Matatus


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Kenya's flag
Africa » Kenya » Western Province
July 14th 2011
Published: August 24th 2011
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Wiedereinmal brauchen wir für die eigentlich nur 3-stündige Fahrt von Kisumu nach Kakamega den ganzen Tag. Das liegt daran, dass es keine Alternative zu den Matatus, also den lokalen Sammeltaxis gibt, und wir schon wieder das Pech haben, ein Matatu zu erwischen, dass erst nach 3 Stunden wegfährt, weil es so lange braucht bis es voll ist.

Das Problem ist, dass es eine Vielzahl von Unternehmen gibt, die die gleiche Route bedienen. Sobald wir in die Nähe des Busbahnhofs kommen, stürzen sich Horden von Schleppern auf uns, versuchen uns in den Minibus ihres Unternehmens zu zerren und uns die Gepäckstücke aus der Hand zu reißen. Nicht selten fangen sie dabei zu Streiten an, und es soll regelrechte Kriege zwischen den einzelnen Firmen geben. Da immer gleich mehrere Matatus in die gleiche Richtung fahren, sitzen dann in keinem genug Personen, um endlich wegzufahren, denn das passiert erst, wenn auch der letzte Platz besetzt ist.

Um die Gäste davon zu überzeugen, in das Matatu ihres Unternehmens einzusteigen, scheuen die Typen keine Mühe, vorzutäuschen, dass sie demnächst wegfahren. Immer wieder startet der Fahrer den Wagen, fährt ein paar Meter vor und zurück, in der Hoffnung, dass sich noch Fahrgäste finden die darauf reinfallen und glauben, mit diesem Gefährt schnell von A nach B zu kommen. Manchmal steigen sogar ein paar Kumpels ein, um zu demonstrieren, dass nur mehr wenige Plätze zu besetzen sind.

In Tansania ist das ganze System ein wenig anders organisiert. Es gibt auch für kürzere Strecken Busse, bei deren Schaltern man schon am Vortag Tickets kaufen kann. In der Regel zahlt man dann auch keinen überzogenen Preis, sofern man nicht auf die Angebote der vielen Schlepper reinfällt und gleich direkt zu den Schaltern geht, die sich oft in heruntergekommenen Hütten verbergen.

Auch das scheint es hier in Kenia nicht zu geben, Busse bedienen nur die wirklich weiten Überlandstrecken. Wenn es welche auch für kürzere Strecken gibt, steigt man oft nicht am Ursprungsort des Busses ein. Das heißt, man kann erst am Abfahrtstag Tickets kaufen, und ist aber auch nicht sicher, wann der Bus dann fährt, und ob man noch einen Platz bekommt. Man ist also eigentlich auf die chaotischen Matatus angewiesen.

Sitzt man nach vielem hin und her dann endlich in einem Matatu, wird man von Straßenverkäufern bedrängt, die einem die Ware oft durch das Fenster direkt vor die Nase halten, oder auf den Schoß legen. Das ist ja eigentlich ganz praktisch, sich den Reiseproviant durch das Fenster kaufen zu können, aber hier sind die Leute einfach zu aufdringlich und lassen gar nicht locker.

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