Lateinamerika - Woche 77 (Honduras)


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Published: October 21st 2007
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20.05.06
Als erstes musste ich aufs Klo, als ich aufstand. Dummerweise war es so dringend, dass ich weder Linsen drin hatte, noch meine Brille trug. Ich machte mal wieder einen richtigen Klobesuch. Nachdem ich dieses wieder verliess und meine Haende wusch, war eine Frau, die nach mir aufs Klo ging, ausser sich. Sie meinte, es sei unmoeglich von mir, das Klo so zu verunreinigen. Ich dachte, aber hallo, jeder muss wohl seine Geschaefte erledigen und vielleicht hat die Spuelung nicht richtig funktioniert, aber deshalb gleich ein Drama machen, kapierte ich nicht. Ich schaute mir das Klo nochmals an und sah, dass der Toilettenring mit Kacke, immerhin schon eingetrocknet, verschmiert war. Nun war mir auch klar, dass ich dies ohne Sehhilfe nicht erkannte und ich die Glueckliche war, die sich darauf setzte. Nun, schon ein bisschen eklig, deshalb ging ich auch gleich unter die Dusche, aber ich teilte ihr dann doch mit, dass dies nicht mein Verschulden war. Ich kehrte ins Zimmer zurueck und packte meinen Tagesrucksack. Um 07.30 Uhr war ich am Terminal und konnte gerade noch rechtzeitig in den Bus einsteigen. Die Fahrt ging nach Catacamas, wo wir nach einer Stunde ankamen. Ich machte mich gleich auf den Weg zu den Hoehlen von Talgua, das Zentrum wollte ich mir spaeter anschauen. In meinem Guidebuch steht, dass es nur vier Kilometer sind, also etwa eine Stunde laufen. Da hat sich wohl jemand geirrt. Staendig fragte ich nach, ob es denn noch weit sei, und immer wurde mir mit ja geantwortet. Um 10.45 Uhr kam ich endlich beim Eingang an. Die Kasse war zu, aber man konnte trotzdem durchlaufen. Weiter hinten sah ich dann auch ein paar Maenner am Karten spielen, einer davon war der Kassierer. Er teilte mir auf meine Anfrage mit, dass es acht Kilometer seien und nicht nur vier. In Honduras hat es zwar noch wenig Touristen, aber die Preise fuer die Sehenswuerdigkeiten sind schon auf Touristen und Nacionales unterteilt. Meine Studentenkarte half mir ebenso wenig. Irgendwann war der Herr so nett und gab mir den Preis fuer die Nacionales, darueber war ich natuerlich sehr erfreut. Nun waren es noch 500 Meter bis zum Eingang der Hoehle. Dort musste man nochmals etwas fuer den Guide bezahlen, dann ging die Fuehrung los. Die Hoehle ist sehr schoen und ich erhielt einige Infos darueber. Anscheinend wurde vor kurzem auch ein Friedhof gefunden, der wie in einem zweiten Stockwerk innerhalb der Hoehlen liegt, mit Mumien und Toepfen, welche tausende von Jahren alt sind. Leider konnte man sich diesen Teil noch nicht anschauen, da er zuerst genauer erforscht werden muss. Gegen 12.00 Uhr war die Fuehrung beendet. Ich lief gemuetlich zum Ausgang zurueck und von dort aus wieder denselben Weg zurueck. Als ich beim Fluss und einem grossen Baum mit schoenem Schattenplatz ankam, machte ich eine Pause. Leider war der Platz schon besetzt, aber die Familie lud mich ein, bei Ihnen zu sitzen. Sie verbrachten hier den Sonntag Nachmittag mit der ganzen Familie. Digna mit den Toechtern Erika und Evelyn, deren Mann Gilberto und alle Enkelkinder. Wir hatten uns vieles zu erzaehlen und die Familie freute sich sehr ueber meinen unvorhergesehenen Besuch. Sie luden mich sogar zu Spaghettis und Kaffee ein. Digna war am Kochen. Leider hatte die Familie das Besteck vergessen, also assen wir alle die Spaghettis mit den Haenden, das sah recht lustig aus. Ich verbrachte den ganzen Nachmittag mit der Familie, die waren alle sehr lustig und interessant. Gegen 16.45 Uhr fuhren sie zurueck nach Catacamas und nahmen mich natuerlich mit. Dort verabschiedete ich mich von ihnen. Anscheinend war der letzte Bus schon weg. Das Zentrum sah ich mir nun nicht mehr an, sondern lief zur Hauptstrasse, um wieder mal Autostop zu machen. Ein Motorradfahrer, der vorhin an mir vorbei fuhr, wartete an einer Ecke. Er fragte mich, wohin ich ginge und entschied sich kurzerhand, mich ein Stueck weit mitzunehmen. Leider hatte er kein Licht und somit reichte es nicht, mich bis Jutigalpa zu bringen und wieder zurueck zu fahren. Aber er fuhr mich an eine Tankstelle, von wo aus es einfach war, weiterzukommen. Es dauerte auch nicht lange, da hielt jemand an und fuhr mich bis zur Plaza in Jutigalpa. Dort schaute ich Ausschau nach einem Internet, doch das eine, welches ich testete, war elend langsam. Und die weitere Suche war schlichtweg erfolglos. Kurz vor dem Hotel machte ich einen Stop in einem Restaurant. Nach dem Nachtessen kehrte ich ins Hotel zurueck. Ich musste jedoch nochmals raus, um Infos ueber den Stundenplan der Busse nach Trujillo zu erfahren. Die Auskuenfte waren minimal, aber immerhin fand ich raus, dass einer um 03.45 Uhr und der andere um 05.00 Uhr faehrt. Wieder zurueck im Hotel, fing doch tatsaechlich die Dame von heute morgen an mit mir zu reden, mit ihren zwei Freundinnen. Mit der einen von den drei Frauen unterhielt ich mich schlussendlich ueber eine halbe Stunde. Doch dann entschuldigte ich mich, denn ich wollte schon lange ins Bett.

21.05.06
Um 03.45 Uhr war Tagwache. Ich brauchte auch nicht sehr lange, bis ich parat war. Ich wollte ein bisschen frueher am Terminal sein, falls noch wie im Buch geschrieben um 04.30 Uhr ein Bus faehrt. Um 04.15 Uhr war ich bereits am Terminal. Es kam gleich der Mann von gestern auf mich zu und meinte, der Bus, der um 03.45 Uhr abfahren sollte, kam nicht. Anscheinend war der Grund ein Ueberfall, der gestern passierte, wobei fuenf Personen erschossen wurden. Er lud mich auf einen Kaffee ein und ich wartete mit ihm zusammen auf den Bus um 05.00 Uhr. Dieser kam mit kleiner Verspaetung, es warteten schon einige Leute. Erst da realisierte ich, dass der Mann mir die alte Uhrzeit angab und der Bus erst um 06.00 Uhr, sprich nach neuer Zeit faehrt. Unglaublich, dass die Leute ihr Leben einfach nicht anpassen wollen und somit immer wieder fuer Verwirrung sorgen. Ich wartete also ganze 1,5 Stunden wegen einem doofen Missverstaendnis. Ich hatte eine lange Fahrt vor mir. Zwischendurch hatte ich auch sehr anstrengende Leute neben mir, dessen Gewicht ich auch noch ertragen musste, weil sie sich fast auf mich setzten. Um 14.30 Uhr kam ich in Corocito an, der Kreuzung, wo ich den Bus wechseln musste. Ich war hundemuede. Nach etwa zwanzig Minuten kam der Bus, der mich endlich nach Trujillo brachte. Vom Terminal ins Zentrum war es nicht sehr weit, aber trotzdem anstrengend, da es noch viel zu heiss war. Ich machte mal wieder einen langen Rundgang und fand praktisch kein guenstiges Hotel. In einem Internetshop liess ich meinen Koffer deponieren und setzte die Suche fort. Nach etwa einer Stunde kam ich meinem Ziel etwas naeher. Ein Deutscher vermietete zwar teurere Zimmer, bot mir aber an, in der Haengematte zu schlafen. Dieses Angebot nahm ich an und schlussendlich unterhielt ich mich auch noch etwa 1,5 Stunden mit Guenther. Ich wollte schon lange gehen, aber er hoerte kaum auf zu reden. Irgenwann machte ich mich doch auf den Weg ins Zentrum, um meinen Koffer abzuholen. Gleichzeitig wollte ich auch noch das Internet nutzen, doch auch diesmal war die Verbindung miserabel. Ich machte noch einen kurzen Halt um etwas zu trinken und in einem weiteren kleinen Restaurant um etwas zu essen. Ploetzlich kam irgendein Mann rein und meinte, das deutsche Paerchen, welches vorher mit Guenther am reden war, haette auch noch ein Zimmer. Ich sagte ihm, dass ich es mir ueberlegen wuerde. Nach dem Essen kehrte ich zu Guenther zurueck. Auf dem Weg traf ich gleich auf die Deutsche Tanja, sie zeigte mir sofort ihr Zimmer. Ich entschied mich, tatsaechlich bei ihr einzuziehen statt in der Haengematte zu schlafen. Ein Doppelbett und eigenes Bad, das war perfekt. Nun musste ich dies leider Guenther noch beibringen. Ich holte bei ihm meinen Rucksack ab und erklaerte es ihm. Er hatte kein Problem damit, darueber war ich sehr froh. Als ich bei Tanja und ihrem Mann Erwin war, fing Erwin dafuer an zu plaudern. Auch er wollte kaum aufhoeren. Doch es war schon sehr spaet und ich wollte unbedingt noch raus. Also unterbrach ich ihn und ging duschen. Danach lief ich zum Zentrum, wo ich mich im Park auf eine Bank setzte und die Leute beobachtete. Es ging auch nicht lange, bis sich ein Junge zu mir setzte - Daniel, ein 19jaehriger Einheimischer. Er war zum Glueck ueberhaupt nicht aufdringlich, im Gegenteil, wir hatten eine sehr gute und lange Unterhaltung. Irgendwann machte ich mich jedoch wieder auf den Weg nach Hause. Es war erst 23.00 Uhr, aber ich war recht muede von der langen Reise.

22.05.06
Wow, ich schlief wie ein Engel. Und ausschlafen konnte ich auch. Kein Hahnengeschrei, kein Hundegebell, nichts. Danach ging ich gemuetlich ins Zentrum, um etwas einzukaufen. Es liegt zwar nicht weit entfernt, doch bis ich alles beisammen hatte, dauerte es doch wieder eine Ewigkeit. Wieder zu Hause, machte ich mir ein kleines Fruehstueck. Die Zeit ging schnell vorbei. Von Erwin konnte ich den Computer ausleihen, um mein Tagebuch schon mal zu schreiben und spaeter ins Internet zu kopieren. Das war natuerlich perfekt. Als ich fertig war, war es bereits wieder 11.30 Uhr. Nun war wieder mal eine Aktivitaet angesagt. Ich packte meine paar Sachen zusammen und machte mich auf den Weg Richtung Laguna Guaimoreto, ein 40-minuetiger Spaziergang am Strand entlang bei bruetender Hitze. Bei der Lagune war es nicht mehr moeglich, dem Strand entlang weiter zu laufen, ausser ich waere ruebergeschwommen. Dann wollte ich der Lagune entlang bis zur Hauptstrasse laufen, doch auch das ging nicht. Ich musste ein Stueck zurueck laufen und mir einen Weg durchs Gebuesch suchen, bis ich endlich an eine Strasse gelangte. Diese fuehrte immerhin bis zur Hauptstrasse. Ich lief bis zur Kreuzung und bog Richtung Puerto Castillo ab. Bei der Bruecke genoss ich nun die schoene Aussicht auf die Lagune, die zwar eher einem Fluss glich. Ich sitzte eine ganze Weile dort. Als nach einer Ewigkeit ein Auto kam, fragte ich die Leute, ob sie mich bis Puerto Castillo mitnehmen koennten. Somit kam ich innert 10 Minuten in diesem kleinen Dorf an und musste nicht zuerst auf den Bus warten, der vielleicht erst in zwei Stunden auftauchte. Im Dorf selbst unterhielt ich mich mit ein paar Kindern, trank mal wieder eine Cola und sah mir kurz den Strand an. Es hatte praktisch nichts hier. Deshalb machte ich mich auch gleich wieder auf den Weg nach Trujillo. Auch diesmal hatte ich Glueck und musste nicht allzu lange warten, bis ich mit ein paar Leuten mitfahren konnte. Nun hatte ich es nicht mehr weit bis nach Hause. Es war zwar noch recht frueh, aber ich hatte noch viele Plaene. Ich packte also nur das Noetigste zusammen und ging gleich wieder raus. Beim Fortaleza machte ich einen kurzen Besuch, eine Festung mit schoener Aussicht aufs Meer. Danach ging ich ins Tourismusbuero, um noch ein paar Infos einzuholen. Die Leute dort waren sehr freundlich. Ein Mann gab mir ein paar Prospekte, wir plauderten eine Weile und dann lud er mich in einem naheliegenden Restaurant zu einem Drink ein. Nach etwa einer halben Stunde verabschiedete ich mich von Nelson und setzte meinen Stadtrundgang fort. Nun ging es zum Viertel der Garífunas, gemischte Abstammung von der Karibik und Afrika, also Schwarze. Hier sind die Leute wirklich ein bisschen anders, vorallem was die Musik und das Tanzen anbelangt, aber ebenso freundlich. Kurz bevor ich meine Tour beendet hatte, war wieder einmal ein Linsenproblem angesagt. Diesmal hatte es soviel Schmutz auf der Linse, dass ich sie herausnehmen musste. Ich hatte Wasser dabei und reinigte sie. Als ich sie wieder einsetzen wollte, kam jedoch ein Windstoss und weg war sie. Das war echt ein dummes Missgeschick. Nun begann die Suche nach der Linse zwischen Erde, Gras und Steinen, und das mit logischerweise nur einer Linse. Ich kriechte am Boden rum wie eine Doofe, hatte aber auch nach einer Stunde keinen Erfolg. Ich kehrte deshalb erst einmal ins Hotel zurueck. Dort setzte ich mir die Brille auf und kehrte erneut an die Stelle zurueck. Auf halbem Weg nahm mich jemand ein Stueck weit mit. Der Mann namens Salem war echt nett. Er meinte, er wuerde kurz zu jemandem gehen und dann kaeme er zu mir um suchen zu helfen. Als ich bereits zehn Minuten weitersuchte, kam Salem tatsaechlich und kroch wie ich am Boden rum. Das muss sehr lustig ausgesehen haben. Und zu meinem Riesenglueck fand ich sie ein paar Minuten spaeter auch. Sehr verdreckt, aber noch ganz. Salem lud mich daraufhin auf einen Drink ein. Eigentlich haette ich ihn einladen sollen, aber aus Sicherheitsgruenden hatte ich kein Geld dabei. Wir unterhielten uns eine Ewigkeit. Spaeter kam auch noch ein betrunkener Schwarzer mit dem Uebernamen Pelo Lindo (schoenes Haar) zu uns an den Tisch. Er war ausnahmsweise kein unangenehmer Betrunkener, im Gegenteil, es war lustig, seinen Geschichten zuzuhoeren und ihm beim tanzen zuzusehen. Ich habe keine Ahnung, wieviel Zeit wir in diesem Restaurant verbracht haben, aber es wurde auf jeden Fall spaeter als ich gedacht hatte. Salem fuhr mich netterweise noch bis zur Haustuere. Ich machte noch kurz alle Sachen fuer meinen morgigen Ausflug parat und ging ins Bett.

23.05.06
Der Wecker laeutete schon um 04.15 Uhr. Ich stellte ihn zweimal ab, schlief aber wieder ein. Erst um 05.30 Uhr schaffte ich es, aufzustehen. Ich machte mich schnell parat, machte mir noch einen Kaffee und ass etwas. Kurz vor 06.30 Uhr lief ich endlich los, die Deutschen reden einfach zuviel. Bei einer Pulpería kaufte ich noch eine Notration Kekse ein, denn gestern habe ich natuerlich wieder verpasst, Esswaren einzukaufen. Nach etwa einer halben Stunde kam ich endlich beim Parkeingang an. Hier musste man ausnahmsweise keinen Eintritt bezahlen. Nun ging es praktisch alles bergauf, einer Steinstrasse entlang. Es macht mir ja eigentlich mehr Spass, durch den Wald zu laufen, aber Wege fand man praktisch keine. Gleich von Anfang an machte ich mich auf die Suche nach Insekten, denn viele andere Tiere erwartete ich auf einer solchen Strecke nicht. Es war echt interessant, ich machte fast alle zwei Meter einen Halt, um irgendetwas zu fotografieren. Es gibt so viele verschiedene Kaefer, Grasshuepfer und andere Insekten, teilweise waren die kaum als solche zu identifizieren. Als ich bereits seit drei Stunden unterwegs und ein bisschen weniger am fotografieren, sondern schneller am laufen war, erschrak ich ploetzlich ungemein. In etwa 50 Zentimeter Entfernung war eine gelb-schwarze, sehr schoene Schlange im Gras. Sie stand stockstill. Ich hatte somit genuegend Zeit, um meine Kameras rauszuholen und einige Fotos zu machen. Ich konnte es kaum fassen, endlich wieder mal eine Schlange zu sehen. Das passiert immer dann, wenn man es am wenigsten erhofft. Irgenwann zischte sie gemuetlich ab. Ich lief begeistert weiter, der Spaziergang hatte sich bereits gelohnt. Und kurze Zeit spaeter kam mir sogar in gemuetlichem Gange ein anderes Tier entgegen, eine Art Ameisenbaer im Kleinformat. Auch hier konnte ich ein gutes Foto schiessen, dann sprang es erschrocken davon. Ich machte zwar weiter mit meiner Insektensuche, aber nicht mehr so extrem. Zum Glueck sind gewisse Tiere so farbig, sodass man sie auch sieht, denn eine Weile spaeter fand ich doch tatsaechlich nochmals eine Schlange. Diesmal eine ganz kleine und knallgelbe, auf einem schmalen Baumast. Heute war wohl mein Glueckstag. Auch diese Schlange stand perfekt Modell. Von nun an wollte ich jedoch endlich oben bei den Antennen ankommen, auf der Hoehe von 1200 Metern. Es dauerte nochmals etwa eine halbe Stunde, bis ich dies endlich geschafft hatte. Es war bereits 11.00 Uhr. Ich setzte mich erschoepft hin und genoss die zuerst bewoelkte, doch danach doch sehr schoene Aussicht auf Trujillo und die Umgebung. Noch ein kurzer Spaziergang zu einem anderen Aussichtspunkt und dann machte ich mich um 11.30 Uhr auch schon wieder auf den Rueckweg. Eine Person, die oben arbeitet meinte, dass demnaechst ein Auto hochkommen wuerde. Das klang zwar gut, aber Lust auf warten hatte ich nicht. Ich konnte ja immer noch Autostop machen, wenn es dann wieder runterfaehrt. Ich lief also los. Diesmal ohne Tiere zu suchen, ich wollte nun einfach so schnell wie moeglich ins Dorf zurueck kehren. Als ich nach zwei Stunden unten ankam, hatte ich immer noch kein einziges Auto gesehen, zum Glueck wartete ich nicht oben. Nun kaufte ich mir noch kurz Bananen, Milch und CD’s ein. Nicht viel, aber ich musste tatsaechlich in etliche Laeden gehen, bis ich alles hatte. Ich traf noch Daniel und unterhielt mich ein wenig mit ihm. Dann machte ich mich endlich auf den Heimweg. Dort war jedoch keine Erholung, sondern Waesche waschen angesagt. Aber zuerst goennte ich mir einen feinen Bananen-Milchshake. Nachdem ich alles erledigt hatte, konnte ich erneut den Computer gebrauchen und beendete meine Reiseberichte. Nun war es hoechste Zeit, ins Internet zu gehen, denn mein letzter Besuch liegt schon wieder fast eine Woche zurueck. Leider war es auch heute ein gewaltiger Misserfolg mit dem Internet. Ich brauchte dreimal solange wie sonst, aber immerhin seid ihr nun wieder up to date. Nach dem Internet ging ich nach Hause. Da stand ich vor verschlossener Tuer, da Tanja und Erwin noch weg mussten und das Schloss aus Versehen verriegelten. Deshalb ging ich noch auf einen kurzen Besuch zu Guenther. Gegen 20.00 Uhr kamen die beiden zurueck und ich konnte endlich meine Sachen erledigen. Eigentlich wollte ich meine CD brennen mit den Fotos, aber dies funktionierte auch nicht. Zwischendurch kochte ich mir kurz etwas und unterhielt mich ein wenig mit den beiden. Es wurde wieder mal spaet und ich kam nirgendwo hin mit meinen Pendenzen, nicht mal in meinen Ferien :-).

24.05.06
Als ich um 05.30 Uhr aufstand, war Tanja auch schon auf. Gerade als sie das Haus verliess, kam Klaus entgegen, den ich gestern bei Guenther kennenlernte und fragte mich, ob ich mich um 07.15 Uhr auch treffen wolle mit ihm und einem Paerchen. Ich wusste es noch nicht genau, wir machten nur etwas Provisorisches aus. Ich ging dann wirklich zu diesem Zeitpunkt dorthin, traf aber Klaus alleine an. Anscheinend haben die anderen verschlafen. Wir warteten nur noch eine halbe Stunde und entschieden dann, alleine loszuziehen. Nach kurzer Zeit hatten wir Erfolg mit Autostop. Wir wurden bis auf halber Strecke von Santa Fé mitgenommen. Dort warteten wir auf die naechste Mitfahrgelegenheit, denn Busse existieren hier kaum. Dies dauerte ein bisschen laenger. Das naechste Auto nahm uns mit und per Zufall war es Salem, auch heute wieder supernett. Er liess uns kurz vor Santa Fé raus, von dort aus mussten wir laufen. Wir machten den Spaziergang dem Strand entlang. Es koennte ein richtiges Paradies sein, wenn doch nur nicht der ganze Abfall ueberall herumliegen wuerde. Als wir in Santa Fé ankamen, machten wir eine kurze Pause in einem Café. Nun hoerte ich auch das erste Mal die Musik der Garífunas, welche mir gut gefiel, mit afrikanischen Klaengen. Dann hiess es wieder weiterlaufen, auch diesmal am Strand entlang. Wir dachten es seien nur 15 Minuten bis San Antonio, doch es war eine Stunde. Von dort aus liefen wir der Hauptstrasse entlang nach Guadalupe. Auch hier machten wir eine kleine Pause, bei jemandem der Klaus schon kannte. Nach einem erfrischenden Getraenk liefen wir noch das letzte Stueck bis Punta Betulia. Wir waren schon mehr als eine Stunde am laufen, als uns ploetzlich ein Wagen entgegen kam. Und siehe da, das Paerchen war auch dabei. Wir schlossen uns an und setzten unseren Ausflug zu viert fort. Wir wurden direkt bis zum Fluss gefahren. Von dort aus war es nur ein kleiner Spaziergang bis zum schoenen Strand. Wir genossen kurz die schoene Aussicht auf die Bucht und liefen dann zum Schwimmbecken ein bisschen oberhalb des Flusses. Wir wurden staendig von zwei Jungs begleitet. Endlich gingen wir ein erfrischendes Bad nehmen und genossen die Zeit. Gegen 14.00 Uhr kehrte das Paerchen zum Haus zurueck, wo uns der Fahrer rausliess und bestellte etwas zu essen. Klaus und ich blieben noch eine Weile und trafen uns spaeter mit den anderen. Bis das Essen endlich kam, mussten wir mehr als eine Stunde warten. Dafuer brachte uns der Mann von vorhin wieder bis nach San Antonio zurueck. Von dort aus nahm uns jemand anderes mit bis Trujillo. Nun verabschiedete ich mich von allen und ging in den Laden, wo ich gestern meine CD gekauft hatte. Dort wollte ich die defekte CD zurueckgeben, doch daraus wurde ein riesiges Drama. Schlussendlich klappte es mit einem Umtausch, war jedoch mal wieder nur sture lateinamerikanische Denkweise. Mein naechster Gang war ins Internet, diesmal lief zum Glueck alles bestens. Danach traf ich mich noch kurz mit Nelson. Er begleitete mich noch zum Supermarkt und bis knapp vor meine Unterkunft. Er schenkte mir eines seiner Gedichtsbuecher, bevor wir uns verabschiedeten. Zurueck zu Hause kochte ich mir etwas. Ich wollte eigentlich frueh ins Bett. Um 21.30 Uhr ging ich auch gute Nacht sagen, doch das war ein Fehler. Denn von da an quatschten Tanja und Erwin, praktisch ohne eine Pause zu machen. Nach 1,5 Stunden kam ich endlich zur Ruhe.

25.05.06
Ich wachte gegen 06.00 Uhr auf, blieb aber noch eine Weile liegen. Als ich aufstand, war Tanja schon weg. Ich machte mir Fruehstueck und packte meine Sachen zusammen. Gegen 08.30 Uhr verabschiedete ich mich von Erwin und seiner Tochter Yolani. Als ich an der Hauptstrasse ankam, nahmen mich ein paar Amis mit bis zur Hauptstrasse nach Tocoa. Dort wartete ich auf den Bus. Leider fuhr der Direktbus an mir vorbei, ist ja auch klar. Ich musste also den langsameren Bus nehmen. Nach Tocoa war es nicht so weit. Dort musste ich umsteigen, und es wurde mir gesagt, dass bereits in 15 Minuten der Bus abfaehrt. Es wurden jedoch 45 Minuten daraus. Die Fahrt zog sich ebenfalls sehr in die Laenge, mehr als drei Stunden brauchten wir. Normalerweise braucht der Direktbus fuer die Gesamtstrecke von Trujillo bis La Ceiba nur drei Stunden. Ich war froh, endlich in La Ceiba anzukommen. Mit dem Lokalbus fuhr ich ins Zentrum, wo die Hotelsuche begann. Ich checkte bestimmt acht Hotels und fand schlussendlich eines, zum Glueck lagen die alle ziemlich in der Naehe. Nachdem ich mein Gepaeck ins Zimmer brachte, machte ich mich gleich auf den Weg zur Informationsstelle. Dort fragte ich nach wegen der Insel Utila. Ich erhielt einige Infos, aber doch ein bisschen zu wenig. Ich setzte mich danach in den Park und wollte kurz etwas im Buch lesen. Als mich jemand anquatschte, unterhielt ich mich zwar mit ihm, aber als ich eine andere Touristin sah, fragte ich gleich diese nach Infos. Sie hatte viele Tips. Und sie begleitete mich auch kurz zu ihrer Unterkunft, da sie dachte, die Besitzerin haette noch mehr Infos. Doch da hatten wir uns getaeuscht. Ich wurde recht unfreundlich bedient, nur von ihrem Mann erhielt ich eine schlaue Auskunft. Ich kehrte wieder ins Zentrum zurueck. Nun war Grosseinkauf angesagt. Danach noch kurz etwas essen gehen und dann endlich zurueck ins Hotel, wo ich anfing, meine Sachen zu packen. Es wurde recht spaet, bis ich alles aussortiert hatte. In dieser Nacht hatte ich ueber zehnmal eine Ratte rumrennen sehen. Schon recht eklig, aber sie stoerte mich eigentlich nur, da ich dachte, sie wolle meine Essensvorraete anknabbern.

26.05.06
Um 06.00 Uhr begann bereits der Verkehr, ich hatte mein Zimmer direkt an der Hauptstrasse. Aber es stoerte mich nicht gross, ich blieb noch ein bisschen liegen. Dann wollte ich meine vorbereiteten Sachen in den Rucksack packen und im Rucksack, wo die Esswaren bereits drin waren, etwas hinzufuegen. Ich war nicht gerade begeistert, als ich sah, dass die Milch ausgelaufen war. Nun musste ich zuerst den ganzen Rucksack und die Esswaren reinigen und trocknen lassen. Gegen 08.00 Uhr ging ich raus, als erstes ins Internet. Danach organisierte ich noch ein paar Sachen fuer die kurze Reise. Zuerst musste ich rausfinden, in welchem Rhythmus die Busse hier passieren, denn es konnte mir niemand richtig Bescheid geben. Nach einer halben Stunde gab ich es jedoch auf und erledigte andere Sachen. Gegen 12.15 Uhr checkte ich aus und ging zur Bushaltestelle gleich gegenueber des Hotels. Dort wartete ich ein bisschen mehr wie eine halbe Stunde, bis der Bus endlich ankam. Gegen 14.00 Uhr war ich bereits am Hafen. Bis zur Abfahrt unterhielt ich mich mit ein paar Angestellten eines Restaurants. Kurz vor 14.30 Uhr holte mich der Bootsfahrer ab und es kamen noch drei Jungs dazu. Die Fahrt war wieder mal sehr unangenehm. Es hatte sehr grosse und viele Wellen, wodurch es immer einen harten Aufschlag gab. Ich war mir am Ende nicht sicher, ob wir mehrheitlich geflogen oder auf dem Wasser gegleitet sind. Ich war auf jeden Fall froh, als wir nach 45 Minuten in Utila ankamen. Ich fragte gleich von Anfang an nach Tony’s Place, doch die Einheimischen konnten mir nicht weiterhelfen. Erst als ich Touristen fragte, kam ich weiter. Als ich endlich dort ankam, erwartete mich ein schoenes Zimmer. Da ich jedoch alles zum Kochen mitgebracht hatte, wollte ich auch die Kueche inspizieren und da bekam ich eher einen Schock. Es waren zwar Toepfe vorhanden, aber diese waren nicht abgewaschen, eher gesagt, noch mit halb vergrautem Essen gefuellt. Es war eklig. Ich teilte dies Tony mit, worauf er mir anbot, das Geschirr aus seinem Haushalt auszuleihen. Damit war ich einverstanden. Nachdem ich meine Sachen im Zimmer deponiert hatte, machte ich mich gleich auf die Suche nach einer guten Tauchschule. Ich checkte jedoch nur drei Shops, das musste reichen. Die Preise waren bei einem 10er-Tauchpaket alle gleich, nur beim Auffrischungskurs gab es eine kleine Differenz. Nach laengerem Ueberlegen entschied ich mich fuer den letzten Shop. Also ging ich dorthin zurueck und buchte. Es war schon recht spaet. Ich kehrte nach Hause zurueck und fing an zu kochen. Leider waren auch die Moskitos mit dabei, was das Ganze ein bisschen erschwerte. In der Kueche essen war nicht wirklich moeglich, deshalb nahm ich alles mit ins Zimmer und machte es mir dort gemuetlich. Nach dem Abwasch studierte ich noch ein wenig meine Tauchunterlagen, ging jedoch frueh ins Bett.


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