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Published: June 28th 2007
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Dublin
Main Street ... oder fuer die weniger Gebildeten unter euch: Welcome to Ireland! Ich bin ja der Touri schlechthin, das umfasst neben staendigem Fotografieren natuerlich auch das Bereisen unterschiedlichster Lokalitaeten. Nach Edinburgh nun also in den westlicheren Norden, nach Dublin um genau zu sein. Und da ich nicht nur Touri, sondern auch Klischee-Denker bin, setz ich da noch eins oben drauf: ins Land der rothaarigen Menschen, der Sommersprossen und des Kleeblatts. Und - nicht zu vergessen - ins Land der Farbe Gruen.
In typischer Japanermanier ging auch gleich das Wochenende los: Samstag 4:15 aufstehen, um den Flieger um 6:50 zu kriegen. Schon an der Stelle wandelt sich das Klischee "Kleeblatt" in eine Tatsache, denn die Fluggesellschaft mit dem Namen Aer Lingus hat sich besagtes Kraut zum Symbol gemacht. Nach der Ankunft zum Hotel, Taschen abgeben und sich ins Erkunden stuerzen. Hab zum ersten Mal in meinem Leben eine Sightseeing Tour mit dem Bus gemacht, die, die Doppeldecker und oben offen sind. Nun ja, was man da so zu sehen gekriegt hat, hat mich jetzt nicht wirklich ueberzeugt. Ich geb's ja zu, kaum eine Stadt haelt den Vergleich zu Edinburgh stand, aber Dublin gibt sich ja zudem nicht mal Muehe. Meines Erachtens
nach eine ziemlich dreckiges und vor allem stinkendes Fleckchen Erde, bei dem man die Seitenstrassen eher meiden sollte. Das Aussehen der Gebaeude laesst sich mit dem Wort trist ganz gut umschreiben, die vorhandenen historische Gemaeuer wurden mit grauem und nicht gelblichen Gestein erbaut wie etwa in Oxford. Das verleiht dem Ganzen noch zusaetzlich eine leicht depressive Note. Man merkt also immer noch, dass Irland einst als Armenhaus Europas galt und der wirtschaftliche Aufschwung hauptsaechlich in gestiegenen Preisen messbar wird. Ich gebe aber auch zu, dass wir vielleicht von der falschen Seite in die Sadt gekommen sind, denn es gibt durchaus ein paar nett anzusehende Viertel. Alles in allem fehlt aber die Weitraeumigkeit, der Wohlfuehlfaktor, das gewissen Etwas. Und der erste Eindruck bleibt halt bestehen. Schade.
Nichtsdestotrotz waren wir ja zu acht, also lustig war’s allemal. Heike hat sich allerdings erst Samstag Abend zu uns gesellt, denn sie hatte bereits vorher eine Woche im Sueden Irands - also in den eher laendlichen Gegenden, wo der irische Geist und die gealische Sprache noch leben - zugebracht und war durchaus angetan. Vielleicht sollt man Eire also doch ne noch eine zweite Chance geben....
Lustig war die Gay Parade am Samstag Nachmittag, 15
Dublin
Church of St. Patrick min lang sind an uns Zuege bunt gekleideter, gut gelaunter Menschen (man bemerke an dieser Stelle bitte das Wortspiel 😉) vorbei gefahren. Demnach war es auch nicht verwunderlich, dass am Abend hauptsaechlich in den Clubs fuer Schwule und Lesben die Partey abging. Entgegen der viel gelobten Dubliner Clubszene haben wir allerdings alles in allem nur tote Hose erlebt. Letztlich war’s uns eh egal, wir waren viel zu kaputt um grossartig was zu reissen. Und nachdem es noch angefangen hatte zu pissen als haette Petrus drei kalte Mass getrunken, waren wir einfach nur froh wieder im Hotel zu sein. Sich da aufzuhalten hat btw auch keinem Leid getan, denn die Zimmer waren echt klasse. Haben uns dann Wein von der Tanke besorgt und nen netten Abend voll dummer Gespraeche verbracht 😊 Ach ja, bei dem Italiener, bei dem wir zuvor essen waren, haben sie Modern Talking mit "You're my heart, you're my soul" gespielt... und irische Fussgaengerampeln haben auch eine Gelbphase 😊 Es ist total komisch, in einem Land zu sein, in dem gleichzeitig englisch gesprochen und links gefahren wird, die Geschwindigkeitsbegrenzungen aber in kmh und die offizielle Waehrung Euro ist.
Nach Ausschlafen am Sonntag ging's ins Guiness-Museum, sehr cool
Dublin
Fussgaengerampel mit Gelbphase! gemacht, jedoch keine Brauereifuehrung im klassischen Sinne. Ein siebenstoeckiges Gebaeude, dessen oberste Etage komplett verglast ist, sodass man die ganze Stadt ueberblicken kann, waehrend man sein im Eintritt enthaltenes Guiness schluerft. Ich hab das nicht, bei mir gabs Sprite. Guiness is ein gewohnungsbeduerftiges Gesoeff, von dem eins pro Woche wirkllich ausreichend ist - und ich hatte meins schon vergangenen Donnerstag, als wir in der Karaoke-Bar waren. Gerke sollte diesen Eintrag lesen und alles herausfinden, was auch nur ansatzweise mit ihm in Verbindung gebracht werden koennte 😉 (Hallo Gerke!) Falls ihr jetzt was zu Karaoke hoeren wollt, muss ich euch leider enttaeuschen, denn man macht in einer Karaokebar so selten mehr als bloss schlecht singen. DAS wiederum haben wir ziemlich gut gemacht, zumal die Englaender alle eine sehr professionelle Herangehensweise an eine derartige Freizeitbeschaeftigung haben und wir sie somit unheimlich nerven konnten 😊 Am Ende haben wir dann alle zusammen „Wannabe“ von den Spice Girls und „Angel“ von Robbie Williams gegroelt, ein gelungener Ausklang.
Tja, und um zurueck zum eigentlichen zu kommen: bin Sonntag Nacht 12 Uhr wieder in Uxbridge angekommen, nachdem der Flieger noch ne dreiviertel Stunde Verspaetung hatte. Punkt, aus, Ende.
Das war’s dann auch schon, das
Dublin
Deutsches Tempolimit, englische und gaelische Tagesangaben war mein WE, an dem ich viele rothaarige Menschen und noch mehr Gruen gesehen hab (Klischees erfuellt), mir allerdings nur eine Person begegnet ist, die wirklich Sommersprossen hatte: die Stewardess auf dem Rueckflug (Klischee nicht ausreichend erfuellt, 3 von 4 aber ne gute Quote 😉).
Spass beiseite, mittlerweile weiss ich nicht mehr so genau, was ich von Irland halten soll. Was man so hoert und liest, entspricht so gar nicht den eigenen Erfahrungen, dass man also wohl die beruehmte zweite Chance in Betracht ziehen sollte... Anybody fancy a trip up north? 😊
Ich verabschiede mich mit einem irischen Sprichwort:
„May your troubles be less,
And your blessing be more,
And nothing but happiness
Come through your door.” Macht’s gut,
Nici
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