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So, nun der etwas ausfuehrlichere Bericht aus einem Internetcafe, wo die Stunde nur 1,20 Euro pro Minute kostet.
Nach fuenf Tagen in Ton Sai kann ich verstehen, warum man hier haengen bleiben kann. Ein Kletterlehrer an der Uni hat gemeint, er war auch in Krabi und wollte zwei Wochen bleiben, ist dann aber sieben geblieben. Auch ich spiele schon mit dem Gedanken, meinen Flug um ne Woche zu verschieben. Viele Backpacker sind schon eine halbe Ewigkeit hier. Seit Februar oder Maerz. Robert, ein leicht arroganter Schweizer hat sogar schon hier in einer Kletterschule fuer zwei Monate gearbeitet.
Sich hier seine Zeit zu vertreiben ist nicht schwer. Das geht natuerlich in erster Linie mal mit dem Klettern los. Bei ueber 700 geschraubten Routen ist alles geboten, was das Kletterherz begehrt. Alle Schwierigkeitsgrade ab Grad 5- bis Grad 9+, Rissklettern, grosse Henkel, kleine Fingerknubbel, Ueberhaenge, ... Dazu das ganze noch als Multi-Pitch (Mehrseillaengentour), als normale Tour bis 40m oder als Deep Water Soloing auf den Inseln im 20km Umkreis. Kletterausruestung kann relativ guenstig geliehen werden. Ich habe nur meine Schuhe dabei, sodass ich mir einen Gurt und Chalk geliehen habe. Des weiteren kann man hier Kajak fahren, Schnorcheln, Tauchen, Base Jumping von
Party am ersten Abend
in der "One More Bar"-Bar. Davon gibts insgesamt drei :-) den Cliffs, und wohl noch viel mehr. Das allabendliche Chang Beer ist meistens gut verdient. Dies wird dann vorzugsweise am Strand eingenommen, die ganze Nacht nur mit der Badehose bekleidet, so dass man schnell mal noch ins Meer springen kann. Dazu noch Musik aus dern naechsten Bar und Lagerfeuer und Feuershow mit schwingenden Feuerbaellen ("Poi") und -staeben. So kann man sich die Nacht um die Ohren schlagen. :-)
Was dem Ort momentan einen weiteren Reiz verleiht, sind die nur spaerlich vorhandenen Touristen (Low Season!). Damit bildet sich eine grosse Familie aus Backpackern und Kletterern, die jeden Abend zusammen Essen geht, danach was trinken in der "Freedom Bar", "Corner Bar" oder "Chillout Bar". Fruehstuckstreffpunkt ist immer das "Cafe" gegenueber von "Wees Climbing Shop", wo dann der Tag geplant wird und wo man sich dann spontan irgendwelchen Seilschaften anschliessen kann. Es sind viele Nationen vertreten, Frankreich, Deutschland, Schweiz, Kanada, England, USA, Tschechien, Italien, ... Die allermeisten zwischen 20 und 35 Jahren alt, wobei die meisten doch etwas aelter sind als ich. Verstaendigung ist selbstverstaendlich auf Englisch, wobei ich dabei noch leichte Schwierigkeiten habe, da hier saemtliche Dialekte zusammen kommen, dann alles durcheinander, mit lauter Musik. Und dann noch clever antworten... Nicht
Blick von Ton Sai nach Railey West
im Vordergrund Ton Sai, im Hintergrund Railey West Beach und die Felsenkette, die die Bucht abschliesst, sodass sie nur per Boot zu erreichen ist. so einfach.
Ton Sai hat eine Hauptstrasse, die U-foermig vom Strand ausgeht und dann zum Strand zurueckkehrt. Wasser und Basics werden in drei oder vier Minimarkets gekauft, gegessen in Restaurants (teurer als in Bangkok, und mit allen Schikanen des Western-Foods ausgestattet, Burger, Sandwich, French Fries, ...). Dann gibt es noch Kajak-Verleihe, Klettershops und Guesthouses. Zuerst habe ich in Strandnaehe im "Mambo Guesthouse" gewohnt, doch da mir das "Bad" da echt etwas zu basic war bin ich ins "Dream Valley Ressort" (nichts auf das "Ressort" einbilden :-) gezogen, wo ich zum gleichen Preis einen Bungalow mit 1,40 Bett, Moskitonetz, Ventilator und Bad mit Dusche, Klo mit Spuelung (!) und ein Waschbecken (!) habe. Lediglich die sich taeglich neu orientierenden Ameisenstrassen durchs Bad stoeren ein wenig.
Per Fuss erreicht man ueber eine 20-minuetige Fels-Kletterei Railey Beach West, wo die etwas teureren Touri-Ressorts zu finden sind. Hier bezahlt man statt drei Euro pro Nacht wie ich schnell mal 40 Euro pro Nacht. Da wir nach dem Klettern aber ab und zu in deren Pools einbrechen haben wir den Komfort auch :-).
Ton Sai, Railey West, Railey East und der noch teurere Phra Nang Strand sind alle - obwohl mit dem
Das Fruehstuck der Champions :)
Muesli mit Ananas, Mango, Melone und Joghurt. 1,30 Euro Festland verbunden - nur mit dem Boot zu erreichen. Dies stellt ein kleines Problem dar, da die Longboats mit den schoenen bunten Wedeln vorne stark von der Tide abhaengen und die auch jeden Tag macht was sie will. Ausserdem bilden die Faehrmaenner ein uebles Kartell, dass unsere Situation schamlos ausnuetzt und fuer 8 Minuten Bootsfahrt von Ao Nang nach Ton Sai zwei Euro verlangt. Nebenbei, die Orte am besten bei Google Maps/Earth mal suchen :-).
Die letzten Tage bestanden hauptsaechlich aus Faulenzen, Schwitzen, Klettern, Schlafen. Zweimal war ich Deep Water Soloing. Das erste mal mit "Wees Climbing School", an zwei Felsen und alles von Wee aus organisiert. Das zweite - und noch coolere - Mal hat Marco (Kanadier, 35, Aussteiger, sehr sympatisch, ein grosser Redner und "leader of the gang") etwas chaotisch organisiert. Die ganze "Familie" ist mit zwei Longboats an den Fels gefahren und danach abends an einen kleinen Strand auf einer vorgelagerten Insel, wos dann Fisch- (1x selber gefangen, 19x mitgebracht 😊 und Karoffel-Barbecue gab. Und einen riesen Kasten voll Eis und Bier und Sang Som, der Thai-Rum.
Gestern war ich mit Fabian, einem Schweizer, der nebenbei auch Informatik studiert (!), klettern. Der Zustieg zur Wand
Loid auf der Slackline
ueberragender Gleichgewichtssinn erforderlich "The Keep" war recht beschwehrlich und fuehrte 50m uebers Meer. Von dort aus ist Fabian eine 32m hohe 6+/7- vorgestiegen. Oben angekommen hat er sich am Anker festgemacht und mich von oben gesichert. Ich hatte soweit ich mich erinnern kann noch nie so Schiss. Der Blick ueber die Schulter faellt 70m in die Tiefe ins tuerkisfarbene Meerwasser. Als besonderes Schmankerl waren in der Tour die in Krabi weit verbreiteten Stalaktiten zu finden. Diese nuetzt man zum Klettern, indem man den Fuss in die Wand stemmt, sich dann um 180 Grad dreht und den anderen Fuss an den Stalaktiten setzt. Dann schwebt man im Spagat ueber einer Menge Luft. Und das alles bei 35 Grad im Schatten und 80% Luftfeuchtigkeit. Die letzten drei Tage hat es wunderbarerweise nicht geregnet, sodass die Luftfeuchtigkeit noch ertraeglich ist und der Fels sehr trocken. Das Wetter ist hier momentan wirklich wie zur besten Jahreszeit. Selbst wenn es regnet beschraenkt sich dies auf eine halbe Stunde oder Stunde, sodass danach weitergeklettert werden kann.
Heute habe ich nun einen "Rest-Day" in Ao Nang eingelegt, wo ich ein paar Klamotten eingekauft habe und nun hier im Internet-Cafe sitze. Alle weiteren Impressionen sind den Bildern zu entnehmen. Ton
Eins der Longboats
am Strand von Ton Sai Sai in Google Maps
hier
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Andrej
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70 Meter?! Oh man... ich glaub ich würd mir einsch... :D Respekt! Aber echt genial so überm Wasser zu hängen. Ach ja übrigens .. hast einen sehr lustigen Schreibstil :) Erinnert ein bißchen an "Resturlaub" :) Weiter so... Gruß