Vatikan und Altstadt


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June 20th 2011
Published: June 27th 2011
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Heut bin ich relativ spät aufgestanden und hab erst gegen 1030h die Pension verlassen. Aber was solls, hier in Rom dauert der Tag ohnehin sehr lang, da macht es nichts, wenn man ihn ein wenig später beginnt Und den Unterschied zwischen Montag und Wochenende hab ich schon in der Früh gemerkt, weil der Verkehrslärm um vieles lauter ist. Außerdem hab ich mich beim Verlassen des Hauses zuerst einmal gewundert, wo die vielen Autos und vor allem Vespas herkommen, die gestern Abend noch nicht da waren…
Mein erster Weg hat mich ins Piccolo Diavolo geführt, wo ich mein Frühstück genossen hab. Dann zu Fuß weiter Richtung Süden bis zum Tiber, direkt am prunkvollen Justizpalast vorbei und dann weiter zur Engelsburg. Faszinierend find ich hier in Rom, dass hier an jeder Straßenecke – vor allem im historischen Teil der Stadt – die Geschichte spürbar ist. Hier eine alte Stadtmauer, dort eine Kirche, dann wieder Ausgrabungen und alte Säulen. Und ich kann spüren, dass das alles Teil der Stadt ist. Nicht nur jeweils Sehenswürdigkeiten sondern für die Römer ganz normale Gebäude.
Am Weg zum Vatikan sind dann zum ersten Mal hier die Touristenmassen eindeutig spürbar geworden. Mir wars dann kurz mal zuviel und ich bin in eine Seitengasse abgebogen. Dort hab ich auch ein ganz interessantes Bekleidungsgeschäft gefunden: eines für Priester, wo die unterschiedlichen – und vielleicht auch die modernsten? – Talare und Messgewänder angeboten wurden.
Der Petersplatz ist schon eine beeindruckende riesige Fläche, die auch die gewaltigen Massen an Touristen problemlos aufnimmt und verschwindend klein aussehen lässt. Am 1. Mai waren hier anscheinend die Feierlichkeiten zur Seligsprechung von Papst Johannes Paul II. Darum hängen hier auch überall riesige Bilder von ihm. Ich hab den Vatikan dann nicht betreten, weil ich noch viel von Rom sehen möchte und die Menschenschlange vor der Sicherheitskontrolle am Eingang mich abgeschreckt hat. Aber drei verschiedene Postämter haben sie hier auf dem Petersplatz, wo das Angebot an verschiedenen Marken, Münzen, Medaillen, Postkarten und vielen anderen Dingen fast unüberschaubar ist.
Ich bin mit der U-Bahn wieder zurück zur Pension gefahren, hab meine Fotos auf den Laptop gespielt und mich ein wenig ausgeruht. Für das historische Zentrum von Rom.
Zuerst bin ich noch mit der Metro zum Bahnhof gefahren und hab dort den Römer in Reinkultur erlebt. Da ich meine Bahnkarte für Montagabend hatte, aber erst am Mittwoch fahren will, habe ich gefragt, ob es eine Möglichkeit zum Umtausch gibt. Ich hab mich also beim Kundenservice der Trenitalia – der ÖBB Italiens – angestellt. Dort konnte ich beobachten, wie Kundenservice nicht aussehen soll. An den zwei Schaltern saßen eine Frau und ein Mann. Die Frau wirkte freundlich. Im Gegensatz zu dem Mann. Ein echter Römer, braungebrannt mit weißen Haaren, wahrscheinlich so gegen 55 Jahre alt. Prinzipiell hat er mal keinem der Kunden in die Augen geschaut und auch sonst unfreundlich gewirkt. Und bei der Schulung, wie man Kunden abfertigen kann, dürfte er nur zwei Möglichkeiten mitbekommen haben: „Geht leider nicht“ und „Bitte am normalen Schalter fragen“. Ich hab die zweite Antwort bekommen, mit dem Zusatz, dass der Umtausch wahrscheinlich kein Problem ist. Und nach dem Anstellen in der Schlange am normalen Schalter hab ich dort dann gehört, dass es keinen Umtausch gibt… Egal, ich hatte es mir ohnehin nicht erwartet.
Mein Fußweg durch das historische Zentrum führte mich durch viele kleine Gassen, an vielen prachtvollen Bauten vorbei, über große und menschenüberflutete Plätze und auch über viele Straßen mit Unmengen an Verkehr. Hier ist es nämlich so, dass auch im Stadtzentrum die Autos ungehindert fahren. Und vor allem auch die Mopeds. Beim Überqueren der Straße gilt die Regel: wer zögert verliert. Also sich einfach – pardon – nix scheißen und gehen. Die Autos bleiben schon stehen, weil sie es gewohnt sind. Jeder Einheimische macht das hier so
Die Piazza Navona, die Spanische Treppe, der Trevibrunnen und viele andere Sehenswürdigkeiten sind genau das wirklich. Nämlich wert, gesehen zu werden. Und das sehen auch die Touristen so, weshalb sie diese Orte bevölkern um nicht zu sagen überschwemmen.
Etwas, oder besser gesagt jemanden möchte ich aber unbedingt hervorheben: es gibt da auf der Via Delle Muratte, direkt beim McDonalds einen jungen Künstler, der innerhalb von 10 Minuten ein Kunstwerk mit seinen Spraydosen anfertigt. Das Video dazu gibt’s in Kürze auch auf Youtube. Und pro Bild verlangt er nur 10 Euro. Wer auch immer nach Rom kommt: schauts zu ihm hin und genießt es mitanzusehen, wie innerhalb so kurzer Zeit ein prachtvolles Bild entstehen kann.
Und wahre Künstler sind auch die Straßenhändler hier. Alle paar Meter steht ein anderer und bietet Sonnenbrillen an, oder Handtaschen – natürlich nur Originale – oder Tücher oder…was weiß ich. Und wenn irgendwo in der Entfernung die Uniform eines Polizisten auftaucht, gibt’s die schnellste Stille Post, die ich je gesehen hab. Innerhalb von Sekunden wird das Tuch, auf dem die Ware drapiert ist, zusammengerollt und weg ist der Straßenhändler. Und keine Minute nachdem der Polizist weg ist, liegt die Ware schon wieder zum Verkauf bereit: bewundernswert!
Am Abend hab ich mich an der Piazza Barberini in Pepy’s Bar gesetzt, natürlich ins Freie mit dem Blick auf die Piazza. Die Pasta hat mich nicht besonders beeindruckt, aber mit den beiden Damen am Nebentisch bin ich sehr nett ins Gespräch gekommen. Sie waren aus Israel, aus der Nähe von Tel Aviv. Lori und Ronit waren Ihre Namen, ich glaube Mutter und Tochter. Jetzt weiß ich, dass in Israel fast täglich Schnitzel gegessen wird – mit Reis oder mit Pommes frites
Auf dem Heimweg hab ich dann feststellen dürfen, dass die Metro in Rom nur bis 21h verkehrt. Eigentlich ein Witz, vor allem wenn man sieht, wie viel hier am Abend noch los ist, wenn die Hitze endlich einmal nachlässt. Dafür hab ich dann den Fußweg nach Hause sehr genossen und bin daheim nach einer Dusche sofort genüsslich eingeschlafen.



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