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Published: March 28th 2009
Straßenbeleuchtung von unserer Straße
haben damit den 1. Preis der schönesten Straße gewonnenSeit Ende Jänner bereitet sich Valencia auf das Fest der Feste vor. Die FALLAS! Es ist das größte Fest Spaniens und findet jedes Jahr zur selben Zeit vom 15-19 März (naja eigentlich ist da nur der Höhepunkt, die Stadt feiert schon davor) statt.
Der Ursprung der Fallas ist das Mittelalter. Damals verbrannten die Menschen ihre Holzgestelle für die Lampen. Diese Stehlampen waren mehrarmig und von jedem Arm hing ein kleiner Metalltopf, der mit Brennmaterial gefüllt war. Im Frühling, wenn die Tage wieder länger wurden und genügend natürliches Licht zurück kehrte, verbrannten sie die Lampen. Mit der Zeit "vermenschlichten" die Menschen die Gestalten und gestalteten so Art "Vogelscheuchen", die Ninots. Bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts bestanden diese aus großen Kisten mit drei oder vier Wachspuppen, die Stoffkleider trugen. Dann entdeckten die Künstler Pappmaché als Material. Heute werden die ninots aus Holz, Pappe und Kunstharz, für die oberste Schicht, hergestellt und sind dreidimensionale Kunstwerke. Jedes Jahr wird ein bestimmtes Thema aufgreifen und karikiert. Heute sind die größten Skulpturen teilweise höher als die Häuser die um sie stehen. Sie wiegen oft mehr als zehn Tonnen kosten weit über 100.000 Euro. Die Statue die voriges Jahr gewonnen hat, kostete 900.000 Euro!!!
Am
Tag des Heiligen Josef (San José/Sant Josef, da Josef, der Ziehvater von Jesus von Nazaret, wie auch sein Sohn Zimmermann war, gilt er in Spanien als Schutzpatron der Zimmerleute.) am 19. März werden diese Ninots verbrannt. Jedes Jahr gibt es einen Wettbewerb, bei dem die Bevölkerung die besten Fallas und die beliebteste Einzelfigur (ninot, Puppe auf Valenzianisch) wählt. Diese Figur wird dann vor der Verbrennung am 19. März "gerettet" (ninot indultat, gerettete Puppe auf Valenzianisch) und kommt ins Museum.
Künstler und Handwerker arbeiten teilweise ein Jahr lang an den teilweise den Ninots. Diese sollen Sportler, nationale Größen und lokale Prominenz humorvoll darstellen oder verspottet werden. Veranstaltet wird dieses Fest von den Fallas-Vereinen der Stadt (diese haben ca. 150.000 Mitglieder!). In jeden der Stadtvierteln existiert einer. Jeder Verein hat sein Hauptquartier (Casal Faller). Die Mitglieder zahlen einen Jahresbeitrag und beteiligen sich das ganze Jahr über an den Festvorbereitungen. Jeder Fallas-Verein wird von einem Präsidenten vertreten und organisiert ganzjährig Feste, Tombolas, Wettbewerbe etc., um Geld für das Fest zu sammeln. Aber auch viele Unternehmen sponsern die Vereine. Ehrgeiz und Bürgerstolz spielen bei den Fallas eine große Rolle.
Es findet jedes Jahr ein Wettkampf zwischen den einzelnen Stadtvierteln statt. Dieser lässt
die Fallas Jahr für Jahr an Größe wachsen. Natürlich möchte jedes Stadtviertel einen der begehrten Preise erhalten, die während der Fallas in verschiedenen Kategorien vergeben werden (beste Falla, bestes Feuerwerk etc.).
Jeder Verein hat auch eine Fallera (wie auch schon im Blog von 1. März - erstes Mascleta beschrieben), eine Valencianerin in traditioneller Tracht. Unter allen Falleras wird dann die Fallera Major (sozusagen die Königin) gewählt, die das Fest dann eine Woche lang offiziell repräsentiert.
Jeden Tag ab 1. März werden Böller gezündet. Das größte Mascleta findet jeden Tag um 14 Uhr am Rathausplatz statt. Dieses könnte ich jeden Tag in meinen Zimmer zuhause hören und mit der Zeit konnte ich auch den Rhythmus erkennen! Am Abend findet in der Woche des Fallas die Feuerwerke (Castillos) am Ufer des Turia (ein ausgetrockneter Fluss, der nun einen Park darstellt) statt. Diese sind echt sehr schön, wenn auch lauter als bei uns. Wie kann es anders sein?
Die Fallas sind im Ausland nicht wirklich bekannt, da dieses Fest hauptsächlich von den Bürgern der Stadt für die Bürger der Stadt gedacht ist. Erst seit den neunziger Jahren stellen die Fallas auch eine internationale Touristenattraktion dar.
Zum offiziellen Programm gehört
auch die Ofrena de Flors, der zweitägige "Opfergang" zu Ehren der Verge dels Desamparats (Heilige Jungfrau der Schutzlosen), die gleichzeitig die Stadtpatronin Valencias ist. An dem Umzug nehmen über 100.000 Männer, Frauen und Kinder in traditionellen Trachten teil. Auf der Plaza de la Virgen wird eine 14 Meter hohe Holzstatue der Heiligen Jungfrau aufgebaut. Darauf wird aus den Blumen, die die Teilnehmer der Ofrenda bringen, das Madonnenkleid gesteckt. Fast 50 Tonnen Rosen, Nelken und andere Blumen werden benötigt.
Die Fallas sind unglaublich, es sind so viele Menschen unterwegs, an Schlaf ist nicht zu denken, ständig werden Böller gezündet und man hat das Gefühl die ganze Stadt ist rund um die Uhr munter und feiert. Vor meinen Fenster waren immer Konzerte, die erst um 4.30 Uhr in der Früh endeten. Dies war auch dann meine tägliche Schlafensgehzeit. Munter wurde ich von den Musikkapellen oder den Böllern, spätestens um 10 oder 11 Uhr am Vormittag. Kein Wunder das ich ab Montag krank mit Fieber im Bett lag. Somit habe ich leider nicht so viel von den Fallas mitbekommen. Am Donnerstag habe ich mir dann noch schnell die 4 Ninots, die die ersten Plätze belegten, angesehen. Die Verbrennungen von den Ninots war
ein echtes Spektakel, unglaublich wie nah an den Häusern sie verbrannt wurden. Aber die Feuerwehr leistete gute Arbeit und alles ging gut. Trotz krank sein und nicht schlafen können, bin ich froh dieses Spektakel miterlebt zu haben! Spanier wissen einfach wie man Feste feiert!!!
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