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Traumhafter Schlafplatz :) Tag 245 – Dressurturnier & NaturBornholm Da das Wetter so schön gewesen war, hatte ich spontan draußen geschlafen. Ich hatte ja meinen Schlafsack dabei, und tagsüber hatte auf ein paar Paletten an der Wand des Sommerhäuschens eine Matratze gelegen – das war doch perfekt. So konnte ich unter dem Sternenhimmel bei Froschquaken und Vogelgesang schlafen. J Um zwei Uhr kam Brian allerdings von einem Konzert nach Hause und drehte im Sommerhäuschen die Musik auf – da war ich natürlich wieder wach. Aber die Musik war nicht verkehrt und er hatte nicht gewusst, dass ich da schlief…
Am Morgen stand ich gegen acht auf – das Wetter war immer noch schön, doch als ich mich kurz darauf zum Frühstücken draußen hinsetzen wollte, hatte es sich zugezogen und es war recht viel Wind. Aber auf der Fensterbank frühstückte es sich ja auch gut. 😊
Eigentlich hatte ich eventuell mit Valentina und Romina zum Dressurturnier fahren und Anette besuchen wollen, doch da die beiden immer recht lange schliefen, machte ich mich um zehn auf den Weg; ich wollte nämlich auch zu NaturBornholm heute. Das war in Aakirkeby und ich wollte von Balka den Bus nehmen. Ich meinte, wir wären da auf
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Dressurturnier in Nexø dem Weg nach Gudhjem durchgefahren und stellte mich auf die entsprechende Seite. Schließlich fuhr ein Bus auf der anderen Seite durch. Kurz darauf kam auch einer bei mir. Ich fragte nach Aarkirkeby – nein, das war ein anderer Bus. Der würde bestimmt noch kommen. Tat er aber nicht. Schließlich wurde mir klar, dass ich auf der falschen Seite gestanden hatte. Mist! Waren wir also doch nicht durchgefahren, naja so konnte man sich täuschen.
So beschloss ich, nun erst nach Nexø zu radeln und beim Turnier zuzuschauen. Es führte ein richtig schöner Fahrradweg durch den Wald und sogar etwas Heide parallel zur Straße. Dank Google Maps fand ich mich auch zum Stall. Es waren gerade die Kinderprüfungen dran, und ich schaute eine Weile zu. Danach besuchte ich Anette, die in der Cafeteria arbeitete, und bekam gleich noch ein Sandwich.
Gestärkt machte ich mich auf den Weg zurück nach Balka. Diesmal nahm ich den Bus auf der anderen Seite und kam so auch in Aarkirkeby an. Dort lief ich einmal durch die „Stadtmitte“ und ging dann zum Museum NaturBornholm. Aufgrund meiner Mitarbeiterkarte vom Wattenmeerzentrum hatte ich dort freien Eintritt, und da musste ich mir das doch ansehen.
Es war
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Ostsee um Bornholm vs Nordsee auch wirklich gut gemacht. Man folgte den Fußspuren zwischen Felsen hindurch und fuhr dann auf einem Fließband durch einen Tunnel. An den Wänden wurden kleine Bodenlebewesen beleuchtet; man sah Gletscher und das Ganze war mit Ton unterlegt.
Daraufhin kam ich in einen großen Raum mit allen möglichen Sachen zum Ausprobieren, wo ich von einem Naturführer in Empfang genommen wurde. Er zeigte mir die Aktivität des Tages – nach Orange schmeckende Ameisen probieren – nein danke, ich bin Vegetarier, aber hey, das erinnerte ja an die Orangenkäfer in Italien – und dann wies er mir den Weg zum Introduktionskino. Auch genannt Zeitmaschine, denn es handelte sich um computersimulierte Aufnahmen zu verschiedenen Zeiten, Milliarden Jahre in der Vorzeit. Die Sitze im Kino vibrierten sogar, wenn Gletscher aneinander stoßen – echt gut gemacht.
Anschließend ging man auf einem Zeitstrahl langsam zurück Richtung heute. Das Museum erzählte vor allem über die Geologie und Entstehung Bornholms, verschiedene Gesteinsarten, die Aufteilung der Kontinente und welche Lebewesen es zu den verschiedenen Zeiten gab. Sie hatten sogar echte Schildkröten. Ich erfuhr, dass diese Art sich seit 140 Millionen Jahren nicht verändert hatte, dass der Sandstein, den wir im Steinbruch gesehen hatten, aus Wüstensand entstanden war, und
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Versteinerte Qualle (eine der 3 einzigen auf der Welt) dass die ersten Menschen vor 6.500 Jahren auf Bornholm gelebt hatten.
Schließlich gelangte ich wieder zurück in die heutige Zeit. In einem Raum gab ein großes Aquarium, einen Walschädels sowie ein Schweinswalmodell. Hier lernte man unter anderem über die Unterschiede zwischen Nord- und Ostsee. Das war für mich interessant, weil ich ja gerade von der Nordsee kam. Aufgrund des geringen Salzgehalts im Wasser gerade um Bornholm (8% gegenüber 33% in der Nordsee) war das Meer sehr arm an Arten; nur wenige konnten hier überleben. Ein sehr anschauliches Beispiel war die Miesmuschel: Sie kamen in beiden Meeren vor, doch in der Nordsee war sie mindestens viermal größer.
Außerdem wurden Kegelrobben thematisiert. Früher hatte man sie gegessen, später hatten sie sich mehr und mehr ausgebreitet und den Fischbestand enorm reduziert (Kegelrobben wogen 300 kg und fraßen 4 kg Fisch am Tag), weshalb sie gejagt wurden. Da der Bestand dadurch stark zurückging und mittlerweile das Beobachten von Kegelrobben und Seehunden als Naturattraktion gilt, wurde die Art 1967 geschützt. Die Fischer fluchen aber immer noch über die Tiere.
Im letzten großen Raum wurden verschiedene Bestandteile der Natur Bornholms vorgestellt. Verschiedene Vögel, Säugetiere, Frösche, Kreuzotter, Pflanzenarten und zum Schluss auch noch Bisons.
Darüber hinaus erfuhr ich, dass es sogenannten Bornholmer Diamant gab. Er war wohl nicht ganz so wertvoll wie richtiger Diamant, aber trotzdem begehrt. Mittlerweile wurde der Abbau jedoch verboten.
Nachdem ich mir nun alles bis auf den ersten Raum angeschaut hatte, lieh ich mir ein GPS aus und bekam auch eine Karte und einen Quizbogen, um einen Spaziergang zu machen. So machte ich mich auf den Weg und als ich ein paar hundert Meter später stehenblieb, um Peilung aufzunehmen, sprach mich ein Mann an beziehungsweise wies mir den Weg. Er war gerade mit seiner Kamera unterwegs, um Insekten zu fotografieren. Wir unterhielten uns ein bisschen, und dann bot er an, mir die Stelle zu zeigen. Auf dem Quizbogen waren nämlich kleine Fotos von verschiedenen Steinen abgedruckt, die man auf der Wiese finden und eine Frage dazu beantworten sollte. Die meisten Antworten waren einfach, doch er konnte mir auch noch mehr zeigen und ging kurzerhand die ganze Runde mit mir.
So zeigte er mir auch noch die versteinerte Qualle, die sich ein Stück weiter befand. Es handelte sich um eine der drei einzigen versteinerten Quallen auf der ganzen Welt, eine war glaub ich in Amerika und die andere noch
woanders, haha, und die dritte war auf Bornholm! Unglaublich. Und ich konnte sie sogar anfassen. Die Versteinerung lag nicht auf der Route, wohl aus Angst, dass sie jemand aussägte und klaute.
Der Mann hatte eine Naturführer-Ausbildung und zeigte mir auch noch mehrere Pflanzen, manche essbar, und ein paar Orchideen auf dem Weg zurück zum Museum. Und dort zeigte er mir auch noch „Salamander“ in einem Tümpel. Ja, ich hatte schon irgendwann mal einen Feuersalamander gesehen, aber auf jeden Fall nicht im Wasser. Es stellte sich dann aber heraus, dass es Molche waren - da hatte mich der dänische Begriff in die Irre geführt. Keine Ahnung, wie dann Feuersalamander genannt wurden, aber Salamander schien man auch mit „salamander“ zu übersetzen. Naja, solche Molche hatten wir jedenfalls auch im Teich.
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