My Eurovision: Workaway in Europa - Visit 2 - Annecy


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November 6th 2016
Published: November 8th 2016
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Tag 88 – Mit Alix durch Annecy

Am vorigen Abend war ich um Viertel nach acht am Bahnhof angekommen, wo Alix mich erwartet hatte. Sie fragte, ob wir den Bus nehmen oder zu Fuß gehen wollten. Da ich so gleich noch etwas von Annecy sah und wir sowieso noch hätten warten müssen, entschied ich mich fürs Gehen, obwohl es regnete.
Als wir eine halbe Stunde später im Studentenwohnheim ankamen, waren wir recht durchnässt, und auch meine Reisetasche hatte ein bisschen Feuchtigkeit durchgelassen, aber dank meines Ordnungssystems in Plastiktüten war das zum Glück ja nicht so schlimm.
Ihr Zimmer war zwar nicht sehr groß, aber es war genug Platz für eine Isomatte für mich und es war total gemütlich eingerichtet.
Sie hatte sich eine Pinnwand mit Postkarten und Fotos von Drejø gemacht und sogar den Ausschnitt einer Dänemarkkarte aufgehängt, auf der man die kleine Insel sah. Die Dänemarkflagge, die wir geschenkt bekommen hatten, stand natürlich auch auf ihrem Schreibtisch, und ich entdeckte insgesamt drei Fotos von uns, die die ganzen schönen Erinnerungen weckten.
Es waren auch noch einige andere Bilder an den Wänden sowie eine Weltkarte, bei der man die Länder freirubbeln konnte, in denen man schon gewesen war. Echt richtig wohnlich, und ich fühlte mich irgendwie sofort zuhause.
Alix machte uns einen Spinatauflauf, fast wie Lasagne, in der Mikrowelle. Sie hatte Mini-Ravioli als Platten – ja, sowas gibt’s – und schichtete sie mit Spinat und Sahne in eine kleine Auflaufform; oben kam dann noch Reibekäse drauf – richtig einfach und wirklich lecker.
Wir aßen in der Gemeinschaftsküche und trafen da auch gleich noch ein paar ihrer Mitbewohner.
Nach dem Essen setzten wir uns auf ihr Bett und ich zeigte ihr die Fotos von meiner Workaway-Reise. Wir gingen dann recht spät schlafen –allerdings nicht so spät wie auf Drejø. 😉

Morgens frühstückten wir schnell in ihrem Zimmer – es gab Apfelsaft von ihrer Oma und Körnerbrot mit selbstgemachter Marmelade – und machten uns dann gegen zehn auf den Weg. Zuerst gingen wir zum Schloss. Alix meinte, dass sie selbst sich noch nicht so viel angesehen hatte, obwohl sie schon seit zwei Monaten hier war – wurde also höchste Zeit, jetzt auch mal was zu besichtigen.
Im Schloss gab es eine umfangreiche Ausstellung über den Lac d’Annecy. Man konnte etwas über die Reinigung des Sees lesen (früher war der nämlich nicht so glasklar
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Dahinten in dem großen Gebäude wohnt Alix - Zimmer mit Seeblick :)
wie jetzt gewesen), die Tiere anschauen, die dort lebten, etwas über den Fischfang erfahren, sich über die Besiedlungsgeschichte informieren sowie den Beginn des Tourismus anhand von alten Plakaten verfolgen. Außerdem gab es das Skelett einer Meerjungfrau zu bestaunen. Da kann sich jetzt jeder seine eigene Meinung drüber bilden. 😉

Kurz vor zwölf und damit genau zur Mittagspause verließen wir das Museum. Von dem Platz neben dem Schloss hatte man einen tollen Blick über Annecy und die Berge, auf denen schon Schnee lag. Und es hatte doch tatsächlich aufgehört zu regnen und die Sonne kam sogar heraus, ganz entgegen der Vorhersage – da hatten wir wirklich Glück mit dem Wetter!
Wir gingen ein bisschen durch die Altstadt – echt total niedlich mit den ganzen hübschen kleinen Häusern – und schlenderten über den Wochenmarkt. Es gab Kleidung, Edelsteine und Co, aber auch eine Menge Gemüse, Wurst- und Käsestände, wo wir auch probieren konnten.
Daraufhin liefen wir durch einen kleinen Park und über die „Ponte d’Amour“, wohl ein Wahrzeichen Annecys, zum Ufer des Sees.
Es war ein herrlicher Blick, das Wasser schimmerte türkisfarben und war glasklar; es saßen ein paar Möwen auf Pfosten und im Hintergrund ragten die riesigen Berge empor, die leicht von Wolken verhangen waren. Die Sonne ließ die mit bunten Blättern geschmückten Bäume leuchten.
Doch kurz darauf kam Wind auf und es begann wieder zu regnen. Wir waren auf dem Weg Richtung Innenstadt und der Regen wurde immer stärker, und so beschlossen wir spontan, eine Kirche zu besichtigen, an der wir vorbeikamen. Aber ich hatte ja zum Glück auch meinen Regenschirm mitgenommen, und außerdem gab es vor den Schaufenstern kleine überdachte Passagen, wie ich sie auch schon so oft in Italien gesehen hatte.

So kamen wir einigermaßen trocken und etwas zu früh im Restaurant an, wo Alix uns am vergangenen Abend für halb zwei einen Tisch reserviert hatte. Sie boten dort typisch regionale Käsespezialitäten an, und wir nahmen ein Fondue mit Brot und Kartoffeln. Es war ein großer Topf mit Käse auf dem Gasbrenner; trotzdem wir schafften doch tatsächlich, alles aufzuessen. Aber danach waren wir natürlich auch ziemlich geplättet. Alix nahm die restlichen Kartoffeln mit, wir konnten sie heute Abend verwerten, und so hatte sie auch gleich Handwärmer für den Weg.
Wir gingen erst mal zurück, wo wir uns einen Tee machten und ein bisschen ausruhten und über Drejø redeten; ich wollte ja
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Das Wappen von Annecy ist eine Dänemarkflagge - hat Alix sich ja den richtigen Ort ausgesucht! :)
auch noch die Fotos von ihrer verbliebenen Zeit dort sehen.

Anschließend gingen wir nochmal zurück zum Schloss, um uns noch schnell die Kunstausstellung anzusehen, bevor sie zumachten.
Die Gemälde von den Bergen und der Natur rings um Annecy gefielen uns ganz gut, aber mit der modernen Kunst konnten wir kaum etwas anfangen, die war echt etwas „bizarre“.
Wir verließen mit Torschluss das Schloss und gingen noch hoch zur Kirche, die zu Glück bis sechs zur Besichtigung geöffnet war, und nicht bloß bis fünf. Dann liefen wir noch ein bisschen durch die Altstadt und ich holte mir ein Eis – ich hatte zwar keinen Hunger, doch Alix hatte so von dem Eis geschwärmt, dass ich es einfach probieren musste.
Es gab hier die Möglichkeit, acht Probierkugeln zu nehmen, aber das war dann doch entschieden zu viel. Netterweise durfte ich aber auch die Hälfte nehmen. Ich entschied mich für Spekulatius, Caramel au beurre salé, Tarte au Citron sowie Mandarine (auf Alix‘ Empfehlung hin). Ich bekam dann sogar noch eine Extra-Probierkugel, Mohnblüte, und bezahlte drie Euro – das bezahlte man hier für eine normalgroße Kugel auch, also hatte sich das echt gelohnt.

Als wir zurück im Zimmer waren schauten wir noch ein paar Sachen im Internet nach, wir hatten übrigens Sanne über Facebook ein Foto von uns geschickt, und Alix meinte, dass es deutlich einfacher wäre, mit BlaBla-Car nach Tulle zu kommen. Wir fanden dann, allerdings für einen anderen Tag, eine Verbindung für unter dreißig Euro, und mit dem Auto dauerte es ja auch nur viereinhalb Stunden. Naja, nächstes Mal vielleicht. Weniger als halber Preis und halbe Zeit war schon ein schlagendes Argument.

Um acht trafen wir uns mit einigen anderen Bewohnern in der Küche. Alix backte Galettes. Andere brieten für die Füllung Kartoffeln, Lauch und Champions an und Käse; getrocknete Tomaten und Oliven gab es auch. Außerdem machte Alix noch Caramel au beurre salé für die Nachtischcrêpes. Delicieux, ich liebe diese Karamellsauce! Als wir die Küche aufgeräumt hatten, war es dann schon wieder recht spät, und wir gingen auch bald schlafen – am nächsten Morgen würde es schließlich früh werden.


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Le château
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Die Nahrungskette im See - erinnert mich irgendwie ans Bio-Abi... ^^
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Meerjungfrauen-Skelett
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Au marché


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