Ruinenstadt


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May 8th 2010
Published: May 11th 2010
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Sukhothai gilt als erstes thailändisches Königreich. In jener Zeit wurden die Thaischrift entwickelt und der noch heute praktizierte Theravada-Buddhismus aus Ceylon ins Land geholt. Die Stadt Sukhothai wurde im 13. Jhd. n. Chr. an der Stelle einer alten Khmer-Siedlung gegruendet. Ihr erinnert Euch vielleicht, das waren die Typen, die Angkor Wat gebaut haben.

Angkor und Sukhothai haben die ein oder andere Gemeinsamkeit. In beiden Faellen hat man eine eher maessig attraktive neue Stadt (Siem Reap im Falle von Angkor, Neu-Sukhothai in Thailand), sowie eine historische Ruinenstadt, die der Grund fuer die Touristen ist, die Region zu besuchen. Ein auffaelliger Unterschied zu Angkor ist (neben den tiefer gehenden historischen und stilistischen Unterschieden, Sukhothai ist juenger als Angkor und hat seinen eigenen Stil), dass Sukhothai deutlich kleiner ist und dadurch deutlich weniger Touristen anzieht als die Mega-Ruinen von Angkor (auch, wenn man wieder einmal die Tatsache, dass Nebensaison ist, beruecksichtigen muss). In Neu-Sukhothai gibt es deutlich weniger Gaestehaeuser als in Siem Reap und man muss sich nicht staendig irgendwelcher Tuk-Tuk-Fahrer erwehren. Im Gegenteil, will man deren Dienste beanspruchen, muss man sie schon aktiv anhalten. Allerdings benoetigt man im Gegensatz zu Angkor auch keinen Fahrer, um sich die Tempel anzusehen.

Ich fuhr morgens fuer 20 Baht (ca. 50 Euro-Cent) mit einem grossen Songthaew in das zwoelf Kilometer entfernte Alt-Sukhothai, wo ich mir ein Fahrrad mietete und den sogenannten Historischen Park selbst erkundigte. Es waren zwar einige andere Besucher unterwegs, aber deren Anzahl war doch insgesamt erstaunlich gering. Mehr als einmal war ich der Einzige in der jeweiligen Tempelruine, vor allem bei den aeusseren Tempelbereichen, fuer die man extra Eintritt bezahlen musste. Insgesamt gibt es drei Bereiche, die jeweils 100 Baht Eintritt kosten, nur der zentrale Bereich ist diesen Preis wirklich wert. Ein weiterer Unterschied zu Angkor war die angenehme Zurueckhaltung der Haendler. Auch deren Zahl hielt sich in Grenzen. In Angkor hingegen wurde man bei jedem Tempel mit einem lauten "Pineapple! Banana! Mango!" empfangen, von den buecherverkaufenden Kindern ganz zu schweigen. Nichts dergleichen in Sukhothai.

Als aergerlich empfand ich, dass es immer wieder einige Touristen gibt, die nicht wissen, wie man sich benehmen soll. Klar ist es heiss, aber nichtsdestotrotz ist Sukhothai aufgrund der vielen Tempel und Buddhastatuen eine heilige Staette, ungeachtet der Tatsache, dass es sich um Ruinen handelt. Schlimm genug, wenn man diese in aermellosen Beer-Lao-Shirts besucht, aber ein Typ hatte tatsaechlich nur Shorts an und ein Handtuch um. Die Thais sagen in der Regel nichts (aus Hoeflichkeit), aber die Gesichtsausdruecke der zufaellig Anwesenden sprachen Baende. Wenn man in ein solches Land reist, sollte man sich schon ein wenig mit den Gepflogenheiten beschaeftigen und sein Verhalten entsprechend anpasst. Es erwartet keiner, dass man langen Anzug und Krawatte traegt, aber ein T-Shirt und knielange Hosen sollten schon drin sein. In Deutschland besuche ich z.B. den Koelner Dom oder die Dresdner Frauenkirche ja auch nicht in Badeshorts.

Nach einem extrem heissen Tag (mittlerweile sind Temperaturen um die 40 Grad nicht mehr die Ausnahme, sondern die Regel) ging es am spaeten Nachmittag zurueck nach Neu-Sukhothai, wo ich mir noch einen eiskalten Shake genehmigte. Am naechsten Tag ging es dann weiter nach Bangkok. Berichte aus dem "Kriegsgebiet" folgen demnaechst.


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11th May 2010

Wat Mahathat sieht sehr eindrucksvoll aus. Klasse! 40°, du meine Güte. Da würde ich zerfließen. Alles Gute weiterhin.

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