Advertisement
Ich vertat mich leider mit der Abfahrt, sie war erst um 8.30, ich dachte 7.30. Schade um die Zeit, die ich noch im Bett hätte sein können....
Das Frühstück wurde von den Vögeln genutzt, sowohl Möven als auch Spatzen kamen und ließen sich am Fensterbrett füttern. Die Möven hatten sogar ein Nest gleich auf dem Dach nebenan, da saß eine kleine, noch ganz flaumige Möve, immer bewacht von einem Elternteil.
Dann Abfahrt, rund ums Goldene Horn und direkt gegenüber vom Endbahnhof der Orientbahn war die Fähre. Nochmal einen Blick auf das Kreuzfahrtschiff des Tages und das Topkapi und dann waren wir in Asien.
Die Autobahn brachte uns rasch aus dem Großstadtverkehr raus. Aber ungefähr 80 km ist die Bebauung dicht und man fühlt sich im Umland von Istanbul.
Dann wurde es ländlich, vielleicht ist der Schwarzwald ein guter Vergleich - gerundete, bewaldete Berge, sanfte Täler in denen die Ortschaften liegen. Nur die Minarette zeigen sofort, dass das mit dem Schwarzwald doch nicht stimmen kann. Es gibt ungeheuer viele Moscheen. Selbst wenn jeder hingeht scheint mir ein Überangebot zu herrschen.
Mittagessen in einer Kneipe am Wegesrand, siehe Bild, dazu gab es frisches Brot und Wasser (aus der
Flasche, daher trinkbar). 5 €.
Dann fuhren wir von der Hauptstraße weg und einen kleinen Pass hinauf bis auf 1440 m Höhe. Da oben begann der Frühling gerade. Leider war aber nicht viel Zeit zum Schauen, denn es schien, dass das Hauptziel darin bestand, diesen Pass mit maximaler Geschwindigkeit zu fahren. Jedenfalls war es meine maximale Geschwindigkeit, aber immerhin wurde ich nicht abgehängt. Dann nochmal vierspurige Straße und Einfahrt in ein kleines Dorf, Safranbolu.
Es ist seit 1994 Weltkurlturerbe. Alle Häuser sind auf identisch getrimmt worden - weiß verputzt, braune Fensterrahmen. Der Ort hat daher als einer der wenigen Orte in der Türkei eine einigermaßen mittelalterlich anmutende Atmosphäre bewahrt. Die Wohnhäuser sind meist dreigeschossig: Auf einem aus Steinen errichteten Erdgeschoss sitzen zwei weitere Stockwerke, die aus verputztem Fachwerk bestehen, das sich aus recht schmalen Fächern zusammensetzt. Safranbolu wirkt wie ein Freilichtmuseum für traditionelle türkische, hier aber griechisch geprägte Baukunst.
Es gibt einen riesigen Markt: Seife und Lokum werden besonders oft angeboten. Wirklich schön sind zwei Sachen: Das Hotel, in dem wir wohnen: eine ehemalige Karawanserei. Zwar sind die Zimmer winzig und man ist auch dauernd auf dem Präsentierteller, weil pausenlos Touristen kommen und die Karawanserei anschauen, aber
es hat schon was.
Sie liegt im ältesten Stadtteil, der ursprünglich eine Etappenstation an einem der Zweige der sogenannten
Seidenstraße war. 700 Jahre lang war Safranbolu ein wichtiger Stützpunkt der Ost-West-Handelskarawanen. Daher die Karawanserei, die "Cinci Han" heißt. Deren festungsartigen Charakter markieren schmale Fenster und Schießscharten. Im Inneren befindet sich ein weiter Hof mit zwei Etagen von Arkadenbögen, in dessen Mitte ein Brunnen steht. Heute ist im Gebäude ein Boutique-Hotel untergebracht, dessen Gästezimmer einst den Kaufleuten zur Unterkunft und Unterbringung ihrer Waren dienten. Die Tragtiere standen zu ebener Erde in einer großen Halle. Der die Karawanserei leitende Verwalter besaß eine Wohnung in dem über dem einzigen Tor aufragenden Turm.
Und dann gibt es noch ein altes Hamam, da war ich gerade. 1 Stunde lang wurde ich gewaschen, geschrubbt, massiert und geklopft. Kostet: 12.- €. Und jetzt bin ich so sauber, wie schon lange nicht mehr...
Advertisement
Tot: 0.056s; Tpl: 0.011s; cc: 13; qc: 21; dbt: 0.0314s; 1; m:domysql w:travelblog (10.17.0.13); sld: 1;
; mem: 1mb
gabi
non-member comment
sehr schön aölles, ich freu mich immer wenn ich etwas Interessantes zu lesen bekomme und lebe gleich mit. Da ich nicht wirklich Aufregendes erlebe, belasse ich es dabei und geh jetzt zu Sport um meinen lädierten Rücken auf Trab zu bringen Gute Weiterfahrt und bis bald Gabi