Die letzten Tage in Chitwan - neue Gesichter, ein kleines Drama und ein großes Abschiedspicknick


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April 10th 2014
Published: April 10th 2014
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Am Montag Morgenbesteigen wir wieder den Bus zurück nach Sauraha und kommen nach fünfstündiger Fahrt wieder im deutlich wärmeren und schwüleren Süden des Landes an. Die Fahrt durch die Berge ist wirklich wunderschön, eine ganze Weile geht es an einem leuchtend grünen Gebirgsfluss entlang, dann wieder durch kleine Dörfer und durch grüne Ebenen voller Reisfelder, Tempel und grösserer Siedlungen.Als wir auf das Gelände des Waisenhauses einbiegen rennen uns fünf schreiende strahlende Kinder entgegen und ich muss gestehen, dass ich zwar auch die Erwachsenenzeit am Wochenende genossen habe, aber die Kinder auch schon nach den paar Tagen vermisst habe. Es gibt auch ein neues Gesicht, denn Sushilas Sohn Ajush, der die letzten Monate bei seinen Großeltern gewohnt hat, ist wieder zurück und wird auch fest hier wohnen.Ausserdem sind zu unserer Überraschung noch zwei weitere Volunteers da, James aus den USA und Tobi aus Deutschland, und dann noch Leonie aus Hamburg, die wir schon vor unserer Abfahrt kurz kennengelernt haben und die schon Anfang des Jahres für ein paar Wochen bei Sushila gearbeitet hat.Wir sind etwas überrascht, welche Arbeit denn fünf Freiwillige hier erledigen sollen denn selbst wir mussten uns ja manchmal etwas zu tun suchen, aber es wird sich schnell herausstellen, dass James und Tobi eigentlich sowieso nichts machen und hauptsächlich herumliegen, kiffen, lesen, Gitarre spielen oder abwesend sind. Ich frage mich, warum Sushila sie überhaupt aufgenommen hat, denn so sind es zwei weitere Mäuler zu stopfen und die arme Leonie muss dafür im Mädchenzimmer schlafen, da sonst kein Platz mehr da ist. Allerdings bleiben beide auch nur wenige Tage sodass sich das Problem wahrscheinlich von alleine erledigt. Aber sehr schade, denn mit ein bisschen Manneskraft und Engagement hätte man die Lehmhütte bestimmt schnell hochgezogen gehabt. Aber leider sieht es nach drei Tagen Abwesenheit hier fast noch genauso aus, wie bei unserer Abfahrt.

Die Kinder hängen angesichts der Hitze auch nur in ihren Zimmern herum und können sich ja immer so schlecht selbst beschäftigen, dass wir angesichts der Überzahl der Aufsichtspersonen, nochmal vorschlagen zum Fluss zu gehen und dazu können sich sogar die beiden Faulenzer durchringen.Wir baden also nochmal mit allen fünf Kindern und Ajush und toben ein bisschen im Fluss herum und gehen danach noch ein bisschen durch den Ort und geben eine Runde Eis aus. Als wir nach Hause kommen sind hier plötzlich noch mehr Leute und Sushila stellt uns die neunjährige Melina und ihren Bruder Yunik, zwei neue Kinder und die neue Küchenhilfe "Nuni", die Mutter der beiden vor.Jetzt wird es aber wirklich voll hier, vor Allem ohne die Lehmhütte, in der die vorherige Küchenhilfe gewohnt hat. Dennoch ist es eine gute Idee, dass Sushila etwas entlastet wird. Der kleine Yunik ist behindert, Sushila behauptet, er könne nicht reden und nicht richtig laufen aber in den nächsten Tagen wird deutlich, dass er eher autistische Züge hat. Weil er sich oft auf den Boden wirft und schreit, wird er aber ständig herumgetragen, und vermutlich auch, weil seine Mutter, die erst 25 Jahre alt ist, mit der Erziehung völlig überfordert ist. Sie tut mir total leid, denn ich glaube es ist alles andere als leicht mit einem behinderten Kind hier in Nepal und scheinbar ist sie auch alleinerziehend. Sie spricht kein Wort englisch und kommt mir etwas hilflos vor. Von Sushila weiß ich nur, dass sie irgendwo aus einem Bergdorf kommt und zwei Tage hier her unterwegs war und ihr Mann wohl nach Indien abgehauen ist und ihr kein Geld schickt.Die Kinder sind heute total aufgeregt wegen den Neuankömmlingen und so gibt es noch vor dem Essen eine kleine Tanzparty im Mädchenzimmer und wir gehen zum ersten Mal richtig spät ins Bett.

Dienstag ist es schon morgens unfassbar heiß und keiner kann sich dazu aufraffen heute großartig etwas zu unternehmen. Die Kinder machen einen kleinen Zeichenwettbewerb, den Swastika gewinnt, und die fertigen Schuluniformen werden gebracht. Sie sind wirklich schön geworden! Sushila verspricht mir ein Foto, wenn alle zum ersten Mal zusammen in den neuen Uniformen zur Schule gehen, denn bis dahin sollen sie sauber bleiben.Als Alex und ich gegen 09.30 Uhr nochmal zum Elefantenbaden gehen wollen bemerke ich dann dass meine Geldbörse weg ist. zuletzt hatte ich die im Bus von Pokhara gehabt und in meiner Handtasche (die leider oben offen ist) im Kopffach über meinem Gurt verstaut. Beim Rausnehmen war mir nicht aufgefallen, dass der Geldbeutel nicht mehr in der Tasche war geschweige denn lose in dem Fach herumflog aber eine andere Erklärung gibt es nicht. Wie ärgerlich. Wir laufen zu Hira in den Shop und er telefoniert für uns mit der Buscompany. Die stellen uns direkt zum Fahrer des Busses durch, der gerade vor 30 Minuten erst Sauraha wieder in Richtung Pokhara verlassen hat. Angeblich, so sagt es Hira, hätten sie daraufhin den Bus angehalten und das Fach über meinem gestrigen Sitzplatz abgesucht, jedoch meinen Geldbeutel nicht gefunden. Schöne Scheisse! Ich lasse erstmal meine Kreditkarten sperren. Ansonsten waren neben meinem Führerschein nur noch etwa 40€ in nepalesischen Rupien und der Voucher für meine Anzahlung bei der Trekkingagentur darin. Ich hoffe, dass man sich dort an mich erinnert, und daran, dass ich schon 50€ angezahlt habe. Jetzt können wir eh nichts mehr ändern, da der Bus erst morgen wieder nach Sauraha zurückkommt. Dann will ich aber nochmal selbst nachschauen, ob mein Geldbeutel nicht irgendwo im Bus herumfliegt.Allerdings ist für Morgen, unseren letzten Tag in Sauraha, auch noch ein großes Picknick geplant. Sushila und Hira haben extra einen Kleinbus gemietet und groß eingekauft. Das Ganze ist die Belohnung für die Kinder, weil sie alle ihre Klausuren bestanden haben und findet an einem Picknickplatz etwa 20 km von hier statt, wo es sogar einen Pool geben soll.Wir beschließen, dass unser letztes Spendengeld für das Picknick draufgehen soll und geben es Sushila in Bar. Vielleicht gibt es dann noch das ein oder andere extra und von dem Restgeld bin ich sicher, dass Sushila es vernünftig einsetzen wird. 3 Hühner sind schon mal gekauft und es soll noch zusätzlich Ziege geben, ein richtiges Fleischgelage also für nepalesische Verhältnisse.

Da heute absolut nichts ansteht
RahulRahulRahul

...und mein Hut
und sogar die sonst so energiegeladenen Kids nur herumdösen, gehen Alex und ich nach dem kleinen Drama mit der Geldbörse noch eine Runde ins Dorf, trinken ein Lemon Soda und kaufen bei unserem Freund dem Photoshopbesitzer ein paar Souvenirs und sagen goodbye. Er wird uns bestimmt vermissen, denn wir haben es in den letzten Wochen fast jeden Tag geschafft bei ihm auf einen Plausch vorbeizuschauen.

Ansonsten schnibbeln wir mittags ein bisschen für das morgen geplante Picknick und ich rupfe mein erstes Huhn. Es stinkt abartig nach dreckigem Federvieh und ich finde es auch nicht wirklich prall, es an seinen wabbeligen Füßen in das kochend heiße Wasser zu halten aber es ist ne Erfahrung, die man als Fleischesser mal gemacht haben muss. Das einzige wozu ich mich nicht durchringen kann, ist den Kopf zu rupfen, aber das macht Rahul für mich. Vor dem Abendessen sitzt Sushila noch ein bisschen mit uns vor unserer Tür auf der Treppe und erzählt mal aus dem Nähkästchen. Wir haben bisher noch relativ wenig darüber erfahren, wie sie ihr Waisenhaus aufgebaut hat, und wenn man es genau nimmt, ist eigentlich keines der Kinder tatsächlich eine Waise, sie kommen viel mehr aus sehr schwierigen Familienverhältnissen.Sie sagt, sie hat alle Kinder über Mund-zu-Mund-Propaganda gefunden. Rahul und Sahul, die beiden Brüder hat sie schon vor 5 Jahren aufgenommen. Die beiden haben keine Mutter mehr und der Vater und die Großeltern müssen starke Trinker sein. Der damals zweijährige Sahul und sein fünf Jahre älterer Bruder hätten Gewohnheiten wie Tiere gehabt. Sie hätten auf dem blanken Boden in einer ansonsten leeren Hütte geschlafen und dort auch ihre Toilette verrichtet. der Vater hat wohl sowohl seine Söhne selbst als auch deren Großeltern geschlagen, wenn er betrunken nach Hause kam. Außerdem wären sie völlig unterernährt gewesen und hätten keinerlei Papiere gehabt, das heisst rein rechtlich garnicht existiert. Sie hat sich dann darum gekümmert, dass die beiden eine Citizencard bekommen, ohne die sie quasi keine Rechte haben in Nepal und auch nicht zur Schule gehen könnten, und hat sie aufgepeppelt.

Swastikas Geschichte ist nicht weniger traurig. Ihr Vater hat zwei Frauen, und als ihre Mutter schwanger wurde hat er sie verdächtigt, dass das Kind nicht seines sein könnte. Er hat Mutter und Kind verstoßen, sodass die Mutter ihre dreijährige Tochter dann nach Kathmandu zu Fremden abgegeben hat, damit sie wieder zu ihrem Ehemann zurückkehren kann. Seit dem lebte Swastika quasi als Haussklavin
ZiegencurryZiegencurryZiegencurry

Der zweite Lunch
bei fremden Leuten, musste die bedienen und massieren und hat selbst nur die Essensreste bekommen. Unfassbar.

Ashika ist ihre Halbschwester, ihre Mutter ist bei einem Feuer schwer verwundet worden und eigentlich sollte Ashika deswegen nur vorübergehend bei Sushila unterkommen. Bald war aber klar, dass der Vater, der mit seinen beiden Frauen 12 Töchter hat, ganz froh ist, wenn er einen Hungrigen Mund weniger stopfen muss und so ist Ashika jetzt dauerhaft hier.

Und Som's Vater trinkt auch während seine Mutter an Krebs erkrankt ist und vorraussichtlich bald sterben wird. Dann wird Sushila auch Som's kleine Schwester zu sich holen, sie bemüht sich gerade schon um deren Papiere. Denn zuerst müssen die Papiere stimmen, bevor ein Kind kommen kann. Insgesamt sollen es 10 Kinder werden, die hier leben können. Unfassbar wie fröhlich und smart diese Kinder sind und kein Wunder, dass sie so viel Essen. Und ich habe auch echt Respekt vor Sushila, die aus Diesen schwierigen Schicksalen so glückliche, liebenswerte und gesunde Kinder gemacht hat. Sahuls ab und zu auftretende Aggressionsschübe kann man vor diesem Hintergrund natürlich auch eher nachvollziehen, und auch, dass er ab und an ins Bett macht. Ich glaube wir haben wirklich das richtige Projekt unterstützt, denn hier gibt es mit Sicherheit auch viele schwarze Schafe unter den "Kinderheimen", das haben wir in Gesprächen mit anderen Freiwilligen, die man immer mal wieder im Ort trifft heraus gehört; aber vorallem hat uns auch Sushila davon berichtet, denn sie ist in so einer Art Aufsichtsrat der Region tätig, der die Waisenhäuser überwacht und auch tatsächlich persönlich kontrolliert.Dabei gab es auch hier in Sauraha Heime, über die es wohl massive Beschwerden gab, auch wenn sie uns keine Details dazu nennen will.Ich vermute mal, dass dort Gelder für falsche Zwecke eingesackt wurden und/oder die Kinder einfach vernachlässigt wurden.Auf jeden Fall ist es ein sehr interessantes Gespräch.

Am Mittwoch höre ich die Kinder schon vor 06:00 Uhr aufgeregt schnatternd im Hof herumrennen, laut Leonie sind sie allerdings schon seit 04.30 Uhr wach!Als ich mich um halb sieben aus dem Bett quäle, sind alle schon fix und fertig angezogen und total schick. Die Jungs haben ihre neuen Sandalen an und tragen alle die Klamotten, die wir aus Deutschland mitgebracht haben.Die Mädels sind geschminkt und haben aufwändige Flechtfrisuren und alle die Haarspangen und Blumen im Haar, die wir im Beautyshop für sie gekauft haben. Ich werde auch direkt zum Beautyprogramm zitiert, bekomme wieder eine Flechtfrisur und werde (diesmal allerdings recht geschmackvoll und zurückhaltend) geschminkt. Um acht kommt der gemietet "Bus" der sich als offener Klapplader herausstellt und es werden Tonnen von Essen, ein riesiger ebenfalls geliehener Ghettoblaster und Feuerholz, Getränke, Töpfe und Geschirr aufgeladen. Dann tuckern wir mit 18 Personen bei nepalesischer Musik, voll aufgedreht natürlich, durch Sauraha und an jeder Ecke dreht man sich nach uns um. Es geht etwa 45 Minuten über Land, bis wir am Fuße eines kleinen Hügels die Picknick-Area erreichen. Es ist eine parkähnliche Anlage mit mehreren schön über den Hügel verteilten Picknickhäusschen mit jeweils eigenem Feuerplatz und Wasserpumpe. Zudem gibt es den besagten Pool, der allerdings nicht befüllt ist, und einen traurigen kleinen Minizoo mit Affen, einer Schlange und einem Stachelschwein, zwei Krokodilen und mehreren Meerschweinchen in viel zu kleinen dreckigen Gehegen, und einen Spielplatz. Die Kinder sind völlig aus dem Häusschen, füttern die Tiere und springen wild herum, schaukeln, rutschen und tanzen ausgelassen zu unserer viel zu lauten Musik. Wir Erwachsenen schnippseln noch ein bisschen am Gemüse herum, versuchen das Feuer zum Laufen zu kriegen und bereiten Tee zu.

Dann gibt es als erstes das über Nacht marinierte Hühnchen, dass in einer Art Wok über dem Feuer knusprig ausgebacken wird und ein paar Stunden später noch das Ziegencurry mit gebratenem Reis, scharfem Tomatenchutney und Kartoffel-Kohl Gemüse. Dazu gibt es Saft und Cola und zwischendurch noch Möhren und Rettich zum knabbern. Es ist also tatsächlich ein riesen Gelage und schmeckt wie immer alles super lecker!! Lovely ist auch im Himmel denn sie kriegt die ganzen Knochen. Und ich bin beeindruckt, wie Sushila es geschafft hat für so viele Leute unter so einfachen Bedingungen solche Mahlzeiten zu zaubern.Den Abwasch erledigt Nani, sodass uns nicht viel anderes übrig bleibt als ein bisschen zu dösen denn die Kinder rennen alle wie wild in der Gegend herum, füttern die Affen und spielen.

Nachdem wir dann noch ein paar Gruppenbilder gemacht haben und eine kleine Tanzsession eingelegt haben, heisst es gegen vier Uhr dann schon wieder zusammenpacken. Die Kinder waren den ganzen Tag mit meiner Kamera unterwegs, und als ich sie irgendwann wieder in die Hand gedrückt bekomme, muss ich feststellen, dass ich zwar um 20 völlig verwackelte Videos reicher bin, aber dafür alle meine Bilder der letzten paar Tage gelöscht sind. Ärgerlich auch wenn ich keinem der Kinder richtig böse sein kann, aber schade dass all die Erinnerungen weg sind.

Auf dem Heimweg halten wir nochmal am Buspark und fragen dort nach meinem Geldbeutel nach. Irgendwie kriegen wir jetzt wieder andere Infos und Sushila ist stinksauer, weil der Typ von der Busfirma sie wohl angelogen hat. Sie glaubt, dass er oder einer der Fahrer meine Geldbörse eingesteckt haben. Am nächsten Morgen gibt es ein kleines Abschiedsfrühstück für uns, Sushila backt extra kleine Roti (Teigfladen), die es auf Alex' Wunsch in einer Linsensuppe gibt. unser Abschieds-Dhal quasi. Sehr lecker! Dann folgt das Abschiedsritual, alle Kinder haben uns kleine Blumensträuße gepflückt und Sushila malt uns mit rotem Farbpuder ein "Tikka" auf die Stirn, das uns Glück bringen soll. Dann machen wir noch ein Abschiedsbild vor 'unserer' Schaukel und schon rückt der Abschied nah. Von allen Kindern gibt es Umarmungen und die Frage, ob wir wieder kommen. Ich bin irgendwie total bedrückt und hätte nie gedacht, dass mir die Kinder so schnell ans Herz wachsen und der Abschied so schwer fällt. Insbesondere von Sahul kann ich mich kaum losreißen, und dass obwohl ich ihn am Anfang grässlich fand, weil er immer dreckig und immer frech und bockig war, ständig alles in die Hand nehmen musste, davon die Hälfte kaputt gemacht hat, sich keine Sekunde auf irgendetwas konzentrieren konnte und oft mit den anderen Kindern gestritten hat. Jetzt am Ende hatten wir aber beide irgendwie einen Draht zu ihm gefunden und er hat sich echt gewandelt und war total lustig, süß und anhänglich. Ich habe ihn total lieb gewonnen und wenn ich eine/n hätte mitnehmen können, wäre es Sahul gewesen, obwohl alle irgendwie auf ihre Weise sehr liebenswert sind.

Wir fahren mit der Rikscha zum Busbahnhof und Sushila probiert nochmal ihr Glück beim Busfahrer meines Busses, denn natürlich ist der besagte Bus, in dem ich meine Geldbörse verloren hatte, nicht vor Ort. Sie telefoniert noch ein paar Mal und verkündet mir dann, dass sie den Manager der Buscompany darauf hingewiesen habe, dass wir nicht auf das Geld scharf sind, was in der Geldbörse war sondern hauptsächlich die Dokumente wiederhaben wollen und...oh Wunder. Plötzlich ist die Geldbörse gefunden. Sie soll irgendwo auf halben Weg nach Pokhara bei einem Ticketoffice abgegeben worden sein. Sushila ist überglücklich und ich freue mich auch sehr und wir vereinbaren mit dem Busfahrer, dass er mich dort rauslässt und mit mir die Geldbörse abholt. Und so geschieht es dann auch. In einer kleinen Stadt mitten im Nirgendwo signalisiert mir der Busfahrer mit ihm auszusteigen, wir gehen zu einem Ticketoffice, werden von dort in den zweiten Stock des Hauses geschickt und dort in einem stickigen Büro sitzt die nepalesische Version des "Paten" und händigt mir meine Geldbörse aus- natürlich ohne das Geld aber immerhin. Lustig finde ich, wie er noch darauf besteht, dass ich mich ausweise, bevor er die Geldbörse ausgibt. Aber soweit so gut, ich bin happy dass ich zumindest meine Kreditkarten, meinen Führerschein und meinen Voucher für die Anzahlung bei der Trekkingagentur und ein bisschen Privatkram wieder habe. Mit meiner Sitznachbarin, einer super netten Chinesin auf Weltreise, teile ich mir dann in Pokhara ein Taxi und beziehe ein Hotelzimmer für schlappe 3,50€. Für diesen Preis ist das Klopapier nicht inbegriffen aber ab 17.00 Uhr free wifi ;-) Sha, Meine Sitznachbarin hatte noch kurz überlegt, mich auf meiner morgigen Trekkingtour zu begleiten, allerdings ist sie ein bisschen ehrgeiziger als ich und hat auch mehr Zeit und wird jetzt doch eine komplette Annapurnaumrundung wagen. Schade, denn wir haben uns echt gut unterhalten und es wäre auch nett gewesen, sich die Kosten für den Guide zu teilen.Ich verbummele den Nachmittag in Pokhara, gehe nochmal zum See, ein paar Momos essen, Souvenirs kaufen, Geld wechseln, letzte Details mit meinem Guide besprechen und natürlich etwas Proviant einkaufen: Bananen, Trockenfrüchte, Mangosaft, Himalaya-Wasser und Klopapier. Es kann losgehen.


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