Hero American Killer


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Vietnam's flag
Asia » Vietnam » Southeast » Ho Chi Minh City » District 1
September 8th 2011
Published: September 25th 2011
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First things first: Da wir seit einigen Wochen Probleme mit dem sicheren Entfernen unseres USB -Sticks haben, gibt es bis zu unserer Heimreise (1. Oktober) keine Fotos mehr, da wir durch sinnloses An- und Abstecken schon so manches Foto verloren haben. Wer sich hauptsaechlich fuer die Fotos interessiert, moege bis dahin noch ein wenig warten.

An unserem ersten Tag in Ho Chi Minh City machten wir uns zu Fuss auf den Weg, um das Zentrum zu erkunden. Erster Stopp war ein Pho-Lokal. Pho ist eine vietnamesische Nudelsuppe und wird mit so ziemlich allem gegessen. Wir entschieden uns fuer Rind (Pho Bo) und konnten bei der Gelegenheit auch einen Blick auf einen der groesseren Maerkte (Benh Tanh Market) werfen. Danach ging es zum Fine Arts Museum, welches leider geschlossen hatte. Doch von aussen konnten wir es zumindestens bewundern.

Spaeter ging es vorbei an der Staatsoper in das Museum von HCMC. Dieses erzaehlt hauptsaechlich den Aufstieg von der kleinen Siedlung in der Bronzezeit bis hin zu dem "wirtschaftlichen Wunder" heutzutage, welches es laut Museum ist. Natuerlich wird ein ganzer Stock nur fuer den Vietnamkrieg und die Heldentaten von Ho Chi Minh verwendet.

Mit dem Vietnamkrieg beschaeftigten wir uns weiter als wir uns in das Kriegsmuseum aufmachten. Dort werden alle Laender, welche Vietnam (zumindest mental) unsterstuetzten, aufgelistet (Oesterreich war auch dabei) und diverse amerikanische Kriegsgeraete gezeigt. Auch werden die Graeueltaten der Amerikaner genauestens beschrieben und sogar mit Fotos dokumentiert. Am schlimmsten dabei sind die Fotos von den Opfern des Agent Orange, ein von den Amerikanern benutztes genotoxisches und kanzerogenes Entlaubungsmittel, welches selbst 2 Generationen nach dem Krieg fuer etliche Behinderungen bei Neugeborenen sorgt.
Als letztes schauten wir uns die vietnamesische Notre Dame Kathedrale an, welche sich praktischerweise direkt neben dem Postamt befindet. So konnten wir auch noch gleich ein paar Karten loswerden.

Fuer den naechsten Tag haben wir ein Tour nach Tay Ninh und Cu Chi gebucht: Zuerst ging es nach Tay Ninh, wo wir dem morgendlichen Gebet der Cao Dai im Grossen Tempel zuhoerten. Unser Fuehrer Slim Jim (Slim weil er nur Fisch isst und Jim weil er so viel raucht wie ein "chimney", seine Worte, nicht unsere) erzaehlte uns von der Wichtigkeit des Synkretismus fuer die Cao Dai: So sind Caodaiisten Katholiken, Muslime, Taoisten, Konfuzianisten und Buddhisten in einem.

Danach ging es endlich zu den beruehmten Cu Chi Tunneln. Cu Chi war ein heiss umkaempfter Ort im Vietnamkrieg, da eine Eroberung des Gebietes den Sieg ueber HCMC (damals Saigon) bedeutet haette. Doch konnten sich die Amerikaner im Dschungel nicht so gut zurechtfinden wie die Vietcong, die ausserdem viele Fallen fuer die Eindringlinge gelegt haben und ein Tunnelnetz hatten, welches sich ueber mehrere hundert Kilometer ausstreckte. Die Fallen waren ziemlich cool und auch die Tunnel waren beeindruckend, obwohl sie Tourist-King-Size waren, wie uns Slim Jim versicherte. Abgeschlossen wurde der Aufenthalt mit einem 20-minuetigen Film, der nationalistisch ueber die grausamen Amerikaner berichtete und die groessten Helden der Vietcong vorstellte, die alle den Titel "Hero American Killer" fuer ihre Grosstaten (=zerstoerte Panzer und Helikopter) verliehen bekommen haben. Als wir dann abends angekommen sind, assen wir wieder beim Inder, den wir inzwischen schon ins Herz geschlossen haben.

An unserem letzten Tag verabredeten wir uns gegen Mittag mit den beiden Maedchen aus dem Bus nach Vietnam -sie wollten uns ein wenig herumfuehren. Das gab uns mal endlich wieder die Gelegenheit, ein wenig auszuschlafen, welche wir auch zu nuetzen gedachten. Wir trafen uns dann beim Reunification Palace, welches frueher das Praesidentenhaus von Sued-Vietnam war. Bald fanden wir heraus, dass sie mit ihren Englischkenntnissen zwar nicht sehr viel erzaehlen koennen, doch konnten wir mit Haenden und Fuessen so manche lustige Unterhaltung fuehren. Danach marschierten wir zum Jadetempel, einer der groesseren chinesischen Tempel der Stadt. Dort gab es nebst den Heiligkeiten innerhalb einige interessante Fische und Riesenschildkroeten zu sehen, die bei uns wahrscheinlich in jedem Zoo willkommen waeren. Sonst liessen wir uns von ihnen ein wenig in der Stadt herumfuehren, besuchten noch den Fluss und den Militaermarkt, bevor wir schliesslich zu Abend essen gingen. Auch dorthin liessen wir uns von unseren vietnamesischen Freundinnen fuehren, was das Essen sehr unterhaltsam machte. Typisch asiatisch diskutierten sie eifrigst eine Viertelstunde mit dem Kellner, bevor sie schliesslich quer durch das Menue Speisen fuer alle bestellten. So fanden wir uns bald mit Krabbenarmen und -beinen, Schweinszungen, einer Menge Tofu sowie anderen Spezialitaeten wieder, von denen so manche eine Herausforderung darstellte. Doch war das Essen erstaunlich gut, und die Maedchen haben kaum ihr essen hinunterbekommen, so unterhaltsam war unser hilfloser Versuch, alles richtig zu machen. Im Laufe des Abends erzaehlten wir ihnen auch von unserem naechsten Ziel, der Nationalpark Cat Tien. Da sie selber noch nicht so viel in ihrem eigenen Land herumgereist sind, beschlossen wir, uns am naechsten Tag dort zu treffen. Nachdem wir uns verabschiedet hatten, ging es also wieder zurueck ins Hotel, wo uns in den Morgenstunden des naechsten Tages ein Bus erwartete.

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