Huntsville und Barrie

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Jetzt gibts wieder eine Fortsetzung unseres Besuchs bei Jaja.
Um 9h sind wir aufgestanden, wir wollten ja möglichst nicht gesehen werden. Alex hat im Hellen sein Notizbuch wiedergefunden. Es gab Duschen, sogar umsonst,
die wir natürlich gleich genutzt haben. Ich habe dabei auch gleich mein Handtuch gewaschen, das doch schon ziemlich dreckig war. Alex und Sepp haben sich
sogar rasiert. Wir haben das Personal gefragt, ob es irgendwelche Rückfahrmöglichkeiten gibt, aber dem war irgendwie nicht so. Wir haben uns diesmal getrennt,
Sepp und ich haben am Highway den Daumen rausgehalten, während Alex auf dem Gelände gefragt hat. Nach einer halben Stunde hielten bei uns auch zwei Typen an,
das Auto war zwar schon proppevoll, aber was solls, wir haben uns mit rein gequetscht. Der Hund, der vorher noch
auf dem Rücksitz war, ist unter Protest und Gekläff nach vorne auf den Schoß von den beiden. Die machten wohl auch ne Tour im Algonquin Park, und wenn wir
das richtig verstanden haben, wollten die nur in die nächste Stadt fahren, um ein bisschen Bier zu besorgen, weil das wohl vorzeitig ausgegangen war.
Ziemlich gleichzeitig wie wir ist Alex mit einem Mitarbeiter mitgenommen worden, allerdings nur zum nächsten Outfitters, während wir noch ein bischen weiter
gekommen sind, nach Dwight, einem kleinen Pupsdorf. Auf dem Weg dorthin sind wir an Alex vorbeigekommen, wie er den Daumen raushielt. Mitgenommen haben wir
ihn nicht, dazu hatten wir keinen PLatz mehr, aber freundlich gewunken haben wir ihm wenigstens. Als Treffpunkt haben wir WalMart in Huntsville ausgemacht.
In Dwight wurden wir von einem 70jährigen Deutschen angequatscht, der seit 50 Jahren in Kanada lebt. Er hat uns gesehen, wie wir am Strassenrand standen,
aber er wollte uns nicht mitnehmen, weil er Angst hatte. Wir haben uns bestimmt ne halbe Stunde unterhalten. Dann hätte er uns ja eigentlich mitnehmen können,
der Horst, er hat doch gemerkt, dass wir ganz nett sind, und sogar frisch gewaschen:-) Naja, wir haben uns also wieder an die Straße gestellt und langsam
hat es uns auch Spaß gemacht. Es dauerte auch nicht lange, da fuhr Alex mit einer Mitfahrgelegenheit an uns vorbei. Da war noch genug Platz, so dass der
Fahrer uns auch noch mitgenommen hat. Viel Platz war zwar nicht, unsere Riesenrucksäcke mussten mit auf den Schoß, aber es war natürlich deutlich angenehmer
als zu Fuß zu gehen. Gegen 12h waren wir dann auch am Wal Mart in Huntsville. Ging ja recht zügig. Das war also Sepps und meine erste Trampingerfahrung.
Wir haben unser Gepäck im Wal Mart abgegeben und haben uns ein Dutzend Donuts von Tim Horton's besorgt, da hat Alex uns von vorgeschwärmt, und das hat er
uns ausgegeben. War auch wirklich sehr lecker, aber extrem süß, und nach den 4 Stück hatten Sepp und ich auch wirklich die Schnauze voll. Keine Ahnung, wie
Alex mal die 14 Stück geschafft haben will nach einer seiner Wandertouren. Wir haben dann in der Stadt am Fluss etwas Skat gespielt und ins etwas in einen
Pub gesetzt, Sepp wollte uns unbedingt zu einem Bier einladen. Es gab auch ein schönes Sonnendeck, wo wir gerne rauf wollten, aber sie brauchten ziemlich
lange, um es zu öffnen. Als wir endlich oben waren, war es wieder schön bewölkt und windig. Dafür hat das Bier dann auch 6,50$ gekostet zum Ausgleich, aber
hat ja Sepp bezahlt:-)
Wir sind dann zum Liquor Store, aber der hatte schon zu. Dann kamen uns langsam Bedenken, ob der Wal Mart überhaupt so lange auf hat, es ist ja Sonntag, und
unser Gepäck ist da ja noch drin. Aber der hatte noch auf und wir konnten unser Gepäck noch abholen. Die Mitarbeiter waren natürlich etwas verwundert, dass
wir unser Gepäck da so lange haben stehen lassen. War allerdings nicht zum letzten Mal:-) Wir haben uns einen Fußball geholt. Sepp und ich haben ein paar
Postkarten und ein paar Aufnähsticker besorgt. Im Laden noch haben wir ein älteres Pärchen getroffen, er Israeli, sie -natürlich- Deutsche, die auch schon
Ewigkeiten hier in Kanada leben. Wir haben lange mit den beiden, Tari und Christa, geschnackt. Die beiden leben schon seit 27 Jahren im Wohnmobil und
erkunden die Welt zusammen. Sehr cool!
Tari hat uns eine Karte von Ontario geschenkt und sie haben uns etwas Bier und ein paar Erdnüsse ausgegeben.
Wir haben nachts dann unser Zelt aufgeschlagen und etwas Fußball gezappt. Ich habe mir schon nach ein paar Minuten eine Zerrung im Oberschenkel geholt, so
dass sich das Fußballspielen ziemlich schnell erledigt hat. Wir hatten vorhin Root Beer besorgt, was da ja sehr beliebt ist, und Alex meinte, wir müssten
das mal probieren. Aber das war total eklig, Alex hatte gar nicht mehr in Erinnerung, dass das so eklig ist. Und wir haben gleich eine 2l Flasche davon
besorgt! Aber wir können ja nix wegschütten und haben es tapfer ausgetrunken. Keine Ahnung, wie die Amis darauf stehen können!
Am nächsten Morgen sind wir von Tari und Christa zum Frühstück eingeladen worden. Son richtiges Frühstück hatten wir ja auch schon lange nicht mehr. So mit
Rührei, Käse, Schinken, frischen Tomaten, lecker! Wir haben uns dann von ihnen verabschiedet, was auch recht lange dauerte, weil Tari sehr erzählfreudig war.
Wir haben wieder unser Gepäck bei WalMart abgegeben und sind in der Stadt zur Bücherei gegangen, um im Internet etwas unsere nächste Woche zu planen. Wir
haben uns geeinigt, zu Arrowhead Park und zum Wasagabeach zu gehen. Dann haben wir Poutines gegessen, die hier in Kanada eine Spezialität sind. Kommt wohl
eher aus dem Osten aus Quebec, aber wird überall in Kanada gegessen. Das sind Pommes mit Käse und BBQ Sauce. Sehr lecker! Ich frage mich, warums das nicht
in Deutschland gibt. Sepp und ich haben schon gedacht, so eine Bude mal zur Kieler Woche aufzumachen. Findet bestimmt einen reißenden Absatz! Den Laden
haben uns übrigens Tari und Christa empfohlen. Wir haben es dann geschafft, Bier zu besorgen. Wir haben unser Gepäck gegen 21h bei Walmart abgeholt.
Ein bisschen unangenehm war es uns schon, das den ganzen Tag da stehen gelassen zu haben, aber nur ein bisschen. Wir haben wieder Skat gespielt und unsere
Bierchen getrunken.
Am nächsten Morgen wollten wir unser Gepäck erst in einem anderen Supermarkt abstellen, aber da gabs keine Möglichkeiten, also wieder zu Walmart. Aber die
wollten diesmal unser Gepäck nicht nehmen, auch als wir versichert haben, dass es ganz bestimmt das letzte Mal ist. Ein Typ, der da gerade einkaufen war,
hat uns mitsamt Gepäck zum Arrowhead gebracht. Er hatte wohl nicht so viel Bock zum Einkaufen und das lieber seine Frau machen lassen. Der Park war auch
nicht sehr weit weg, nur etwa 5km. Wir haben unser Gepäck im Eingangsoffice abstellen dürfen. In dem ganzen Trubel mit dem Gepäck konnten wir uns auch
vorm Eintrittsgeld von 2 Dollars drücken. Naja, gibt schlimmeres für uns! Der Park war echt recht klein, in ein paar Stunden waren wir zu Fuß auch
praktisch durch. Wir haben versucht, an möglichst unmöglichen Stellen Skat zu spielen. Auf so einem großen Felsen, wo man erst mühsam raufklettern musste,
auf Baumstümpfen, wo wir im Stehen spielen mussten, oder auf einem Baumast, wo sich meine ganze Unsportlichkeit gezeigt hatte, weil ich wie ein nasser
Sack da rumhing, und es nur mit großer Mühe raufgeschafft habe. An einem kleinen See haben wir Mittagspause gemacht und etwas gedöst und gebadet. Meine
Zerrung am Bein ging einigermaßen, ich musste zwar humpeln, aber ich konnte mitgehen. Nachdem wir unser Gepäck abgeholt haben, haben wir an einem Rastplatz
eine leckere Mahlzeit mit Instant Nudeln und Reis und Bier gehabt. Unser Plan war eigentlich, noch heute nach Huntsville zurück zu laufen, aber es wurde
schon dunkel, und so haben wir schon gleich nach Ausgang des Parkes unser Lager an einem kleinen Fluss im Wald aufgeschlagen. Am Fluss war sogar ein kleiner
Strand, wo wir uns erst mit Schlafsäcken hingelegt haben. Aber es fing nachher an zu regnen und zu stürmen, so dass wir doch ins Zelt reingehüpft sind.
Ab 8h morgens ging der Wecker alle 5 Minuten. Alex und ich haben noch im Halbschlaf doofe Reime gemacht. Zum Beispiel:"Jetzt ist es 8"-"Das heißt das Ende
der Nacht". "Jetzt ist es 5 nach"-"Da sollten wir uns rausbegeben aus dem Schlafgemach". "Jetzt ist 8 Uhr zehn" -"Zeit aufzustehen!"-"Müssen wir wirklich
schon gehn?" - "Wir können springen in die Seen!" usw. Ca. 9.30h sind wir dann tatsächlich aufgestanden, da gingen uns die Reime aus. Sepp hat wohl von dem
Gereime nix mitbekommen, der hat gepennt. Wir haben uns zu Fuß auf den Weg nach Huntsville gemacht. Das letzte Stück wurden wir mit einem Kleintransporter
mitgenommen. Wir haben etwas eingekauft, unser Biervorrat etwas aufgefüllt und sind mit dem Bus nach Barrie, eine Stadt von etwa 100.000 Einwohnern,
gefahren. An der Bussation haben wir eine Karte ergattert und wollten zu einem größeren See laufen. Der Weg hat sich doch als viel länger als gedacht
entpuppt. Auf halber Strecke wurden wir angesprochen von Tim und Nikki, ein Pärchen in unserem Alter. Sie haben uns ein paar Bier ausgegeben und wir haben
lange bei Feuer im Steinofen draußen im Garten gesessen und geschnackt. Tim hat zwei Töchter, 7 und 11, und Nikki eine Tochter,9, voll niedlich. Die beiden
haben sich voll gefreut, uns da zu haben. Sie haben uns voll beneidet, dass wir so in der Gegend rumgondeln. Wenn ihre Kinder groß sind, wollen sie auch ordentlich in der
Weltgeschichte rumreisen. Wir haben sie eingeladen, uns auf jeden Fall in Deutschland zu besuchen, wenn es so weit ist. Nikkis Tochter ist Metallica Fan und
fährt mit ihrem Dad nach Toronto zu einem Konzert in ein paar Wochen. Da haben wir sie ja ein bisschen beneidet! Wir durften die Nacht bei denen im Garten
schlafen.

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Photos

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Erstes Fruehstueck in Huntsville

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Die Brille haben wir im Arrowhead Park gefunden. Hat ja seine Aufgabe gut erfüllt:-)

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Schlafplatz nach dem Arrowhead Park