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Published: October 15th 2014
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Lea, ihre Gastschwester Yuki und ich haben uns um 10 Uhr bei der Station verabredet, doch das kam dann doch ein wenig anders. So wie ich erfahren habe, gab es ein paar Diskussionen weshalb Yuki und Lea den Zug verpasst haben und ihre Gastmutter sie nun zu meiner Station fährt. Wir begrüssen uns und dann heisst es für mich, ab ins Auto. Nun gut, da bin ich doch mal gespannt wohin ich entführt werde.
Zuerst geht es an ein kleines Fest (Matsuri), bei welchem ein Umzug von einer Art Geishas stattfindet. Ich muss anmerken, es handelt sich hierbei nicht um Geishas, doch der Name wie diese hier genannt wurden ist mir entfallen.
Nach ein paar Fotos gab es dann etwas, was ich nicht kannte: Wir gingen in einen kleinen versteckten Laden in welchem es möglich war Mangas zu zeichnen. Es hatte mehrere kleine Pulte mit der nötigen Ausrüstung und los ging es. Für Anfänger wie mich, die nicht einfach mal so einen Mangacharakter zeichnen können, gibt es aber eine grosse Auswahl von Mangas aus denen dann abgezeichnet werden kann.
Für meinen Teil habe ich mich für Tsubasa von Kickers entschieden, Yuki zeichnet Alibaba aus Magi und Lea nahm
sich die schwierige Aufgabe vor, etwas ohne Vorlage zu zeichnen.
Ich muss sagen, alle unsere Zeichnungen sind sehr gut geworden und ich beneide Lea dafür, dass sie ohne Vorlage so gut zeichnen kann!
Nach der kleinen (mehrstündigen?) Expedition vom Mangazeichnen treffen wir uns wieder mit der Gastmutter und der kleinen Schwester von Yuki zum Sushi essen. Es war unglaublich gut und zwischendurch habe ich auch ein Wort verstanden. Doch meist war es einfach zu viel Kauderwelsch für mich.
Nächste Haltestelle: Die Burg von Nagoya. Hier sind wir allerdings ziemlich durchgerast, da die Burg 10 Minuten später geschlossen hat. Nichts desto trotz war es ein atemberaubender Anblick und ich frage mich noch immer, wie diese Burg zusammenhält, gerade der Steinsockel sieht eher zusammengewürfelt und dennoch stabil aus. Auf dem Weg nach draussen ist Frau Otake noch kurz in einem Laden verschwunden und brachte Lea und mir jeweils Geschenke mit. Ich habe ein Mäppchen mit den japanischen Namen von bekannten Samurais sowie meine ersten eigenen Essstäbchen erhalten! Ich konnte meine Freude gar nicht richtig ausdrücken, ich war komplett überrascht.
Weiter ging es in den Animate, ein dreistöckiger Mangaladen. Wenn ich Japanisch lesen könnte, ich würde mich hier einschliessen
Japanisches Süssgebäck
Der Fisch aus Teig ist gefüllt mit einem Bohnenmus soweit ich verstanden habe lassen. Im untersten Stock gab es hauptsächlich Mangas, im mittleren CDs und im obersten Stockwerk DVDs und Cosplays. Keine Ahnung wie lange wir hier drin verbracht haben, mein Zeitgefühl ist sowieso nicht mehr zu gebrauchen.
Ich habe mich entschlossen mir einen japanischen Manga zu kaufen, damit ich lerne zu lesen, auch wenn es sehr viel Zeit beanspruchen wird. Zusätzlich habe ich mir einen dicken Schinken von Manga gekauft über Gundam (das sind eine Art Kampfroboter). Ich wurde dann von Frau Otake gefragt ob ich die Bastelsets kenne. Interessanterweise habe ich fast alles verstanden was sie mir gesagt hat, dann kam aber dieser erwartungsvolle Blick, wie wenn man eine Frage gestellt hat und auf eine Antwort wartet. Ich wusste nicht wirklich was ich sagen sollte, soweit ich verstanden habe, hat sie mich lediglich gefragt ob ich diese kenne und ich habe dann ja gesagt, da ich schon welche in einem Mangaladen gesehen hatte. Ich bin noch immer etwas verwirrt was genau die Frage war, doch zu meiner Überraschung wird sich das bald ändern.
Beim Sushi essen heute Mittag wurde ich unter anderem gefragt, was ich denn gerne esse. Da ich eigentlich alles esse, habe ich das auch versucht so
Tsubasa aus Kickers
Mein erster Versuch in einem kleinen Mangazeichnungsladen einen Charakter abzuzeichnen zu sagen. Dies hat dann darin resultiert, dass ich auch zum Abendessen eingeladen wurde. In der Schweiz käme niemand auf die Idee einfach mal einen Kollegen von jemandem komplett einzuladen, ich kann gar nicht genug Danke sagen.
Im Restaurant treffe ich dann zum ersten Mal auf Herr Otake, er wirkt sehr sympathisch und freundlich. Von ihm erhalte ich ein weiteres Geschenk, mein Innerstes rebelliert schon ziemlich mit „Das muss doch nicht sein“ und „Wie kann ich dafür bloss genug danken“. Als ich es öffne erblicke ich einen Bausatz für einen Gundam und zwar nicht irgendeines Gundam, nein, es mein absoluter Favorit. Ich versinke förmlich im Boden vor Dankbarkeit und habe mich entschlossen, dass wenn ich in der Schweiz bin, ich der Familie ein Riesenpaket von Toblerone oder etwas in der Art schicken werde! Bei aller Freundlichkeit aber so viele Geschenke und so tolle Erlebnisse, ich weiss nicht wie ich genug dafür danken kann.
Beim Essen durfte ich dann noch den Geschäftsführer des Restaurants kennen lernen. Ich wurde gefragt ob ich trinke, zum Beispiel Bier. Ich habe gesagt, dass ich sowohl Bier als auch Sake mag. Kurz darauf wurde mir Sake eingeschenkt und ich durfte mit den beiden Geschäftsmännern
trinken. Lea hingegen durfte nichts alkoholisches trinken, denn in Japan ist Alkohol erst ab 21 Jahren gestattet.
Das Essen selbst wahr ein Fest, ich habe Fische gegessen, die ich noch nie zuvor in echt gesehen habe (das eine war so eine Art Muräne, schmeckte köstlich!) und durfte noch das eine oder andere darüber lernen, wie man gewisse Dinge isst. Zum Beispiel gab es da eine kleine Schale, in der ersten Runde wurde sie einfach gefüllt mit Reis und Fleisch/Fisch (ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher ob es Fleisch oder Fisch war, könnte beides gewesen sein, es war aber so oder so einfach lecker). In der zweiten Runde hat man die Schale wiederum gefüllt, allerdings kam diesmal noch eine Art Suppe dazu (und Wasabi, wobei ich davon ziemlich viel nehmen musste bis ich es gemerkt hatte, sehr zum Erstaunen der Japaner). Sobald auch diese Suppe in der Schale ist, setzt man die Schale direkt an den Mund und schaufelt sich das Essen einfach hinein, um es einfach zu sagen.
Ich habe wahrlich genug gegessen und wurde dann bis vor mein Hotel gefahren, wo wir noch kurz verweilten und ein bisschen geredet haben. Allerdings war es schon etwas kühl,
mir machte es nicht viel aus, doch für die Japaner war es wohl doch schon sehr kalt. „Samui“ heisst kalt, habe ich gelernt.
Ich wurde noch darüber informiert, dass morgen Yuki mit ihrem Chor ein auftritt hat und wenn ich möchte ich sehr gerne kommen dürfe. Und dass ein Hurrikan im Kommen sei und falls morgen der Zug ausfallen sollte ich bei Ihnen übernachten könne.
Um den Tag zusammenzufassen: Es war einer der schönsten und herzlichsten Tage, die ich je erlebt hatte und einmal mehr wünsche ich mir, dass ich bereits Japanisch könnte.
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