Trincomalee, Jaffna und Anuradhapura


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December 11th 2018
Published: December 16th 2018
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Nachdem ich nun Colombo und die Gegend rund um Sigiriya erkundet hatte, wollte ich nun den Osten und den Norden Sri Lankas entdecken, also bin ich nach Trincomalee und nach Jaffna gefahren. Eigentlich hatte ich viel mehr im Osten sehen wollen, viel mehr Strände, aber Roy hat mir davon abgeraten und das war auch gut so. Im Moment ist Monsoon Zeit im Osten von Sri Lanka (komischerweise ist auf dieser kleinen Insel die Monsoon Zeit im Osten und im Westen unterschiedlich!) und somit war dort überall tote Hose, absolut nichts los, viele Läden, Restaurants und Bars geschlossen.

Von Polonnaruva war es eine halbe Stunde Fahrt zurück nach Habanara und dann nochmal 2 1/2 Stunden nach Trincomalee von wo aus ich einen anderen 30 minütigen Bus zu dem Hostel nehmen musste, das ich für Eddy und mich in Uppuveli gebucht hatte. Ich hatte Eddy ein paar Tage vorher im Fresco Lion Villa Hostel in Sigiriya kennengelernt und wir hatten beschlossen zusammen den Norden Sri Lankas zu erkunden. Er war 2 Tage mit anderen Leuten nach Kalpitiya gefahren während ich in Polonnaruva war und dann haben wir uns in Trincomalee wiedergetroffen.

Nach einer schnellen Dusche sind wir dann zuerst mal was zu Abend essen gegangen, denn in unserem Hostel (das Wanderers Hostel) gab es kein Essen. Wie gesagt, es war keine Saison und so waren viele Restaurants total leer oder sogar zu, aber wir fanden dann doch noch ein Restaurant, das 7 to 11 Restaurant, wo einiges los war und wo das Essen günstig und lecker war. Mit Eddy habe ich angefangen richtig lokales Essen und Straßenessen in Sri Lanka zu probieren und ich muss sagen, es ist wirklich sehr lecker überall! In den meisten Stellen ist es relativ sauber und man muss keine Angst haben irgendwo eine Lebensmittelvergiftung zu erwischen. :-) Den Abend habe ich gegrillten Reis mit Tunfisch gegessen (gewöhnlich esse ich nicht so gerne Tunfisch auf Grund der Art wie er kultiviert wird, aber hier in Sri Lanka ist der Tunfisch im Meer beheimatet und frisch) und Eddy hatte Kottu mit Tunfisch. Kottu ist ein Gericht aus klein gehacktem Roti (eine Art Pitta Brot) gemischt mit Gemüse und manchmal mit Eiern, Hünchen oder Fisch. Nach dem Essen sind wir dann noch zu Fernando’s Bar gegangen, die einzige offene Bar am Strand in Uppuveli. Normalerweise haben sie dort live Musik und die Kellner tanzen um die Tische rum (das ist jedenfalls was die Leute auf Tripadvisor sagen), aber da es keine Saison ist war die Bar total ruhig und es gab nicht mal Musik... Naja, sie hatten gutes Bier und es war schön am Strand zu sitzen. :-)



Am nächsten Tag haben Eddy und ich dann Trincomalee erkundet. Wir hatten ziemliches Glück mit dem Wetter : es war zwar etwas bewölkt, aber es hat nicht geregnet und wir haben sogar etwas Sonne mitbekommen. :-) Trincomalee ist ganz nett, aber es gibt dort nicht wirklich viel zu sehen oder zu tun. Es gibt dort ein ziemlich großes Fort, das heute Stützpunkt des Militärs ist. Man kann es trotzdem noch betreten um den Tempel oben auf der Klippe zu besuchen. Ansonsten gibt es in Trincomalee nicht wirklich was zu sehen und ein halber Tag dort ist definitiv genug! Von dort aus sind wir dann nach Nilaweli gefahren, ein Ort etwas nördlich von Trincomalee wo es super schöne Strände geben sollte und wo wir zu Mittag essen wollten. Das stellte sich dann aber schwieriger heraus als gedacht : es war natürlich fast alles geschlossen! Schlussendlich fanden wir dann zum Glück doch noch ein Restaurant am Strand das offen war, ansonsten wären wir wahrscheinlich vor Hunger gestorben! Irgendwie haben Eddy und ich immer total spät zu Mittag gegessen und wir waren immer hungrig... ^_^ Eigentlich war es relativ teuer, aber sie hatten zum Glück vegetarischen gegrillten Reis der günstig war.

Der Strand in Nilaweli war ganz nett und es waren sogar um die 30 Leute dort! Wir sind ein paar Stunden dort geblieben und dann sind wir wieder zurück nach Uppuveli gefahren wo wir zuerst ein Bier in Fernando’s Bar getrunken haben und dann wieder im 7 to 11 Restaurant gegessen haben ; wie ich sagte es waren die einzigen offenen Restaurants... ^_^



Am nächsten Morgen haben Eddy und ich dann einen Bus von Trincomalee nach Jaffna genommen, den nördlichsten Ort in Sri Lanka. Der Bus brauchte 4 Stunden bis dort und glücklicherweise fuhr er genau an unserem Gasthaus vorbei und wir mussten nicht mehr weit zu Fuß gehen. Nachdem wir im Sky View Park Gasthaus eingecheckt hatten sind wir dann zuerst mal was Essen gegangen ; wir waren mal wieder vor Hunger am sterben, denn es war schon 14h. Wir sind zu einem kleinen lokalen Restaurant um die Ecke gegangen die ganz guten Reis und Curry hatten. Danach haben wir dann einen Bus ins Stadtzentrum genommen um uns die Altstadt anzuschauen. Genau wie in Trincomalee gab es auch hier nicht viel zu tun oder zu sehen, nur ein altes Fort von dem nur noch die Außenmauern stehen und eine Bibliothek die allerdings nach dem Bürgerkrieg vor ein paar Jahren neu aufgebaut wurde und somit also nicht sehr alt ist. Naja, egal, wir hatten eine gute Zeit dort, das ist alles was zählt. :-) Dann sind wir noch zum Markt gegangen um uns ein bisschen die Zeit zu vertreiben bevor wir zurück zum Gasthaus fuhren. Unterwegs haben wir dann noch ein paar Bier im Weinshop gekauft (es gibt hier spezielle Weinshops, denn in Supermärkten kann man keinen Alkohol kaufen), aber zu Abend gegessen haben wir im Gasthaus, auf unserem Balkon von wo aus man eine schöne Sicht auf den Park hatte ; wir haben Kottu mit Eiern gegessen, was ganz gut war, nur ein bisschen scharf. Den Abend haben wir dann 2 junge Typen Anfang 20 im Gasthaus kennengelernt die wir aber beide nicht mochten ; sie hatten so eine « fuck the world » Mentalität und waren einfach nicht aufgeschlossen...



Am nächsten Tag, Samstag morgen, haben wir einen Roller in unserem Gasthaus gemietet und wir sind losgezogen die Gegend um Jaffna rum entdecken. Es ist eine relativ weite Strecke und wir haben ein paar Stunden gebraucht um rund zu fahren. Wir sind Lonely Planet gefolgt, aber ganz ehrlich, Lonely Planet für Sri Lanka ist scheiße. Eddy und ich hatten beide die neueste Version des Buches die dieses Jahr erschienen ist, aber viele Infos waren falsch oder stimmten nur teilweise und die Hostels die dort drin empfohlen werden haben in Wirklichkeit online ziemlich schlechte Bewertungen. Im Norden Sri Lankas übertreibt Lonely Planet ziemlich, wahrscheinlich einfach um das Beste aus dem wenigen zu machen das es dort zu sehen gibt. Es gab auch hier mal wieder nicht viel zu sehen oder zu tun, aber wir hatten trotzdem einen richtig schönen und lustigen Tag, hauptsächlich weil Eddy mir gelernt hat wie man einen Roller fährt! Das war echt total aufregend und lustig! :-D Zu Anfang war ich sehr unsicher, aber Roller fahren ist echt einfach und ich lerne schnell. :-) Es war relativ spät als wir endlich am einem Strand ankamen, der anscheinend der schönste Strand im Norden sein soll. Er war auch ganz schön, aber nicht atemberaubend... Mal wieder waren wir halb am verhungern ^_^ und es gab kaum Essen, aber in kleiner Laden am Strand verkaufte Frühlingsrollen und wir haben deren dann ein paar gekauft. Die waren richtig gut, aber anders als die, die wir so kennen : sie sind mit Kartoffeln und einer Art Gemüsecurry gefüllt und die Leute essen sie oft kalt. Hier hatten wir Glück und sie haben sie frisch für uns gemacht, so waren sie super lecker! :-D

Nach ein paar Stunden relaxen am Strand wollten wir dann zu einem anderen Ort fahren und irgendwann kamen wir dann an einem kleinen Hafen an von wo aus man normalerweise mit einem Boot oder einer Art Plattform zur Insel auf der anderen Seite fahren kann. In Jaffna sind die meisten Inseln durch lange Straßen mitten im Meer mit dem Festland verbunden, aber nicht hier. Wir fragten ein paar Leute wann und wo die Plattform oder das Boot kommt, aber jeder sagte uns, dass es keinen Transport gibt, dass das Boot beschädigt ist und wir zurück über die Hauptstraße fahren müssen... Später haben wir dann erfahren, dass das nicht stimmte und dass wir einfach nur ein bisschen hätten warten müssen. Es ist so komisch hier überall, es ist genau wie Amanda sagte : die Leute bevorzugen es einem etwas vorzulügen als « ich weiß es nicht » zu sagen oder einem etwas zu erklären. Wir denken, dass das daher kommt, das die Leute einem antworten wollen und nicht zeigen wollen dass sie entweder nicht gut englisch können oder die Antwort nicht wissen, also lügen sie. Das ist natürlich nicht nur total bescheuert sondern auch nervig, da man ständig überall falsche Informationen bekommt...

Dann sind wir also die Hauptstraße zurück und zu einem Tempel im Stadtzentrum gefahren. Der Tempel war ganz schön und dann haben wir uns zum Abschluss noch ein wohl verdientes Eis gegönnt! ^_^ Es war nicht das beste Eis, aber für Sri Lanka war es ziemlich gut! :-D

Den Abend wollten wir zur Abwechslung mal Pizza essen anstatt lokales Essen, also sind wir auf die Suche nach einer guten Pizzaria gegangen. Der erste Laden schien nicht besonders, also sind wir weiter gefahren und haben im zweiten Laden ne Pizza bestellt. Als wir die dann bekamen sah die nicht sehr lecker aus (und sie war furchtbar!), also haben wir auf unserem Weg zurück zum Gasthaus bei Pizza Hut angehalten und haben und noch Käse-Knoblauchbrot gekauft was dann zum Glück lecker war. :-) Eigentlich hatten wir beide eine Pizza von Pizza Hut gewollt, aber als wir im zweiten Laden waren sah die Pizza ganz okay aus und keiner von uns machte den Mund auf um zu sagen, dass er lieber zu Pizza Hut gehen würde ; hätten wir das besser mal gemacht...! Naja, jetzt bin ich auf jeden Fall für die nächste Zeit von meiner Lust auf Pizza geheilt! ^_^



Sonntag sind wir dann mit unserem Roller zum Hafen gefahren und von dort aus wollten wir ein Boot nach Delft nehmen, der größten Insel von Jaffna. Der Manager von unserem Gasthaus hatte uns gewarnt, dass die dort wahrscheinlich auch wieder sagen würden, dass es kein Boot gibt oder so und er hatte Recht : die Polizisten am Hafen bestanden darauf, dass zu wenig Leute dort sind und das Boot deshalb erst um 13h30 losfahren würde. Das war glattweg eine Lüge! Ich kann einfach nicht verstehen, warum sie das tun, das macht doch keinen Sinn!? Wir haben einfach dickköpfig vor dem Boot gewartet und es kamen dann auch mehr und mehr Leute. Das Boot fuhr zwar eine halbe Stunde zu spät ab, aber es fuhr und wir konnten unseren Roller mitnehmen. Da weniger Leute dort waren haben sie auch Preise etwas raufgeschraubt (150R p.P. + 150R für den Roller), aber wir wollten unbedingt auf die Insel, also war es uns egal. Wir brauchten ungefähr eine Stunde bis dort und es war also bereits 11h als wir endlich in Delft ankamen und wir hatten 3 1/2 Stunden auf der Insel, da das Boot um 14h30 wieder zurück zum Festland fuhr. Die Insel war ziemlich groß und wir sind die meiste Zeit einfach mit dem Roller durch die Gegend gefahren, über kleine Wege und offroad durch Felder die durch Hochwasser undurchfahrbar waren! ^_^ Ich bin auch ziemlich viel gefahren an dem Tag und war diesmal viel sicherer beim Fahren und es machte mehr Spaß. :-) Wir haben an ein paar Stränden angehalten und die waren ganz schön, aber auch nicht toll genug für uns um lange dort zu bleiben und zu schwimmen. Auch hier war es mal wieder schwierig Essen zu finden, aber nach langem Suchen fanden wir zwei hungrigen Menschen dann doch noch ein kleines lokales Restaurant das leckeren Curry mit Fisch hatte. :-)

Es war ein richtig schöner und lustiger Tag gewesen und es hat uns wirklich nicht leid getan, dass wir morgens so lange am Hafen hatten warten und mit den Polizisten diskutieren hatten müssen. :-D



Als wir zurückkamen sind wir dann noch zu einem anderen netten Strand gefahren wo wir eine gute Stunde blieben, bevor wir dann zurück zu unserem Gasthaus fuhren um dort ein letztes Bier und ein leckeres Abendessen zu genießen. Den Abend haben wir mal wieder was neues probiert : string hoppers (sehr dünne Nudeln aus Reismehl) und puttu (eine dicke Rolle Reis mit Kokusnuss) mit curry. :-)



Montag, den 10. Dezember, haber wir Jaffna dann verlassen und sind mit dem 9h30 Zug nach Anuradhapura gefahren. Der Zug brauchte gut 4 Stunden dorthin und auf unserem Weg zum Hostel wurden wir dann von 3 Engländerinnen verfolgt ^^ Sie wollten zum selben Hostel und schienen keinen GPS oder Karte zu haben, also sind sie uns einfach gefolgt. :-) Wir sind zum City Capital Hostel gegangen und das Hostel war ganz okay, aber wir haben uns ein bisschen geärgert als der Manager nur versuchte uns eine Tour zu verkaufen anstatt auf unsere Frage zu antworten wann der letzte Bus von Mihintale zurück nach Anuradhapura fährt ; das war etwas nervig. Naja, später half er uns dann unsere Route zu den Ruinen für den nächsten Tag zu planen, das war nett.

Nachdem wir ein paar Frühlingsrollen in der Straße gegessen haben, haben wir dann einen Bus nach Mihintale genommen (30 Minuten weg) und wir sind den Berg rauf zur « heiligen Stadt » gewandert. Dort gibt es 2 große Dagobas, eine große Buddha-Statue und ein großer Bodhi Baum. Bodhi Bäume sind heilig für die Buddhisten, aber ich finde es schwierig das zu verstehen, denn der Baum ist zwar schön, aber nicht besonders ; keine Ahnung.... Von einer Bergspitze aus hatten wir eine richtig schöne Sicht über das Tal auf der einen Seite des Berges und von der höchsten Dagoba hatten wir eine tolle Aussicht auf das Tal an der anderen Seite. Wir hatten sogar Glück und bekamen gut 20 Minuten vom Sonnenuntergang zu sehen bevor die Sonne wieder hinter Wolken verschwand! :-D Es ist ein richtig schöner Ort und ich kann nur jedem empfehlen dorthin zu fahren wenn ihr in Anuradhapura seid! :-D

Den Abend haben wir in einem lokalen Restaurant Hühnchen-Kottu gegessen und haben dann später noch ein paar Bier auf der Terrasse unseres Hostels mit ein paar anderen Leuten getrunken : 2 Deutsche, 1 Holländerin und 1 Tscheche. Sie sagten uns, dass man eigentlich kein Ticket kaufen muss um die Ruinen in Anuradhapura zu sehen, denn man wird eigentlich nie irgendwo kontrolliert, aber es stellte sich dann heraus, dass man früh morgens sehr oft kontrolliert wird und wir trotzdem ein Ticket für 25$ kaufen mussten!



Am nächsten Morgen sind wir dann um 7h30 mit dem Rad losgefahren, denn wir wollten/mussten nachmittags weiterfahren. Wir versuchten ohne Ticket zu den Ruinen zu kommen, aber wir sind total oft kontrolliert worden und hatten keine andere Wahl als Tickets zu kaufen... Unterwegs haben wir dann festgestellt, dass der Sattel von meinem Fahrrad kaputt war. Wie wir das festgestellt haben? Als ich aufstand um das Ticket zu kaufen riss ich mir daran ein riesiges Loch in meine Leggings! Zum Glück war es eine alte Hose die eh quasi auseinander fiel... Ich hatte noch einen Pins in der Handtasche mit dem ich die Hose dann provisorisch repariert habe, aber zurück im Hostel blieb mir nichts anderes übrig als sie wegzuwerfen. :S

Die Ruinen in Anuradhapura sind sehr interessant, aber nachdem ich bereits die in Polonnaruva gesehen hatte, war ich nicht wirlich beeindruckt. Ganz ehrlich, ich fand die in Polonnaruva auch viel besser und dort war alles besser präsentiert : die Schilder hatten bessere Erklärungen, das Museum war besser und es war einfacher die Ruinen zu finden. Falls ihr hier in der Gegend seid würde ich euch auf jeden Fall empfehlen die Ruinen in Polonnaruva zu sehen, eher als die in Anuradhapura.



Nach einem letzten Mittagessen zusammen haben Eddy und ich dann unsere Sachen gepackt und sind getrennte Wege gegangen : er ist nach Colombo gefahren um am nächsten Morgen zurück nach Lebanon zu fliegen und ich bin zurück nach Dambulla zu Roy’s Hostel gefahren um noch ein paar Tage dort zu chillen und eine gute Zeit zu haben. :-)

Ich hatte viel Spaß zusammen mit Eddy und ich hoffe wir sehen uns irgendwann wieder, entweder in Lebanon oder irgendwo anders. :-)


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