Das große Finale


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June 19th 2011
Published: June 27th 2011
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Obwohl mein Fenster direkt auf den Viale Giulo Cesare gehen, hab ich sehr gut und ruhig geschlafen. Naja, war ja auch sehr viel zu Fuß unterwegs gestern Und das hat mir so gut gefallen, dass ich mir nur ein kleines Frühstück (Banane und Wasser) gegönnt hab, meine Laufschuhe geschnürt hab und dann in den Park der Villa Borghese gelaufen bin. Und zwar mit dem Fotoapparat. Ich hab das zum ersten Mal im Waldviertel gemacht – Fotojogging sozusagen
Um von meinem Viertel nach Borghese zu gelangen muss man nur den Tiber überqueren und findet sich schon am Rand des Parks, der von der Größe her durchaus mit Schönbrunn zu vergleichen ist – wahrscheinlich sogar noch größer. Was aber hier anders ist: es führen Straßen – teilweise sehr stark befahren – durch den Park. Doch auch das trägt zum Charme bei: die Mischung aus ruhigen Ecken, alles sehr grün, dazwischen wieder eine Straße, die man mutig gegen den Strom der Autos und Vespas ankämpfend überquert, wunderschöne Brunnen mit Trinkwasser und historische Bauten die an die Antike erinnern. Sogar Gratis-Internet gibt’s hier im Park an manchen Stellen und auch Fahrräder zum Ausborgen.
Ich hab mir dann in im Casina del Lago, einem kleinen Café mitten im Park ein zweites Frühstück gegönnt. Natürlich einen Espresso, hier „Café espresso“ mit einem Brioche. Und nach einem zweiten Espresso im Casina Valadier mit Blick über die Stadt und auf die Piazza del Popolo hab ich den Lauf dann ausklingen lassen und bin wieder in die Pension zurückgejoggt. Na gut, stimmt: ich bin auch unterwegs nochmals eingekehrt, und zwar im „il piccolo Diavolo“, dem „kleinen Teufel“, einer sehr netten kleinen Bar an der Ecke Via Cola di Rienzo und Via M A Colonna. Wobei „Bar“ hier sowas ist wie ein kleines Café, wo es auch Snacks gibt.
In der Pension kurz geduscht war ich auch schon wieder auf dem Weg Richtung Norden zum Foro italico. Diesmal auf einer anderen Route um ein Bissl mehr von der Stadt zu sehen.
Unterwegs hab ich mich mit frischen Marillen und Bananen eingedeckt und Heidelbeersaft getrunken – köstlich. Ich war dann um einiges zu früh am Sportgelände, was aber nichts gemacht hat. Dadurch konnte ich mich gleich mit einem der Security-Leute anfreunden. Ich hatte nämlich für den heutigen Finaltag nur mehr ein Ticket für den zweiten Rang bekommen. Aber ich wollt natürlich gern so wie gestern im ersten Rang Mitte, direkt beim Netz sitzen.
Da die Kontrollen nicht so großartig waren, musste ich zwar einmal wieder raus, weil mich ein Security um mein Ticket gefragt hat. Beim zweiten Mal hatte ich aber mehr Glück und kam rein. Und kurz drauf war ich auch schon in Reihe 5 am besten Platz im Stadion;-)
Die Spiele waren sehr unterhaltsam und großteils auch ausgeglichen, vor allem das Damenfinale zwischen Walsh/May-Treanor und Juliana/Larissa wogte hin und her. Im dritten Satz sahen die Amerikanerinnen schon wie die Siegerinnen aus, schlußendlich entschieden allerdings doch die brasilianischen Mädls das Match für sich. Gleich im Anschluss an das Spiel gab es die Siegerehrung und dann wärmten auch schon die Herren fürs Finale auf. Bei den Damen ging Rang 3 an die chinesische Paarung Xue/Zhang Xi, die gegen die Tschechinnen Klapalova/Hajeckova recht klar gewannen. Das Match bei den Herren war schon knapper, und schlußendlich entschieden Brink/Reckermann das Spiel gegen die jungen Letten Plavins/Smedins für sich.
Das Herrenfinale war dann ein wirklicher Kampf der Giganten: auf der einen Seite der oftmalige Weltmeister und Olympiasieger Ricardo mit seinem Partner Marcio, auf der anderen Ricardos ehemaliger Partner Emanuel mit dem jungen Alison. Alison hatte schon im Halbfinale gegen die Deutschen eine Wahnsinnsleistung vor allem am Block gebracht. Und seine Leistung war es auch diesmal wieder, die den Unterschied machte. Ricardo wirkte nicht so aggressiv wie sonst – fast als hätte er gespürt, dass es dieses Mal gegen seinen früheren Partner nichts zu holen gibt.
Die Freude bei Emanuel und Alison war riesengroß, und ich blieb noch im Stadion um die Atmosphäre zu genießen. Dabei hab ich auch gesehen, wohin der Champagnerkorken geflogen ist, den Alison aus seiner Siegerflasche geschossen hat. Ein Balljunge hat ihn aufgehoben. Und ich hab gewusst, dass ich den Korken haben möchte…
Vor dem Stadion hab ich mir einen neuen Beachvolleyball gekauft und bin zum Spielerausgang gegangen. Durch das mäßige Interesse der Römer am Beachen waren dort auch nicht allzu viele Menschen versammelt. Dadurch konnte ich auf dem Ball Autogramme von Brink/Reckermann und Juliana bekommen, mit ihr sogar noch ein Foto machen. Sie wirkt total nett und überhaupt nicht abgehoben. Und dann kamen hintereinander noch Emanuel und Alison und setzten sich in die Players Lounge zum Autogramme Schreiben. War auch besser so, weil der Rummel um sie so groß war, dass sie sonst von den wenigen Menschen hier trotzdem erdrückt worden wären
Tja, und dann passierte etwas Besonderes: auf einmal ist der Balljunge mit seiner Familie neben mir gestanden. Von ihnen konnte keiner Englisch und ich kein italienisch, aber nach ein paar Minuten hab ich dann doch geschafft, ihm klarzumachen, dass ich gern den Champagnerkorken hätte. Und er hat gemeint: ja, aber ob ich nicht etwas zum Tauschen hätte. Naja, hab ich ihm halt mein österreichisches Beachleiberl gegeben, das ich angehabt hab. Er hat noch was von Matthias Mellitzer geredet, sich total gefreut, und so hatten wir beide, was wir wollten. Wie wenn ichs gewusst hätt, hab ich noch ein zweites T-Shirt im Rucksack gehabt. Und kurz darauf bin ich dann vor dem großen Alison gestanden – übrigens wie Emanuel extrem nett und sympathisch – und er hat mir auf seinem „Siegeskorken“ unterschrieben.
Und dann bin ich heimwärts marschiert und hab nach einer angenehmen Dusche wunderbar geschlafen



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