend sind mehrstoeckige Parkhaeuser und Parkplaetze, bei denen man bezahlen muss. Es waere ja genug Platz, um einfach am Strassenrand einen Parkstreifen zu machen….

Und dann ist der groesste Teil der Stadt doch irgendwie heruntergekommen.

<span> Im Stadtpark in der Mitte sind wunderschoenen Blumenrabatten, aber wenn man<span> da sitzt ist man in Gesellschaft von Stadtstreichern, bei denen dann die Freunde aus anderen Parks vorbeischauen, also irgendwie nicht so arg erfreulich.

Terry (er ist Amerikaner, aber ein netter) ist der festen Ueberzeugung, dass die scheusliche Architektur durch deutsche Architekten gemacht wurde und er ist sich sicher, dass die Loesung des Problems darin besteht, dass man zukuenftig keine deutschen Architekten mehr einstellt. Aber ich glaube ihm nicht, denn er denkt auch, dass ein Hamburger was zum Essen ist.



Die Essenssituation ist bedenklich. Ich fahre morgen in eine der suburbs und suche Walmart, da gibt es vielleicht einen Apfel. Da die Amerikaner sicher nicht glauben, dass das was zm Essen ist, koennte ich Glueck haben und ihn kaufen koennen…..

Ausserdem brauche ich einen Radiergummi, habe nur einen Bleistift dabei, aber keinen Radierer – und das geht ja garnicht zum Zeichnen, jedenfalls nicht bei meinem Nicht-Koennen.

















Aus meinem Buch ueber Alasaka:

Nickerson, Sheila:<span> Das gefrorene Meer, Muenchen 1998



S. 93: “Kapitaen Bartlett blieb alleine an Bord und spielte nacheinander die gesamte Plattensammlung des Schiffes auf dem Grammophon ab.



Chopins “Trauermarsch” bewahrte er sich bis zum Schluss auf. Um 15.15 Uhr (1914) ueberflutete das Wasser das Deck der Karluk. Kapitaen Bartlett legte den “Trauermarsch” auf, bevor er von Bord auf das Eis ging und zusah, wie das Schiff in der Finsternis des arktischen Meeres versank. Selten ist ein Schiff so stilvoll untergegangen.”

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25th July 2013

Äpfel
Du willst nicht wirklich Äpfel in Alaska??? Eat more Fish, Fish is good for you!!! ;-)
26th July 2013

Kein Kommentar....
Na, wollen wir mal für den Angeklagten stimmen - bei den Wetter Verhältnissen kann man vielleicht nicht so toll bauen... Ist ja eh alles weiss im Winter... Und die Penner brauchen wohl auch mal einen hübschen Anblick....

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