My Eurovision: Workaway in Europa - Step 16: Bornholm


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May 23rd 2017
Published: May 24th 2017
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Am Pranger
Tag 248 – Co-Guide im Mittelaltercenter


Ich wollte diese Woche gerne noch zumMittelaltercenter, und da es nicht so lange aufhatte, hatte ich beschlossen, gleich morgens dort hinzufahren und dann hinterher zu arbeiten. Mit dem Bus dauerte es drei, viermal länger als mit dem Auto, und netterweise konnte ich mir das Auto leihen – dafür musste ich allerdings mit Brian kurz nach acht nach Rønne fahren, wo er arbeitete. Von dort aus fuhr ich dann weiter ins Zentrum, um mir dort noch kurz den alten Stadtteil anzusehen.
Daraufhin fuhr ich nach Svaneke. Bei unserer Tour mit Anette hatte sie uns den Aussichtsturm gezeigt, der von einem berühmten Architekten konstruiert worden war. Ich fuhr ins Wohngebiet und hielt dann möglichst dicht dran, und lief dort hin. Es war aber leider ein Vorhängeschloss vor der Treppe, schade. Nun ließ ich mich zu „Svaneke Brød“ navigieren – die Bäckerei war ein heißer Tipp. Als ich davor hielt, sah ich aber, dass sie montags und dienstags nicht aufhatten. Mist, konnte man ja nicht ahnen, dass so ein Bäcker unter der Woche zu hatte.

Nun, dann fuhr ich jetzt eben zum Mittelaltercenter, das in Østerlars, in der Nähe von Gudhjem lag. Ich hatte im Internet gesehen, dass sie um zehn aufmachten. Als ich um halb elf dort ankam, war die Kasse am Eingangstorbogen allerdings noch geschlossen und ich sah, dass sie wohl doch erst um elf aufmachten. Es war aber nichts zu, und so ging ich kurzerhand einfach rein – ich hatte ja aufgrund meiner Karte sowieso freien Eintritt.
So lief ich einmal über das ganze Gelände – es handelte sich um ein mittelalterliches Dorf – und folgte einer Menge Wege und gemähten Pfaden auf der Wiese. An einem Teich legte mich noch ein bisschen ins Gras, genoss die Sonne und beobachte die Schwalben, die im Flug tranken. Ich wollte ja nun auch nicht vor der Öffnungszeit irgendjemandem über den Weg laufen…
Kurz nach elf ging ich dann wieder in Richtung der Häuser. Dort traf ich dann auch den ersten Mitarbeiter. Wir grüßten uns und er fragte, ob ich Gast sei. Da ich nicht wusste, ob man womöglich irgendwelche Armbänder am Eingang bekam, erzählte ich ihm gleich von meiner Mitarbeiterkarte. Er kannte das Wattenmeerzentrum und auch Klaus; er war wohl bei der Eröffnung dagewesen. Nun, ich sollte mich einfach umschauen und bei Fragen sei er für mich da.
So schaute
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Sonnenuhr - mal checken, ob sie passt. Ne eine Stunde verkehrt - ach, es ist ja Sommerzeit!
ich in die einzelnen Häuser hinein, und hielt nach irgendwelchen Aktivitäten Ausschau, doch da war nichts, auch keine Infotafeln oder so. Ich war schon fast wieder auf dem Weg zum Ausgang, da traf ich den Mann wieder, der gerade einer Gruppe deutschen Gästen in einem Mix aus Englisch und Deutsch den Pranger erklärte. Da hörte ich doch gleich mit zu. Er erzählte uns auch noch was zum Brennofen und meinte dann, er habe eigentlich zu tun, aber von eins bis drei mache er eine Tour durchs Museum. Ich hatte jetzt eigentlich schon alles gesehen, und es war erst halb zwölf. Aber die Rundführung war bestimmt interessant. So beschloss ich, rüber nach Gudhjem zu fahren, da wollte ich nämlich eh hin, und dann noch mal wiederzukommen.

Auch hier folgte ich einem Tipp; ich sollte mir den Laden „Mama Zitta“ ansehen. Ich fand den Shop, doch an der Tür stand, dass er nur am Wochenende geöffnet hatte, ansonsten nach telefonischer Absprache. Na toll. Da sah ich eine Frau im Garten, und wir grüßten uns. Ich fragte, ob ich in den Laden schauen dürfe. Nein, sie hatte geschlossen. Dann eben nicht.
Ich drehte eine Runde in Gudhjem mit schöner Aussicht übers Meer, schaute mir die Kirche an und ging dann einen schmalen Weg runter zum Hafen. Hier hatten wir mit Anette Eis gegessen, und es war mittlerweile geradezu heiß, da konnte ich auch gut ein Eis vertragen. Allerdings ging ich zum Shop gegenüber, denn dort gab es Lakritz-Schokokuss-Soffteis: Ein großer weißer mit Lakritzschaum gefüllter Schokokuss war aufgebrochen und mit Softeis ausgespritzt, mit Lakritzsauce und –streuseln als Topping. :p (Gibt es auch mit Karamell, Erdnuss, Himbeere und Kaffee). Damit setzte ich mich auf eine Bank in die Sonne. Kurz darauf setzte sich ein älterer Herr zu mir uns erzählte etwas mit mir.

Halb eins musste ich dann schnell wieder zum Auto und zurück zum Center fahren. Bevor ich ausstieg, zog ich mir schnell mein Sommerkleid an – es war so heiß, und ich hatte es vorsichtshalber mitgenommen – und ging dann barfuß ins Museumsdorf. Der Tourguide, der übrigens auch Klaus hieß, staunte nicht schlecht, als er mich ganz anders wiedersah. 😉
Es hatten sich schon einige Leute für die Führung gesammelt, und wenig später ging es los. Er machte sie auf Dänisch, und würde versuchen, so gut wie möglich etwas Englisch/Deutsch für die deutschen Gäste sprechen. Wenn jemand gut Englisch konnte, könne er ja vielleicht ein bisschen mit dem Übersetzen helfen. Wir gingen los, und Klaus fragte mich, wo ich eigentlich her kam. Deutschland – wenn er wollte, konnte ich gerne für die Gäste übersetzen. Und so wurde ich zum Co-Guide. Wenn Klaus etwas erklärte, machte er immer nach einem Satz Pause, so dass ich sofort übersetzen konnte. Und so übersetzte ich die ganze Führung über alles, was er sagte. Das machte echt Spaß und er fand es auch super, mich dabei zu haben. J
Er zeigte uns ein altes Bauernhaus, den Brennofen und die Schafe – jedes Dorf musste Schafe haben, denn ohne die Wolle konnte man keine Kleidung herstellen. Außerdem sahen wir verschieden gefärbte Wolle - blauer Farbstoff war sehr teuer und deshalb zeichnete blaue Kleidung die Reichen aus. Die Armen konnten jedoch auch einen hellen Blau-Ton herstellen – alle pinkelten in einen Eimer, und dann wurden verschiedene Kräuter hineingeworfen, es gab eine chemische Reaktion und dadurch entstand blaue Farbe.
In einem der Gebäude, einem Festhaus, setzten wir uns alle hin und sangen gemeinsam ein Mittelalterlied.
Immer wieder nahm Klaus die Kinder als Modell, zum Beispiel am Prager und zum Tragen eines Ritterhelms.
Gegen fünfzig Kronen konnte man aus echtem Silber eine Münze prägen – das machte ich natürlich auch. Klaus war viel mit dem Metalldetektor auf Bornholm herumgelaufen und hatte eines Tages einen Wikingerschatz gefunden: Eine Kiste mit 180 arabischen Silbermünzen. Und dann hatte er bei einer Fortbildung jemanden getroffen, der das Prägeisen zu exakt diesen Münzen in seinem Museum hatte – was für ein Zufall!
Darüber hinaus durften alle, die wollten, Bogen schießen. Da schoss ich natürlich auch drei Pfeile.
Zum Abschluss der Tour zündete Klaus eine Kanone – mit Schwarzpulver und Weißbrot. Er hatte wohl verschiedene Brottypen ausprobiert, und dieses funktionierte am besten. Wir sollten uns die Ohren zuhalten, und eigentlich auch Fotos machen, eines ging nur, während er selbst zum Zünden Ohrenstöpsel hatte.

Nach der Führung fuhr ich nach Hause. Malersachen an, und dann stürzte ich mich in die Arbeit; mittlerweile war es schon halb vier. So strich ich die zweite Lage im Wohnzimmer. Schließlich rief Brian an, und so musste ich mich schnell wieder umziehen und ihn abholen fahren. Und dann strich ich weiter, und schaffte sogar den ganzen Raum so gut wie fertig zu machen, bis es gegen acht Abendessen gab. Danach räumte ich dann
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Aussichtsturm Svaneke
nur noch auf, Anette meinte, morgen sei ja auch noch ein Tag.
Da es noch recht warm war, schlief ich heute Nacht nochmal draußen.


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Die Schwalben trinken - seht ihr sie?
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Gudhjem Kirke
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Silbermünze prägen
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Gleich wird die Kanone gezündet


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