Der Restaurant Zwischenfall & F... the police


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November 6th 2010
Published: November 6th 2010
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Pookie und ich verbringen einen gemuetlichen Nachmittag mit einem (!) Handtuch am Strand und als wir zum Hostel zurueckkommen, treffen wir Michael, Sam, Lee und Phillip aus Kanada an der Strandbar. Bereits fleissig am Biertrinken, logisch. Wir gesellen uns nach einer Dusche dazu, auch Heather, eine andere Kanadierin stoesst zu uns. Es wird beschlossen, gemeinsam Essen zu gehen.

Phillip hat fuer 3 Monate auf Isla Mujeres gelebt und moechte uns ein Restaurant am Strand zeigen. Das Bier fliesst, irgendwann wollen wir los, Phillip ist verschwunden. Nach einer kurzen Suche taucht er wieder auf und es kann losgehen. Die illustre Runde setzt sich in Bewegung und Stifflers, aehm Phillips Mum begleitet uns ebenfalls. Die ERwartungen und der Hunger sind gross und das Restaurant ist: geschlossen. Hmm. Neueroeffnung in 3 Tagen. Wir haben aber jetzt Hunger, Wartezeit daher nicht erwuenscht.

Zurueck in die Stadt und Pookie und ich erkennen unsere lokales Restaurant "Poc Chuc" wieder. Rein mit uns! Es ist lustig, gute Gespraeche und Spass. Von Phillip erklaert werden "Mi Chilladas" (Bier mit Salz und irgendeiner undefinierbaren Fluessigkeit) und "Pollo Mole" (Huhn mit einer schokoaehnlichen Sauce). Einige bestellen das Spezialbier und Phillips Mum und Sam geben sich die Mole. Alle probieren davon, schmeckt nicht wirklich nach Schokolade.

Nach einer Weile, als alle bereits mit dem Essen fertig sind, und Sam auch aufgehoert hat, halbherzig darin herum zu stochern, passiert das Unfassbare. Ploetzlich reisst er seinen Kopf nach oben und die Kotze schiesst aus seinem Mund. Betraechtliche Mengen an Halbverdautem bahnen sich den Weg durch Sams Mund auf den Tisch, Lee, den Boden, sein T-shirt und seine shorts. Sein verzweifelter Versuch, das Erbrochene mit der rechten Hand im Flug zu fangen, muss scheitern. Er blickt fasungslos in die Runde und stoesst ein "What...what just happened?" hervor. Alle sind aufgesprungen und aus einigen Muendern kommen Woerter wie "fu.." und dergleichen. Wir sehen uns an und wissen zunaechst nicht, was jetzt tun ist. Die Leute am Nebentisch haben soeben ihr Essen erhalten und schauen sehr unbegeistert.

Die Aufraeumaktion beginnt. Ich kann lautes Loslachen sehr schwer unterdruecken und grinse vor mich hin, waehrend auch ich die betraechtliche Menge Kotze mit Servietten aufzusaugen versuche. Sam wird ins WC verfrachtet, wo er noch immer vor sich hin stammelt "sorry guys...dont know what happened..." Lee trinkt nebenbei seinen Espresso und Sam kehrt zurueck. Wir entschuldigen uns bei den Angestellten und dem Paerchen mit dem Essen (von welchen der Mann am naechsten Tag peinlicherweise in unserem Hostel auf der Gitare spielt und singt...) und verlassen das Lokal. Fassungslosigkeit vermischt mit Gelaechter begleitet uns in dei naechste Bar und noch lange danach. Sam geht zurueck ins Hostel. Den Rest des Michilada-Bieres auf EX haette er sich wohl sparen sollen...

Mit dem Rest geht es weiter - Tequila und Bier. Eine Riesen-Flasche Skorpion-Tequila steht hinter uns auf der Bar, vor uns liegt die Kreuzung einer Fussgaengerzone, wo Autos kreuzen koennen. Andauernd fahren Polizeiautos vorbei, laut Barkeeper auf der Suche nach Dealern. Einer landet in Handschellen auf der Ladeflaeche des Pick-Ups. Ein anderer muss mitten auf der Kreuzung Schuhe und Socken ausziehen und darf ans. barfuss von Dannen ziehen. Jetzt lachen wir noch ueber diese Szene...

Nach einigen Tequila Runden und Bieren haben wir genug vom Sitzen. Es geht ab in eine "Disco", halb Open-Air, nur 50 m entfernt. Viele Leute sind verkleidet, Halloween steht vor der Tuer. Wrestler, Bunnys, sexy Outfits, komische Verkleidungen. Alles ist vertreten. Die Musik klingt wie Scooter auf Speed, ohne Stimme. Egal, es wird getanzt! Um 5.00 Uhr (oder so) schliesst die Disco, es sind nur mehr Michael, Phillip und wir 2 uebrig. Der Hunger ist gross, ab zu 7/11 (einem 24h Laden).

Michael isst einen Burger, den man selbst in der Mikrowelle heiss machen muss und hat leichte Probleme dabei. Die 2 teilen sich 6 Hot-dogs und nach einer Weile beginnt die aeusserst interessante Diskussion, wie viele jetzt jeder schon gegessen hat unter Einbeziehung des amuesierten Kassiers. Ich biege mich vor Lachen und geniesse meine Becher-Nudelsuppe. 5-L Wasser schleppe ich auch noch mit. Langsam bewegen wir 4 uns Richung Hostel und an einer Kreuzung, 50 m von unserem Hostel entfernt, verabschieden wir uns von Philip. Jedenfalls denken wir in diesem Moment, dass das die richtige Strasse waere. Es stellt sich sogleich an deren Ende heraus, dass wir unsere gewuenschte um 2 Strassen verfehlt haben. Kein Problem, links ueber den Platz und dort ist schon unser geliebtes PocNa Hostel inkl. Bett, das in diesem Moment schon nach uns ruft.

Es gibt nur ein Problem: die Meute von Polizisten, die sich auf dem Platz aufhaelt. Als wir in betraechtlichem Abstand an ihnen vorbei Richtung Hostel gehen, sehen wir, wie sich ein Uniformierter aus dem Haufen loest und schnell in unsere Richtung geeilt kommt. In diesem Moment daemmert es uns bereits: "Scheisse, jetzt haben wir ein Problem". Weglaufen ist nicht und so werden wir 3 gestoppt. Jetzt ist auch der Rest der Meute bei uns angelangt und wir stehen in der MItte von ungefaehr 7 Polizisten. Natuerlich ist unser Promillespiegel noch immer betraechtlich. Es geht los: auf spanisch sagen sie etwas von einer "Routine-Durchsuchung". Ich lache noch und denke mir: "Ja, kein Problem - bei uns werdet ihr nichts interessantes finden."

Jetzt ueberschlagen sich die Ereignisse. Ein Mann durchsucht mich, er greift in meine Taschen, das ist ok fuer mich, denn ich habe nur mehr ca. 20 Pesos in Muenzen (ca. 1 EUR), meine Kamera und einen USB-stick in den Taschen und einen 5-L Kanister Wasser in der Hand. Ich lache noch und versuche, lustig mit dem Polizisten zu scherzen. Doch er ist nicht in Stimmung. Pookie wird gleichzeitig von einer Frau durchsucht und Michael von einem anderen Mann. Der Polizist ist fertig mit mir und gibt Befehl, mich auf die nebenstehende Bank zu setzen. Komisch, denke ich, warum das jetzt? Einen Moment spaeter beginnt die Farce: Michael sagt mit lauter Stimme: "They put it on me, they put it on me..." Zuerst verstehe ich nicht. Dann sehe ich das Paeckchen, das einer der Polizisten sogleich demonstrativ oeffnet und provokant (und ziemlich schlecht gespielt obendrein) daran riecht und mit ueberraschter Miene beginnt, uns zu fragen: "Hablas espanol?" Sie wollen uns in ein Gespraech verwicklen, dass wird uns zum Glueck sofort klar. Keiner reagiert darauf. Michael wird von 2 Polizisten festgehalten, von einem am Arm, vom anderen am Nacken und am anderen Arm, welchen er ihm auf den Ruecken dreht. Die Stimmung ist aeusserst gespannt. Was passiert hier mit uns? Wollen uns die Wi..... ins Gefaengnis werfen oder nur kassieren? Es ist uns egal. Pookie sieht als erstes rot und ergreift die Initiative. Sie legt los: "No...no...NO...thats not going to happen! We are not stupid! We will go to court and sue you!!" Gleichzeitig toent es von allen Seiten: "Hablas espanol?" Sie schuetteln Michael und sein Gesicht sieht nicht gut aus. Er wiederholt: "They put it on me!" jetzt in einem anderen, verzweifelterem Tonfall. Jetzt reicht es auch mir: "Ich springe von der Bank auf und lege los: "We are not stupid. Thats not going to happen! I know people in Mexico! You will have problems!!" Michael faengt sich und stimmt ein: "No stupido!" Wir alle bombardieren sie und es scheint, als ob sich die Situation zu unseren Gunsten wendet. Die Bullen geben weiter ihr "Hablas espanol" von sich. Wir reagieren nicht und bewerfen sie mit geballter Kraft mit unseren Parolen.

Irgendwann sagt jemand: "Lets go" Zuerst Pookie, dann ich, dann Michael. Wir geben ihnen die boesesten Blicke mit auf den Weg, die moeglich sind und gehen Richtung Hostel. Michael bleibt noch einmal stehen und sieht nach, ob er noch alles hat. Einige Cops sind bereits zurueck zum wartenden Pick-Up gegangen, 2 stehen noch bei ihm. Jetzt endgueltig los, die Polizisten ziehen in ihrem Truck ab. Es ist keine Nummerntafel zu erkennen. Wir blicken uns an und sind fassungslos. Man hoeert solche Geschichten so oft und jetzt ist die Scheisse soeben uns selbst passiert. WAS fuer eine Geschichte! Wir haben sie anscheinend ueberrumpelt. Fast unmoeglich, aus so einer Situation ohne Geldverlust oder Schlimmerem heraus zu kommen. Wir habens geschafft! Noch eine halbe Stunde sitzen wir im Hostel zusammen und rekonstruieren die Ereignisse. Wow! Sch...! DAS muss erstmal sitzen.

Es ist bereits hell, als wir ins Bett fallen. Am naechsten Tag sprechen uns einige Leute im Hostel auf unsere Geschichte an - Michael hat es anscheinend einigen erzaehlt. Ein Irlaender erzaehlt uns, dass ihm die Cops gesten Nacht ein Saeckchen Marihuana mit ca. 7 Gramm abgenommen haben. Er hat sich mit 100 Pesos "freigekauft". DAS war dann wohl "unser" Paeckchen...

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