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Published: August 21st 2009
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Coucou ihr Lieben
Ein neuer Lebensabschnitt beginnt für mich und auch dieses Mal möchte ich euch daran teilhaben lassen.
Nachdem ich die letzten zwei Jahre mein Referendariat absolviert habe, bin ich stolz mich endlich Grundschullehrerin nennen zu dürfen. Die Zeit in Zwickau war nicht immer einfach. Dennoch gab es auch schöne Momente, wie beispielsweise der Referendarenaustausch in England, die Seminartreffen, aber auch die Lerngruppensessions (Danke Mädels! Es war toll! Vermisse euch! Freue mich schon auf die Paddeltour 😉 )
Nun beginnt „der Ernst des Lebens“. Für mich hieß das erneut die Koffer zu packen und auf zu neuen Abenteuern und Herausforderungen. In einem kleinen Vorort von Brüssel, namens Wezembeek-Oppem werde ich nun also meine Fußspuren hinterlassen und hoffentlich viele leuchtende Kulleraugen mit Musik begeistern und Vergnügen mit der englischen Sprache bereiten. Schon in wenigen Wochen beginnt die Schule. Mit einem Einführungsworkshop sollen wir 8 Neuankömmlinge in die Welt der Flamen eingeführt und auf die bevorstehenden Aufgaben vorbereitet werden. Doch vorher genieße ich noch die letzten freien Tage und begebe mich auf Entdeckungstour in meiner neuen Umgebung.
Mit Paola erlebte ich die ersten Momente in Brüssel. Während wir am Grand Place mit einem grandiosen Lichtspiel am Rathaus begrüßt
wurden, ließen wir es uns nicht nehmen auch die berühmten Pommes, die leckeren Waffeln und die sensationelle Schokolade zu probieren. Mit einer 10% Rabattkarte von einer der vielen Chocolaterias versorgt, ging es am nächsten Tag weiter auf Sightseeingtour. Vorbei an Kirchen und Kathedralen, Gerichtsgebäuden, einer tollen Aussicht über Brüssel wollten wir das berühmte „Manneken Piss“ nicht missen. Doch was uns da erwartete war alles andere, als die große Brunnenfigur, die uns im Sinn war. Unsere erste Vermutung war: „wir sind hier bestimmt falsch, das ist nur ein „Vorläufer“ des eigentlichen Brunnen.“ Doch der Masse von Touristen zu urteilen war dies genau das, was wir suchten. Ein wenig enttäuscht zückten wir dennoch die Kameras und hatten letztlich sichtlich vergnügen. Es ist eben in der Tat nicht so wie man denkt 😉 Aber auch eine wunderschöne und lustige Sightseeing tour musste irgendwann einmal ein Ende haben. Nach einem Sprint zum Autohaus (wir wollten nicht eine Stunde länger bezahlen) machten wir uns auf den Weg Richtung Lille, Frankreich. Doch unsere Fahrt wurde von kleinen Hindernissen unterbrochen. Nur wenige Meter gefahren, erklang ein klickendes Geräusch an meinem linken vorderen Reifen. Erste Reaktion: rechts ranfahren und nachsehen. Es war aber nichts zu sehen. Kein Platten,
wie ich vermutete. Also fuhren wir weiter…immer weiter hinein in den traffic von Brüssel. Das Klacken jedoch wurde immer lauter und auch schneller, je schneller ich fuhr. Das war mir einfach nicht geheuer und so fuhren wir in eine kleine Seitenstrasse um erneut nachzusehen, wo das Problem liegt. Paola sah es sofort und dirigierte mich vor und zurück, bis ich eine optimale Position erreichte, um die Sachlage ganz genau analysieren zu können. Da steckte doch tatsächlich eine dicke fette Schraube in meinem Reifen(siehe Foto). Der Kopf schaute ca 5mm hervor und dieser verursachte dieses Geräusch. Es war also ganz klar…Reifenwechsel! An sich ja kein Problem. Wir bereiten alles vor, hobelten und waren bereit. Doch da gab es eine Schwierigkeit: Clemens ist was ganz besonderes und braucht einen speziellen Schlüssel um die Radkappen zu lösen, um überhaupt erst an die Schrauben zum Lösen des Reifens zu kommen. Diesen Spezialschlüssel besitze ich jedoch nicht. Also packten wir alles wieder ein (man bedenke, dass Paola gerade aus dem Urlaub kam und zwei riesen Taschen plus einen Koffer noch bei sich hatte) und machten uns auf den Weg eine Werkstatt zu suchen…mitten im Zentrum von Brüssel. Nette Leute auf den Straßen waren dabei sehr
hilfreich. Allerdings erschien uns der Betreiber der Werkstatt weniger seriös. Deshalb wollten eine andere Garage aufsuchen und gingen zurück zum Auto, als in diesem Moment ein Clio um die Ecke fuhr. Paola und ich starrten förmlich dem Auto auf die Reifen. Die beiden jungen Männer in dem Auto schauten uns wiederum erschrocken an. Doch wir ließen uns nicht beirren und hielten das Auto an. Paola erklärte ihnen, unter erschwerenden Umständen, da wir einen Lachkrampf erlitten, unsere Sachlage. Die beiden waren dann sofort bereit uns zu helfen. Der Fahrer packte seinen Ersatzreifen aus und zückte den Schlüssel. Doch das Glück schien nicht auf unserer Seite zu sein. Denn der Schlüssel passte nicht. Wäre ja auch zu schön gewesen. Aber dann wendete sich das Blatt. Einer der beiden wohnte genau einen Eingang weiter. Er verschwand für wenige Minuten und kam mit einem riesen Werkzeugkoffer zurück, setzte sich vor mein Auto und probierte mit anderen Mitteln die Kappe zu entfernen. Mit einer simplen Zange gelang es dann schließlich in wenigen Sekunden. Wir bedankten uns und wollten den Reifen wechseln. Doch das ließen die beiden gar nicht zu und schnappten sich das Werkzeug, wechselten meinen Reifen und räumten sogar alles wieder auf und ein.
Selbst ein Bier verweigerten sie als Dankeschön und meinten nur, sie würden sich auch freuen, wenn ihnen jemand hilft, wenn sie eine Panne im Ausland hätten. Mein erster Eindruck von Belgien war also recht positiv.
Nun ging es für einige Tage nach Frankreich zu Paola. Dort verbrachten wir zunächst 2 Tage bei ihrer Familie in St. Omer. Einen Tagesausflug zum Strand von Wissant ließen wir uns nicht entgehen. Mit Laurent („Lolo“) stürzten wir uns in die Wellen des Meeres, ließen Drachen steigen und versuchten unser Glück mit den Künsten eines Diabolos. Noch in dieser Nacht fuhren wir aber zu Paola nach Hersin-Coupigny, um uns noch mit anderen Freunden zu treffen und einen Geburtstag für ihren Cousin zu organisieren und auch dafür zu proben. Lieder wurden umgetextet und singen geübt, kleine Choreographien einstudiert, wobei auch ich einen kleinen Teil dazu beitragen konnte^^. Ein Abend in Arras mit Charlotte, sowie ein abschließendes Dinner in Lille mit Lolo und einem befreundeten Paar, ließen die kurzen Tage nett ausklingen. So machte ich mich Samstag auf den Weg zurück nach Brüssel, um dort Maxime zu treffen, der zufällig auf der Durchreise in Brüssel war. Auch mit Maxime ging es auf Entdeckungstour durch sämtliche
Straßen und Parks von Brüssel, vorbei am Europaparlament, dem Royal Palace, bis uns die Füße weh taten. Deshalb machten wir uns auf den Weg nach Wezembeek-Oppem, um dort bei einem netten Italiener und in einem kleinen Pub in Sterrebeek den Abend ausklingen zu lassen.
Wie auch schon die Bilder zeigen war meine erste Woche in Belgien bzw. Frankreich schon sehr erlebnisreich und lustig.
Auch die kommenden Wochen waren nicht weniger aufregend und vollgepackt mit neuen Eindrücken und Erlebnissen. Doch dazu dann mehr im neuen Blog. 😉
Ganz liebe und sonnige Grüße aus Belgien
eure anja
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