Triefende Naesse


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Asia » Vietnam » Southeast » Dong Nai » Cat Tien National Park
September 13th 2011
Published: September 30th 2011
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Am Morgen des naechsten Tages machten wir uns auf den Weg zum Nationalpark Cat Tien. Marco beeilte sich noch zu einem Bankomaten um Geld abzuheben, bevor es in die Einoede ging. Dieser war auch bald gefunden, doch bestand dieser trotz richtiger Eingabe darauf, dass der Code der Bankomatkarte falsch waere. In einem kurzen, aber emotionalen Kampf der Sturheit gewann nach dreimaliger Eingabe die Maschine und Marcos Karte wurde gesperrt.

Inzwischen schrieb die nette Frau an der Rezeption fuer Michael die genaue Busstation auf vietnamesisch auf einen Zettel. Ziemlich sicher, so eine weitere unangenehme Erfahrung mit den Bussen zu ersparen, machten wir uns auf den Weg zu unserem naechsten Ziel. Zwar sind wir nach gut 4 Stunden tatsaechlich in Bao Sau angekommen, doch stellte sich bald heraus, dass die Dame an der Rezeption sich geirrt hat und wir eine Station frueher haetten aussteigen muessen. Mit vielen Bitten hat man sich schliesslich unserer erbarmt und uns gratis einen Sleeperbus in die andere Richtung nehmen lassen.

Als wir schliesslich an der eigentlichen Station Than Phu angekommen sind, hat es leider wieder begonnen zu regnen. Nichtsdestotrotz mussten wir zwei Mopedtaxis nach Cat Tien nehmen, denn die Maedchen warteten schon seit 2 Stunden. Diese begruessten uns von Haengematten aus, bevor wir gemeinsam ein Boot ueber den Fluss zum Nationalpark nahmen. Ein Zimmer wurde schnell gebucht und nach einem etwas ziemlich spaeten Mittagessen gingen wir noch auf eine kleine Wandertour im Regenwald. Da die Maedchen nur ihre Flip-Flops mitgenommen hatten waren wir beide bald alleine unterwegs, zumindest bis der Monsun sich ankuendigte. Aber wir haben noch ein paar coole Gliederfuesser sowie einen Wasserfall gesehen.
Am naechsten Tag wollten wir eine groessere Tour in Angriff nehmen: Da wir zu viert waren, zahlte sich ein Jeep sogar mehr aus als Fahrraeder, und nach langem Ueberlegen entschieden wir uns fuer eine kleine Wanderung zum Crocodile Lake, bei dem wir uebernachten wollten. Mit Blutegelsocken ausgeruestet ging es auf eine abenteuerliche Jeepfahrt auf Offroad-Strassen. Bald passierte was passieren musste: Unser Jeep blieb stecken. Also versuchten wir gemeinsam mit Fuehrer und einem Beifahrer den Jeep rauszuschieben. Muehsam schoben wir den Jeep hin und her, bis schliesslich ein zweiter Jeep kam, mit dessen Hilfe wir das Gefaehrt endlich aus dem Schlamm herausbekommen haben.

Bald darauf kamen wir am Wanderweg an und machten uns auf den Weg zum Crocodile Lake. Leider hat es regenwaldtypisch wieder zu regnen begonnen, was den zuerst angenehmen Weg zu einer einzigen knoechelhohen Wasserlacke machte. Der Regen half auch den Blutegeln, die sich gerne in den Pfuetzen versteckten, um sich dann an unsere Schuhe zu heften. Zum Glueck dauerte der Marsch nicht allzu lange, wodurch wir unsere Kleidung bald ein wenig trocknen lassen konnten. Jedoch wollten wir die Zeit noch ein wenig nuetzen und nahmen deshalb ein Ruderboot hinaus auf den Crocodile Lake, der in Wahrheit mehr ein Sumpf als ein See ist. Zwar ist er in der Regensaison schwer durchquerbar, doch schafften wir uns an dem Schilf vorbeizudruecken. Schon am Anfang warteten gleich zwei Krokodile auf uns, die Marco als Frontmann mit seinem Ruder wegstossen musste. Das wurde von den Krokodilen mit einem zischenden Schnappen beantwortet.
Nach einer kleinen Tour wurden wir abends mit Fisch aus dem See verwoehnt.

Am naechsten Tag machten wir wieder eine Tour (diesmal mit Fuehrer), doch leider haben wir keine Krokodile mehr gesehen. Danach ging es den gleichen Weg zurueck, diesmal aber ohne Regen. An der Hauptstation haben wir noch schnell eine Kleinigkeit gegessen, bevor wir den Nationalpark verliessen und uns zum Bergdorf Dalat aufmachten. Mit einem Bus wollten die Maedchen nicht fahren (zu teuer), stattdessen hielten sie einen der Minibusse an, die einen zu einem guenstigeren Preis zum Ziel bringen koennen.
Bald bekamen wir es aber bei unserem Fahrer mit der Angst zu tun. Nicht nur, dass er unglaublich schnell gefahren ist, er hat auch ziemlich arge Ueberholmanoever getaetigt. So sind wir mehrmals haarscharf wieder in unsere Spur gekommen, bevor ein hupender Bus an uns vorbeibrauste. Tatsaechlich hatten wir auf unserer Reise bis zu diesem Moment (und auch danach) noch nie mehr Angst. Es hat nicht geholfen, dass der Beifahrer, welcher verdaechtig geroetete Augen hatte, sich mit ganzen Koerper aus dem Fenster gelehnt hat und die anderen Autos ausgelacht hat, da sie so langsam fahren. Auch die aeltere Dame hinter uns, welche zuerst Michael ins Ohr hustete, bevor sie sich endgueltig uebergab, war nicht sehr beruhigend. Doch die Maedchen meinten, das sei normal, und haben bei der schaukligen Fahrt sogar noch ein wenig geschlafen. Michael hat dem Fahrer trotzdem den unruehmlichen Titel "Des Wahnsinns knusprige Beute" verliehen.

Dalat erinnert architektonisch und landschaftlich mehr an die Normandie als an Vietnam, sogar einen charakteristischen Dauerniesler gibt es. Tatsaechlich hat Alexandre Yersin, der hier fast so sehr wie Ho Chi Minh verehrt wird, einen grossen Eindruck hinterlassen. Durch den Regen sind auf jeden Fall unsere Wanderplaene ins Wasser gefallen, stattdessen haben wir uns 2 Tage mit Gondelfahrten und so manchen Museen begnuegt. Am coolsten ist wohl das Crazy House gewesen, welches (glauben wir) Vici sehr gefallen haette. Von einer vietnamesischen Architektin erbaut, die in Moskau studiert hat und von Antoni Gaudi beeinflusst wurde (zum Glueck waren wir davor noch in Barcelona), ist das Crazy House wohl wirklich eines der verruecktesten Haeuser auf der Welt. Von verschachtelten Gaengen, die aus "Alice im Wunderland" stammen koennten bis hin zu verschiedenen Tierfiguren, die einen mit roten LED-Lampen als Augen boese anleuchten, hat uns der gesamte Komplex ziemlich beeindruckt.

Nach Dalat haben wir uns schmerzlichst von Linh und Hue verabschiedet, welche wieder zurueck nach Saigon studieren mussten, waehrend wir uns weiter in die etwas waermere Strandstadt Nha Trang aufmachten...

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