Just another adventurous day in paradise...


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Thailand's flag
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June 19th 2008
Published: June 19th 2008
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... wie Chris aus Amerika gelegentlich Abends gesagt hat.

Die Zeit in Ton Sai vergeht wie im Flug. Ich kann mich schwer an drei Wochen erinnern, die so schnell vorbei waren und die so viel Spass gemacht haben. Nun sitze ich wieder im 40-Cent-pro-Stunde-Internet-Cafe in Bangkok bei "The Artists Place" und versuche die Zeit in Ton Sai in Worte zu fassen.

Nachdem ich schon am Anfang sehr schnell Anschluss an die "Ton Sai Familie" gefunden habe, war ich mit den Leuten die ganze weitere Zeit unterwegs. Vor allem Chris und Victoria, beide aus Kalifornien, Marko (Kanada), Luke (England), Cat (Neuseeland), Kei (Japan) Fabian & Elli (Schweiz), und Marry (die Welt) habe ich viele unterhaltsame Stunden zu verdanken. Doch da viele letzte Woche abgereist sind, war auch fuer mich der Punkt gekommen, an dem ich Abschied nehmen und wieder reisen wollte. Oh ja, in Ton Sai kann man stecken bleiben und da ich schon eine Woche laenger geblieben bin als ich wollte habe ich mich trotz eindringlicher Appelle nicht mehr ueberreden lassen wollen, noch laenger zu bleiben. Ich will ja noch mehr von Suedostasien sehen! Und das Kletterparadies Ton Sai werde ich garantiert wieder sehen. In einem Jahr oder so gehts da wieder zum Klettern hin! Piet, Robert, Lucie, Miri, wie schauts aus? 😊

Dank der enorm vielen, abwechslungsreichen Kletterrouten hat sich meine Kletterei in den letzten drei Wochen stark verbessert. Im Nachstieg klettere ich nun 7+, im Vorstieg klappt ab und zu eine 7-. Dazu muss man aber anmerken, dass die Touren tendenziell etwas leichter als in Deutschland eingestuft sind. Auch ist der Fels hier etwas anders als im Frankenjura, er bietet mehr Loecher, Taschen und Griffe.
Was auch ungemein den Willen beim Klettern staerkt sind immer die kleinen Gruppen an Zuschauern, die einen an den schwierigen Stellen anfeuern.

Als ich vor drei Wochen in Ton Sai ankam, habe ich eine Seilschaft die "Humanality" - eine Grad 7 Vierseillaengentour direkt ueber der Freedom Bar - klettern sehen. Der erste Gedanke war: "Wie kann man so verrueckt sein?", "Das wuerde ich mich nie trauen!". However, gestern nachmittags um drei stand ich in 80 Meter Hoehe und habe meinen Sieg ueber die Humanality mit Marko und einem "Gipfel-Singha" begossen. Zwei Tage zuvor bin ich mit Chris die "Big Wave" geklettert, ebenfalls vier Seillaengen und letzter Anker im Ueberhang auf 115m Hoehe. Belohnt durch einen umwerfenden Blick ueber Ton Sai
vor einem Felsen bei Phra Nangh Beachvor einem Felsen bei Phra Nangh Beachvor einem Felsen bei Phra Nangh Beach

das Bild ist vor allem zum neidisch machen :)
und Rai Leh Beach. Das Adrenalin sah man zwei Stunden danach noch in meinem Gesicht. Selten hat sowas soviel Spass gemacht 😊.

Nun ja, was ist ausser Klettern seit meinem letzten Blogeintrag noch so passiert? Zuerst einmal gibt es da etwas unerfreuliches zu berichten. Nachdem ich in der ersten Woche hier mein Vertrauen in Ton Sai und seine Einwohner und die Backpacker aufgebaut habe, wurde dieses schwer enttauescht, da mir abends in der Corner Bar mein Geldbeutel mit 50 Euro und Kreditkarte abhanden kam. Meine VISA-Karte ist normalerweise nicht im Geldbeutel, sondern im Guesthouse. Allerdings war ich an diesem Tag am ATM. Auf dem Tisch liegen gelassen und ne halbe Stunde an der Bar gesessen. Ich habe am naechsten Tag alle Hebel in Bewegung gesetzt. Doch das half leider nichts. Am Abend habe ich dann in einer chaotischen Telefonstunde meine Karte sperren lassen. Gluecklicherweise habe ich noch meine EC-Karte mit der ich auch an Geld komme.

Von den vielen Naechten, die meist mit gemeinsamem Abendessen begannen und in der Corner Bar oder im Kasbah endeten ist mir noch gut die Nacht in Erinnerung, in der sich zwei Ratten zwei Stunden lang durch mein Zimmer gejagt haben. Sie haben
The Gun Show :)The Gun Show :)The Gun Show :)

wie Marko zu sagen pflegte
zuvor die vakuumverpackten Muesli-Riegel gefunden, indem sie ein Loch in meinen Rucksack genagt haben. Als waere das noch nicht genug hat es in der Nacht so fuerchterlich gestuermt, dass es immer wieder das Dach meines Bungalows mit riesem Krach leicht angehoben hat. Das war schon "pretty scary". Durch ein Loch ist auch noch Wasser reingetropft. Nun ja, am naechsten Tag bin ich in den Bungalow gegenueber gezogen und alles war wieder im Lot.

Richtig schlechtes Wetter war nur drei Tage lang, mit ueblem Monsunregen und -stuermen. Warm wars trotzdem und deswegen sind wir einmal zu fuenfzehnt im stroemenden Regen ins Meer. Doch auch an diesen Tagen konnte man Klettern, wenn man sich die ueberhaengenden Waende ausgesucht und den super-glitschigen Zustieg ueberstanden hat.

Nach dem Klettern lockte immer ein Sprung in einen der Pools der teuren Ressorts in Railey. Da momentan Low Season ist, gibt es zu wenige Gaeste, als dass sich Kontrollen lohnen und so muss man nur souveraen reinmarschieren. Mit den Leuten in Railey hatten wir wenig zu tun, da sich hier typischer Strand-, Sonne- und Badetourismus abspielt. Braungebrutzelte, faule Europaer, komischerweise auch noch viele davon in unserem Alter.
Noch exklusiver ist Phra Nangh Beach, wo man
Die LaguneDie LaguneDie Lagune

ein sehr schweisstreibender und glitschiger Weg hinauf, ueber den Huegel und dann wieder auf Meeresniveau hinab. Nur bei Flut sieht die Lagune so aus. Nahezu keine Touristen (vor allem nicht aus Railey und Phra Nang :) wagen den Aufstieg.
Suiten fuer 1100 Euro die Nacht bekommen kann. 2 km Luftlinie von meinem 3 Euro Bungalow entfernt.

Ein weiterer erwaehnenswerter Punkt: Die Tierwelt! Unumgaenglich und supernervig sind natuerlich die Moskitos und andere stechende Insekten. Fabian wurde beim Klettern von einer Hornisse gestochen. Unschoen. Doch Gott sei Dank gibt es Geckos in allen Variationen, die Nahts die Moskitos im Zimmer fressen. Oder recht eindrucksvolle, handtellergrosse Spinnen holen sie. Im, bzw. beim Meer gibt es kleine Krebse zu verzeichnen, die irrsinig schnell vor den Fuessen der Menschen in ihre kleinen Sandhoehlen fliehen, deren Eingang sie mit einem Labyrinth aus keinen Sandkuegelchen umgeben. Die eher weniger gern gesehenen Meeresbewohner sind Feuerquallen, deren Beruehrung ziemlich weh tun kann. Auf dem Fels findet man den ganzen Tag ueber grosse Affenfamilien, deren Gattung ich nicht kenne und einige Gibbons. Das netteste Tier ist aber eindeutig das zahme Gri-Gri, eine Art Eichhoernchen, dass in der Freedom Bar den Leuten auf die Schultern springt und Kletterer an der Ton Sai Wall nach oben begleitet, indem es sich hartnaeckig weigert, von den Armen zu verschwinden. Wenn es regnet hoert man nachts die grossen Kroeten, deren Ruf wie ein sehr tief gesprochenes "What?" klingt. Ausserdem noch zu finden: Gluehwuermchen
Abseiling von der Fledermaushoehle ueber Railey BeachAbseiling von der Fledermaushoehle ueber Railey BeachAbseiling von der Fledermaushoehle ueber Railey Beach

Direkt ueber meinem Kopf der Huegel, ueber den man von Railey (rechts) nach Ton Sai (links) steigen kann.
und Schlangen, wobei ich keine einzige gesehen habe.

Alles in allem hatte ich drei wundervolle Wochen und als gestern morgen um sechs auf dem Long Boat Ton Sai hinter den Felsen verschwunden ist, war ich schon etwas wehmuetig. Mit dem Bus ging es zum Flughafen, mit Air Asia nach Bangkok und mit dem Flughafenbus, Skytrain, Faehre und Motorcycle zurueck zu "The Artists Place". Nachdem ich nun heute mein Visum um 7 Tage verlaengert habe, war ich noch mit Local Bus, U-Bahn, Tuk-Tuk und Faehre unterwegs, sodass ich in zwei Tagen alle Verkehrsmittel benutzt habe. Morgen abend geht es mit dem Nachzug nach Chiang Mai, wo ich mich allerdings nicht lange aufhalten, sondern schnellstmoeglich an die Grenze von Laos fahren will. Davon dann mehr im naechsten Blogeintrag.


Additional photos below
Photos: 29, Displayed: 26


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Chris und ich am Ende von "Big Wave"Chris und ich am Ende von "Big Wave"
Chris und ich am Ende von "Big Wave"

115m und ein traumhafter Blick.
...und wenn sie gross sind......und wenn sie gross sind...
...und wenn sie gross sind...

...kann man dann sowas machen!
Die Freedom Bar von obenDie Freedom Bar von oben
Die Freedom Bar von oben

sehr relaxter Platz fuer die "Rest-Days"
meine Schuhe sind fertigmeine Schuhe sind fertig
meine Schuhe sind fertig

Deswegen habe ich sie auch ner Kletterschule fuers Deep Water Soloing geschenkt.


19th June 2008

Hallo mein Sohn! Deine Bilder sind wirklich großartig und auch dein Kommentar klingt überzeugend. Natürlich sind Ma und ich froh, dass wir nicht alles, was du so getrieben hast, mitbekommen haben. Viel Spass dir noch und bleib jetzt auch mal auf dem Boden!
22nd June 2008

Schade
Schade, dass man da nicht mit dem Wohnwagen hinfahren kann, Tina hat leider was gegens Fliegen. Tolle Fotos, sieht cool aus. Dummes Ding mit deiner Visa-Karte. Machs gut! O.W.

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