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Der nächste Nationalpark:
Nachdem wir wetter- und Bankomatbedingt unseren "Karibikurlaub" abbrechen mussten, geht die Reise weiter in den Norden.
In Puerto Limon versuchen wir endlich wieder zu ein bisschen Geld zu kommen (in dem winzigen Ort Tortuguero gibt es nämlich auch keine Bankomaten...dorthin gibt es nicht einmal eine Straße...). Wir stehen bei mehreren Bankomaten in ewig langen Schlangen...die sich aber plötzlich auflösen, weil der Bankomat noch maximal 1000 Colones hergibt - das sind ca. 2$...
Lukas treibt zum Glück doch noch Geld auf und wir setzen unsere Reise per Boot fort - 3 Stunden im ströhmenden Regen mit dem Boot (das nur ziemlich notdürftig überdacht ist) nach Tortuguero.
Wir heuern einen ganz und gar nicht vertrauenswürdigen Kapitän an, der zuerst mit unserem Geld verschwindet um "Gasolina" zu kaufen, doch unser Misstrauen stellte sich als unnötig heraus. Der Kapitän kam mit einem vollen Kanister Gasolina und 2 Holländern zurück, die ebenfalls im Boot mitfuhren - was uns zu einem etwas billigeren Preis verhalf.
Nach der 3 Stunden Bootfahrt waren wir trotz gelbem Poncho durchnass. Zum Glück organisiert uns unser netter Kapität gleich einen Guide, der uns zu einer Unterkunft bringt (mittlerweile ist es nämlich dunkel geworden und ein Sturm, der unkontrolliert
Kokosnüsse von den Bäumen rüttelt, ist aufgezogen). Wir verabreden uns mit dem Guide (David) für den nächsten Morgen um uns den Nationalpark Tortuguero anzusehen.
Nach einer Dusche und endlich wieder trockener Kleidung machen wir uns auf den Weg zu Miss Junie - eine in unseren Guides gepriesenes und empfohlenes Restaurant - die Schrimps sind zwar mäßig, wir können uns aber für den spektakulären Eistee begeistern!
Nach unseren obligatorischen Fisch & Schrimps gehen wir schnell ins Bett, weil unser Date am nächsten Morgen mit David ist bereits um 5 Uhr...
Um 4:15 quälen wir uns mühsam aus dem Bett, doch nach einer schnellen, kalten Dusche sind wir einigermaßen fit und paddeln um 5 Uhr mit David und seinem Kanu durch die Kanäle des Nationalparks. Um Punkt 5 Uhr "sperrt" dieser auf und wir sind (wiedereinmal) die ersten - und einzigen - im Park.
Tortuguero ist, wie der Name schon sagt, einer der bekanntesten Nistplätze von Schildkröten, die im Oktober zu tausenden an den Stränden des Nationalparks ihre Eier im Sand vergraben. Leider sind wir etwas zu spät, doch wir konnten ja schon in Nicaragua den Schildkrötenbabys beim Schlüpfen zusehen!
Auch außerhalb der "Schildkrötenzeit" ist der Nationalpark Tortuguero ein wunderschöner
Park mit einer vielfältigen Tierwelt, die man am besten vom Kanu aus beobachten kann.
Mit David paddeln wir zu dritt in seinem 8 Leute Kanu mit wahnsinnig schweren Holzpaddeln durch die Kanäle des Parks. Anfangs paddeln wir gegen die Strömung und das schwere Paddel tut ihr übriges um uns nach kurzer Zeit schon zu schaffen, doch der Ergeiz des österreichischen Paddelteams ist stärker und Lukas und ich paddeln tapfer 4 Stunden im Wasser herum.
David sieht extrem viele Tiere, die perfekt getarnt in den Baumkronen, im Wasser oder am Ufer versteckt sind. Er zeigt uns unzählige Wasservögel - am meisten haben mich die Snailbirds beeindruckt: Diese Vögel schwimmen mit dem Körper unter Wasser, man sieht nur ihren Kopf, deshalb sieht es fast so aus, als würde eine Schlange im Wasser schwimmen. Diese Vögel können aber mit nassen Flügeln nicht fliegen, deshalb sieht man sie oft mit ausgebreiteten Flügeln auf Ästen sitzend, warten, bis ihre Flügel trocknen.
Wir sehen einer Otter zu, die sich genüßlich im Schlamm wälzt, paddeln auf ca. 1 Meter an einen Caiman heran (der zuerst wie ein Erdbrocken ausgesehen hat...), sehen 2 Süßwasserschildkröten und einen wunderschönen Leguan. Über unsere Köpfe hinweg fliegt ein Schwarm Papageien und
ein schwarz-roter Specht.
David ist ein toller Guide, er kann zu allen Tieren und Pflanzen Geschichten erzählen und er beeindruckt uns schwer mit seinem Wissen. Außerdem haben wir wahnsinniges Glück mit dem Wetter - vormittags nieselt es maximal ein bisschen, der starke Regen setzt meistens erst so um Mittag ein...
Um 9 Uhr kommen wir von unserem Ausflug zurück und sind zu müde, den Nationalpark auch noch zu Fuß - im knietiefen Gatsch - zu erkunden.
Also packen wir wieder unsere Sachen, frühstücken noch gemütlich und nehmen das 12Uhr Boot in Richtung San Jose - die Hauptstadt Costa Ricas
Von Tortuguero kommen wir natürlich wieder nur mit dem Boot weg, nach einer ca einstündigen Fahrt durch die labyrinthartigen Kanäle von Tortuguero kommen wir ein einer einsamen Bushaltestelle irgendwo in der Mitte von Nirgendwo an, warten dort 1,5 h auf unseren Anschlussbus nach San Jose und sehen modernen Cowboys zu, die Kuhherden an uns vorbeitreiben.
Endlich im Bus fahren wir durch eine wunderschöne Landschaft, die aber zum Teil ziemlich überschwemmt ist (wir sehen Kühe, die bis zum Hals in Wasser und Schlamm stecken...)
Plötzlich bleibt unser Bus auf der ziemlich schlechten, holprigen Straße stehen - auf unsere Frage nach dem
Grund antwortet ein anderer Passagier: "There are bananas crossing the street..."
Als wir aus dem Fenster schaun sehn wir wirklich ein Seilbahn ähnliches Gerüst, dass wie ein Bahnschranken über die Straße läuft und Säckeweise Bananen auf die andere Seite transportiert...wir fahren weiter, durch riesige Bananen- und Cafeplantagen in Richtung Hauptstadt...
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