toronto to halifax


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Canada's flag
North America » Canada » Nova Scotia » Halifax
July 10th 2009
Published: July 13th 2009
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freitag, 10.07.09

die etappe von toronto nach montreal ist nicht sehr spektakulär - die fahrt führt entlang dem ufer des lake ontario, auch dieser ist saugross, und später entlang dem st lawrence river durch mehr oder weniger dicht besiedelte gegenden. schuld an dieser unspektakulärität ist auch das wetter, denn es ist eher stark bewölkt und regnet immer mal wieder zwischendurch... :-(

interessant ist aber das überqueren der provinzgrenze von ontario nach québec - auf einen schlag ist alles, und ich meine *alles*, nur noch auf französisch angeschrieben. glücklicherweise sprechen die meisten leute auch noch englisch, denn mein schulfranzösisch ist die hölle. ich fühle mich in meiner ausdrucksfähigkeit doch sehr eingeschränkt und staggele nur non-sens...

wir erreichen montreal gegen abend und suchen uns ein hotel für zwei nächte. die wahl fällt auf ein eher günstiges hotel im französischen stadtteil, nicht sehr sauber und leicht stinkig, dafür mit viel atmosphäre und croissant zum frühstück... :-)

und genau an diesem abend beginnt zufälligerweise das montreal jazz festival mit einem gratiskonzert von stevie wonder. so versuchen wir nach dem mexikanischen znacht ein paar blicke auf die bühne zu erhaschen, aber alle strassen und plätze um das festivalgelände sind mit menschenmassen überfüllt
olympic parcolympic parcolympic parc

montreal
und stevie wonder rockt nicht wirklich... zudem ist es nass - nach gut drei wochen mehr oder weniger sonnenschein holt uns also doch noch der regen ein, schade.

entgegen den wetterprognosen scheint am nächsten morgen jedoch die sonne, mindestens teilweise, und wir machen uns auf, montreal zu erkunden. zuerst spazieren wir auf den mont royal mit überblick über die stadt, dann durch downtown mit typisch nordamerikanischen, identitätslosen und postmodernen hochhäusern und erreichen schliesslich die basilique notre-dame in der echt französischen altstadt.

den ganzen nachmittag schlendern wir durch die vielen gassen, geniessen die sonne, trinken kaffee und das volksfest - ja, es ist canada day - wir haben echt ein talent, alle festivals zu erwischen... das habe ich ja noch gar nicht geschrieben - am wochenende in toronto war gay parade!

für das nachtessen gehen wir schliesslich ins quartier latin, ein bisschen alternativ, mit vielen restaurants, bistros und bars, aber nicht wirklich touristisch - montreal rockt und lebt!

ich bin extrem fasziniert von der stärke des francophonen einflusses - die strassenräume sind zwar recht grosszügig breit, folgen auch einem art raster, aber die häuser, die architektur, die sprache, alle strassennamen, einfach die ganze atmosphäre ist französisch! ich habe das ja irgendwie erwartet, da es auch im reiseführer steht, aber es dann in der realität zu sehen ist schon fast surreal - bin ich wirklich in nordamerika...? oft habe ich das gefühl, mich in einem disney land zu befinden, aber nein, das ist realität, teilweise ein paar hundert jahre alt, echt! wow, krass!

montreal wird kurzum innert weniger stunden zu meinem neuen städtischen favoriten in kanada - vergessen ist vancouver und drumheller - obwohl, die dinosaurier-statuen in den strassen von drumheller waren schon hammermässig toll ;-)

das disney-land-gefühl kommt aber am nächsten tag wieder auf - in québec city. auch hier bleiben wir für zwei nächte in einem netten hotel mit blick über den st lawrence river. doch wir haben neben den riesigen touristenmassen in der altstadt echt mühe, ein 'lokales' restaurant zu finden. klar, auch québec city ist irgendwie schön, auch sehr französisch mit recht grosser und herausgeputzter altstadt, aber eben, viel zu viele touristen und vor allem eben auch ausgelegt für touristen. zudem regnet es praktisch die ganze zeit. kurz, québec city rockt nicht!

am nächsten morgen fahren wir wieder weiter richtung osten - nach den drei städten toronto, montreal und québec city
before sunsetbefore sunsetbefore sunset

saguenay fjord
steht wieder ein bisschen natur auf dem programm. die fahrt führt also dem nordufer des st lawrence river entlang stromabwärts und wir erreichen gegen abend den saguenay fjord, den südlichsten fjord der nördlichen hemisphäre... reiseführer lieben superlative! ;-)

mit der gratis-fähre setzen wir über auf die andere seite des fjords, machen ein paar abstecher zu einigen lookouts ein bisschen mehr landeinwärts und suchen uns witterungsbedingt ein motel in tadousac, einem herzigen kleinen käffchen an der mündung des fjords.

am nächsten morgen geht's weiter immer entlang dem nordufer des st lawrence river nach baie-comeau, von wo wir die fähre - die überfahrt dauert etwas mehr als zwei stunden - über den riesigen strom nach matane nehmen. der st lawrence river ist hier schon so breit, dass man das andere ufer gar nicht mehr sieht - ob das auch bei schönem wetter so wäre, weiss ich halt nicht. das wetter ist echt mystisch und oft regnerisch während der ganzen fahrt...! :-( aber die gegend ist auch so recht schön - tausende von tannen, birken und ahornbäumen zwischen malerischen seen...

nach dem übersetzen auf die südliche seite des st lawrence rivers fahren wir weiter richtung osten und erreichen gegen abend mont-luis, wo wir uns ein herziges kleines hotel suchen. nach zwei drei bierchen im bistro gleich um die ecke geht's ab ins bett.

für den nächsten tag ist die überlandfahrt zum forillon np geplant, den wir gegen mittag auch erreichen. nach ein paar tagen mehr oder weniger autofahren machen wir wieder einmal eine kleine wanderung... meine knochen sind schon echt ein bisschen eingerostet, so dass dieses bisschen ausdauertraining ganz gut tut. zudem erreichen wir als belohnung nach einer knappen stunde gäch bergauf eine aussichtsplattform mit spektakulärer aussicht über den ganzen nationalpark.

gegen abend machen wir uns wieder auf den weg - diesmal richtung süden entlang der ostküste kanadas. hier trennt uns nur noch das vorgelagerte neufundland vom offenen atlantik. allerdings ist neufundland so weit weg, dass wir von hier aus nur offenen horizont sehen!

nach mittelmässiger nacht im schäbigen motel (;-)) fahren wir am nächsten morgen über die provinzgrenze nach new brunswick und weiter nach süden - mit ziel kouchibouguac np, dem letzten nationalpark auf meiner weltreise...

und petrus will uns die letzten tage in kanada doch noch versüssen und schickt uns ein paar stunden sonnenschein. so geniessen wir unsere letzte campingnacht im nationalpark und erkunden am nächsten morgen bei wärmlichem sommerwetter und blauem himmel die nähere umgebung mit gemieteten velos... :-)

nach dem mittag fahren wir weiter - ziel ist nova scotia und die wirkliche ostküste kanadas... von hier aus gibt's nix mehr ausser wasser nach osten bis nach europa. wir erreichen die ausgestorben scheinende küste kurz vor der abenddämmerung und finden in port dufferin relativ glücklich noch eine ziemlich gute unterkunft mit feinem nachtessen.

und dann bricht der letzte tag an. wir fahren entlang der sehr zerklüfteten und ziemlich wilden küste nach süden - halifax, wir kommen! - nach gut 9300 km ab vancouver erreichen wir unser ziel...!

ein kurzer abstecher nach peggys cove, einem touristisch definitiv überlaufenen, aber zugegebenermassen schon noch hübschen küstendörfchen, steht noch auf dem programm, bevor wir in unser vorreserviertes hotel in der stadt fahren, koffern und rucksäcke flugtauglich umpacken und schliesslich zum letzten abendmahl in die stadt schlendern...

halifax ist ein bisschen ein kaff - rockt nicht wirklich ;-) aber das hat auch niemand erwartet. wir sind einerseits klar traurig, dass die schöne zeit zu ende geht und andererseits auch glücklich, die ganzen fünf wochen unfall- und pannenfrei über die bühne gebracht zu haben. für
colorful ropescolorful ropescolorful ropes

peggys cove
mich wieder eine wunderbare, wenn auch letzte etappe auf meiner reise einmal um die welt. ein würdiger abschluss mit zwei guten freunden...! herzlichen dank! :-)

ja, kanada - für mich, der ich bis jetzt 'nur' die westküste mit british columbia, den yukon und ein bisschen die northwest territories kannte, kriegt kanada eine total neue dimension - ich glaube sogar, dass dies das 'realere' kanada ist. all die entfernten und menschenleeren weiten sind unbestreitbar ein wunderschöner teil von kanada, aber aus dieser perspektive hier aus dem osten weit, weit weg im westen. kanada ist zweigeteilt und beide hälften gefallen und haben ihre qualitäten - kurz, kanada rockt! :-)

so, meine lieben, dies ist mein letzter blogeintrag dieser reise! das datum für den rückflug in die schweiz habe ich auf den 10. juli vorverlegt... mir kommen fast die tränen, wenn ich an all die wunderbaren momente denke, die ich in den letzten elf ein halb monaten erlebt habe - ohne zweifel wohl das schönste jahr meines lebens...! :-)

herzlichsten dank auch all den kommentatoren und -innen meiner blogeinträge und allen geistig mit mir reisenden mailschreibern - und ja, dem erfinder des internets... es ist so einfach, sich überall auf
the teamthe teamthe team

on a beach near halifax
der welt zu hause zu fühlen... ;-)

in diesem sinne - welcome to switzerland!

liebe grüsse
dominik


toronto to halifax bei flickr...!





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