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Published: September 3rd 2019
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Mein Hotel lag günstig, an der Dodoma Road und ich war schnell aus Iringa draußen. Ich brauchte noch eine Tankstelle, aber die gegenüber des Hotels war noch nicht eröffnet, und die nächste, die kam verwirrte mich völlig. Ich wartete immer auf eine Einfahrt, aber man musste einfach eine steile Böschung runter fahren und dann zu den Zapfsäulen. Bis ich das begriffen hatte, war ich leider schon vorbei, aber noch guten Mutes. Dies ist schließlich die Straße zur Hauptstadt des Landes, ich habe 250 km vor mir, da kommt schon noch eine Tankstelle. Kam aber nicht. Erst im Zentrum von Dodoma, als ich schon lang im Minus war, fand ich dann einige. Da war mir dann schon etwas mulmig zu Mute. Klar, ich hätte in jedem Dorf etwas gefunden und die Wahl gehabt, ob ich mein Benzin aus einer Wasserflasche oder einer Fantaflasche haben will. Aber ich war etwas misstrauisch und wollte wirklich lieber eine echte Tankstelle. Hat ja gerade noch geklappt.
Dodoma ist die neue Hauptstadt Tansaniens.
Die Siedlung war lange Zeit wichtiger Stützpunkt auf der Route des Ostafrikanischen Sklavenhandels. Die heutige Stadt wurde 1907 unter deutscher Kolonialherrschaft (Deutsch-Ostafrika) gegründet. 1974 löste sie Daressalaam als offizielle Hauptstadt Tansanias ab. Seitdem sind
einige Ministerien und 1996 auch die Nationalversammlung von Daressalaam nach Dodoma umgezogen, viele Regierungsbehörden haben dies jedoch bislang unterlassen. (Wlkiipedia). Mit grenzenloser Verblüffung las ich, dass Dodomas Struktur und Architektur wesentlich vom amerikanischen Architekten James Rossant bestimmt wurde. Auf Grund widriger Umstände (siehe später) fuhr ich heute ziemlich lang in Dodoma rum und dachte mir immer, dass es eigentlich schade ist, dass es da kein Konzept gibt in dieser Stadt ( siehe Brasilia). Aber offenbar ist mir dieses Konzept völlig entgangen. Im Geheimen glaube ich ja, dass dieser amerikanische Architekt die Pläne in volltrunkenem Zustand erstellt hat.)
Jedenfalls war die Fahrt dorthin wunderbar, gute Straße, kaum Verkehr, Afrika pur. Es wurde immer trockener und heißer, je weiter ich nach Norden kam (30 Grad), Vegetation nahm ab, kurz vor Dodoma waren dann nur noch Babobab Bäume, fast ein Wald. Unmittelbar vor Dodoma befindet sich auch das einzige Weinanbaugebiet Ostafrikas, überall an der Straße werden blaue Trauben angeboten. Es ist jetzt auch etwas feuchter, und es werden alle möglichen Sachen angebaut: Erdnüsse, Mais, Weizen, Reis, Kaffee, Hirse etc, für den Umschlag ist Dodoma das Zentrum. Maasai mit ihren riesigen Rinderherden sind auf dem Weg zu den wenigen Wasserstellen, genauso wie die Menschen,
offenbar teilt man sich die Wasserlacken.
Auf halber Strecke liegt ein riesiger Stausee, künstlich, man sieht noch die abgestorbenen Bäume aus dem See ragen. Und dann gibt es eine Staumauer und Generatoren zur Stromerzeugung. Tansanier sagen stolz: Wir haben den Damm, wenn man sie nach der Stromerzeugung fragt. Aber bei einer Leistung von 80 MW ist das nicht genug fürs Land. Der See wurde 1975 bis 79 durch den Dammbau aufgestaut, dine Fläche schwankt; maximal hat er 660 km2, bei Niedrigwasser nur 190 km2. Der Ruaha speist den See, der heute ein Mekka für Orninthologen ist, denn auf den vielen abgestorbenen Bäumen und in den Flachwasserzonen kann man viele Vögel beobachten.
Der Tag endete grauslich, denn ich suchte mein heutiges Hotel wirklich stundenlang. Ich hatte mir extra Screenshots gemacht von der Karte von booking.com, wusste also theoretisch genau wo es war. Aber es war leider an einer völlig anderen Stelle. So als wenn ich in Pasing suche und das Gesuchte ist in Feldmoching. Ich war heiß, hungrig, müde und grantig. Aber für 22 Dollar ist das Zimmer angenehm und ich erhole mich jetzt.
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