Der Süden von Vietnam im Schnellverfahren


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February 25th 2019
Published: March 3rd 2019
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Donnerstag, den 21. Februar habe ich Cambodia verlassen und bin in das letzte Land auf der Liste meiner Weltreise geflogen : Vietnam. Es war sehr stressig gewesen dorthin zu kommen, denn mein Reisepass war voll und ich musste für dieses letzte Land einen vorläufigen Reisepass bekommen... Es war wirklich sehr blöd : wenn Belgien, wie alle Nachbarländer (Frankreich, Deutschland, Luxemburg, Niederlande) ein E-Visum beantragen könnte, dann hätte die halbe Seite die ich über hatte gereicht für die Stempel, aber da wir nur das « Visa bei Ankunft » bekommen können musste ich 1 1/2 Seiten frei haben und somit fehlte mir 1 Seite.... :-( Das stressige daran war, dass einige Webseiten behaupteten Vietnam akzeptiere den vorläufigen Reisepass nicht und ich war auch nicht sicher ob die Fluggesellschaft ihn akzeptieren würde... Zum Glück haben wir einen unglaublich tollen Honorarkonsul in Phnem Penh der mir sehr geholfen hat. Er hat immer gleich auf jede Mail geantwortet und mir alle meine Fragen beantwortet. Er hat im Voraus in Bangkok die Erlaubnis für den vorläufigen Reisepass angefragt, so dass ich nur hingehen musste und den Pass auf 10 Minuten bekam. Außerdem hat er mir im Voraus die Nummer meines neuen Passes gegeben, so dass ich schonmal den Visum-Erlaubnisbrief online beantragen konnte. Dann hat er mir auch noch einen Brief ausgestellt in dem er bestätigt, dass ich nach Vietnam einreisen muss (mit meinem vorläufigen Pass weil mein anderer voll ist) um meinen Flug nach Hause zu bekommen.

Ein Glück dass ich diesen Brief hatte, denn ansonsten hätte die Fluggesellschaft mich tatsächlich nicht fliegen lassen! Sie wollten meine beiden Reisepässe sehen, die Bestätigung für den Flug nach Hause, den Brief vom Konsul und dann haben sie noch nur zugestimmt mich fliegen zu lassen unter der Bedingung dass es meine Verantwortung ist ob ich in Vietnam reingelassen werde mit diesem Pass oder nicht. Bescheuert!

Der Flug selbst war ziemlich unereignisreich ; ich habe eine nette ältere Lady aus Frankreich kennengelernt und so ist der Flug schnell vorübergegangen. Als ich dann in Vietnam am Flughafen ankam war ich wieder ziemlich nervös : würden sie mich reinlassen?! Und ja, das haben sie! :-D Die Leute stressen immer wegen so vielen Dingen und machen einen nervös, aber am Ende ist immer alles viel einfacher! :-) Sie wollten tatsächlich weder meinen alten Reisepass noch den Brief vom Honorarkonsul noch die Bestätigung für meinen Heimflug sehen ; sie haben einfach meinen vorläufigen Reisepass genommen, mir nach 1 Stunde warten - was jeder tun musste - mein Visum gegeben und mich durch die Grenze gelassen! :-D Mittlerweile waren es also 23h30 und ich war ziemlich müde, aber unglaublich erleichtert. :-D



Am Flughafen habe ich 3 junge Kroaten kennengelernt und wir haben uns ein Grab ins Zentrum von Ho Chi Minh geteilt. Das WLan am Flughafen funktionnierte nicht und da die Taxi Unternehmen einfach viel zu viel verlangten habe ich mir dann auf die Schnelle am Flughafen eine günstige SIM-Karte (6$ für 30 Tage 4G/Tag) gekauft um uns ein Grab bestellen zu können. Die 3 Kroaten hatten ein Hotel gebucht das nicht weit von meinem entfernt lag und so war es ganz praktisch ein Taxi zu teilen ; es war billiger und natürlich auch lustiger. :-) Es war dann auch schon 1h30 morgens als ich endlich im Hostel ankam und ich war ziemlich kaputt, aber das Personal im Vietnam Backpacker Hostel war super nett und hat mich sehr herzlich empfangen. Sie sagten mir, dass falls ich etwas brauche, ich einfach am nächsten Tag zu ihrem Reisebüro im Haus kommen soll, sie würden mir gerne mit allem helfen. Super nett!

Am nächsten Morgen bin ich ziemlich früh aufgestanden wenn man bedenkt, dass ich erst um 1h im Bett war (was super spät für mich ist) : 6h30. Ich habe gefrühstückt und bin zum Geldautomaten gefahren, habe meine Wäsche abgegeben und habe eine Tour für nachmittags zu den Cu Chi Tunneln gebucht. Um 9h war ich dann bereits fertig um Ho Chi Minh entdecken zu gehen, ein sehr produktiver Tag! :-D

Ich bin den Morgen ein paar Stunden durch das Zentrum von HCM gewandert, habe das War Remnants Museum, die Kathedrale von Notre Dame und den Independance Palace besichtigt. Das Kriegsmuseum war sehr ergreifend : ich habe alles über den Vietnamkrieg gelernt, wie die Franzosen das Land ausgenutzt haben und danach die USA in das Land einmarschiert ist, es bombardiert hat und mit Agent Orange und Napalmgas verseucht hat. Wirklich furchtbar und unglaublich dass das erst 40 Jahre her ist! Ich war erst 2 Tage vorher im Völkermordmuseum und auf den Killingfields von Phnom Penh gewesen und ich muss sagen, das war fast zu viel über Kriege ; es hat mich wirklich sehr mitgenommen (was natürlich durch zu wenig Schlaf um einiges verstärkt wurde).

Nachmittags habe ich dann die Tour zu den berühmten Cu Chi Tunneln im Süden von Ho Chi Minh gemacht. Diese Tunnel zeigen wie die Vietnamesen während des Vietnamkrieges in Tunneln unter der Erde gelebt haben um den US Soldaten und dem tötlichen Napalmgas zu entfliehen. Unser Guide war ein Kind gewesen während des Krieges und hat selbst in diesen Tunneln leben müssen, so konnte er aus eigener Erfahrung erzählen. Furchtbar! Könnt ihr euch vorstellen jahrelang unter der Erde in super engen Tunneln 1 bis 9m unter der Erde zu leben!?

Es war ein sehr ergreifender Tag für mich gewesen, aber ich bin froh, dass ich all das gesehen habe und jetzt ein besseres Bild von Vietnam und den Menschen hier habe. Ich habe jetzt definitiv mehr Respekt für diese Menschen und für das was sie in nur 40 Jahren aus ihrem Land gemacht haben!



Als ich von meiner Tour zurückkam bin ich zum Reisebüro vom VBH (Vietnam Backpacker Hostel) gegangen um verschiedene Infos für meine Reise durch Vietnam zu erhalten. Die Leute dort (vor allem George, der Volunteer aus Irland) waren allerdings so nett und hilfreich, dass sie am Ende meine komplette Reise mit mir geplant haben und ich am Ende alle Unterkünfte, Busse und Touren mit ihnen gebucht habe, so dass ich den Rest meiner Reise relaxt genießen konnte und mich um nichts mehr sorgen musste und nichts mehr zu organisieren hatte bis zu meinem Rückflug nach Belgien. :-D Es war etwas teuer und normalerweise würde ich so etwas nie machen, aber 1. waren die Daten flexibel und ich würde alles ändern können wenn ich möchte und 2. konnte ich so meine letzten Wochen sorgenfrei genießen. :-) Ich war also viel Geld los, aber ich war glücklich : alles was ich in Vietnam unbedingt machen wollte stand auf meinem Plan drauf, sogar der berühmte « Northern Loop », Halong Bay und der Phong Nha Nationalpark. :-D



Ho Chi Minh ist keine besonders schöne Stadt und jeder sagt das gleiche : verbringt nicht zu viel Zeit dort, geht in den Norden. Und sie haben Recht. Ich bin sehr froh dass ich nur 1 Tag in Ho Chi Minh hatte und am nächsten Tag weitergefahren bin. :-)



Am nächsten Morgen habe ich dann den 9h Schlafbus nach Mui Ne genommen. Es war mein erster Schlafbus in Vietnam und ich war begeistert! Es ist ganz anders als in den anderen Ländern wo ich bisher war, nicht einfach ein flaches, hartes Bett, sondern eine Art Liege die man höher oder niedriger stellen kann, nur Einzelbetten und super bequem! So erschien diese 5-stündige Reise mir dann sehr kurz! :-)

Gegen 13h kam ich dann in Mui Ne an und bin sofort zum VBH dort gegangen. Zum Mittagessen habe ich dann zum ersten Mal eine Pho Suppe gegessen, ein sehr leckeres und berühmtes Gericht aus Vietnam. Es ist eine große Schüssel Suppe mit Bandnudeln, jeder Menge Gemüse und entweder Rindfleisch oder Hühnschen.

Ich habe den Nachmittag am Pool verbracht, gechillt und gelesen bis ich dann irgendwann per Zufall meine Freundin Saidi erspäht habe, die ich in Laos auf dem Slowboat kennengelernt hatte! :-D Es hat mich sehr gefreut sie wiederzusehen und wir haben den Rest des Tages zusammen verbracht. Etwas später kamen dann auch noch 2 Brasilianer hinzu die auch auf unserem Slowboat gewesen waren und mit denen Saidi in Vietnam gereist ist. Wir sind dann alle zusammen zu Abend essen gegangen, aber das stellte sich schwieriger heraus als gedacht. Im Hostel hatte man uns ein Restaurant empfohlen, aber da haben wir eine Stunde auf unser Essen gewartet und dann sind wir hungrig wieder gegangen, überzeugt, dass sie unser Essen vergessen haben... :-( Also sind wir zu einem indischen Restaurant neben unserem Hostel gegangen und dort war das Essen wirklich sehr gut! :-D



Am nächsten Morgen habe ich die Sonnenaufgangtour zu den berühmten weißen und roten Sanddünen in Mui Ne gemacht wo ich Marjorie aus Frankreich kennengelernt habe die sehr nett war. Wir haben auch den Fischmarkt und den « Fairy Stream » (= Märchenbach) besichtigt. Diese letzten beiden Stopps waren richtig schön, aber die Sanddünen waren wirklich nichts besonderes und viel zu touristisch.

Als wir um 9h zurück zum Hostel kamen (die Tour hatte um 4h30 gestartet), erwartete mich die nächste Überraschung : beim Frühstück traf ich auf meine Freundin Etty die ich in Bagan, Myanmar, kennengelernt hatte! :-D Wir haben uns beide super gefreut ; ich dachte sie wäre schon aus Vietnam weg und sie dachte ich wäre noch in Cambodia. :-) Es war wirklich toll sie nochmal zu sehen und so verging der Rest des Morgens sehr schnell.

Kurz bevor ich Mui Ne verlassen musste kamen dann auch noch die 4 Schweden in unserem Hostel an, die mit uns die Slowboat Tour in Laos gemacht hatten. Es war so lustig, ganz zufällig so ein großes Slowboat-Nachtreffen zu haben! ^_^ Es tat mir sehr leid, dass ich nicht noch eine Nacht in Mui Ne bleiben konnte, es wäre bestimmt eine lustige Nacht mit all diesen Leuten geworden! ^_^



Mui Ne ist ganz nett, aber außer dem Strand und den Restaurants gibt es dort nicht viel zu sehen oder zu tun. Wenn ihr gerne Kitesurfing macht, dann seid ihr dort auf jeden Fall richtig ; Saidi meinte dass es dort wesentlich billiger ist als auf anderen Stellen. Ich hätte gerne noch das Sandboarding gemacht, aber ich konnte dazu keine Infos finden und wenn das VBH es nicht anbietet, dann gibt es das vielleicht gar nicht mehr in Mui Ne.



Ich wurde dann um 12h30 im Hostel abgeholt und ich war etwas überrascht, dass es ein Minivan war der mich nach Da Lat brachte ; ich dachte es wäre auch wieder ein Schlafbus da die Fahrt auch 5 Stunden dauerte. Die Fahrt war trotzdem ganz gut und da ich morgen so früh aufgestanden war habe ich fast die ganze Fahrt über geschlafen. :-)

In Da Lat hatte ich das Friendly Fun Hostel gebucht das meine Freundin Saidi mir empfohlen hatte und es war echt super : die Besitzer waren super freundlich, die Zimmer war gemütlich und in Da Lat war es zum Glück etwas kühler als an den anderen Orten wo ich in letzter Zeit gewesen bin. Ich war sehr froh endlich mal aus der Hitze raus zu sein! :-D

Die Leute im Hostel waren alle sehr nett, aber generell waren sie um einiges jünger als ich (wie so oft hier in Südostasien. Das Familienessen abends war super : es gab Suppe, Kartoffeln, Pilze, Reis und Salat und es war die perfekte Gelegenheit die anderen im Hostel kennenzulernen. :-) Nach dem Essen haben wir noch Karten gespielt und wir haben den gratis Reiswein vom Hostel getrunken. Wir waren alle ziemlich müde und so haben wir entschieden erst am nächsten Tag zur berühmten « Maze Bar » zu gehen und nicht an diesem Abend.



Am nächsten Morgen habe ich das berühmte Canyoning in Da Lat gemacht. Ich war sehr aufgeregt weil ich das noch nie gemacht habe und ich war auch ziemlich nervös. Wir waren 4 Leute in unserer Gruppe : Larissa aus Deutschland, André aus den USA, Pamela aus Kolumbien und ich. Wir haben die Tour mit Viet Action Tours gemacht und unsere Guides, Louis und Happy, waren super nett und sehr professionnel. Es war wirklich gut nur so eine kleine Gruppe zu sein, so mussten wir nie lange warten. Ein paar Mal hatte ich schon etwas Angst, aber es war alles ziemlich lustig und wir hatten viel Spaß! :-) Es war definitiv die 72$ wert : 4 Mal Abseilen, 1 Mal Rutsche und 1 Mal Ziplining. Das erste Abseilen fand an einer trockenen Stelle des Wasserfalls statt, einfach damit wir uns daran gewöhnen konnten, das nächste Mal war halb abseilen im Wasserfall, halb freies Ziplining und danach kamen wir zu einer Rutsche (auf glatten Steinen den Wasserfall runterrutschen) ; dann kamen wir zum höchten Wasserfall wo es nur abseilen war : 25m ! Das war ziemlich angsteinflößend und wir hatten alle etwas Probleme damit : Larissa rutschte aus und hing verzweifelt an einer Stelle ohne weiterzukommen, ich kam unter einen riesigen Schwall Wasser und dachte ich würde ersticken und Pamela hat es nicht mal probiert. Zum Schluss kam dann noch die « Waschmachine » dran ; der Name alleine machte uns Angst, aber es war wesentlich einfacher und angenehmer als es sich anhörte! ^_^ Es war sehr viel Adrenalin und sehr viel Spaß! :-D



Gegen 15h waren wir zurück im Hostel und haben den Rest des Tages einfach nur im Hostel gechillt, denn wir waren alle ziemlich kaputt. Irgendwann kam dann meine Freundin Etty an und auch Marjorie, die ich in Mui Ne kennengelernt hatte, kam. Wir haben zusammen am Familienessen teilgenommen und danach sind wir zur berühmten « Maze Bar » gegangen. Dort haben wir dann noch Freunde von Etty getroffen und André (er war in einem anderen Hostel) und seine Freunde. Die Maze Bar ist wirklich sehr cool ; es gibt jede Menge enge, verwinkelte Treppen, das Design ist sehr fantasievoll (es erinnert sehr an Alice im Wunderland oder an die unendliche Geschichte) und man kann sich ganz leicht verlaufen! ^_^ Es war ein lustiger Abend, aber wir sind relativ früh ins Bett gegangen.



Am nächsten Morgen sind André und ich zusammen zum berühmten « Crazy House » gegangen, das von der selben Architektin gebaut wird wie die Maze Bar (beide werden ständig ausgebaut und sind zwar offen aber nicht fertig). Uns hat die Maze Bar allerdings besser gefallen, denn das Crazy House war viel zu touristisch und zu kitschig für unseren Geschmack, auch wenn es wirklich cool ist.

Danach haben wir ein bisschen am See gechillt, sind zurück zur Maze Bar gegangen damit wir sie uns bei Licht anschauen konnten und Photos machen konnten und schließlich haben wir im berühmten « An Café » zu Mittag gegessen.

Um 16h musste ich mich dann leider von allen verabschieden und den Bus nach Hoi An nehmen : 15 Stunden, aber gut...





Ich habe Da Lat sehr gemocht. Es ist der erste Ort in Vietnam, der mir richtig gut gefallen hat, alle anderen Orte waren irgendwie langweilig. Klar, die Cu Chi Tunnel und das Kriegsmuseum in Ho Chi Minh waren interessant und die Sanddünen in Mui Ne waren schön, aber ich würde nicht nochmal dorthin zurück reisen. Ich kann euch nur empfehlen so wenig Zeit wie möglich im Süden zu verlieren und relativ schnell Richtung Norden zu reisen, denn dort ist es wesentlich schöner und interessanter (wie ihr in meinen nächsten Artikeln lesen werden könnt). :-)


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