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Published: January 24th 2011
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Hallo ihr Lieben,
mit etwas Verspätung kommt nun mein Reisebericht aus Dublin. Zusammen mit meiner Freundin Kristin hatten wir beschlossen, einen Teil unserer zwei Wochen Semesterferien für eine Reise nach Irland zu nutzen. Dazu ging es dann auch am 11. Januar genau 13 Stunden nach unserer letzten Prüfung auf nach Dublin. Dort übernachteten wir in einem sehr zentral gelegenen Hostel, in dem wir uns ein 2-Bett Zimmer nur für uns beide leisteten.
Nachdem wir also am ersten Tag unser Gepäck abgelegt hatten, machten wir uns auf Entdeckungstour. Hierzu sei gesagt, dass Kristin schon einmal ein Jahr als Au-pair in Dublin gewohnt hat und sich also bestens auskannte. (Ich habe während der ganzen Zeit nicht einmal auf eine Stadtkarte geschaut.)
Als erstes gingen wir zum Stephen's Green, einem Park in welchem wir unser Mittagessen in der Sonne genießen konnten. Anschließend liefen wir die Graftonstreet, eine der Haupteinkaufsstraßen, hinunter zur Trinity University, die aber verglichen mit Cambridge nicht halb so imposant war. Überhaupt ist Dublin sehr klein (1,5 millionen Einwohner) und hat eine eher dörfliche (aber ungeheuer charmante) Atmosphäre.
Wir liefen weiter zum Fluss Liffey und überquerten dann die Ha'penny bridge, die ihren Namen daher hat, dass man fürs Überqueren früher einen halben
Penny zahlen musste. Wir waren nun im Bezirk Temple Bar angekommen, dass mit seinen vielen Pubs und alternativen Künstlerläden vor allem junge Menschen anzieht und seinen Namen dem Pub Temple Bar verdankt. Dort gingen wir etwas durch die Läden spazieren. Außerdem machten wir es uns in einem kleinen Teeladen gemütlich und aßen schließlich in Tinis Lieblingspub etwas zu Abendbrot bei Guiness und Cider, bevor wir uns ausgelaugt ins Bett begaben.
Am zweiten Tag standen wir früh auf, um möglichst viel zu sehen. Zuerst besichtigten wir St. Patrick's Cathedral, eine protestantische Kathedrale zu Ehren von Irlands Schutzheiligem. Der heilige Patrick war es, der damals das Christentum nach Irland brachte. In der Kathedrale sprach uns ein sehr freudnlicher alter Herr an, der dort freiwillig arbeitete und früher Chorsänger war. Er führte uns fast zwei Stunden durch das Gebaüde und wusste viele interessante Geschichten zu erzählen. Wir konnten mit ihm sogar in abgeschlossene Bereiche gehen, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Dank Bernie weiß ich nun sehr viel mehr über die irische Geschichte und ihr nationales Selbstverständnis.
Anschließend machten wir uns auf den weg nach Dublin Castle vorbei an der Christ Church Cathedral (wir einigten uns aber darauf, dass wir genug
Kathedralen für einen Tag gesehen hatten). Das Castle selbst ist nicht sonderlich bemerkenswert, aber die kleine angrezende Kapelle war sehr süß. Auch der Garten war schön angelegt und bei besserem Wetter hätten wir ihn vielleicht auch länger genossen.
Wir machten uns dennoch auf zur Touristeninformation die in der umgebauten Andrew's Church untergebracht ist. Eigentlich wollten wir dort ein Auto mieten, aber erstens war die Dame am Empfang so unfreundlich, dass wir schnellstens wieder von dannen zogen und zweitens wussten wir noch nicht, dass das unmöglich war. Erstmal aßen wir bei Avoca zum Mittag. Das ist eigentlich ein Einkaufsladen, der über mehrere Etagen verteilt ist. Jedoch ist, leicht versteckt, in der obersten Etage ein sehr, sehr gutes Restaurant.
Wir gingen dann zurück ins Hostel um ein paar Autovermietungen anzurufen, aber um unter 23 Jahren ein Auto zu bekommen hätten wir in England unseren Führerschein machen müssen, sodass wir umschwenkten und uns für den nächsten Tag zu einer Bustour anmeldeten. Dafür kauften wir uns noch schnell Lunchpakete und gingen dann ins Elephant & Catle Burger essen. Dort gab es auch selbstgemachten, sehr leckeren Ginger Ale.
Anschließend machten wir uns auf ins Stag's Head, einem sehr urigen Pub, den uns der Reiseführer empfohlen
hatte.
Am nächsten Tag mussten wir dann früh zu unserem Treffpunkt, um die Bustour anzutreten. Damien, unser Fahrer war gleichzeitig auch der Reisleiter und erzählte viel interessantes zu Land und Leuten. Er hielt mit uns in den Wicklow Mountains über dem Landsitz der Guiness Familie und fuhr dann mit uns weiter nach Glendalough. Dies ist eine alte Klosterruine, die bis ins 12. Jahrhundert zurückreicht. Von dort aus machten wir auch einen kleinen Spaziergang und fuhren anschließend weiter nach Avoca, wo es in einem Pub Mittagessen gab. Das letzte Ziel unserer Fahrt war die Handweberei von Avoca, wo wir durch die Fabrik gehen konnten und den Arbeitern beim Weben zusahen.
Pünktlich um 17 Uhr kamen wir wieder in Dublin an. Nach einer kurzen Verschanufspause machten wir uns noch mal auf zu O'Donughes, einem weiteren sehr urigen kleinen Pub und verbrachten den Rest des Abends dann im Hostelzimmer.
Unser letzter Tag wurde dann auch etwas ruhiger begonnen. Wir verschliefen das Frühstück und aßen dann ausgiebig in einem keinen Café am Stephen's Green. Danach machten wir eine Busrundfahrt durch Dublin und stiegen am Kilmainham Goal aus, um es zu besichtigen. Es ist das ehemalige Gefägnis Dublins, das vor allem während der Osteraufstände 1916
Schauplatz grausiger Exekutionen war.
Wir fuhren daraufhin wieder zurück in die Stadt und bummelten noch ein bisschen durch die Einkaufsstraßen, bevor wir in einem unscheinbaren Restaurant für sehr wenig Geld so viel zu Essen bekamen, dass wir es nicht schafften (und das kommt eigentlich nie vor). Volkommen glücklich und gesättigt ließen wir dann noch einmal unseren Urlaub revue passieren.
Am nächsten Morgen hieß es dann früh aufstehen, da ich zum Flughafen musste, um meinen Flug nach Berlin zu bekommen. Tini blieb noch in Dublin um ihre Gastfamilie zu besuchen. Um etwa 10 Uhr war unser kurzer Urlaub dann auch schon vorbei und ich hob mit einiger Verspätung in Richtung zu Hause ab, mit dem Versprechen, auf jeden Fall noch einmal wieder zukommen.
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anonymous
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Meine liebe Johanna, habe mit viel Freude deinen Irlandbeitrag gelesen und noch einmal revue passieren lassen. Sehr schön und interessant geschrieben! Du kannst halt viele Hobbies mal zum Beruf machen, so auch Schriftsteller Schauspieler, Politiker oder in der Modebranche! Von wem (in unserer Familie) kann man das schon sagen! Heute wurde den ganzen Tag in unserem Haus gebohrt und geklopft und heute abend auch immer noch bei den Mietern über mir, die ihr Bad renovieren. Ich wollte schon zu euch ziehen, aber ich war zu faul. Alles Liebe, alles Gute von Deiner Omi