My Eurovision: Workaway in Europa - Step 6: Tulle


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November 23rd 2016
Published: November 23rd 2016
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Mimosa eggs (and tuna with cocktail sauce, das hab ich natürlich nicht gegessen)
Tag 105 – What is mimosa eggs? & Spanischunterricht

Die erste Doppelstunde wurde „Who wants to be a millionaire?“ mit der anderen Orientierungsklasse gespielt. Wir Workawayer wurden als Telefonjoker eingesetzt. Eine Frage war dann „Which language do you speak in Brazil?“ und ich ließ mich anrufen, meine Nachbarin hatte nämlich Spanisch falsch vorgesagt…
Danach gingen wir noch die einzelnen Berufsbezeichnungen durch, über die auch ein kleiner Vokabeltest geschrieben wurde. Dann bekamen die Schüler noch ein Blatt mit Fotos der ganzen Lehrer, die dann mit Namen und Profession zugeordnet werden sollte. Wir rätselten auch ein bisschen über die ganzen Namen.

Nach der Kaffeepause blieben wir dann gleich im Restaurant, praktiziertes Englisch war angesagt. Vidette hatte keine Zeit, und so sollten wir das heute übernehmen – yippie, endlich eine richtige Aufgabe! Mittags würde eine englische Gruppe zum Essen kommen, und deshalb sollten wir mit den Kellnern das Menü üben. Jeder kümmerte sich vorerst um einen Schüler. Ich bekam Lucas, der schon gut Englisch sprach und auch die Aussprache gut hinbekam. Ich ließ in das Menü vorlesen, verbesserte hier und da und fragte ihn danach ab. Anschließend taten wir dann so, als würde ich das Restaurant betreten, und er musste mich begrüßen, sich vorstellen und mich zum Tisch bringen. Anschließend musste er noch das Menü auswendig auf Englisch aufsagen können. Das war echt kompliziert, sich das alles zu merken, war schließlich ein vornehmes Restaurant mit teils komlilzierten Kompositionen, und dann noch auf Englisch.
Die größte Schwierigkeit war „Mimosa eggs“, das war nämlich Teil der Vorspeise. Wisst ihr, was das ist? Nun, viele wissen es jedenfalls nicht, und deshalb habe ich bestimmt zwanzigmal gefragt „What is Mimosa eggs?“, bis die Antwort dann richtig saß, nämlich „It’s mashed egg yolk with mayonnaise on top of boiled egg white“. Das Hauptgericht war aber auch nicht viel besser- „Stewed veal with cream mushroom sauce and onions served with mashed potatoes“ – sagt das mal auswendig und in einer euch kaum bekannten Sprache vor unbekannten Gästen auf… Er schlug sich aber echt richtig gut! Danach hatte ich noch ein Mädchen, Sara, der das Ganze etwas schwerer viel. Aber zum Schluss hatte sie es auch ganz gut drauf. 😊

Hinterher war es dann schon Viertel nach elf und es lohnte sich nicht so richtig, noch irgendwas zu machen, und so blieb ich im Restaurant und las ein bisschen. Kurz vor zwölf kam dann nämlich die englische Gruppe. Es handelte sich um zwanzig Briten, die seit vielen Jahren in der Region lebten. Sie wurden regelmäßig zum Essen eingeladen, damit die Kellner eine gute Gelegenheit zum Englischreden hatten. Als die ersten kamen, unterhielten sich Martin und ich schon mit einem Ehepaar, und wir saßen dann später auch mit drei Engländern an einem Tisch. Und unser Kellner war Lucas! Und er machte seine Sache auch echt gut.
Jeder Tisch bekam einen Bewertungsbogen, und eine Frau an unserem Tisch schrieb nur gute Dinge hin und gab bei allen Kriterien einen Punkt weniger als die Höchstpunktzahl. Die anderen meinten dann auch, sie würden eigentlich nie irgendwo das Maximum geben – das war glaube ich auch britische Mentalität (und auch deutsche). Wobei das ja eigentlich nicht ganz fair ist, wenn man dann keinen Kritikpunkt anführt. Aber er hatte die Löffel für den Nachtisch vergessen, und ich habe mich etwas geärgert, weil ich Vidette extra nochmal gefragt hatte, ob wir auch das Besteck und so wiederholen sollten, und sie meinte Nein… Deshalb verstand er die Frage auf Englisch dann leider nicht. Aber naja, ansonsten war ja alles super. Die Frau neben mir war anscheinend für die Organisation zuständig, denn sie bekam
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Caramel Cream
hinterher auch den Berwertungsbogen von Sara in die Hand gedrückt – die Gruppe war auch zufrieden gewesen, und ich freute mich für sie, dass sie es gut hinbekommen hatte. 😊
Für mich gab es übrigens mal wieder Omelette; es hatte diesmal irgendwie keiner gesagt, dass ich Vegetarierin war, aber die Frau neben mir hatte dann danach gefragt (hätte ja wirklich nicht sein gemusst). Omelette schien der neue „Salade au chèvre chaud“ zu werden, schien mir, aber den ziehe ich vor.

Gegen zwei waren wir dann fertig, nachdem wir das Essen nach dem Nachtisch noch mit einem Kaffee abgerundet hatten. Wir hatten am Nachmittag nichts auf unserem Stundenplan, und so ging ich zum CRAF. Jeannie hatte mir gestern gesagt, dass ich mich eventuell ein bisschen mit Diana, der kolumbischen Austauschschülerin, auf Französisch unterhalten konnte. Diana war dann allerdings nicht da, dafür aber Miguel, der andere Austauschschüler. Und so unterhielt ich mich stattdessen mit ihm, er konnte auch gut Französisch, Diana wohl eigentlich gar nicht, und ich erklärte ihm den CFA-Blog. Jeff würde den am Abend nämlich auch noch für die beiden einrichten. Ich zeigte ihm auch meine Blogeinträge, und er wollte immer, dass ich das Deutsche vorlas (er und
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Cours d'espangnol en français :)
Jeannie amüsierten sich sehr) und er sagte es anschließend anhand des Französischen auf Spanisch.

Ich kann nicht genau sagen, wie es kam, aber schließlich begann ich, Spanisch auf Französisch zu lernen. Wir fingen mit den einfachen Fragen an und dann gleich mit der Konjugation. Eine Sache, die ja echt schwer im Spanischen ist, ist die Unterscheidung zwischen „estar“ und „ser“ – wo ist denn bitte der Unterschied zwischen „ist“ und „ist“? Er hat versucht, es mir auf Französisch zu erklären, und wir haben auch noch mal auf einer spanischen Seite geschaut, und ich glaube, ich habe jetzt wenigstens ungefähr eine Ahnung…
Ich fragte dann nach den wichtigsten Verben und begann gleich, zu konjugieren. Anfangs riet ich so halb, und er schrieb die Formen dann richtig auf, und schließlich erkannte ich das Muster und konnte mir die Formen von den anderen Verben einigermaßen herleiten.
Dann brauchte ich natürlich auch noch ein paar Wörter, einen kleinen Basiswortschatz sozusagen, und versuchte damit, ein paar Sätze zu bilden. Und die Artikel natürlich. Ich freute mich immer, wenn ich eine Ähnlichkeit zum Italienischen fand; also ich habe den Eindruck, Italienisch ist dem Spanischen wirklich näher als Französisch.
Die Aussprache ist mal wieder ganz neu, und man spricht zum Beispiel „ch“ immer „tsch“ aus, „g“ wie „h“ und „h“ genau wie im Französischen gar nicht; bei „gu+Vokal“ wird das „u“ in der Regel weggelassen. Das muss man auch erst mal alles irgendwie nachvollziehen!
Er meinte allerdings auch, dass das kolumbianische Spanisch (glaube sprachwissenschaftlich sagt man Varietät dazu) das schönste der Welt sei (wir haben es extra gegooglet, stimmt wirklich, weil es wohl so klar ist). Als er mir daraufhin mal einen Satz mit der spanischen und der argentinischen Intonation sagte, konnte ich das gut nachvollziehen. Also wenn ich Spanisch lerne, dann das kolumbianische. Genau wie ich brasilianisches Portugiesisch lernen möchte, das klingt auch besser. 😊
Irgendwie habe ich den Eindruck, in vier Stunden mehr Spanisch gelernt zu haben als die meisten hier in zehn Jahren an Englischunterricht, aber das sollte ich am besten lieber nicht laut sagen, jetzt muss ich nämlich erst mal üben! Also, buenas noches…

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