My Eurovision: Workaway in Europa - Step 1: Drejø


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Europe » Denmark » Region Syddanmark
August 7th 2016
Published: August 9th 2016
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Tag 9 – Kayaking und Karten spielen

Am Vortag hatte Beth uns vorgeschlagen, dass wir die Arbeit von nun an in Schichten aufteilen konnten, weil nicht mehr so viele Gäste kamen. Bea wollte mit der Morgenschicht anfangen, und so hatten Alix und ich vormittags frei.
Wir trafen uns um zehn zum Frühstück und machten uns Porridge in der Mikrowelle. Dazu aßen wir Pflaumenkompott. Alix und Bea hatten nämlich im Garten eine Menge Pflaumen aufgesammelt. Daraus hatten wir mit Zimt, Zucker, Saft und Wein in einer Auflaufform im Ofen einen Kompott gemacht. War echt gut geworden.

Nach dem Frühstücken hatten wir uns überlegt, kayaken zu gehen. Leider war das Wetter nicht besonders gut, doch trotz des Windes und des kommenden Nieselregens schwangen wir uns mit Rettungswesten aufs Fahrrad und fuhren zum Strand. Sollten wir das wirklich durchziehen? Klar, man musste schließlich jede Möglichkeit nutzen! Auf besseres Wetter warten konnten wir hinterher ja immer noch. Also, was nun?
Wir entschieden, dass es besser war, wenn erst einmal einer ins Kayak stieg. Alix opferte sich als Versuchskaninchen. Ich hatte meine Gummistiefel angezogen und schob sie ins Wasser. Da kam auch schon die erste Welle frontal auf sie zu und klatschte über das Kayak, und sie war praktisch pitschnass. Naja, war ja auch nicht anders zu erwarten bei den Wellen. Ich schob weiter und kurz darauf konnte sie anfangen zu paddeln. Wenig später drehte sie erfolgreich eine kleine Runde. Sah professionell aus! Dann kam sie wieder zurück und ich zog sie an Land.
Sollte ich das auch probieren? Es würde mit Sicherheit nass werden, aber egal. Allerdings kam ich auf die gute Idee, Hosen zu tauschen – ihre war ja sowieso schon nass, und so würde meine trocken bleiben, und sie hätte es so auch angenehmer. Also tauschten wir, und ich gab ihr auch noch meine Gummistiefel. Ich selbst stieg barfuß ins Kayak. Na dann mal los!
Sie schob mich rein und ich begann zu paddeln. Klappte für den Anfang ganz gut. Ich paddelte nach rechts parallel zum Strand bis zum Steg. Da wollte ich eigentlich umkehren, doch meine Versuche, durch Paddeln auf der rechte Seite nach links zu gelangen, scheiterten aufgrund der Wellen leider. So hielt ich es für die beste Idee, mich am Steg festzuhalten und mir einen Tipp von Alix abzuholen, die zu mit herüber kam. Viel mehr konnte sie mir jedoch auch nicht sagen, außer, dass ich noch auf der anderen Seite gegensteuern sollte. Mittlerweile hatte sich mein Kayak jedoch schon in die richtige Richtung gedreht. Also versuchte ich weiter zu paddeln, zurück bis zum Strand. Die Wellen waren jedoch recht stark und links neben mir waren große Steine. Das Kayak schaukelte gewaltig und – platsch – fiel ich ins Wasser. Mist, jetzt war ich ganz nass. Aber nicht so schlimm, ich hatte mich schon halb darauf eingestellt, und man konnte hier ja problemlos stehen. Ich überlegte kurz, zu versuchen, zurück ins Kayak zu steigen, doch entschied mich dann lieber dagegen. Alix half mir, das Kayak über die Steine aus dem Wasser zu bugsieren.
Pitschnass radelten wir zurück. Es blieben uns fünfzehn Minuten, bis um zwölf Uhr unsere Schicht begann. Alix wollte noch schnell duschen, doch ich zog mich einfach komplett um und hängte meine nassen Sachen nach draußen. Dank meiner Softshell-Jacke, die zwar nass war, aber trotzdem gegen den Wind isolierte, war mir zum Glück auch nicht kalt geworden.

Es war mal wieder tote Hose im Café. Da die Gesundheitskontrolle vermutlich diese Woche kommen würde, sollte in der Küche alles sauber sein. So putzten Alix und ich alle Fensterrahmen und dann auch noch die Fenster von innen und außen in der Küche und im Shop. Dabei eigneten wir uns eine gewisse Routine an. Einer von uns, je nachdem, wer gerade nichts zu tun hatte, wischte das Glas nass ab. Dann wischte Alix mit der Reinigungsflüssigkeit, und ich wischte zum Schluss trocken nach. Beth hatte uns ursprünglich nur aufgetragen, die Rahmen zu säubern, und als sie uns putzen sah, wollte sie zu einer Erläuterung ansetzten. Dann warf sie einen Blick auf die sauberen Fenster. „Ach, die sehen ja super aus. Ich krieg das nie so gut hin. Na dann macht mal so weiter.“
Nach den Fenstern bekam die Spezialeinheit bestehend aus dem Staubsauger und mir noch den Auftrag, alle Winkel in der Küche zu säubern – eine unserer leichtesten Übungen.
Nach und nach kamen dann doch noch ein paar Leute, und wir teilten uns das Abwaschen auf. Danach war auch schon Feierabend.

Das Wetter war nicht besser geworden, und so setzten Alix, Bea und ich uns in die Stube und unterhielten uns ein bisschen. Dann brachte uns Alix ein Kartenspiel namens President bei. Schließlich wurde eine neue Regel eingeführt: Man durfte schummeln. Aber da ich eine ehrliche Person bin, war ich einfach nicht fähig dazu. So verlor ich die ganze Zeit, doch dann gewann ich ein Mal, ohne zu schummeln, obwohl Bea und Alix die ganze Zeit betrogen hatten! Yippieyeay!

Schließlich bereiteten wir das Abendessen vor – es gab noch einmal Reste. Wir hatten Jonas zum Essen eingeladen. Wir redeten und irgendwie, ich weiß nicht wieso, lachten am Ende immer alle über das, was ich sagte. Jonas, der normalerweise der war, der Witze machte, brachte es schließlich ganz gut auf den Punkt: „I try to be funny but I’m not – and you don’t want to be funny but you are!“ Konnte man wohl nichts machen…

Als ich zwischendurch mal auf mein Handy schaute, sah ich, dass Antonino mir geschrieben hatte. Ich hatte in unserer WhatsApp-Gruppe erwähnt, dass eine Italienerin hier war. Daraufhin hatte er sich nach ihr erkundigt. Nun wollte er wissen, ob sie gerade bei mir war. Ich musste lachen und erzählte es schließlich den anderen. Sie waren etwas irritiert, aber das ist nun mal seine Art – er kennt jeden und will sich mit allen möglichen Personen anfreunden. Etwas später beschlossen wir, zu Jonas Haus zu gehen, um Tischfußball zu spielen. Da klingelte mein Handy, Antonino rief an. Er wollte kurz mit Bea sprechen, weil er, wie er sagte, nur selten die Möglichkeit hatte, mit einer „echten“ Italienerin zu reden. Hinterher telefonierten wir noch eine Weile. Antonino konnte umsonst deutsche Nummern im Ausland anrufen, aber das half mir ja nicht wirklich, und so legten wir schließlich auf.

Mittlerweile waren wir schon in Jonas Haus und so ging ich zu den anderen ins Wohnzimmer. Wir teilten uns in Teams auf. Erst spielte ich mit Jonas, und danach mit Alix. Alix war ziemlich gut, und so hatte Jonas endlich einen Gegner auf Augenhöhe gefunden. Bea und ich waren denke ich ein kleines bisschen besser als letztes Mal geworden, aber wir mussten noch viel üben.
Nachdem wir genug gespielt hatten, saßen wir noch auf dem Sofa und redeten. Bea schlief irgendwann ein. Alle waren müde und saßen nur noch rum, um schließlich konnte ich die anderen überzeugen, schlafen zu gehen. Allerdings standen wir dann noch ewig im Flur herum, ohne groß zu reden, und so sagte ich schließlich mit Nachdruck „bye“ und wandte mich zum gehen. Was natürlich wieder alle zum Lachen brachte. Okay, war ja auch aus Spaß gemeint gewesen, aber ich hatte echt keine Lust mehr blöd rumzustehen und wollte schlafen. Also gingen wir endlich nach Hause.

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