Advertisement
Published: August 28th 2016
Edit Blog Post
21.08.2016
Our journey goes on… Wir reisten weiter in den Norden. Die Strasse von Banff nach Jasper führt durch die Rocky Mountains. Die 230 km lange asphaltierte Strasse durch den Banff und den Jasper National Park führt durch eine wildromantische Berglandschaft wie man sie vermutlich nur selten findet auf der Welt. Bergmassive und Gletscher ragen am Highway empor, wir kamen aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wir genossen die Panoramafahrt und legten immer mal wieder einen Stopp ein um die grandiose Kulisse zu bestaunen. Wir übernachteten im Waipiti und im Pocahontas Campground. Die meisten Campgrounds in den National- und Provincialparks sind wunderschön gelegen, mitten im Wald, basic ausgestattet (meistens ohne Dusche und fliessend Wasser, seltener mit) und man kann sich kostenlos so viel Feuerholz schnappen wie man möchte (ausserhalb dieser Parks bezahlt man für jedes Holzbündel). Wie genossen die Waldidylle, das Sommerwetter, die Abgeschiedenheit und das Naturverbundene sehr. Hin und wieder kam es vor, dass ein Hirsch an unserer Campesite vorbeispazierte, interessiert in unsere Richtung schaute und weiter zog, immer auf der Suche nach leckeren, saftig grünen Blättern. Auch wird man am Frühstückstisch häufig von Eichhörnchen beobachtet, die neugierig zuschauen und erkunden, ob allenfalls was für sie übrig bleibt. Wildtiere
füttern ist jedoch strengstens verboten, es können Geldbussen von bis zu 25‘000 Dollar gesprochen werden. Nach der Besichtigung des Magline Lakes (schöner Gebirgssee), ging es weiter über den Yellowhead Pass, durch den Mount Robson Park Richtung Prince George. Auf dem Weg begegneten wir riesigen Hirschen mit eindrücklich grossen Geweihen, Bergziegen, Rehen, einem See, in welchen man meterweise hineinwaten kann ohne dass das Wasser je höher als bis zu den Knien ragt und wir spazierten zum Rear Guard Waterfall. Wir verliessen allmählich die Rocky Mountains und kamen in trockenere, verschlafene und weniger bis fast nicht mehr touristische Gegenden (die Nationalparks sind im Sommer stellenweise ziemlich überfüllt). Wir sahen die ersten Farmen, Pferderanchen und Rinderherden. Die Einsamkeit wurde durch einzelne grössere Ortschaften unterbrochen, welche sich jeweils über am Strassenrand montierte Holzwerbetafeln ankündigten. Benjamin zählte immer genussvoll alles Essbare auf, was er auf den Schildern zu lesen fand und wir mussten hin und wieder einen Zwischenstopp einlegen, damit er seine Burger und Poutine Gelüste stillen konnte. Wir nächtigen im Beaverview Campground direkt am Fraser River (längster Fluss in British Columbia, entspringt in der Nähe des Mount Robson in den Rocky Mountains und mündet etwa 1375 km südlich von Vancouver in den Pazifik), dort
erlebten wir total schöne Abend-, Nacht- (Vollmond) und Morgenstimmungen, danach übernachteten wir im Purden Lake Provincial Park (Campground liegt am Waldrand neben dem Purden Lake, wir hatten weiterhin Sommerwetter und badeten im warmen See) und im Cariboo Campground. Weiter ging es dem sogenannten Gold Rush Trail entlang (früherer Fundort grosser Goldvorkommen) bis zum Lac La Hache Provincial Park, wo wir auf dem Lac La Hache eine Kanufahrt machten. Ursprünglich wollten wir ein Fischerboot mieten, welches aber wegen der Hitze nicht anspringen wollte, sodass wir uns kurzerhand für eine Kanutour entschieden hatten. Wir liebten es über den flachen See zu gleiten, die Uferböschungen vom See aus zu erkunden, den Fischern beim Fischen zuzusehen und die im See spiegelnde Abendstimmung zu bestaunen. Am nächsten Morgen fuhren wir weiter via Lake Williams Richtung Bella Coola. Diese Gegend wird auch the Chilcotin Country (Rinderland) genannt. Den grössten Teil der Bevölkerung bilden die First Nations, Mitglieder der Chilcotin-Indianer, daneben gibt es viele Rancher. Man fühlt sich ein wenig in den wilden Westen zurück versetzt. Es hat alte Holzhütten wie man sie aus den Westernfilmen kennt, kilometerlange, eingezäunte Felder mit Rinder- und Pferdeherden, teilweise gibt es auch freie Viehherden, d.h. man begegnet auf der Strasse des
Öfteren frei herumlaufenden Kühen. Es ist eine eher karge, trockene Landschaft, goldgelb bewachsene Hügel wechseln sich mit bewaldeten Abschnitten ab. Immer wieder mal einen ockerfarbenen mit Schilf durchzogenen See. Die hier stattfindenden Rodeos gehören angeblich zu den besten Amerikas. Es leben Schwarzbären, Grizzlybären, Wildpferde, Elche, Wölfe und Kojoten hier. Im Winter wird es bis zu -30 Grad kalt (früher wurde es bis zu -50 Grad!) und im Sommer herrschen Temperaturen von bis zu +35 Grad. Wir blieben zwei Nächte im Barney‘s Campground, direkt am Putzi Lake gelegen, dorthin gelangt man nur über eine Schotterstrasse. Wieder einmal sind wir im Territorium eines Schwarzbären angekommen. Er streifte des Nachts und in den frühen Morgenstunden durch den Campground. Wir bekamen ihn nicht persönlich zu Gesicht, sahen aber am nächsten Morgen seine Hinterlassenschaften direkt neben unserem Campervan. So nah streifte wohl noch selten ein Bär des Nachts an unserem Gefährt vorbei. In dieser Gegen nisten im Sommer hunderte von Weisspelikanen, welche sich gegen Ende August auf dem weiten Weg nach Florida machen, wir werden ihnen also vermutlich dort nochmals begegnen :-) Auf einen brütend heissen Sommertag folgte unser erster Regentag. Wir nutzten die Gelegenheit, um wieder einmal so richtig auszuschlafen. Wir frühstückten um die
Mittagszeit feine Pancakes, chillten am Nachmittag vor unseren Laptops und assen am Abend im Kinikinik Restaurant feine Köstlichkeiten. Das Restaurant wird von einem Schweizer Auswanderer Paar betrieben und verwendet ausschliesslich biologische, selber produzierte Lebensmittel. Das Restaurant ist liebevoll eingerichtet, fast alles aus Holz gezimmert und mit einzelnen Wildwestsujets und Indianerkunstwerken geschmückt. Unser nächstes Ziel war Bella Coola, ein ca. 900 Einwohner zählendes Städtchen am Ende des North Bentnick Meeresarms gelegen. Es erwartete uns eine abenteuerliche ca. 60 km lange Fahrt auf nicht asphaltierter Strasse. Zuerst ging es auf den Heckman Pass, welcher ca. 1500 m.ü.M. gelegen ist, daraufhin folgte eine ca. 20 km lange steile, als „The Hill“ bezeichnete, Abfahrt. Eine schmale Schotterpiste mit engen Kurven, daneben gähnt ein steiler Abgrund, keine Leitplanken, Steinschlaggefahr, Gefälle von bis zu 18% - wow das war ein Erlebnis! Wir durchquerten den Tweedsmuir Provincial Park und kamen nach über 500 km auf dem Highway 20 in Bella Coola an. Was wir dort und auf dem Weg zurück nach Lake Williams tolles erlebt haben folgt im nächsten Post :-) ...
Advertisement
Tot: 0.126s; Tpl: 0.02s; cc: 13; qc: 23; dbt: 0.0218s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1.1mb