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Published: August 17th 2016
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15.08.2016
Wir sind im Campingleben angekommen. Nachdem wir unseren neuen fahrbaren Untersatz, den super coolen Ford E350 Campervan, in Vancouver abgeholt hatten ging es los. Erst mal in den Süden, an der Grenze zu den USA entlang nach Kaleden und den Okanagan Falls, nach Pentiction und Kelowna. Diese Region wird auch als kanadisches Hawai bezeichnet, weil dort die Luft so warm und mild ist wie in Spanien und Italien (Temperatur war um die 30 Grad) - auch im September herrschen dort noch sommerliche Temperaturen. Eine karge Hügellandschaft, verdorrte Gräser, vereinzelte Bäume, zahlreiche Fruchtplantagen (Aprikosen, Pfirsiche, Jumbo-Kirschen (noch nie so grosse Dinger gesehen) etc.) und Rebberge. Ich kaufe immer regionalen Wein ein und habe schon viele hervorragend leckere entdeckt (da sich Beni weiterhin sträubt mit mir Wein zu trinken bleibt eben mehr für mich übrig :-)). Wir ergatterten einen Campingplatz direkt an einem kleinen See (ja ergattern, denn diese Region ist beliebt und somit ziemlich überfüllt und ausgebucht) und gönnten uns einen Schwumm und ein Sonnenbad. Nach zwei Nächten ging es weiter Richtung Enderby und Revelstoke. In der Nähe von Revelstoke entdeckten wir den bisher schönsten Campingplatz, den Wadey Forest Service. Ein basic Campground mitten im Wald und direkt an einem
wunderschönen See gelegen, glücklicherweise vom Massentourismus verschont geblieben, total friedlich und entspannt, Natur pur. Wir blieben zwei Nächte weil es uns so gut gefiel und verbrachten unsere Tage mit Baden, Lagerfeuerromantik und nachts die Sternen bestaunen (fast keine Luftverschmutzung). Tagsüber erledigten wir Einkäufe, besuchten in der Stadt ein hübsches kleines Kaffee und assen in einem amerikanischen Spunten unseren ersten richtigen Burger. Bärengeschichten sind hier in aller Munde. Ein bärtiger Buschmann wie aus dem Bilderbuche erzählte, dass er in seinem Terrain zu viele Grizzlybären hatte und deshalb den Sommer über alle Tierkadaver von der Strasse sammelte, um sie im Winter auf einem Haufen zu stapeln, was natürlich die Grizzlybären anlockte woraufhin sie sich mit wilden Kämpfen selber dezimierten… Auch ist es gang und gäbe, dass man diejenigen Bären, die zu nahe an die Zivilisation kommen, einfängt und in einem nicht bewohnten Terrain wieder aussetzt. Schweren Herzens trennten wir uns von unserem kleinen Paradies und fuhren weiter in den Yoho Nationalpark. Wir landeten notfallmässig an einem nicht erwähnenswerten Abstellplatz, weil alle Campgrounds in der Gegend bereits ausgebucht waren. Zudem der erste Regen und das erste Nachtessen im kuschligen Camper. Wir sind nun definitiv in der Wildlife-Region angekommen. Hier gibt’s Schwarzbären, Grizzlybären, Berglöwen,
Elche, Hirsche etc. Gesehen haben wir bisher noch keine, trotzdem hat man an abgelegenen Orten ein etwas mulmiges Gefühl. Wir haben uns mit einem Bärenspray und einem Bärenhorn ausgerüstet und es wird empfohlen, nicht ohne diese in den Wald zu gehen. Auch gibt es eine Bärenglocke, worüber man aber verschiedene Thesen hört: Sie soll Bären frühzeitig über das menschliche Kommen warnen und zur Flucht bewegen oder aber, sie wird als Dinner-Bell bezeichnet, sprich, die wilden Tiere kommen erst recht um sich ihr Nachtessen zu sichern… Wie beruhigend ;-). Uns hielt nichts an diesem Abstellplatz sodass wir frühmorgens aufbrachen, um für die kommende Nacht einen schöneren Platz zu suchen. Wir landeten im Kicking Horse Campground. Jupiii – endlich wieder eine Dusche (nach fünf Tagen!), man fühlt sich wie neu geboren. Weiter ging es in den Banff National Park wo wir zweimal im Two Jack Campground mitten im Wald und Wildlife-Territorium nächtigten. Wir besorgten uns als erstes im hübschen kleinen Bergstädtchen Banff eine Axt (jaaa, Holzhacken ohne Axt ist umständlich), danach durchfuhren wir den Banff-Nationalpark, eine wunderschöne Berglandschaft mit abertausenden Tannenbäumen und türkisfarbenen Flüssen. Zudem wanderten wir dem Johnston Canyon entlang (abenteuerlicher Trail mit schmalen Holzbrücken und feuchten Felstunneln entlang abgrundtiefer Schluchten)
und umrundeten den Johnson Lake. Das absolute Highlight war aber der Moraine Lake. Der wohl schönste See auf Erden. Tagsüber total von Touristen überfüllt, am späteren Nachmittag und in den Abend hinein jedoch ein absolutes Juwel. Der Gletschersee ist knallt türkisfarben (total kitschig und man traut seinen Augen nicht!) und in hoch aufragenden Bergen eingebettet. Unsere erst Bärensichtung liess weiterhin auf sich warten. Bis wir uns eines späteren Nachmittags auf dem Nachhauseweg (zweimal!!) verfahren hatten – beide Irrwege führten uns zu Bären und einer Hirschherde, das muss wohl Schicksal gewesen sein. Wir sahen beim ersten Irrweg ein Bärenmami mit ihren beiden Puppies (soooo sweeeet!!) und beim Zweiten zwei ausgewachsene (vermutlich männliche) Schwarzbären sowie eine riesige Hirschherde, die gemütlich über die Strasse watschelte. Was für ein Erlebnis und was für wunderschöne, einzigartige Tiere!
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