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Published: November 13th 2018
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Eigentlich wollte ich ja nur nach Borneo kommen, um mir die Orang-Utans anzuschauen. Dass dann fast 4 Wochen draus wurden, hätte ich auch nicht gedacht…
Gestartet bin ich schließlich in Sandakan, so ziemlich im Osten Borneos, wo sich die bekannteste der Aufzuchtsstationen für Orang-Utans befindet. Und ich war begeistert. Es gibt nur noch wenige auf Borneo und Sumatra und sie gehören zu den am meisten geschützten Tierarten. Sie sind wahre Kletterkünstler und bewegen sich sehr gelenkig. Die Männchen sehen sehr urig, fast schon etwas hässlich aus mit Ihren hängenden Lappen im Gesicht. Und die Weibchen sah ich häufig mit dem kleinen Nachwuchs, der sehr neugierig ist und alles noch lernen muss. Das war atemberaubend schön!
Schließlich habe ich eine Kinabatagan River Cruise unternommen und in der Lodge, die sich mitten im Regenwald befindet, sogar eine Nacht verlängert. Hier wurden früh und abends Bootstouren und geführte Regenwaldtouren vormittags und nachts angeboten. Man ist dadurch mitten im Regenwald der Natur so nah. Wichtig ist es dabei, dass man sich immer gegen Blutegel schützt. Es gibt Gummistiefel und besonders lange Socken. Und wenn man das Tshirt nicht in die Hose steckt, klebt so ein Ding schnell mal am Körper… wie bei mir
Aber das ist alles egal, wenn man Orang-Utans in freier Wildbahn sieht, dazu Proboscis Monkeys (Langnasenaffen), Makaken, Silberschwanzaffen, Krokodile, die berühmten Hornbill-Vögel sowie den Kingfischer, und als Highlight sogar einen der Pygmäen-Elefanten, die sehr selten sind. Ein zahmes Bartschwein (schaut mal auf Google, was für ein komisches Tier das ist ;-) und Wildkatzen kamen direkt ins Resort.
Hier war es auch möglich, kleine Bäume für den Regenwald zu pflanzen, und so habe ich meinen ersten Feigen-Baum gepflanzt.
Und dabei saugt die Natur Dich auf… der Regenwald mit all seinen Geräuschen, dem satten Grün, den übermächtigen Pflanzen, Mangrovenbäumen, Palmen, Farnen, Lianen, Mango- und Papayabäumen sind allgegenwärtig und übermächtig.
Man hört das Schreien der Affen, das Pfeifen der großen Hornbill-Vögel, die Grillen zirpen, es ist unsagbar heiß und feucht warm tropisch. Das T-shirt klebt am Körper. Man stapft mit Gummistiefeln und besonders langen Socken gegen die Blutegel durch den Regenwald. Plötzlich sieht man die verschiedensten Arten von Affen durch die Baumkronen jagen, sieht die unterschiedlichsten Vögel und fühlt sich in dem dichten Grün ziemlich klein. Dazu Ganze macht nachts nochmal einen ganz speziellen Eindruck und wirkt auch ganz anders. Unheimlich… schön…
Weiterhin habe ich eine Proboscis
Monkey Aufzuchtsstation besucht, weil ich diese Langnasenaffen so witzig fand. Die männlichen Tiere haben eine sehr lange, große Nase, welche sehr attraktiv auf die Weibchen wirkt, die eher eine kleine Nase haben. Desweiteren haben Männchen eine Dauererektion zwischen 18-20 Stunden. Fortpflanzung ist also angesagt. Leben entweder in Gruppen männlicher Junggesellen oder als kleiner Harem, ein Männchen und 10-15 Weibchen zusammen. Das kann man jetzt aus männlicher Sicht als Leben im Paradies oder als harte Arbeit bezeichnen ;-)
Schließlich habe ich noch Turtle Island, ganz in der Nähe der philippinischen Grenze, besucht. Hier war es möglich, ganz nah zu sehen, wie nachts die Schildkröten aus dem Meer kommen, um ihre manchmal über 100 Eier abzulegen und im Sand einzugraben. Diese sehen wie kleine Tischtennisbälle aus. Sie werden den Schildkröten dann abgenommen und in einem abgezäunten Feld eingegraben, bis die Jungen nach ca. 2 Monaten schlüpfen. Das ist ein besonderes Ereignis, da wir diesen dann geholfen haben, den Weg ins Meer zu finden. Das war emotional sehr ergreifend.
Nach einer 6-stündigen Fahrt in die Küstenstadt Semporna ging es für mich gleich weiter mit dem Fährboot auf die Insel Mabul, um dort im angrenzenden berühmten Tauchgebiet Sipadan zu tauchen.
Was
folgte waren viele Riesenschildkröten, Weißspitzenriffhaie, große Barracuda-Schwärme, ganze Schulen, Oktopus, Feuerfische gesehen. 13 absolut schöne Tauchgänge, wenn es auch von den Farben der Korallen nicht ganz so beeindruckte. Aber das türkisblaue Wasser die Farben und Formen der Fische und Meeres waren wunderschön.
Nachdem ich 6 Tage Inselleben auf Mabul genossen habe, bin ich schließlich an die Westküste Borneos nach Kota Kinabalu geflogen. Hier gab es wieder etwas mehr Stadt und Menschen, was nach 2 Wochen Naturerlebnis eine willkommene Abwechslung war. Und es gab leckeres, ganz frisches Seafood auf dem Nightmarkt, wie z.B. Frische Shrimps, Garnelen, Tintenfische oder Grouper.
Hier habe ich auch den Nationalpark besucht, um mir die größte Pflanze der Welt, die Rafflesia anzuschauen. Weiterhin habe ich einen Tag mit Inselhopping auf 3 verschiedene Inseln verbracht und Sonne, Strand und Meer genossen, bevor es für mich für 3 Tage nach Brunei weiter ging.
Mit der Fähre bin ich nach Brunei reingefahren und die Überquerung der Grenze zurück nach Malaysia erfolgte dann mit dem Bus. Meine 16-stündige Busfahrt führte mich dann weiter nach Miri und schließlich nach Kuching an die westlichste Spitze Borneos. Hier habe ich den Bako-Nationalpark besucht, da ich vom Regenwald nicht genug bekommen konnte
;-) und noch eine Übernachtung bei Einheimischen in einem Longhouse verbracht, um das traditionelle Leben kennen zu lernen.
Vom Essen her habe ich die die frischen Meeresfrüchte und auch hier wieder frisches Obst und Fruchtsäfte geliebt. Auch sehr lecker in der malayischen Küche ist Roti, das Fladenbrot. Das ist mal eine gute Alternative zu Reis und Nudeln.
Insgesamt gab es auf Borneo so viele spannende Erlebnisse und besondere Wow-Momente. Doch ganz besonders die Natur dort hat mich sehr begeistert! Und ich hoffe, dass sie uns so noch lange erhalten bleibt.
Selamat Tinggal Borneo!
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