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Published: January 8th 2013
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Unsere Einreise nach Indonesien verläuft etwas chaotisch.
Unser erster Stop in Indonesien ist der kleine Flughafen von Tarakan. Häufig scheint man hier wohl keine Touristen zu sehen, da wir erstmal von den Grenzbeamten lange befragt werden und dann noch unser ganzes Handgepäck auseinander geräumt wird. Ich habe das zwar als nervig empfunden aber nicht als Schikane, da die Beamten einfach nur zu neugrig waren.
Unser Anschlußflug nach Balikpapan und dann nach Surabaya (in der genau gleichen Maschine) hat auch noch 2 Stunden Verspätung, so dass wir genug Zeit haben an dem winzigen Flughafen.
Blöderweise muss für jeden Flug auch eine Steuer bezahlt werden. Da wir aber noch keine Indonesischen Rupia haben und es auch keine Bankautomaten hier gibt können wir die Steuer nur in Malaysischen Ringgit bezahlen. Dafür kostet uns die Steuer direkt mal 3fach so viel.
Nach einem ganzen Tag in Flugzeugen oder Flughäfen kommen wir in dunkeln in Surabaya an.
Hier lassen wir uns von einem privaten Taxifahrer zum Haus unserer Couchsurferin bringen. Surabaya ist einfach riesig und so dauert der Spaß auch eine ganze Stunde bis wir endlich bei Jessica ankommen.
Jessica ist der knaller. Sie ist ca 20 Jahre alt
und wohnt zusammen mit Mutter und Bruder unter einem Dach. Sie spricht sehr gutes Englisch und arbeitet als freiberufliche Fotografin.
Wir bekommen ein eigenes nettes Zimmer von Ihr zugewiesen und gehen schnell noch einen Happen um die Ecke essen.
Surabaya hat als Industriestadt eigentlich nix zu bieten bis auf wahnsinnigen Verkehr und riesige Shoppingmalls.
Jessica überredet uns zu einer Rollerfahrt durch die Stadt. Jessica und Irina nehmen einen Roller und ich fahre einen alleine. Hatte ich schon erwähnt dass der Verkehr einfach nur irre ist?? Und ich als Europäer mittendrin im Getümmel.
Wir schauen uns ein paar Tempel an und eine Shoppingmall. Ausserdem kaufen wir noch das Zugticket nach Yogjakarta.
Die fahrt am Folgetag nach Yogja ist ganz entspannend dank unserer Plätze in der "Bisnis-Class" (Achtung: keine europäischer Standard).
In Yogja steuern wir direkt das Haus unseres nächsten Couchsurfers an. Nach der tollen Erfahrung mit Jessica haben wir es hier wirklich mit einem runtergekommen ärmlichen Couchsurfer zu tun. Er gibt uns die Schlüssel für sein Zimmer was vielleicht 11 Quadratmeter hat und verschwindet gleich wieder. Iri und sich sind geschockt. Das Zimmer ist noch grade so ok aber die Matratze ist sicher schon
30 Jahre als und von 1000 Personen benutzt worden, überall riecht es muffig und in der Waschtoilette gibt es mehr Schimmelsporen an den Wänden als Spinnennetze (und das will hier was heißen).
Wir überlegen zwar ob wir doch lieber schnell in ein Hostel umziehen sollten aber wir entscheiden und dann noch zu bleiben wegen der Erfahrung willen.
In Yogja müssen wir uns erstmal selbst zurecht finden, da Adrian eigentlich keine Zeit für uns hat.
Und irgendwie ist alles etwas anders als wir es von Asien gewohnt sind. Irgendwie erinnert mich hier alles eher an Zentralamerika. Es ist dreckiger und runtergekommener als in Thailand oder Malaysia. Die Menschen sehen auch ganz anders aus von Gesichtszügen und Hautfarbe her und überall wird man angegafft.
Und da uns hier erstmal alles recht fremd vorkommt und wir uns erstmal daran gewöhnen müssen flüchten wir uns die ersten 2 Tage in das Touristischere Viertel und gehen nur das alleseits bekannte Fastfood essen.
Hier schauen wir uns zudem noch die historische Innenstadt an und fahren für einen Tag raus zu dem hochgelobten Tempel Borobodur. Wir werden bitter enttäuscht. Angeblich soll der Tempel mit Angkor Wat und Bagan in einer Liga spielen
aber für uns, die Angkor Wat schon kennen, ist Borobodur ein schlechter Witz. Für 25 Dollar Eintritt gibt es genau EINEN Tempel zu sehen. Groß und prächtig sieht es schon aus aber natürlich ist der Tempel von Grund auf restauriert und drumherum gibt es keine weiteren Tempel zu sehen sondern nur der Form halber ein kleiner Park zum spazieren und 2-3 Museen die das Wort nicht verdient haben.
Alles in allem eine total Touristenabzocke die das Geld nicht lohnt.
Somit sparen wir uns auch den Besuch in die nächste Tempelanlage die ganz in der Nähe von Yogja liegt.
Da wir in Richtung Bali Reisen möchten und uns auf dem Weg noch den aktiven Vulkan Bromo anschauen wollen, müssen wir zurück nach Surabaya. Da der Bus viel günstiger als der Zug ist entscheiden wir uns für eine nächtliche Busfahrt. Schlimmer fehler wie sich dann herrausstellt.
Die Strecke ist bekannt für die vielen Verkehrsunfälle, da grade die Busfahrer fahren wie der Teufel. Immerwieder wird an den unmöglichsten Stellen überholt, so dass entgegenkommende Autos oder Motorräder Vollbremsungen machen oder in den Graben fahren müssen um einen Unfall zu vermeiden. Nach 2 Stunden fahrt haben wir die faxen dicke.
Wir hängen zu sehr an unserem Leben.
Wir bitten den Fahrer sofort anzuhalten und uns aussteigen zu lassen. Zum Glück steigt der nette Indonesier mit dem wir uns im Bus angefreundet haben ebenfalls aus. Wir sind mitten in der Pampa um 3 Uhr in der Nacht und mit den nerven am Ende.
Zusammen halten wir an der Strasse einen der "Luxus-Busse" an, die langsamer und "normaler" fahren und trotzdem nur 5 Dollar kosten. Lustigerweise spendiert uns der nette Indonesier das Busticket und entschuldigt sich bei uns noch für das rücksichtslose Fahrverhalten des vorherigen Busfahrers. In Surabaya sucht er uns noch den korrekten Bus der uns nach Probolinggo bringt und geht dann nach Hause zu Frau und Kindern.
In Probolinggo müssen wir den Bus gegen einen Minivan wecheln der uns zum Bromo-Vulkan bringen soll. Das System hier....das Van fährt erst los wenn 10 Touristen zusammen sind. Also warten wir geschlagene 6 Stunden bis sich 10 Touristen gefunden haben und wir endlich zum Bromo fahren.
Im Dorf angekommen suchen wir uns ein Unterkunft und gehen sofort los an den Kraterrand des Vulkans aus dem es ordentlich qualmt.
Am nächsten morgen brechen wir um 3 Uhr in
der Nacht auf und wandern auf einen Berg um uns den Sonnenaufgang über dem Vulkan-Plateau anzuschauen.
Anschließend fahren wir direkt zurück nach Probolinggo wo wir eigentlich den Bus nach Bali nehmen wollen.
Wir erfahren von unseren französichen Mitreisenden aber von einem weiteren aktiven Vulkan der spektakulärer noch sein soll als Bromo. Und hier kann man das "Blaue Feuer" sehen. Also entschließen wir uns kurzerhand uns dem französischen Pärchen anzuschließen und fahren per Shuttle zum Ijen-Vulkan.
Leider gibt es hier im Mini-Ort nur eine Unterkunft und somit bezahlen wir 15 Dollar für ein Doppelzimmer. Immerhin gibt es eine warme Dusche....
Um 1 Uhr in der Nacht stehen wir wieder auf und lassen und mit dem Shuttle zum Vulkan-Fuss fahren. Von hier aus sind es knappe 2 Stunden steil Bergauf zum Kraterrand. Oben ist es Arschkalt und wir fangen trotz der Anstrengung an zu frieren. Allerdings sehen wir von hier aus schon das blaue Feuer. Eigentlich darf man nich in den Krater rein gehen und näher an das Feuer ran. Da es aber 4 Uhr in er Nacht ist irgendwer einen Führer Bezahlt hat der Ihm den Weg weißt, schliessen wir uns einfach an und wagen
den Abstieg in den Krater.
Mehr kann ich nicht sagen.....der Weg war klasse und das blaue Feuer wirklich sehr cool.
Als die Sonne Aufgeht müssen alle Touristen wieder oben am Kraterrand sein, da dann das Wachpersonal kommt. Nur die armen Schlepper die im Krater Schwefel abbauen dürfen jetzt noch hier sein.
Zurück am Bergfuß bringt uns der Shuttle in guten 4 Stunden zum Hafen nach Bali.
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